Viel versprechende Tastatur: Trust Gaming GXT 833W kostet nur 20 Euro

Trust verkauft eine Kompakttastatur für kleines Budget. Die GXT 833W kostet lediglich knapp 20 Euro und verzichtet auf einen Nummernblock. Das Datenblatt suggeriert trotzdem viel von dem, was auch teurere Tastaturen können. Bis man genauer hinschaut.

Die GXT 833W setzt auf ein nahezu unverändertes Tenkeyless-Layout. Die Eingabe-Taste wird allerdings vergrößert, die Rücktaste verkleinert. Medien- und Lautstärkesteuerung legt Trust als FN-Verknüpfung auf die F-Tastenreihe. Ein Blick auf die Rückseite verrät zudem, dass die Tastatur nicht angestellt werden kann – der Tippwinkel ist fest.

Signale erfassen Rubberdome-Taster mit einer angegebenen Lebensdauer von 5 Millionen Auslösungen. Das ist zum Handelspreis von rund 20 Euro nicht anders möglich: Auch wenn mechanische Tastaturen schon für sehr wenig Geld im Direktvertrieb über Online-Marktplätze erhältlich und dafür gar nicht schlecht sind, unterschreitet Trust die dafür nötige Preisgrenze mit der GXT 833W deutlich, zumindest wenn eine Tastatur mit deutschem ISO-Layout und deutscher Tastenbeschriftung gewünscht wird.

Viel suggeriert

Auf mehr muss auf den ersten Blick nicht verzichtet werden. Dass eine „Gaming-Tastatur aus Metall“ verkauft wird, wie die Produktseite verspricht, suggeriert die übliche Metall-Oberseite für das Gehäuse, die mechanische Tastaturen besitzen. 15 Schrauben an der Unterseite sowie die Feststellung, die GXT 833 bestehe „zu 69% aus recyceltem Kunststoff“, lassen daran zweifeln. Im Datenblatt wird sauberer formuliert und von einer „Rückplatte aus Metall“ gesprochen – bei Rubberdome-Tastaturen ist damit in der Regel eine Metallplatte unter den Leiterfolien gemeint, die zur Stabilisierung des Gehäuses dient.

Ähnlich verhält es sich mit der RGB-Beleuchtung und dem Key-Rollover. Eine RGB-Beleuchtung im Sinne einzeln ansteuerbarer Tasten besitzt die GXT 833 nicht, sondern lediglich eine „Regenbogen“-Beleuchtung. Das hat konstruktive Gründe: LEDs sitzen am Rand der Tastatur und leuchten die Gummiglocken zur Signalerfassung indirekt an. Dadurch entstehen lediglich „LED-Zonen“ für mehrere Tasten auf einmal. Ob diese Zonen jeweils RGB-LEDs oder nur jeweils eine einzige Farbe besitzen und erst zusammen das RGB-Spektrum abbilden, lässt Trust offen – letzteres ist bei besonders günstigen Rubberdome-Tastaturen keineswegs unüblich, zumal auch nur eine „mehrfarbige“ Beleuchtung beschrieben wird.

Rubberdome-Taster sind zudem bei Key-Rollover meist ein wenig stärker eingeschränkt. Mindestens können – teurere Gaming-Rubberdome-Modelle ausgenommen – lediglich zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden, während mechanische Tastaturen normalerweise sechs oder gleich alle Tasten zusammen erfassen können. Dass das Limit hier bei zwei liegt, ist anzunehmen: „Bis zu zehn Tasten“ könne die GXT 833 gleichzeitig erfassen, schreibt Trust. Solche Formulierungen werden oft dann verwendet, wenn ein 2-KRO unerwähnt bleiben soll: Da das Key-Rollover eine Minimalangabe ist, können natürlich auch mehr Tasten gleichzeitig gedrückt werden – aber dann unter Umständen nicht nebeneinander, etwa im für Spieler wichtigen WASD-Bereich, sondern nur in einer alltagsfremden, konstruierten Kombination. Es muss schließlich nur eine einzige geben, um „bis zu zehn“ Tasten drücken zu können.

Preisgerecht gemacht

Für den Preis sind solche Umstände allerdings genauso wie die Schönformulierung normal – mehr kann man nicht erwarten. Für 5 Euro mehr gibt es allerdings eine Cherry Stream TKL ohne Beleuchtung, aber im Normallayout und mit besseren Scissor-Tasten nach Laptop-Art. Erste mechanische Tastaturen kosten hingegen selbst bei Online-Marktplätzen eher das Doppelte.