Windows 11 24H2 & 23H2 Update: Wie groß ist das Leistungsplus für Ryzen 7 5800X3D in Spielen?
Was bringen die Optimierungen für AMD Ryzen, die mit Windows 11 24H2 anstehen oder schon jetzt mit dem Update KB5041587 für Windows 11 23H2 verfügbar sind, auf dem Ryzen 7 5800X3D? Der Ryzen 7 9700X hat im Test ca. 5 Prozent an FPS hinzugewonnen, springt die bis dato bei Gamern beliebteste Ryzen-CPU noch weiter?
So hat ComputerBase getestet
Für den nachfolgenden Test des AMD Ryzen 7 5800X3D wurden erneut sieben Spiele aus dem aktuellen CPU-Gaming-Testparcours komplett neu vermessen. Auch die sonstigen Einstellungen und Treiber entsprachen dem Stand aus dem ersten Test mit Ryzen 7 9700X.
- Nvidia GeForce RTX 4090 FE, GeForce 556.12
- AMD Chipsatztreiber 6.06.28.910
- VBS – „Core Isolation“ und „Memory Integrity“ (HVCI): siehe Benchmarks
- PCIe Resizable BAR (rBAR/SAM): an
- DDR5-3200 CL14-14-14-34
Sieben Spiele im CPU-Limit getestet
Warum ComputerBase die Spiele-Leistung von CPUs in einer Auflösung von lediglich 1.280 × 720 Pixel (720p, HD) testet, darauf ist Episode 40 von CB-Funk – der ComputerBase-Podcast im Jahr 2023 im Detail eingegangen.
Spiel | Einstellungen |
---|---|
Anno 1800 | 720p, DX12, Preset Ultrahoch, VSync aus |
Baldur's Gate 3 | DX 11, 720p, VSync aus, Preset: Ultra |
Cyberpunk 2077 | 720p, Reflex aus, VSync aus, RT Niedrig |
F1 2024 | DX 11, 720p, VSync aus, Preset Ultrahoch, Reflex aus, nur TAA |
Horizon Forbidden West | 720p, Grafik Sehr hoch |
Outcast | DX 11, 720p, DLSS Performance, FPS-Limit deaktiviert, Qualität Ultra |
Starfield | 720p, Grafik Ultra, VSync aus, Upscaling aus, Reflex aus, VRS aus |
Das Branch-Prediction-Update im Test
Getestet wurde im ersten Durchlauf auf Windows 23H2 inklusive aller verfügbaren empfohlenen Updates, im zweiten inklusive dem optionalen Performance-Update KB5041587 (optimierte „Branch Predicition“ (Sprungvorhersage)) sowie im dritten Windows 11 24H2 26100.1115 inklusive aller verfügbaren Updates aus dem Windows Insider Program.
Darüber hinaus wurde abermals ermittelt, wie groß der Leistungsunterschied zwischen Hypervisor-protected code integrity (HVCI) „an“ und „aus“ auf beiden Plattformen ist.
Das System wurde dabei wie folgt aufgesetzt respektive getestet:
- Einstellung aller relevanten BIOS-Settings (Speichertakt und -timing, rBAR, Security).
- Installation von Windows 11 23H2 auf einer leeren SSD
- Installation aller verfügbaren Updates für Windows 11 23H2
- Installation GeForce 556.12
- Installation AMD Chipsatztreiber 6.06.28.910
- Einrichtung aller Spiele (Steam & Ubisoft Connect)
- Benchmarks (HVCI aktiv)
- Deaktivierung der Hypervisor-protected code integrity (HVCI)/Speicher-Integrität
- Benchmarks (HVCI inaktiv)
- Aktivierung der Hypervisor-protected code integrity (HVCI)/Speicher-Integrität
- Installation des optionalen Updates KB5041587 (AMD-Optimierungen)
- Benchmarks (HVCI aktiv)
- Deaktivierung der Hypervisor-protected code integrity (HVCI)/Speicher-Integrität
- Benchmarks (HVCI inaktiv)
- Installation von Windows 24H2 Build 26100.1115 aus dem Insider Program auf leerer SSD
- Installation aller verfügbaren Updates für Windows 11 24H2
- Installation GeForce 556.12
- Installation AMD Chipsatztreiber 6.06.28.910
- Einrichtung aller Spiele (Steam & Ubisoft Connect)
- Benchmarks (HVCI inaktiv per Default)
- Aktivierung der Hypervisor-protected code integrity (HVCI)/Speicher-Integrität
- Benchmarks (HVCI aktiv)
Testergebnisse
Jedes der nachfolgenden Benchmark-Ergebnisse basiert auf dem Mittelwert aus drei Durchgängen. Gab es einen von CapFrameX bei der Aggregation gemeldeten Ausreißer, wurde ein weiterer Durchlauf durchgeführt.
Leistungsrating FPS/Frametimes
Die Benchmarks auf dem AMD Ryzen 7 9700X sprachen eine deutliche Sprache: Ob Patch für Windows 11 23H2 oder direkt Windows 11 24H2, die Optimierungen brachten im Durchschnitt ca. 5 Prozent mehr FPS – so viel wie das Deaktivieren von HVCI. Wurde HVCI zusätzlich deaktiviert, kamen diese ca. 5 Prozent noch obendrauf.
Die Benchmarks auf dem AMD Ryzen 7 5800X3D sind weniger eindeutig. Gleich ist: Der Wechsel von Windows 11 23H2 mit aktivem HVCI auf Windows 11 23H2 mit Patch/Windows 11 24H2 ohne HVCI bringen ca. 10 Prozent mehr FPS. Doch wie sich der Effekt auf die Optimierungen und das Abschalten von HVCI „aufteilt“, fällt je nach Windows und Spiel sehr unterschiedlich aus.
Der Wechsel von 23H2 auf 24H2 brachte im begrenzten Testparcours nämlich erst einmal gar keinen Leistungsschub, während das Aufspielen des Updates für 23H2 die FPS und Frametimes um zwei respektive fünf Prozent angehoben hat. Bei den FPS wäre der Zuwachs ohne Outcast ebenfalls größer, doch dort fällt die CPU mit eingespieltem „Branch Prediciton Patch“ reproduzierbar deutlich zurück. Es stellt sich die Frage: Steckt im Update für 23H2 bezogen auf Zen 3 (Ryzen 5000) wirklich dasselbe wie in der Vorschau auf 24H2? Es wirkt nicht so.
Ausgehend von Windows 11 23H2 mit Patch respektive Windows 11 24H2 gibt es durch das Deaktivieren von HVCI dann einen größeren Schub als auf dem Ryzen 7 9700X.
Wie die nachfolgenden Einzelbenchmarks zeigen, ist Outcast: A New Beginning auf Windows 11 23H2 mit Patch nicht der einzige Ausreißer im Test. Auch das extrem gute Abschneiden von Windows 11 24H2 mit deaktiviertem HVCI in Outcast überrascht – zumal Windows 11 24H2 für sich genommen dort keinen Vorteil gezeigt hat. Und in F1 24 bringen weder 24H2 noch der Patch für Windows 11 23H2 etwas, aber deaktiviertes HVCI – auf dem 9700X haben sich beide Maßnahmen in etwa gleich ausgewirkt.
Anno 1800
Baldur's Gate 3
Cyberpunk 2077
F1 24
Horizon Forbidden West
Outcast: A New Beginning
Starfield
Fazit
Wer auf einem Ryzen 7 5800X3D das Update für Windows 11 23H2 oder direkt Windows 11 24H2 einspielt, profitiert im CPU-Limit in Spielen mit Blick auf die Messergebnisse der Redaktion ebenfalls von den AMD-Optimierungen, aber nicht so deutlich und nicht so konsistent. Denn während Windows 11 24H2 kaum Zuwächse offenbart, profitieren die meisten Titel mit dem Update für Windows 11 23H2 wie beim Ryzen 7 9700X, doch der Ausreißer Outcast macht ein noch besseres Abschneiden zunichte.
Wie der Ryzen 7 9700X profitiert auch der Ryzen 7 5800X3D vom Deaktivieren der VBS-Sicherheitsfunktion „Memory Integrität“ (HVCI) und das tendenziell sogar etwas stärker als die neuere Zen-5-CPU.
Wie der Zufall (?) es so will, stehen am Ende in Summe über beide Effekte auch beim Ryzen 7 5800X3D ca. 10 Prozent Leistungszuwachs im Rating – auch mit Windows 24H2, wo der Zuwachs quasi exklusiv dem „HVCI-Effekt“ zuzuschreiben ist.
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