Logitech G Astro A50 X Lightspeed im Test: Gaming-Headset mit HDMI-2.1-Switch für PC, PlayStation und Xbox
Das Logitech G Astro A50 X Lightspeed ist Headset und HDMI-2.1-Switch für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S gleichzeitig und überzeugt im Test nicht nur mit seiner hervorragenden Konnektivität, sondern auch bei Klang, Mikrofonqualität und Tragekomfort.
Das Logitech G Astro A50 X Lightspeed verspricht nicht weniger, als das beste kabellose Headset für PC, Xbox und PlayStation zu sein, indem es nahtlos zwischen all diesen Systemen wechseln kann. Hierfür verfügt es über eine Basisstation mit HDMI-Eingängen und -Ausgang, so dass Bild und Ton umgeschaltet werden. Darüber hinaus lassen sich der Sprach- und Spielsound unabhängig voneinander steuern und über Bluetooth ist zudem eine Verbindung mit dem Smartphone möglich. So soll das Astro A50 X das Problem von Spielern lösen, die sowohl am PC als auch an einer oder mehreren Spielekonsolen zocken und dafür entweder mehrere Headsets oder einen AV-Receiver nutzen. Voraussetzung ist aber auch, dass alle Geräte am selben Monitor oder Fernseher betrieben werden, was nicht immer der Fall ist.
Die dafür notwendige Technik hat allerdings ihren Preis: Logitech ruft eine unverbindliche Preisempfehlung von 399 Euro für das kabellose Gaming-Headset G Astro A50 X mit Basisstation auf, das bisher nur direkt bei Logitech G erworben werden kann. Im Laufe des 1. Halbjahres 2024 soll es aber noch in den freien Handel kommen, so dass der Preis fallen könnte.
Der Lieferumfang des Logitech G Astro A50 X Lightspeed umfasst das Headset, die Basisstation, ein USB-C-Kombikabel, ein USB-C-auf-USB-A-Kabel und ein Netzteil für die Basisstation. Zudem ist eine zeitlich unbegrenzte Dolby-Atmos-Lizenz für Windows 11 und Xbox Series X inkludiert.
Astro hat sich dabei schon lange vor der Übernahme durch Logitech einen Namen mit seinen Gaming-Headsets gemacht, die nicht nur für ihren bequemen Sitz, sondern auch für ihren Klang gelobt wurden. Das Astro A50 X ist die fünfte Generation des Flaggschiffs.
Die Basisstation als HDMI-Switch und Ladestation
Die Basiseinheit des Astro A50 X wird dafür zur zentralen Komponente des Headsets, da sie Bild und Ton steuert. Die Spielekonsolen werden über HDMI und USB-C mit der Basisstation verbunden, der PC – ein Mac funktioniert ebenso – nur über USB-C. Für die Konsolen dient die Basisstation des Headsets so auch als HDMI-Switch. Während über HDMI der Spielsound eingespeist wird, kommt über USB-C der Chatsound der jeweiligen Plattform in die Basisstation, was es erlaubt, die beiden Audiosignale getrennt voneinander über das Headset in der Lautstärke anzupassen. Bei PlayStation 5 und Xbox Series X dient der USB-C-Anschluss der Basisstation als Audio-Ein- und -Ausgang, beim PC als Audio-Eingang.
Signalquelle per Taste wechseln
Die Playsync-Taste am Headset ermöglicht es dann, mit einem Druck zwischen Xbox Series X|S, PlayStation 5 und PC umzuschalten. Das Gaming-Headset bleibt dabei immer mit der Basisstation verbunden und muss nicht einzeln mit den Spielekonsolen oder dem PC gekoppelt werden. Das Einschalten der jeweiligen Spielekonsole und des PCs muss der Spieler aber noch selbst vornehmen. Via Playsync werden das HDMI-Eingangssignal, das an den HDMI-Ausgang der Basisstation weitergeleitet wird, und die Audioquelle für das Astro A50 X gewechselt.
An der Vorderseite der Basisstation informieren LEDs über die gerade aktive Eingangsquelle, den Bluetooth-Status und den Akkuladestand des Headsets. Im G HUB lässt sich ihre Helligkeit stufenlos regeln und sie können auch vollständig ausgeschaltet werden.
HDMI 2.1 mit 120 Hz, VRR, HDR und ALLM
Die Basisstation verfügt über drei HDMI-2.1-Anschlüsse. Zwei dienen als Eingang für PlayStation und Xbox, der dritte ist der HDMI-Ausgang zum Monitor oder Fernseher. Für die Videoübertragung kommt HDMI 2.1 mit 40 Gbit/s zum Einsatz, wobei auch 4K mit bis zu 120 Hz für die Spielekonsolen unterstützt wird. Funktionen wie HDR, VRR und ALLM sowie 24-Bit-Audio werden ebenfalls unterstützt und ließen sich im Test völlig problemlos nutzen.
Für Spieler besonders wichtig: Eine Erhöhung der Latenz über das Durchschleifen des Bildsignals durch die Basisstation ließ sich im Test nicht ausmachen. Diese berechtigte Sorge ist beim Logitech G Astro A50 X Lightspeed erfreulicherweise unbegründet. Der Hersteller selbst gibt an, dass die Verzögerung, die durch den Einsatz der Basisstation entsteht, nur bei 1 bis 2 ms liegt.
Inbetriebnahme mit vielen Kabeln
Möchte man zwei Spielekonsolen und den PC mit dem Astro A50 X nutzen, muss man nicht nur die HDMI-Kabel der Konsolen und ein HDMI-2.1-Kabel zum Anschluss des Monitors oder Fernsehers bereithalten, sondern auch ein weiteres USB-C- oder USB-C-auf-USB-A-Kabel für die Verbindung zur zweiten Spielekonsole. Die Verkabelung sieht dann wie folgt aus:
- An die Basisstation:
- USB-Kombi-Kabel vom PC und Netzteil.
- HDMI-Kabel von der PlayStation 5.
- HDMI-Kabel von der Xbox Series X.
- USB-Kabel von der PlayStation 5.
- USB-Kabel von der Xbox Series X.
- Von der Basisstation:
- HDMI-Kabel zum Monitor/Fernseher.
Insgesamt sechs Kabel führen bei Belegung aller Anschlüsse von der Basisstation nach hinten weg. Das mitgelieferte USB-Kombi-Kabel, das über USB-C mit der Basisstation verbunden wird, teilt sich in USB-A und USB-C auf. USB-A wird mit dem PC verbunden, USB-C hingegen mit dem beiliegenden Netzteil.
Auch für Switch, PS4 und Xbox One
Grundsätzlich lassen sich auch ältere und andere Spielekonsolen wie PlayStation 4 und Xbox One über HDMI mit dem Logitech G Astro A50 X Lightspeed nutzen. Bei der Nintendo Switch ist zu beachten, dass sie über das Dock mit der Basisstation verbunden werden muss. Da das USB-Audio der Switch etwas eigenwillig ist, kann der USB-C-Eingang der Station hierfür nicht genutzt werden, sondern Logitech empfiehlt, die inzwischen auch bei der Switch mögliche Bluetooth-Audio-Verbindung zwischen Station und Switch zu nutzen.
Basisstation leitet Ton auch an TV durch
Und was passiert, wenn man das Headset gar nicht immer nutzen möchte? Auch dies ist kein Problem, denn sobald das Headset in die Basisstation gestellt wird, in der es dann auch aufgeladen wird, wird das Audiosignal über HDMI an den Fernseher weitergeleitet. So kann jederzeit auch über die Lautsprecher des Fernsehers der Ton der Konsolen wiedergegeben werden, beispielsweise wenn jemand anderes im Haushalt spielt und das Headset nicht verwenden möchte. Veränderungen an der Verkabelung müssen hierfür nicht vorgenommen werden – was natürlich ein K.-o.-Kriterium für das Astro A50 X wäre.
Sobald man das Headset aus der Basisstation nimmt, wird das Audiosignal umgeschaltet und kabellos auf dem Headset ausgegeben. Für die kabellose Übertragung kommt Logitechs Lightspeed-Technik zum Einsatz, die eine Audioübertragung mit bis zu 24 Bit ermöglicht.
Technik und Details des Astro-A50-X-Headsets
Das Astro A50 X Lightspeed Wireless selbst präsentiert sich erneut als echtes Gaming-Headset. Mit Ausnahme der seitlichen Verbindungsstücke zwischen Ohrmuscheln und Kopfband, die aus Metall gefertigt sind und eine kaum sichtbare Skala zum Einstellen der Größe bieten, ist es aus Kunststoff gefertigt und setzt auf ein leichtes Design. Die Einstellung der Größe verzichtet auf ein festes Raster. Das offene Kopfband mit flexibel gelagerter Stoffpolsterung in der Mitte macht zwar einen guten Eindruck, beim Vorgänger hatten jedoch viele Käufer mit einer sich lösenden Polsterung Probleme. Das Kopfband war einer der Schwachpunkte der vierten Generation. Auch wenn im Test keinerlei Probleme auftraten, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob diese Probleme behoben sind. Das muss erst die langfristige Nutzung zeigen. Das Design und der Aufbau des A50X entsprechen nämlich dem des Vorgängers Astro A50.
Die großen Ohrmuscheln lassen sich nach hinten um 90 Grad und um wenige Grad nach vorne drehen. Die Velourspolster können in Windeseile gewechselt werden, da sie samt Rahmen mit drei Magneten gehalten werden und nicht geclippt sind. Auf Wunsch sind für das Headset auch Kunstlederpolster erhältlich. Anders als beim Logitech Pro X 2 Lightspeed (Test) legt der Hersteller beim Astro A50 X nicht beide Varianten dem Lieferumfang bei, was angesichts des Preises durchaus hätte möglich sein sollen.
Der flexible Mikrofonarm ist an der linken Ohrmuschel befestigt und kann nach oben weggeklappt werden, um es stummzuschalten. Austauschen lässt sich das Mikrofon nicht, es ist fest mit dem Headset verbunden.
Die Verarbeitung des Astro A50 X ist sehr gut und trotz der 363 g, die es auf die Waage bringt, trägt sich das Headset äußerst angenehm, sitzt selbst nach längerer Zeit noch bequem und fühlt sich leichter an.
40-mm-Graphentreiber
Im A50-X-Headset setzt Logitech auf die „PRO-G Graphene“ getauften Audiotreiber mit einem Durchmesser von 40 mm und einer namensgebenden Graphenmembran, die bereits vom Pro X 2 bekannt sind, dort aber einen Durchmesser von 50 mm aufweisen. Der Treiber soll im Vergleich zum Vorgänger eine präzisere Klangwiedergabe und eine kürzere Signallaufzeit bei geringerer Verzerrung erzielen. Den Frequenzgang gibt Logitech mit 20 bis 20.000 Hz an. Die Technik neu erfunden hat der Hersteller mit Graphen allerdings nicht, denn es kommt schon lange bei Audioprodukten zum Einsatz.
Vollband-Mikrofon mit einer Auflösung von 48 kHz
Das A50 X ist das erste Headset von Logitech G, das über ein integriertes Mikrofon mit 16 Bit und 48 kHz verfügt, das via Lightspeed überträgt. Durch die zusätzliche Bandbreite kann das omnidirektionale Mikrofon ein breiteres Klangspektrum erfassen und soll so eine bessere Klarheit und Sprachqualität liefern. Der Frequenzgang des Mikrofons liegt bei 60 bis 20.000 Hz.
Tasten und Bedienung über das Headset
Tasten und Bedienelemente sind beim Astro A50 X alle an der rechten Ohrmuschel platziert. Die Außenfläche der Ohrmuschel dient dabei als Wippe mit vier Tasten, über die das Lautstärkeverhältnis des Spielsounds und Sprachchats gesteuert werden kann, sofern es die gerade verbundene Plattform unterstützt. Vorne an der Fläche wird der Gamesound geregelt, hinten die Sprache. Über das zusätzliche, gerasterte Drehrad im unteren hinteren Bereich der Ohrmuschel kann hingegen pauschal die Lautstärke des Headsets gesteuert werden.
Dieses Drehrad bedient man ebenso wie die anderen nach hinten gerichteten Tasten mit dem Daumen. Oben ist der Ein-/Ausschalter platziert, darunter die Playsync-Taste zum Wechseln der Quelle. Die dritte Taste steuert die Bluetooth-Verbindung und -Wiedergabe der Basis. Wird Bluetooth genutzt, startet oder pausiert einmaliges Drücken der Bluetooth-Taste die Wiedergabe, zweimaliges Drücken springt einen Track vor, dreimaliges Drücken einen Track zurück. Auch Anrufe lassen sich durch einmaliges Drücken so annehmen und beenden oder durch zweimaliges Drücken beenden.
Alle Tasten bieten einen klaren Druckpunkt, was die Bedienung problemlos macht. Je nachdem ob man die Bluetooth- oder die Playsync-Taste drücken möchte, tastet man sich aber am besten von oben oder unten heran, um sie nicht zu verwechseln.
Der USB-C-Anschluss des Headsets, auf den im Folgenden noch genauer eingegangen wird, ist nach unten weggeführt.
Die Akkulaufzeit des Headsets
Logitech nennt für das Headset eine Akkulaufzeit von bis zu 24 Stunden. Im Test ließen sich bei mittlerer Lautstärke und stark wechselnden Inhalten, die wiedergegeben wurden, knapp 21 Stunden realisieren, bevor das Headset zwingend auf die Basisstation zum Laden gestellt werden musste. Für den Gaming-Alltag ist das eine völlig ausreichende Laufzeit. Führend ist das Astro A50 X damit trotz der Steigerung um 9 Stunden im Vergleich zum Vorgänger jedoch nicht, denn selbst Logitechs eigenes Pro X 2 hält knapp 50 Stunden durch.
Das Headset rastet in der Station leicht magnetisch ein und steht so jederzeit sicher am Platz. Pogo-Pins, die mit Kontaktflächen an der rechten und linken Ohrmuschel ausgestattet sind, dienen als Stromversorger. Probleme gab es mit diesem Mechanismus während des Tests nicht. Das Mikrofon muss allerdings immer hochgeklappt werden, damit die Ohrmuschel richtig aufliegen kann – hier gibt es also Verbesserungspotenzial.
Das vollständige Aufladen des Headsets, wenn es komplett entladen ist, dauert knapp 2,5 Stunden. Ob dies über die Station oder ein direkt mit dem Headset verbundenes USB-C-Kabel erfolgt, macht für die Ladezeit übrigens keinen Unterschied.
Der Energiesparmodus des Astro A50 X sorgt dafür, dass sich das Headset automatisch ausschaltet, wenn man das Ausschalten vergessen hat – oder man sich über einen längeren Zeitraum nicht bewegt, denn die Erkennung erfolgt über Sensoren im Headset. Im G HUB lässt sich der Zeitraum bis zum automatischen Ausschalten zwischen 15, 30 und 60 Minuten wählen oder ganz deaktivieren.
Kein Ton über USB-C
Das Headset selbst hat auch einen USB-C-Anschluss. Nutzt man ihn – sozusagen also unter Umgehung der Basisstation – und schließt man das Headset direkt über USB-C an eine Konsole oder den PC an, ließ sich im Test jedoch keine Audiowiedergabe erreichen und das Headset blieb stumm. Der USB-C-Port am Headset dient somit nur dazu, das Headset aufladen zu können, während man gerade spielt. Abseits von Bluetooth, über das das Headset auch bespielt werden kann, wird die Basisstation folglich immer benötigt, um Ton wiederzugeben.
Bluetooth als weitere Audioquelle
Bei der Bluetooth-Verbindung ist aber zu beachten, dass nicht das Headset eine Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone aufbaut, sondern auch sie von der Basisstation ausgeht. Die Basisstation leitet das Audiosignal dann ihrerseits per Lightspeed an das Headset weiter. Das A50 X als mobilen Kopfhörer zu nutzen, funktioniert also nicht. Dafür kann man über die parallele Bluetooth-Verbindung der Basisstation jedoch beispielsweise an einer Konsole spielen, während man einem Discord-Sprachchat über das Smartphone beiwohnt. Bluetooth- und Spielsound lassen sich nämlich auch kombinieren, was den Einsatzbereich des Headsets nochmal erweitert. Wäre Bluetooth im Headset verbaut, wäre dies nicht möglich und man müsste zwischen der Bluetooth- und Lightspeed-Verbindung wechseln.
Die Funkreichweite mittels 2,4-GHz-Lightspeed beträgt rund 12 m. Probleme mit Verbindungsabbrüchen gab es während des Tests nicht.
Der Klang des Astro A50 X Wireless
Subjektiv klingen die Astro Gaming A50 X Wireless sehr gut. Obwohl die Audiotreiber kleiner sind als bei den Pro X 2, muss das A50 X den direkten Vergleich nicht scheuen und klingt genauer, voluminöser und weniger basslastig. Die Frequenzen sind sehr gut voneinander getrennt und verschwimmen nicht. Auch der Bass verkommt nicht zum Einheitsbrei, sondern ist sehr klar aufgelöst. Durch seine vergleichsweise geringe Isolation bleibt die Umgebung unter dem A50 X wahrnehmbar.
Die Option, über die Software G HUB per Equalizer zwischen dem Spieleeinsatz und einer neutraleren Klangwiedergabe wählen zu können, ist tatsächlich sinnvoll, da das Profil für Gaming die Frequenzen, die etwa für das Orten von Gegnern wichtig sind, verstärkt, so dass sie deutlicher in den Vordergrund treten und besser lokalisierbar sind. Insgesamt ist die räumliche Abbildung des Astro A50X hervorragend.
Analyse des Frequenzverlaufs
Auch beim Astro A50 X führt ComputerBase Messungen zum Frequenzverlauf durch. Hierfür wird auf das miniDSP Headphone & Earphone Audio Response System (H.E.A.R.S.) in Verbindung mit der Software REW zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich nicht um eine IEEE-standardisierte Messstation. Sie liefert jedoch gute Vergleichswerte, die insbesondere eine Vergleichbarkeit der betrachteten Kopfhörer untereinander ermöglicht. Die Mikrofone im rechten und linken Ohr des miniDSP H.E.A.R.S. sind kalibriert. Da das miniDSP H.E.A.R.S. kein Innenohr modelliert, sondern über einen geraden Gehörgang verfügt, sind die Messungen allein kein ausreichendes Kriterium, um den Klang abschließend zu beurteilen, sondern können nur als Ergänzungen zu den Schilderungen gesehen werden. Auch Klarheit und Dynamik lassen sich nicht bewerten.
Der Schalldruck ist bei allen Kopfhörern bei 300 Hz auf circa 84 dB kalibriert – nicht alle In-Ears lassen sich hier auf genau 84 dB einstellen, so dass eine Abweichung von 1 dB nach oben und unten in Kauf genommen werden muss. Alle Messungen werden nach Herstellervorgaben von 20 Hz bis 20 kHz mehrfach und mit unterschiedlichen Ohrhörerpositionen durchgeführt, um diese Einflüsse zu berücksichtigen und einen schlechten Sitz zu erkennen. Bei In-Ears zeigt sich dieser schnell in starken Ausreißern, einem unsauberen Frequenzverlauf oder völlig fehlendem Bass bei schlechter Abdichtung. Die Ergebnisse sind aus fünf Messungen je Seite bei bestem festgestellten Sitz gemittelt und geglättet. Eine gerade Linie bei 84 dB entspräche messtechnisch einer neutralen Präsentation der Frequenzen, die in der Realität aber nie erreicht wird.
Die Bilder zeigen deutlich die unterschiedliche Klangcharakteristik, die sich durch den Wechsel der Audioprofile in G HUB ergibt. Die Veränderung ist dabei nicht ganz so extrem, wie Logitech sie auf den Graphen in der Software darstellt, aber deutlich sichtbar und im Alltag auch hörbar.
Zum direkten Vergleich hat ComputerBase auch noch einmal den Frequenzverlauf des Logitech G Pro X 2 gemessen und dem Astro A50 X gegenübergestellt. Beide Headsets betonen im Standardprofil die Höhen und Tiefen etwas unterschiedlich.
Die Mikrofonqualität des A50 X
Das Mikrofon des Astro A50X liefert für Sprachchats auf Konsolen und dem PC mit Freunden beim Spielen eine sehr gute Qualität. Man ist klar verständlich und die Stimme klingt natürlich. Beim Spielen spricht deshalb nichts gegen die Nutzung des integrierten Mikrofons des Logitech G Astro A50 X Lightspeed. Das Vollband-Mikrofon mit 16 Bit und 48 kHz macht sich auch im Vergleich zum Pro X 2 bezahlt und schneidet besser ab. Wer möchte, kann in der G-HUB-Software Einstellungen zum Equalizer und zur Rauschunterdrückung des Mikrofons anpassen. Der flexible Mikrofonarm erlaubt zudem eine gute Positionseinstellung und hält zuverlässig.
Auch im Vergleich zum Logitech G Pro X 2 kann sich das Astro A50 X bei der Mikrofonqualität behaupten. Es klingt natürlicher und die Tonfarbe ist angenehmer. Das Mikrofon des Pro X 2 zischt und übersteuert im direkten Vergleich und die Stimme klingt etwas nasal.
Natürlich ist das Mikrofon des Astro A50X nicht die erste Wahl, wenn man Podcasts aufzeichnen möchte und es um optimale Sprachqualität geht. Dafür ist es als Teil eines Gaming-Headsets aber ohnehin nicht gedacht und Podcaster greifen weiterhin zu eigenständigen Mikrofonen.
G HUB für PC, Mac, Android und iOS
Für die Konfiguration des Headsets kommt wie üblich der G HUB von Logitech zum Einsatz. Er ist für PC sowie Mac und als Teil der Logitech-G-App für iOS und Android verfügbar. Über ihn können beispielsweise EQ-Einstellungen für das Headset und Mikrofon vorgenommen, Firmware-Updates aufgespielt sowie bereits genannte Funktionen wie die LED-Helligkeit und der Energiesparmodus eingestellt werden. Mit der Funktion „Noise Gate“ ist außerdem die Festlegung möglich, dass das Mikrofon erst ab dem Überschreiten einer bestimmten Lautstärke aktiviert wird, was insbesondere in lauten Umgebungen sinnvoll ist, um seinen Mitspielern nicht die ganze Zeit mit Störgeräuschen im Ohr zu liegen.
Die Smartphone-App ist dann interessant, wenn man das A50 X an einer Spielekonsole benutzt, da man hierüber auch den Equalizer für Kopfhörer und Mikrofon, die Lautstärke, Sidetone und Game/Chat-Balance einstellen sowie den HDMI-Eingang der Basisstation und weitere Einstellungen wählen kann. Bei der Auswahl des Equalizers stört allerdings das wilde Springen der App-Ansicht ins Querformat.
Fazit
Qualitativ und technisch überzeugt das Logitech G Astro A50 X Lightspeed im Test. Das Headset liefert einen sehr guten Klang, der eine sehr gute Ortung ermöglicht, und auch das Mikrofon bringt für den Einsatzzweck sehr gute Ergebnisse. Der Tragekomfort ist gewohnt hoch und lässt auch stundenlanges Tragen zu. Die Basisstation fährt technisch ebenfalls einiges auf und der Wechsel zwischen den Konsolen funktioniert zuverlässig und ohne spürbare Nachteile etwa bei der Latenz. Video- und Audio-Passthrough des A50 X sind hervorragend umgesetzt und weisen keine Nachteile bei der Qualität und Latenz auf. Dank HDMI 2.1 lassen sich auch beim Einsatz der Basisstation mit den neuen Konsolen problemlos 120 Hz, VRR, HDR und ALLM nutzen, wenn der Fernseher dies unterstützt. Und das Umschalten der Eingänge funktioniert über die Smartphone-App selbst bei ausgeschaltetem Headset problemlos, wenn man den Ton gerade über den Fernseher wiedergeben möchte und das Headset gar nicht nutzt.
Um das Astro A50 X sinnvoll einsetzen zu können, müssen PC und Konsolen aber an demselben Monitor oder Fernseher betrieben werden und nahe beieinanderstehen. Wer im Wohnzimmer die Konsolen am Fernseher hängen hat und am PC in einem anderen Raum am Monitor spielt. kann das Headset zwar immer noch für die Konsolen verwenden, aber eben nicht für den PC.
So sind es am Ende die im Test genannten Kleinigkeiten, die Logitech mit der nächsten Generation verbessern könnte. Für den hohen Preis von 400 Euro dürfen Kunden zudem beim Lieferumfang zumindest ein HDMI-2.1-Kabel und ein weiteres Paar Ohrpolster mit Kunstleder wie beim Pro X 2 erwarten. Der hohe Preis kommt zu einem großen Teil allerdings eben auch durch die aktuelle Technik der Basisstation und weniger durch das Headset zustande.
- sehr guter Klang mit guter Ortbarkeit
- sehr gutes Mikrofon
- kompatibel mit PC, Mac, PlayStation und Xbox
- Game/Chat-Balance regelbar
- HDMI 2.1 mit 120 Hz, VRR, ALLM
- sehr hoher Tragekomfort
- gute Verarbeitung
- gute Materialwahl
- hohe Reichweite
- lange Akkulaufzeit
- Lightspeed und Bluetooth gleichzeitig
- kein HDMI-2.1-Kabel im Lieferumfang
- Bluetooth nur über die Basisstation
ComputerBase hat das Astro A50 X Lightspeed leihweise von Logitech zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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