Teufel Ultima 25 Aktiv im Test: Lautsprecher mit kleinem AV-Receiver und vielen Anschlüssen
Mit den Ultima 25 Aktiv will Teufel den Spagat zwischen guten Stereo-Lautsprechern für die musikalische Wiedergabe und der Nutzung als Surround-Ensemble im Heimkino vollführen – und das ohne zusätzlichen Verstärker oder externen AV-Receiver. Das Konzept geht in vielen Punkten auf, aber nicht in allen.
Verarbeitung, Design und Preis
Wird das Stereo-Paar des Ultima 25 Aktiv aus seinem Karton befreit, erblickt der Käufer zwei klassisch gestaltete Lautsprecher, die durch ihre abgerundeten Kanten dennoch eine gewisse moderne Ausstrahlung besitzen. Die Außenhaut aus kunststoffbeschichteten mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) wirkt dabei edel und gut verarbeitet, was aber zu einem Preis von 549 Euro auch erwartet werden kann.
Mit einer Größe von 36,5 × 21,5 × 25 cm eignen sich die Klanggeber sowohl als Regal- wie auch auf einem Ständer platziert als Standlautsprecher. Damit je nach Untergrund tiefere Frequenzen keine unschönen Vibrationen hervorrufen und dieser nicht zerkratzt wird, legt der Hersteller dem Zubehör acht aufklebbare Gumminoppen bei, die zudem für einen sichereren Stand sorgen. Durch die kompakten Maße lassen sich die beiden Klanggeber bei Bedarf auch direkt neben einem Fernseher platzieren. Durch das schlichte Design reihen sie sich nahtlos in das bestehende Interieur ein.
Wie bei Lautsprechern in dieser Größe gewohnt, wird die Vorderseite mit den beiden Tönern durch einen ebenfalls schwarzen Akustikstoff vor Staub und Beschädigungen geschützt. Selbiger kann bei Bedarf und je nach Erscheinungswunsch auch leicht abgenommen werden.
Viele Anschluss- und Erweiterungsmöglichkeiten
Die beiden Lautsprecher arbeiten nach dem Master-Slave-Prinzip, womit ein Klanggeber mit der kompletten Elektronik samt Eingängen die Steuerung des Systems übernimmt und der andere als reiner Passiv-Lautsprecher fungiert. Verbunden werden beide über ein normales Lautsprecherkabel, das mit 3,5 m zwar für die meisten Nutzungsszenarien ausreichend sein dürfte, äußerlich jedoch eher an einen Klingeldraht erinnert und bei dem verlangten Preis ruhig einen höheren Querschnitt hätte besitzen können. Wer also eine längere Distanz überbrücken muss oder Wert auf eine dickere Ausfertigung legt, muss selber für Ersatz sorgen. Die Kabel können dabei auf zwei verschiedene Arten per Einzelverdrahtung angeschlossen werden: entweder per Schraubklemme oder per Bananenstecker, für die bei Bedarf jedoch selber gesorgt werden muss. Darüber hinaus lässt sich das System kabellos mit den Effekt 2 und Effekt Rears sowie diversen Subwoofern aus dem Hause Teufel zu einem Surround-System mit Dolby-Digital-Unterstützung erweitern.
Teufel will das Ultima 25 Aktiv zudem als eine Art kleiner AV-Receiver etablieren, der auch verschiedene Quellen händeln kann. Die dafür benötigten Anschlüsse finden sich auf der Rückseite des Master-Lautsprechers. Sie sind zahlreich vorhanden und bieten vielfältige Möglichkeiten. Wer das Paar in einem Surround-System verwendet, wird eher auf den ARC unterstützenden HDMI-Eingang zurückgreifen, mit dem die Audio-Ausgabe samt Steuerungssignalen direkt vom TV-Gerät abgegriffen werden kann. Darüber schalten sich die Lautsprecher selbstständig ein, wenn der Fernseher angeschaltet wird. Gleichzeitig erlaubt die Funktion die Steuerung der Lautstärke über die Fernbedienung des TV-Gerätes.
Darüber hinaus lassen sich Quellen über den optischen Digitaleingang oder über einen analogen Line-In-Anschluss einspeisen. Ein USB-C-Port steht ebenfalls zur Verfügung – doch nicht, wie der Eindruck zunächst vermittelt, für entsprechende Speichermedien, sondern als externe Soundkarte, um einen PC, ein Notebook oder andere mobile Geräte anzuschließen. Dabei wird jedoch lediglich eine Abtastrate von 48 kHz bei einer Auflösung von 16 Bit unterstützt. Zusätzlich verfügt das System über einen DAB+/FM-Tuner mit 30 frei belegbaren Speicherplätzen, dessen benötigte Antenne ebenso auf der Rückseite angeschlossen wird. Einen Phono-Eingang für den Anschluss eines Schallplattenspielers bietet das System hingegen nicht.
Drahtlos steht dagegen lediglich Bluetooth 5.0 mit aptX und AAC zur Verfügung. Wer also gehofft hat, das System auch als WLAN-Medienplayer oder zumindest per DLNA nutzen zu können, sieht sich enttäuscht – auch wenn so etwas zu dem geforderten Preis durchaus erwartet werden kann.
App-lose Steuerung
Für die grundlegende Steuerung des Systems setzt Teufel nicht auf eine App per Smartphone oder Tablet, sondern auf eine haptische Fernbedienung. Sie bietet alle nötigen Bedienelemente wie die Wahl der Lautstärke oder der Quelle, drei Tasten für die Radio-Favoriten, über die zuvor abgespeicherte Radiosender aufgerufen werden können, oder für die Klangeinstellungen. Darüber hinaus hält der Lautsprecher selbst ebenfalls einige Bedienelemente bereit. Visuelle Rückmeldungen werden dabei über das gut ablesbare OLED-Display ausgegeben, das sich unten am Hauptlautsprecher befindet. Es ist in zehn Abstufungen dimmbar und agiert aufgrund der selbstleuchtenden Pixel recht dezent, lässt sich jedoch nicht komplett deaktivieren.
Links daneben ist der Einschaltknopf angebracht, wiederum daneben der Quellenwahlschalter und der Bluetooth-Knopf. Rechts finden sich derweil die drei bereits von der Fernbedienung bekannten Favoritentasten. Generell bietet das System viele Möglichkeiten zur Anpassung an die eigenen Vorstellungen. So kann unter anderem die generelle Helligkeit des Displays im Normalzustand und die bei Aktivitäten eingestellt werden. Die Anzeige leuchtet an dunkleren Tagen dann dezent vor sich hin, muss bei eventuellen Einstellungen zur besseren Erkennbarkeit jedoch nicht extra manuell heller gestellt werden.
Alle gewählten Einstellungen, sowohl für den Klang, auf den später noch genauer eingegangen wird, wie auch für das System, lassen sich zudem in drei Profilen abspeichern und ebenso bequem per Taste an der Fernbedienung bei Bedarf wieder aufrufen.
Einmal wischen, bitte
Für eine schnelle Bedienung hat sich Teufel zusätzlich etwas Besonderes einfallen lassen: So verfügt die Master-Einheit der Ultima 25 Aktiv auf der Oberseite des Gehäuses über einen von Teufel so bezeichneten „Touch-Slider“, mit dem per Geste verschiedene Funktionen ausgeführt werden können. Per Wischen lässt sich etwa schnell die Lautstärke ändern, was recht praktisch ist, wenn es mal an der Tür oder das Telefon klingelt. Mit etwas Übung gelingt das sogar im Vorbeigehen. Auf Wunsch lässt sich das System auch per Tipp in die Mitte stummschalten. Aufgepasst werden sollte dagegen beim Abwischen des Lautsprechers mit einem Tuch, denn darauf reagiert der Sensor ebenfalls.
Auf die äußeren Enden getippt, lässt sich außerdem je nach Quelle zum nächsten oder vorherigen Stück springen und mit einem Tipp auf die Mitte die Wiedergabe anhalten. Im Radiobetrieb kann durch die Berührung des Sensors der Sender gewechselt werden.
Hochwertige Technik und viele Anpassungsmöglichkeiten
Teufel setzt beim Ultima 25 Aktiv auf einen Class-D-Verstärker, der beide Lautsprecher mit jeweils bis zu 50 Watt RMS versorgen kann. Für die Schallwandlung sorgen dabei ein 6,5 Zoll (165 mm) großer Tiefmitteltöner aus Fieberglas und ein 1 Zoll (25 mm) großer Hochtöner. Das System agiert dabei nach dem Bassreflexsystem, womit ein Teil des Tieftonbereiches auch über eine Öffnung auf der Rückseite des Lautsprechers ausgegeben wird. Aus diesem Grund sollten beide Einheiten, wenn möglich, nicht zu nahe an einer Wand stehen. Den möglichen Frequenzgang gibt Teufel mit 41 Hz bis 20 kHz an.
Dem Nutzer werden zudem zahlreiche Möglichkeiten geboten, um klanglichen Einfluss auf die Ausgabe zu nehmen. So können Höhen und Tiefen in jeweils sechs Abstufungen erhöht oder gesenkt werden, wobei eine generelle Loudness-Funktion nicht vorhanden ist. Diese würde jedoch bei leiser Lautstärke den Klang etwas voller wirken lassen. Daneben stehen unter anderem mit „Musik“, „Sprache“ und „Nacht“ Klangoptimierungen bereit, von denen die ersten beiden selbsterklärend sein sollten. Bei „Nacht“ werden für weniger Störungen die Tieftöne und die Dynamik abgesenkt. Mit der „Dynamore Virtual Center“-Taste wird, wie der Name bereits erahnen lässt, ein künstlicher Centerspeaker geschaffen, durch den vor allem bei Filmen die Sprachverständlichkeit erhöht werden soll.
Wie bereits zu Anfang beschrieben, lässt sich ebenso festlegen, auf welcher Seite welcher Klanggeber stehen soll, was besonders in Bezug auf die nächstgelegene Steckdose oder die anzuschließenden Komponenten durchaus nützlich sein kann. Doch damit nicht genug: Auch der Abstand des Hörers zu den Lautsprechern lässt sich für eine Klangoptimierung einstellen.
Teils zu präziser Klang
In den Grundeinstellungen bietet das Testpaket eine recht neutrale Ausgabe, die die Inhalte sehr präzise abbildet und eine hohe Räumlichkeit bietet. Diese Attribute sorgen aber je nach Vorlieben nicht selten für einen recht sterilen, leblosen Klang, womit bereits zu diesem Zeitpunkt deutlich wird, dass Freunde einer eher warmen Ausgabe beim Ultima 25 Aktiv nicht auf ihre Kosten kommen werden. Ebenso wenig können die Lautsprecher als „Basswürfel“ bezeichnet werden. Selbst mit voll hochgezogenem Tieftonbereich dürfte es für manchen Fan einer „knackigen“ Ausgabe lediglich „in Ordnung“ sein.
Was das Set jedoch kann, ist laut. Das Beschallen von Festlichkeiten in kleineren Räumen dürfte somit für das Modell kein wirkliches Problem darstellen – laut Teufel sollen sich die beiden Klanggeber für Raumgrößen von bis zu 30 m² eignen. Dabei bleibt die Ausgabe die meiste Zeit frei von Verzerrungen, lediglich kurz vor dem Maximum verlieren die Treiber etwas die Kontrolle. Dann ist die Lautstärke aber bereits an einem Punkt angekommen, an dem kaum jemand direkt neben den Lautsprechern stehen möchte. Somit eignen sich die Ultima 25 Aktiv auch für größere Wohnzimmer – und als Nachbarschreck.
Fazit
Beim Ultima 25 Aktiv macht Teufel vieles richtig, lässt aber auch Möglichkeiten ungenutzt. Die Verarbeitung ist tadellos, das Erscheinungsbild dagegen vielleicht etwas zu gewöhnlich, ein „Eyecatcher“ ist das System definitiv nicht. Allerdings sorgt diese Gestaltung dafür, dass sich die Klanggeber nahtlos in jedes Interieur einbinden lassen und komplett damit verschmelzen. Je nach persönlicher Vorliebe kann so aus einem vermeintlichen Nachteil schnell auch ein Vorteil werden.
Die Anschlussmöglichkeiten sind vielfältig: Quellen können digital per HDMI und Toslink eingebunden werden, analog steht ein AUX-Anschluss bereit und drahtlos wird Bluetooth 5.0 mit aptX und AAC unterstützt. Mancher Musikfreund dürfte vielleicht noch einen Phono-Eingang vermissen. Bei den ganzen Schnittstellen ist der DAB+/FM-Tuner eher als Dreingabe zu verstehen.
Stattdessen hätte Teufel beim Testkandidaten vielleicht lieber auf eine WLAN-Anbindung mit entsprechendem Netzwerk-Player gesetzt. Bereits die Möglichkeit, den Lautsprecher lediglich als DLNA-Ausgabegerät für andere Abspieler wie die Audio Station von Synology zur Verfügung zu stellen, hätte das System massiv aufgewertet. Vom Tuner einmal abgesehen, müssen Inhalte zu jeder Zeit hinzugespielt werden, wofür es eines zusätzlichen Gerätes und einer weiteren Fernbedienung bedarf. Die Radiosender des Tuners dürften in den meisten Fällen auch als Stream empfangbar sein. Die Erweiterbarkeit zu einem Surround-System dürfte für manchen Interessenten ebenfalls ein Kaufargument darstellen.
Die Bedienung der Ultima 25 Aktiv ist denkbar einfach. Im Gegensatz zu manchen Konkurrenzsystemen wird es normal über eine haptische Fernbedienung und nicht über ein Mobilgerät gesteuert, entsprechende Einstellungen sind dem kleinen OLED-Display am Master-Lautsprecher zu entnehmen. Darüber hinaus lässt sich über den oben am Hauptlautsprecher eingebetteten Touch-Slider die Lautstärke einstellen, der je nach Quelle weitere Steuerungsmöglichkeiten bietet.
Klanglich kann dem System zwar das Prädikat „solide“ verliehen werden, manchem Musikliebhaber könnte die Ausgabe teilweise jedoch etwas zu präzise und steril erscheinen – besonders, wenn eher eine warme Ausgabe mit Druck bei den Tieftönen präferiert wird.
Alles in allem werden die Ultima 25 Aktiv dem geforderten Preis von 549 Euro durchaus gerecht.
- guter Klang
- hohe Lautstärke
- gute Verarbeitung
- hohe Zahl an Anschlüssen
- haptische Fernbedienung
- Touch-Slider direkt am Lautsprecher
- OLED-Display für Einstellungen
- Als Surround-System erweiterbar
- Klang an manchen Stellen etwas zu grell
- Kein WLAN-Player
- Keine DLNA-Unterstützung
ComputerBase wurde das Ultima 25 Aktiv leihweise von Teufel für diesen Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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