No Rest for the Wicked im Test: 28 Grafikkarten von Nvidia, AMD & Intel im Benchmark
ComputerBase hat 28 Grafikkarten (13 × Nvidia, 12 × AMD, 3 × Intel) in No Rest for the Wicked getestet. Anhand diverser Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD zeigt die Redaktion die Performance des Action-Rollenspiels im Soulslike-Stil mit maximaler Grafikpracht und einer stark reduzierten Detailstufe.
No Rest for the Wicked: Nicht problemlos in den Early Access
No Rest for the Wicked wurde vom Entwickler Moon Studios und damit dem Team hinter Ori and the Blind Forest sowie Ori and the Will of the Wisps am 18. April in den Early Access geschickt. Dabei hat das neue Werk nichts mehr mit den zwei Erfolgstiteln zu tun: Als Action-Rollenspiel mit Soulslike-Anleihen handelt es sich um ein gänzlich anderes Game.
Der Start in den Early Access lief dabei mittelmäßig. So gab es Kritik am Spiel, aber auch an der Technik der PC-Version. An der Grafik allerdings nicht, denn sie ist stilistisch genauso gut gelungen wie bei den Ori-Titeln und weiß zu gefallen. Bei der Performance gab es jedoch Schwierigkeiten, die die Entwickler stellenweise aber schon mit mehreren Updates verbessert haben.
Apropos Technik: No Rest for the Wicked nutzt die Unity-Engine, was aufgrund der bereits gemachten Erfahrungen mit dem Technikpaket in den Ori-Teilen auch nicht verwundert. Interessanter ist dagegen, dass zumindest derzeit noch der altgediente DirectX-11-Renderer verwendet wird – eine Low-Level-API ist zumindest derzeit noch nicht vorhanden.
Upsampling fehlt aktuell noch gänzlich
Auch Raytracing wird von dem Spiel nicht unterstützt, schwerwiegender ist aber das ebenso fehlende temporale Upsampling. Nvidia DLSS Super Resolution kündigt sich zwar wortwörtlich bereits mit einem noch ausgegrauten Menüpunkt im Spiel an – ob auch FSR und eventuell XeSS unterstützt werden, ist jedoch noch unklar.
Das fehlende Upsampling ist dabei weniger bezüglich der Bildqualität ein Problem, sondern vielmehr aufgrund der fehlenden Tuning-Möglichkeit auf der Suche nach mehr Performance. Denn No Rest for the Wicked stellt vor allem in höheren Auflösungen hohe Anforderungen an die Grafikkarte, was sich derzeit noch nicht abfangen lässt.
13 × Nvidia, 12 × AMD und 3 × Intel im Benchmark,
Und wie läuft No Rest for the Wicked auf dem PC? Das zeigt ComputerBase in diesem Artikel anhand von insgesamt 28 Grafikkarten. Bis zu 13 GeForce-, 12 Radeon- und 3 Arc-Beschleuniger müssen in Full HD, WQHD und Ultra HD beweisen, wie viele FPS sie auf den Bildschirm zaubern können.
Verschiedene Early-Access- und sonstige Spiele im Test
- Helldivers 2 Benchmarks
- Enshrouded Benchmarks
- Palworld Benchmarks
- Hunt: Showdown Benchmarks
- No Rest for the Wicked (dieser Artikel)
- Manor Lords (folgt noch)
Diese Grafikkarten befinden sich im Test
Insgesamt 28 Grafikkarten nutzt ComputerBase in der Testreihe – 13 stammen von Nvidia, 12 von AMD und 3 von Intel. Obschon der Fokus CB-üblich auf der aktuellen GPU-Generation liegt, kommen auch diverse Modelle der vorherigen Baureihe zum Einsatz. Langsame Low-End-Vertreter sind ebenfalls mit von der Partie. Eine genaue Auflistung der verwendeten Modelle zeigt folgende Tabelle.
AMD | Nvidia | Intel |
---|---|---|
Radeon RX 7900 XTX | GeForce RTX 4090 | Arc A770 |
Radeon RX 7900 XT | GeForce RTX 4080 Super | Arc A750 |
Radeon RX 7900 GRE | GeForce RTX 4070 Ti Super | Arc A380 |
Radeon RX 7800 XT | GeForce RTX 4070 Super | |
Radeon RX 7700 XT | GeForce RTX 4070 | |
Radeon RX 7600 XT | GeForce RTX 4060 Ti 8 GB | |
Radeon RX 7600 | GeForce RTX 4060 | |
Radeon RX 6800 XT | GeForce RTX 3080 | |
Radeon RX 6700 XT | GeForce RTX 3060 Ti | |
Radeon RX 6650 XT | GeForce RTX 3060 | |
Radeon RX 6600 | GeForce RTX 3050 8 GB | |
Radeon RX 6500 XT | GeForce GTX 1660 Super | |
GeForce GTX 1650 Super |
So testet ComputerBase No Rest for the Wicked (Testszene, Einstellungen & FPS)
Die Testszene von No Rest for the Wicked findet ziemlich zu Beginn des Spiels statt und zeigt den Marsch an einem Meer entlang. Entsprechend gibt es in der Szene viel Wasser, was die GPU stark fordert. Meistens läuft das Game etwas schneller, jedoch gibt es immer mal wieder kurze Sequenzen, in denen die Framerate auf ein vergleichbares Niveau herabfällt.
Die CB-Empfehlung: Viele FPS braucht es nicht
No Rest for the Wicked ist kein schnelles Spiel, benötigt aber als Soulslike-Ableger eine genaue Steuerung. Damit ist auch eine ausreichend hohe Framerate notwendig, obschon die Redaktion für diesen Artikel keine 60 FPS, sondern 50 FPS anvisiert – allein schon, weil das Game für gewöhnlich etwas schneller läuft als in der Testsequenz. Höhere und dreistellige Frameraten verbessern das Spielgefühl zwar ebenfalls, aufgrund der festen Iso-Kameraperspektive jedoch weniger als in den meisten anderen Titeln.
Anders als über die Optionen geht es nicht
ComputerBase testet No Rest for the Wicked mit der maximalen Grafikqualität, die durch das Aktivieren des Beste-Qualität-Presets genutzt wird. In allen drei Auflösungen kommt die native Auflösung mit der spieleigenen TAA-Kantenglättung zum Einsatz, da aktuell noch kein Upsampling zur Verfügung steht. Für mehr Leistung müssen die generellen Grafikdetails reduziert werden.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Maximal-Preset, TSR |
2.560 × 1.440 | Maximal-Preset, TSR |
3.840 × 2.160 | Maximal-Preset, TSR |
Das Testsystem
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 1415) verbaut.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 48 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 24 GB, DDR5-6000, CL36-36-36-72) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 23H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia und Intel genutzt.
Treiberversion | |
---|---|
AMD Radeon | Adrenalin 24.4.1 |
Nvidia GeForce | GeForce 552.22 |
Intel Arc | 5445 |
Benchmarks in No Rest for the Wicked
Benchmarks in Full HD
50 FPS in No Rest for the Wicked zu erreichen, ist zumindest in niedrigen Auflösungen wie 1.920 × 1.080 kein großes Problem. Alle derzeit relevanten Einsteiger-Grafikkarten sind dazu in der Lage, einzig die richtig alten beziehungsweise sehr langsamen Modelle schaffen dies nicht. 50 FPS werden entsprechend ab einer GeForce RTX 3060, GeForce RTX 4060, Radeon RX 7600, Radeon RX 6650 XT oder Arc A750 erzielt.
Auch höhere Frameraten sind keine unendlich große Herausforderung, obschon es dafür schon schneller werden muss, sodass die Einsteiger-GPUs durchweg wegfallen. 80 FPS gibt es ab einer GeForce RTX 3070, GeForce RTX 4060 Ti, Radeon RX 6800 XT oder Radeon RX 7700 XT. Ab der aktuellen Mittelklasse steigen die FPS dann auf einen dreistelligen Wert an, wobei die schnellsten GPUs in ein ankommendes Limit laufen, sodass zum Beispiel die GeForce RTX 4090 nur geringfügig schneller als die GeForce RTX 4070 Ti Super ist.
Benchmarks in WQHD
Ab 2.560 × 1.440 steigen die GPU-Anforderungen in No Rest for the Wicked deutlich an und die gesamte Einsteigerklasse, seien es alte oder aktuelle Modelle, scheitert an der 50-FPS-Marke. Hier macht es sich erstmals sträflich bemerkbar, dass das Game derzeit kein temporales Upsampling unterstützt. 50 FPS werden ab einer GeForce RTX 3060 Ti, GeForce RTX 4060 Ti, Radeon RX 6800 oder Radeon RX 7700 XT erreicht.
Für 80 FPS muss es dann schon richtig schnell werden, denn dafür ist teilweise sogar die ehemalige High-End- und aktuelle Mittelklasse zu langsam. Der Wert wird erst ab einer GeForce RTX 3080 Ti, GeForce RTX 4070 Super oder Radeon RX 7900 GRE erzielt – die Radeon-RX-6000-Generation fällt gar gleich völlig weg, da RDNA 2 anders als RDNA 3 nicht die gewohnte Leistung in dem Early-Access-Titel erreicht.
Benchmarks in Ultra HD
In 3.840 × 2.160 macht es sich dann bemerkbar, dass No Rest for the Wicked weder DLSS noch FSR unterstützt, denn die meisten Grafikkarten erreichen keine 50 FPS mehr – einzig den allerschnellsten Produkten gelingt dies noch. Erst ab einer GeForce RTX 4070 Ti Super oder Radeon RX 7900 XTX wird dies gestemmt, zumindest die Radeon RX 7900 XT scheitert aber nur knapp und liefert noch spielbare Werte.
Höhere Frameraten sind dann schnell nicht mehr möglich, sogar die GeForce RTX 4090 schafft keine 90 FPS mehr. Selbst wenn die gewünschte Framerate von 60 FPS erzielt wird, erreichen einzig die GeForce RTX 4080 und die GeForce RTX 4090 diesen Wert – die Radeon RX 7900 XTX scheitert dagegen recht knapp daran, liefert jedoch spürbar höhere Frameraten als 50 FPS.
Die Grafikkarten-Empfehlungen der Redaktion
Die folgende Tabelle zeigt die Grafikkarten-Empfehlungen für No Rest for the Wicked auf einen Blick. Ab dem erwähnten Modell läuft es ordentlich, wobei mehr FPS nochmal ein spürbar besseres Spielgefühl ermöglichen.
>= 50 FPS | >= 75 FPS | >= 100 FPS | |
---|---|---|---|
1.920 × 1.080 | ab GeForce RTX 3060 ab GeForce RTX 4060 ab Radeon RX 6650 XT ab Radeon RX 7600 ab Arc A750 |
ab GeForce RTX 3070 ab GeForce RTX 4060 Ti ab Radeon RX 6800 XT ab Radeon RX 7700 XT |
GeForce RTX 3080 ab GeForce RTX 4070 Radeon RX 6950 XT ab Radeon 7800 XT |
2.560 × 1.440 | ab GeForce RTX 3060 Ti ab GeForce RTX 4060 Ti ab Radeon RX 6800 ab Radeon RX 7700 XT |
GeForce RTX 3080 ab GeForce RTX 4070 Super ab Radeon RX 7900 GRE |
ab GeForce RTX 4070 Ti Super Radeon RX 7900 XTX |
3.840 × 2.160 | GeForce RTX 3090 Ti ab GeForce RTX 4070 Ti Super ab Radeon RX 7900 XT |
GeForce RTX 4090 | Nicht möglich |
Benchmarks mit stark reduzierten Grafikdetails
Da No Rest for the Wicked aktuell kein Upsampling bietet, muss für mehr FPS entweder die Auflösung oder die Grafikdetailstufe reduziert werden. Bei Letzterem lohnt sich das Ausgeglichen-Preset im GPU-Limit derweil nicht, weil es gegenüber der zweithöchsten Stufe „Qualität“ kaum einen Leistungsgewinn gibt. Daher bezieht sich der Abschnitt auf das Qualität-Preset.
Und dabei ist der Name Programm, denn die Unterschiede zum Beste-Qualität-Preset sind gering. Die Beleuchtung schafft es nicht mehr ganz in alle Ecken, die Schatten fallen leicht simpler aus, an manchen Stellen gibt es minimal weniger Details. Das war es dann aber auch schon. Bei Leistungsproblemen kann also problemlos auf das Qualität-Preset zurückgeschaltet werden.
Benchmarks in Full HD („Qualität“)
Und wenn man bedenkt, dass „Qualität“ kaum schlechter als „Beste Qualität“ aussieht, ist der FPS-Gewinn ordentlich. So läuft die GeForce RTX 3060 dann mit 74 statt 54 FPS, was einer Leistungssteigerung von 37 Prozent entspricht. Die Radeon RX 6650 XT arbeitet derweil mit 71 statt 50 FPS und kommt auf entsprechend 41 Prozent mehr Bilder pro Sekunde. Das Qualität-Preset zeigt sich in dem Spiel also gut in Form, während „Ausgeglichen“ kaum eine weitere Steigerung bringt.
Mit dem Qualität-Preset kommen dann auch die GeForce RTX 3050 und die Radeon RX 6600 auf gut spielbare Werte in No Rest for the Wicked und sind nicht mehr weit von der 60-FPS-Marke entfernt. GeForce GTX 1650 Super und Radeon RX 6500 XT dümpeln bei rund 40 FPS herum. Das ist nicht toll, doch im Gegensatz zur maximalen Grafikqualität durchaus spielbar. Einzig der Arc A380 gelingt dies nicht: Sie kommt auch mit dem Qualität-Preset kaum auf 30 FPS.
Schlussworte
No Rest for the Wicked hat zwar noch einige spielerische und technische Macken, was bei einem Early-Access-Titel allerdings nicht verwundert. Das Basisspiel scheint in Anbetracht der Steam-Wertungen jedoch durchaus zu funktionieren und die Technik zeigt in der PC-Version ebenfalls ihr Potenzial.
Denn so ist die Grafik malerisch schön geworden, was bei den Ori-Entwicklern aber zu erwarten war. Weniger gut ist dagegen das Framepacing, denn unabhängig von der Hardware ruckelt No Rest for the Wicked immer mal wieder – teils wegen Kompilierung neuer Shader, teils allerdings einfach mal so, ohne dass ein Grund erkennbar wäre.
Vor allem in Ultra HD werden die GPU-Anforderungen hoch
Die Anforderungen an die Grafikkarte sind dann ziemlich hoch, vor allem in Ultra HD kann die GPU nicht schnell genug sein. Das sind schlussendlich hohe Anforderungen, auch hier gibt es noch Potenzial zur Besserung.
Diesbezüglich kann Upsampling derzeit keine Abhilfe schaffen, denn DLSS oder FSR unterstützt das Spiel noch nicht. Ersteres wurde jedoch bereits (ohne Termin) angekündigt. Mit den Grafikdetails kann man auch jetzt schon etwas mehr FPS ohne groß sichtbare Einbußen herausholen, Upsampling hat diesbezüglich aber mehr Potenzial.
Bei den Benchmarks zeigt sich dann, dass Intels Arc-Grafikkarten recht gut abschneiden, auch wenn die GeForce-Ableger weiter voraus sind. Der Eindruck ist allerdings auch deshalb positiv, weil AMDs ältere RNDA-2-Generation durchgängig Leistungsprobleme in dem Spiel hat. Die aktuelle RDNA-3-Generation ist dagegen deutlich schneller unterwegs und schneidet fast so gut wie gewohnt ab – Nvidia hat etwas die Nase vorn.
ComputerBase arbeitet an einer kleinen Artikelserie, die sich unter anderem um die Performance von Early-Access-Titeln kümmert. Die folgende Liste zeigt sämtliche Spiele, für die ComputerBase Benchmarks durchführen wird.
- Helldivers 2 Benchmarks
- Enshrouded Benchmarks
- Palworld Benchmarks
- Hunt: Showdown Benchmarks
- No Rest for the Wicked (dieser Artikel)
- Manor Lords (folgt noch)
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