PUBG: Battlegrounds im Test: 28 Grafikkarten im Benchmark
ComputerBase hat 28 Grafikkarten (13 × Nvidia, 12 × AMD, 3 × Intel) in PUBG: Battlegrounds getestet. Anhand diverser Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD zeigt die Redaktion die Performance des Battle-Royale-Spiels mit maximaler Grafikpracht, aber auch in einer stark reduzierten Detailstufe.
PUBG: Vor dem Wechsel zur UE5 zeigt sich das Alter
Technik-Tests mit diversen Benchmarks zu neuen Spielen sind Usus auf ComputerBase. Von Zeit zu Zeit schaut die Redaktion jedoch auch abseits der klassischen AAA- und AA-Games, welche Titel interessant für einen Benchmark-Marathon wären. Nun ist es wieder so weit und die Redaktion wirft einen Blick auf drei beliebte Multiplayer-Spiele.
PUBG: Battlegrounds hat dabei das Battle-Royale-Genre quasi groß gemacht und gehört auf Steam nach wie vor zu einem der meistgespielten Games. Im Jahr 2017 ist der Titel erschienen und mittlerweile sieht man ihm das Alter auch an. Nicht umsonst haben die Entwickler von Krafton angekündigt, dass dieses Jahr ein Wechsel auf die Unreal Engine 5 stattfinden soll.
Der Vorteil davon ist, dass PUBG: Battlegrounds anders als noch vor einigen Jahren mittlerweile keine große Herausforderung für einen Gaming-PC mehr ist. Weder Prozessor noch Grafikkarte werden stark belastet. Das ist vor allem deswegen von Vorteil, da PUBG als „Competitive Game“ hohe Frameraten nicht nur für ein gutes Spielgefühl benötigt, denn auch spielerisch sind sie ein Must-have. 60 FPS sind in dem Fall einfach nicht ausreichend.
Verschiedene beliebte Competitive-Multiplayer-Spiele im Test
- Fortnite
- PUBG (dieser Artikel)
- Counter-Strike 2
Diese Grafikkarten befinden sich im Test
Insgesamt 28 Grafikkarten nutzt ComputerBase in der Testreihe – 13 stammen von Nvidia, 12 von AMD und 3 von Intel. Auch wenn der Fokus CB-üblich auf der aktuellen GPU-Generation liegt, kommen auch diverse Modelle der vorherigen Baureihe zum Einsatz. Langsame Low-End-Vertreter sind ebenfalls mit von der Partie. Eine genaue Auflistung der verwendeten Modelle zeigt folgende Tabelle.
AMD | Nvidia | Intel |
---|---|---|
Radeon RX 7900 XTX | GeForce RTX 4090 | Arc A770 |
Radeon RX 7900 XT | GeForce RTX 4080 Super | Arc A750 |
Radeon RX 7900 GRE | GeForce RTX 4070 Ti Super | Arc A380 |
Radeon RX 7800 XT | GeForce RTX 4070 Super | |
Radeon RX 7700 XT | GeForce RTX 4070 | |
Radeon RX 7600 XT | GeForce RTX 4060 Ti 8 GB | |
Radeon RX 7600 | GeForce RTX 4060 | |
Radeon RX 6800 XT | GeForce RTX 3080 | |
Radeon RX 6700 XT | GeForce RTX 3060 Ti | |
Radeon RX 6650 XT | GeForce RTX 3060 | |
Radeon RX 6600 | GeForce RTX 3050 8 GB | |
Radeon RX 6500 XT | GeForce GTX 1660 Super | |
GeForce GTX 1650 Super |
So testet ComputerBase PUBG (Testszene, Einstellungen & FPS)
PUBG zu testen, ist komplex. Als Battle-Royale-Titel stellt es automatisch ein Worst-Case-Szenario da (weil man oft abgeschossen wird). Darüber hinaus kommt das halbwegs dynamische Tag-und-Nacht-System obendrauf, was es nur noch komplizierter macht. Für die beste Reproduzierbarkeit testet die Redaktion sämtliche Grafikkarten nur bei hoch stehender Sonne. Als Testsequenz wurde ein 20 Sekunden langer Marsch durch die Karte „Erangel“ ausgewählt. Dort gibt es eine hohe Sichtweite, viel Vegetation und einige Gebäude. Es handelt sich um eine durchschnittlich anspruchsvolle Sequenz. Die Framerate kann also in anderen Gebieten nochmal ein Stück niedriger ausfallen.
Die CB-Empfehlung: Mindestens 100 FPS sollten es sein
Apropos Framerate: Wie viele FPS braucht es in PUBG überhaupt? 60 FPS für ein ordentliches Spielerlebnis lassen sich in Einzelspieler-Titeln schnell nennen, in Multiplayer-Games müssen es aber mehr sein – PUBG macht mit 60 FPS wenig Spaß und an genaues Zielen ist einfach nicht zu denken. Die Redaktion empfiehlt in der Testszene mindestens 90, eher 100 FPS für ein brauchbares (wenn auch noch kein perfektes) Spielerlebnis. Die 100 FPS in der Testszene sorgen dann für einen Puffer, sodass die Framerate in anderen Szenen die 90-FPS-Marke nicht unterschreitet. Die Empfehlung ist dabei wirklich nur als Minimum zu verstehen, denn das Game profitiert von dreistelligen Frameraten auf einem entsprechenden Monitor deutlich.
Upsampling fehlt in PUBG völlig
PUBG: Battlegrounds nutzt zwar eine temporale Kantenglättung, Upsampling bietet es aber dennoch nicht. Entsprechend läuft es immer in der nativen Auflösung, zusätzlich wird TAA als Kantenglättung ausgewählt. Als API haben sich mit „DirectX 11 verbessert“ die besten Ergebnisse gezeigt.
Auch volle Grafikdetails bringen viele FPS
PUBG: Battlegrounds hat schon einige Jahre auf dem Buckel, bei modernen Grafikkarten können entsprechend mit „Ultra“ die maximalen Grafikdetails ausgewählt werden, ohne dass die Performance sonderlich problematisch wäre. Hinzu kommt, dass die zweithöchste Einstellung „Hoch“ nur geringfügig schneller läuft. Erst „Mittel“ bringt einen größeren Leistungsschub. Benchmarks mit dem Mittel-Preset und einigen ausgewählten langsamen Grafikkarten finden sich weiter hinten im Artikel.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | DX11 verbessert, Ultra-Preset |
2.560 × 1.440 | DX11 verbessert, Ultra-Preset |
3.840 × 2.160 | DX11 verbessert, Ultra-Preset |
Das Testsystem
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 1415) verbaut.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 48 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 24 GB, DDR5-6000, CL36-36-36-72) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 23H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia und Intel genutzt.
Treiberversion | |
---|---|
AMD Radeon | Adrenalin 24.3.1 |
Nvidia GeForce | GeForce 552.12 |
Intel Arc | 5382 |
Benchmarks in PUBG: Battlegrounds
Benchmarks in Full HD
PUBG: Battlegrounds hat schon einige Jahre ohne technische Entwicklung auf dem Buckel, sodass das Game für moderne Grafikkarten keine Herausforderung mehr darstellt. Entsprechend überschreiten die meisten Modelle die 100-FPS-Marke in Full HD, einzig die langsamsten Kandidaten schaffen es nicht. Ab einer GeForce RTX 4060, GeForce RTX 3060, Radeon RX 7600, Radeon RX 6600 oder Arc A750 ist dies der Fall. Die 60-FPS-Hürde wird dann von fast allen Probanden gerissen, lediglich die Arc A380 ist dazu nicht in der Lage.
Wer dagegen 144 FPS erzielen möchte, benötigt aktuelle Einsteiger-Grafikkarten – mehr aber nicht. Ab einer GeForce RTX 4060, GeForce RTX 3060 Ti, Radeon RX 7600, Radeon RX 6650 XT oder Arc A750 wird das Ziel erreicht. Der Prozessor wird dabei nicht sonderlich belastet, auch dort ist ein langsames Modell absolut ausreichend.
Benchmarks in WQHD
In 2.560 × 1.440 steigen die Anforderungen etwas an, bleiben an heutigen Standards gemessen aber niedrig. 100 FPS werden bei maximaler Grafikqualität ab einer GeForce RTX 4060, GeForce RTX 3060 Ti, Radeon RX 7600, Radeon RX 6650 XT oder Arc A750 erreicht. Mehr als eine aktuelle Einsteiger-Grafikkarte ist also auch bei zusätzlichen Renderpixeln nicht notwendig.
Sollen es 144 FPS sein, fallen die Einsteiger-GPUs weg und es muss eine Leistungsklasse höher eingekauft werden. Schlussendlich bleiben die Anforderungen mit mindestens einer GeForce RTX 4070, GeForce RTX 3080, Radeon RX 7800 XT oder Radeon RX 6800 XT in Anbetracht der hohen Framerate allerdings nach wie vor moderat.
Benchmarks in Ultra HD
3.840 × 2.160 ist dann natürlich schon ein anderes Kaliber, vor allem da es in PUBG kein modernes Upsampling wie DLSS oder FSR gibt, was in so einem Szenario oft eine große Hilfe ist. 100 FPS werden bei nativer Ultra-HD-Auflösung ab einer GeForce RTX 4070 Super, GeForce RTX 3080, Radeon RX 6950 XT (nicht getestet) oder Radeon RX 7900 XT erreicht – das ist dann schon eine große GPU, allzu viel schneller geht es auch im Jahr 2024 nicht mehr.
144 FPS schafft kaum noch eine Grafikkarte, selbst die Radeon RX 7900 XTX scheitert knapp daran. Nur die GeForce RTX 4080, die GeForce RTX 4080 Super und die GeForce RTX 4090 können die hohen Anforderungen stemmen, bei allen anderen Probanden muss entsprechend die Detailstufe reduziert werden.
Die Grafikkarten-Empfehlungen der Redaktion
Die folgende Tabelle zeigt die Grafikkarten-Empfehlungen für PUBG auf einen Blick. Ab dem erwähnten Modell läuft es ordentlich, wobei mehr FPS nochmal ein spürbar besseres Spielgefühl ermöglichen.
>= 100 FPS | >= 120 FPS | >= 144 FPS | |
---|---|---|---|
1.920 × 1.080 | ab GeForce RTX 3060 ab GeForce RTX 4060 ab Radeon RX 6600 ab Radeon RX 7600 ab Arc A750 |
ab GeForce RTX 3060 ab GeForce RTX 4060 ab Radeon RX 6600 XT ab Radeon RX 7600 ab Arc A750 |
GeForce RTX 3060 Ti Ti ab GeForce RTX 4060 ab Radeon RX 6650 XT ab Radeon RX 7600 Arc A770 |
2.560 × 1.440 | ab GeForce RTX 3060 Ti ab GeForce RTX 4060 ab Radeon RX 6650 XT ab Radeon RX 7600 ab Arc A750 |
ab GeForce RTX 3060 Ti ab GeForce RTX 4060 Ti ab Radeon RX 6800 ab Radeon RX 7700 XT |
ab GeForce RTX 3080 ab GeForce RTX 4070 Super ab Radeon RX 6800 XT ab Radeon RX 7800 XT |
3.840 × 2.160 | ab GeForce RTX 3080 ab GeForce RTX 4070 Super Radeon RX 6950 XT ab Radeon RX 7900 XT |
GeForce RTX 3090 Ti ab GeForce RTX 4070 Ti Super Radeon RX 7900 XTX |
ab GeForce RTX 4080 |
Benchmarks mit stark reduzierten Grafikdetails
Wer die Framerate weiter erhöhen möchte, sei es für das Spielen mit einer langsamen, alten Grafikkarte oder für hohe Frameraten in Ultra HD, sollte die Grafikqualität schlicht vom Ultra-Preset auf die Stufe „Mittel“ zurückdrehen. „Hoch“ gibt es noch als Zwischenstufe, doch ist der Leistungsgewinn damit deutlich niedriger als mit „Mittel“. Darüber hinaus sind die grafischen Einbußen mit dem Mittel-Preset gering.
Mit mittleren statt hohen Details verlieren einige wenige Texturen ihre Details, die Sichtweite bezüglich Vegetation und Objekte wird ein wenig zurückgefahren und die Schatten werden bei zunehmender Sichtweite teilweise abgeschaltet. Manche Objekte verlieren zudem generell an Details. Was sich auf Screenshots nicht erkennen lässt, ist das aggressiver arbeitende LOD, das Objekte teils aus dem Nichts auftauchen lässt. Das kann stellenweise etwas ablenkend sein, stört generell aber wenig. Das Mittel-Preset ist daher gut ohne größere Einbußen für eine Leistungsverbesserung zu gebrauchen.
Benchmarks in Full HD („Mittel“)
Mit dem Mittel-Preset knacken alle im Test befindlichen Grafikkarten die 100-FPS-Marke in PUBG: Battlegrounds. Einzig der Arc A380 gelingt dies nicht, sie kommt auf 80 FPS. Die Radeon RX 6500 XT erreicht mit der mittleren Detailstufe gar mehr als 120 FPS, die GeForce GTX 1660 Super scheitert nur knapp an den 144 FPS – was die GeForce RTX 3050 dann gerade so ändert, während die Radeon RX 6600 locker darüber kommt. Mit einer GeForce RTX 3060 beziehungsweise einer Radeon RX 6650 XT spielt man mit knapp 200 FPS oder mehr.
Und wie viel schneller sind die Grafikkarten dann genau? Die wahrlich nicht flinke GeForce RTX 3050 liefert in PUBG mit dem Mittel-Preset hohe 149 FPS, mit der Qualitätseinstellung „Ultra“ waren es 93 FPS – das sind 59 Prozent mehr Bilder pro Sekunde. Nicht großartig anders schaut es bei der Radeon RX 6600 aus, die von 119 auf 181 FPS beschleunigt wird, was 52 Prozent entspricht.
Entsprechend gibt es eigentlich keine aktuell kaufbare Grafikkarte, mit der sich PUBG nicht zumindest halbwegs ordentlich in Full HD bei reduzierter Grafikqualität spielen lässt.
Schlussworte
PUBG: Battlegrounds soll dieses Jahr noch auf die Unreal Engine 5 wechseln, bis dahin ist das Battle Royale im aktuellen technischen Stand keine Herausforderung mehr für eine aktuelle Grafikkarte. Selbst mit maximalen Grafikdetails kommen fast alle Probanden auf 100 FPS oder mehr und selbst 144 FPS sind meistens kein Problem.
Das ändert sich dann in Ultra HD, wo sogar moderne High-End-Grafikkarten zu kämpfen haben. Hier rächt es sich, dass das Spiel kein modernes Upsampling wie DLSS oder FSR bietet, wodurch es deutlich mehr Leistungsreserven bei vielen Renderpixeln geben würde.
Mittlere Grafikdetails sind ein guter Kompromiss
So bietet sich dann die Möglichkeit an, die Grafikqualität zurückzudrehen, wobei das Mittel-Preset überzeugt hat. Die Grafikqualität leidet nur leicht, das aggressivere LOD stört zeitgleich kaum. Die Framerate steigt um 50 Prozent an, was ein großer, aber kein riesiger FPS-Sprung ist. Dennoch spielt es sich damit in Ultra HD deutlich entspannter oder auch in Full HD mit einer langsamen bzw. alten Grafikkarte.
Mindestens 100 FPS empfiehlt die Redaktion dabei, die klassischen von Singleplayer-Games bekannten 60 FPS sind für ein gutes Spielgefühl nicht ausreichend. 144 FPS fühlen sich nochmals runder an und für das beste Spielgefühl sollte ein vergleichbarer Wert anvisiert werden.
Mit einer Radeon gibt es Auslastungsprobleme
Nvidia-Grafikkarten zeigen sich in PUBG: Battlegrounds von einer besseren Seite als die Gegenstücke von AMD, vor allem in niedrigen Auflösungen sind Radeons nicht richtig ausgelastet und laufen zu langsam. Während mit einer GeForce-Grafikkarte in der Testszene knapp 400 FPS erreicht werden können, ist mit einer Radeon RX bereits bei etwa 280 FPS Feierabend. In höheren Auflösungen nähert sich das AMD- dem Nvidia-Lager an, doch auch in Ultra HD läuft eine GeForce noch etwas besser in dem Battle Royale als eine Radeon.
ComputerBase arbeitet an einer kleinen Artikelserie, die sich um die Performance von Competitive-Multiplayer-Titeln kümmert. Fortnite war der Anfang, PUBG legte nach. Bald folgen noch Benchmarks zu Counter-Strike 2.
- Fortnite Benchmarks 2024
- PUBG: Battlegrounds Benchmarks 2024 (dieser Artikel)
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