HD 6970 und 6950 im Test: Zwei neue AMD-Radeon-Grafikkarten die enttäuschen

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Wolfgang Andermahr
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AA im Detail

Die Theorie: Die gewöhnlichen Anti-Aliasing-Modi sind auf der Cayman-GPU wenig überraschend identisch zum Barts-Chip geblieben. Egal ob MSAA, Adaptive Anti-Aliasing, SSAA, Edge-Detect oder das neue Morphological-AA – alles ist beim „Alten“ geblieben. Die Wide-Tent- sowie Narrow-Tent-Modi fehlen weiterhin, wurden aber nur im Treiber deaktiviert. Wer möchte, kann diese mit einem kleinen „Treiber-Hack“ wiederherstellen.

Etwas neues zum Spielen gibt es dann aber doch: EQAA feiert Premiere auf der Cayman-GPU und wird vorerst auch ein exklusives Feature der Radeon-HD-6900-Serie bleiben. Denn für EQAA ist eine Änderung der ROPs notwendig, die es auf dem Barts-Kern nicht gegeben hat. EQAA ist eigentlich nur ein alter Bekannter, denn auf Nvidia-Karten gibt es genau dasselbe Features seit Jahren. Dort hört es auf den Namen Coverage Sampling Anti-Aliasing, kurz CSAA.

AMD Cayman Architektur
AMD Cayman Architektur

EQAA hat damit dieselben Vor- und Nachteile wie CSAA, wobei die AMD-Lösung auch so genannte Stencil-Shadows glättet, was bei Nvidia nicht möglich ist. Auch EQAA nimmt dieselbe Anzahl an rechenaufwendigen Color-Samples wie MSAA, verdoppelt aber einfach die Anzahl an Coverage-Samples. Es werden also doppelt so viele Pixel abgetastet, aber nur „einfach“ die Farben miteinander gemischt. Auf der Radeon HD 6900 stehen 2xEQ (2 Farb- und 4 Coverage-Samples), 4xEQ (4 Farb- und 8 Coverage-Samples) und 8xEQ (8 Farb- und 16 Coverage-Samples) zur Verfügung. Die letzten beiden Fällen entsprechend also 8xCSAA und 16xQCSAA bei Nvidia.

Screenshots von AMD Cayman

AMD Cayman FEAR - 4xAA
AMD Cayman FEAR - 4xAA
AMD Cayman FEAR - 8xAA
AMD Cayman FEAR - 8xAA
AMD Cayman FEAR - 2xEQAA
AMD Cayman FEAR - 2xEQAA
AMD Cayman FEAR - 4xEQAA
AMD Cayman FEAR - 4xEQAA
AMD Cayman FEAR - 8xEQAA
AMD Cayman FEAR - 8xEQAA
AMD Cayman Oblivion - 4xAA
AMD Cayman Oblivion - 4xAA
AMD Cayman Oblivion - 8xAA
AMD Cayman Oblivion - 8xAA
AMD Cayman Oblivion - 2xEQAA
AMD Cayman Oblivion - 2xEQAA
AMD Cayman Oblivion - 4xEQAA
AMD Cayman Oblivion - 4xEQAA
AMD Cayman Oblivion - 8xEQAA
AMD Cayman Oblivion - 8xEQAA

EQAA soll laut AMD beinahe die Qualität von reinem MSAA erreichen, sprich 4xEQAA soll fast so gut aussehen wie 8xMSAA. Der Performanceeinbruch soll gegenüber dem normalen MSAA-Modi nur minimal sein. Gleichzeitig ist EQAA mit allen bekannten AA-Modi mischbar, sodass zum Beispiel Adaptive-AA mit EQAA aufgewertet werden kann. EQAA hat keinen höheren Speicherverbrauch als MSAA. Falls die Kantenglättung nur in der Applikation eingestellt werden kann (also in DX10- und DX11-Titeln), gibt es einen notwendigen „Enhance Application Settings“-Schalter. Ist dieser aktiviert, wird bei „App-AA“ automatisch EQAA angewendet.

Die Praxis: Wir haben uns das EQAA im 3DMark05, in F.E.A.R. und in Oblivion angeschaut. Im 3DMark05 zeigt sich bereits, dass EQAA bei Weitem nicht immer auf dem Niveau vom normalen MSAA liegt. So zeigt 2xEQAA deutlich mehr Kantenbildung als 4xMSAA, obwohl beide Modi theoretisch nahe beieinander liegen sollten. Ganz gut gefallen hat uns 4xEQAA, das sichtbar besser als 4xMSAA glättet – aber nur bei einigen Winkeln. Manche Winkel werden nicht besser bearbeitet. Bei 8xEQAA muss dagegen schon mit der Lupe gesucht werden, um einen Unterschied zu 8xMSAA zu finden.

Screenshots von Nvidia GF110

Nvidia GF100 FEAR -  8xCSAA
Nvidia GF100 FEAR - 8xCSAA
Nvidia GF100 FEAR -  16xQAA
Nvidia GF100 FEAR - 16xQAA
Nvidia GF100 Oblivion - 8xCSAA
Nvidia GF100 Oblivion - 8xCSAA
Nvidia GF100 Oblivion - 16xQAA
Nvidia GF100 Oblivion - 16xQAA

Diese Aussagen lassen sich durchweg auf F.E.A.R. übertragen werden. Während 2xEQAA kaum überzeugt, liefert 4xEQAA ein besseres Bild als 4xMSAA ab, ohne aber die Qualität von 8xMSAA zu erreichen. 8xMSAA und 8xEQAA sehen dagegen absolut gleich aus.

Ebenso gefallen hat uns 4xEQAA in Oblivion, wobei das 8xMSAA erneut besser ist. 8xEQAA zeigt in Oblivion eine bessere Wirkung als in F.E.A.R., wobei Unterschiede mit der Lupe zu suchen sind.

Fazit: EQAA ist damit nur eine optionale Lösung für die nächst höhere MSAA-Stufe, wenn diese nicht flüssig läuft, aber längst kein Ersatz. 4xEQAA hat uns dabei am besten gefallen, da es öfters besser aussieht als 4xMSAA. 4xEQAA entspricht 8xCSAA, wobei uns die AMD-Implementierung etwas besser gefallen hat. Nvidias Lösung ist meistens dicht dran, funktioniert bei einigen Winkeln aber nicht ganz so gut. 8xEQAA bietet dagegen optisch kaum noch einen Mehrwert. Die Glättung ist nur in den seltensten Fällen besser als 8xMSAA und dann muss man mit der Lupe nach den feineren Kanten suchen. Wer bessere Geometriekantenglättung möchte, sollte zum Edge-Detect-Filter greifen, der sichtbar bessere Ergebnisse liefert.

AF im Detail

Bei der anisotropen Filterung hat es mit dem Cayman keinerlei Änderungen gegeben. Die Texturfilterung liegt auf ein und demselben Niveau mit dem der Barts-GPU, weswegen die Schlussfolgerung von unserem Radeon-HD-6800-Bericht auf die „Radeon HD 6900“-Karten übertragen werden können.

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