Lohnt sich das Upgrade?: GeForce RTX 5090 vs. RTX 4090 auf AMD Ryzen 7 5800X3D
![Lohnt sich das Upgrade?: GeForce RTX 5090 vs. RTX 4090 auf AMD Ryzen 7 5800X3D](https://pics.computerbase.de/1/1/5/8/1/1-8673f7f66031ed21/article-1280x720.2af66dd7.jpg)
Auf einem Ryzen 7 9800X3D bringt der Wechsel von RTX 4090 auf RTX 5090 im UHD-GPU-Testparcours mit Fokus auf die GPU-Last im Durchschnitt 24 Prozent mehr FPS. Aber wie sieht das auf dem langsameren AMD Ryzen 7 5800X3D aus, der auch in der Community noch sehr viele Spiele-PCs antreibt? ComputerBase hat den Test gemacht.
RTX 5090 vs. RTX 4090 auf Ryzen 7 5800X3D
Eine oft gestellte Frage: Was leistet die neue Grafikkarte Nvidia GeForce RTX 5090 (Test) denn mit einer älteren und beliebten CPU? Zuletzt war diese CPU vor allem auch in der ComputerBase-Community der AMD Ryzen 7 7800X3D. Er rangiert allerdings ziemlich nah am Nachfolger 9800X3D, denn effektiv bietet der 9800X3D nur 10 bis 15 Prozent Vorsprung vor dem 7800X3D im absoluten CPU-Limit.
Sehr oft wurde aber auch der deutlich ältere Vorgänger verkauft, diesen hat die Redaktion deshalb heute ausgewählt: den AMD Ryzen 7 5800X3D (Test). Wie viel Aufrüstpotenzial in einem Setup mit dem drei Jahre alten Prozessor steckt, gilt es zu überprüfen.
Die Vorzeichen sind für den 5800X3D nämlich durchaus andere: Der 9800X3D (Test) hat auf diesen in aktuellen CPU-Tests (im absoluten CPU-Limit) über 40 Prozent Vorsprung.
![AMD Ryzen 7 5800X3D im Test](https://pics.computerbase.de/1/0/3/0/7/4-cdf709b6f651f32e/6-1080.a692f5da.jpg)
Drei Perspektiven für eine Antwort
Um die Frage zu beantworten, ist der Test der beiden GeForce auf dem 5800X3D nicht als klassischer CPU- oder GPU-Test zu verstehen, denn die eine Antwort auf die Ausgangsfrage gibt es bekannterweise nicht und genau das soll einmal mehr deutlich werden. Im Endeffekt sind zwei (drei) Ausgänge möglich:
- Liegt die Last auf der Grafikkarte und kann auch der 5800X3D noch genug Daten für ihr FPS-Niveau befriedigen, dann kommt genau das gleiche heraus, was gerade erst in den Tests der RTX 5090 mit Ryzen 7 9800X3D gezeigt wurde: ca. 25 Prozent mehr FPS in UHD.
- Liegt der Flaschenhals im jeweiligen Setting stärker auf der CPU, wird es mit dem Ryzen 7 5800X3D hingegen weniger Leistungszuwachs geben als mit dem Ryzen 7 9800X3D.
- (Ist der Ryzen 7 5800X3D der Flaschenhals, wird es überhaupt keinen Leistungszuwachs durch den Wechsel geben.)
Mehr Leistung oder Qualität?
Insofern sucht die Redaktion hier den Mittelweg, wenngleich dies natürlich nicht einfach ist. Welche Einstellung ist denn die richtige?
Natives Rendering oder mehr Performance respektive Qualität bei aktiviertem DLSS? Aber wer nutzt schon DLSS auf einer RTX 5090? 80 Prozent der Nutzer einer GeForce – bei ComputerBase rund 65 Prozent – setzen laut Nvidia auf DLSS und auch ComputerBase empfiehlt den Einsatz der Quality-Stufe unter UHD inzwischen fast in jedem Spiel: Die Bildqualität fällt in der bei höheren FPS höher aus als ohne. Im Test sind aber auch Spiele vertreten, die es nicht nutzen, oder es wird DLSS ohne Skalierung genutzt: DLAA.
Das Thema ist komplex. Einfache Antworten sind gerne gesehen, aber auch in diesem Fall nicht zielführend. Dieser Artikel soll genau das einmal mehr deutlich machen.
Das Testsystem im Detail
Das Testsystem ist dabei einfach erklärt: Man nehme eine vollständig aktualisierte AMD-Sockel-AM4-Plattform, was BIOS-Updates, neue Chipsatztreiber & Co einschließt, und setze das neueste Windows 24H2 mit aktuellem Update obendrauf. Dann noch die aktuellsten Treiber für die GeForce installiert, fertig ist das System, was in der Übersicht dann so aussieht:
- AMD Ryzen 7 5800X3D, Default Specs, PPT 142 Watt, DDR4-3200 CL14
- Asus ROG Strix B550-E Gaming, BIOS aktuellste Version 3611 aus dem Herbst 2024
- AMD-Chipsatztreiber: 7.01.08.129
- GeForce-Treiber: 572.12
- Windows 11 24H2 Build3037, HVCI & Co ein
- Alle Game-Updates Stand 29. Januar
![AMD Ryzen 7 5800X3D trifft Nvidia GeForce RTX 5090](https://pics.computerbase.de/1/1/5/8/1/1-8673f7f66031ed21/7-1080.6946333e.jpg)
Gaming-Tests mit 14 Spielen in UHD-Auflösung
Die Basis für die Spieletests in diesem Artikel ist das CPU-Testsystem. Die Auflösung wurde nun aber von 720p auf 2160p erhöht, um den Unterschied der Grafikkarten auf gleicher CPU zu zeigen – also so, wie in einem Grafikkartentest üblich. Da die RTX 4090 und RTX 5090 nun einmal UHD-Grafikkarten sind, ist 2160p die einzige Wahl. Das schließt auch DLSS mit ein, welches in den meisten Titeln aktiviert ist. Hier und da wird dann aber die native 4K-Auflösung erzwungen, es wird Deep Learning Anti-Aliasing (DLAA), also die DLSS-Kantenglättung auf nativer Auflösung, genutzt.
14 Titel sind im Parcours vertreten. Inbegriffen sind absichtlich auch Tests, die eher eine CPU bevorzugen statt eine GPU. Ganz prominent: Anno 1800 im „Late Game“, wo die Grafikkarte quasi keine Rolle mehr spielt, weil die CPU mit der Simulation nicht hinterherkommt.
So soll am Ende ein realistisches Bild dargeboten werden, was auf einem heimischen PC auch bei einem breiteren Auswahlfeld möglich wird, alle ermittelten Werte sind nicht mit anderen vorher erschienenen Tests vergleichbar.
Natürlich wird das Bild nie vollständig sein, das wäre es auch bei hunderten Tests nicht, darauf legt dieser Artikel aber auch keinen Anspruch. Er soll schlichtweg zeigen, was bei gleichem bekannten Gaming-Prozessor ein Update der Grafikkarte bringt.
Spiel | Auflösung | Grafikeinstellungen |
---|---|---|
Ubisoft | ||
Anno 1800 | 2160p | DX12, Preset Ultrahoch, für max. Qualität: +8x Kantenglättung, Vsync aus |
Avatar | DLSS Ultra-Leistung, für max. Qualität: DLAA, Grafik-Preset Ultra | |
Star Wars Outlaws | DLSS Performance, für Qualität: DLAA, Grafikqualität Ultra | |
Steam | ||
Baldurs Gate 3 | 2160p | DX 11, Vsync aus, Preset Ultra, DLSS Quality vs. kein DLSS |
Cyberpunk | Reflex aus, Vsync aus, RT Niedrig + DLSS, für max. Qualität: RT Ultra + DLAA | |
Frostpunk 2 | Vsync aus, unlimited FPS, DLSS Ultra Performance, für max. Qualität: Upscaling disabled, Ultra High | |
F1 2024 | DX 11, Vsync aus, Preset Ultrahoch, DLSS, für max. Qualität: DLAA | |
Ghost of Tsushima | Preset sehr hoch, DLSS Quality, für max. Qualität: DLAA | |
Homeworld 3 | Grafik-Preset Hoch, DLSS Quality, für max. Qualität: volle Auflösungsskalierung | |
Horizon Forbidden West | Grafik Sehr hoch, DLSS Quality, für max. Qualität: DLAA | |
Outcast | DX 11, DLSS Performance, für max. Qualität: DLAA, FPS max aus, Qualität Ultra | |
Senuas Hellblade 2 | DLSS Ultra Leistung, für max. Qualität: DLAA, Preset: Hoch | |
Starfield | Grafik Ultra, Vsync aus, DLSS Quality (67%), für max. Qualität: Upscaling aus, Reflex aus, VRS aus | |
Warhammer Space Marines | DLSS Quality, für max. Qualität: Rendering nativ, Preset Ultra, Vsync aus |
Leistungsrating FPS und Frametimes – eine Dreiteilung
Die bereits dargelegten Spieleeinstellungen offenbaren zusammen mit den Tests die Komplexität der Angelegenheit. Deshalb werden die Ergebnisse auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet.
1. Teil: Fokus auf maximale Bildqualität (DLAA usw.)
Natives Rendering nutzen gemäß letzter Community-Umfrage viele Leser auf ComputerBase, schalten Upscaling nur zu, wenn es nicht anders geht – dann macht dies 65 Prozent der Stimmen aus.
Der erste Teil der Betrachtungen setzt deshalb exakt bei nativ oder zusätzlich mit DLAA gerenderten Spielen an und schließt auch noch die Spiele aus, die stark CPU-limitiert sind. Im Kern ergibt sich ein „GPU-Testparcours“ mit klarem GPU-Fokus – und das Ergebnis fällt damit auch ziemlich identisch zu eben diesem aus.
26 Prozent Mehrleistung sind im Ergebnis möglich, wenn auf einem AM4-System mit AMD Ryzen 7 5800X3D und GeForce RTX 4090 auf eine RTX 5090 gewechselt wird.
Hinweis: Über den Bearbeiten-Schalter kann das Ergebnis selbst gewichtet werden.
2. Teil: Die Mitte mit DLSS Quality und ähnlichen Presets
Nicht jedes Spiel sollte selbst heutzutage in nativer Auflösung gerendert werden, dafür ist selbst eine RTX 4090 und selbst 5090 mitunter noch zu schwach. Dafür gibt es DLSS Quality und andere Voreinstellungen, intern wird nun in kleinerer Auflösung berechnet, das entlastet die GPU, aber fordert die CPU zu mehr Zuarbeit auf. Dies wiederum hat zur Folge, dass der Abstand zwischen den GPUs schrumpft. Auf einem Ryzen 7 9800X3D wäre das ebenfalls der Fall, tendenziell aber nicht so stark.
Nur noch ca. halb so groß ist Vorsprung nun, wenn auf einem AM4-System mit AMD Ryzen 7 5800X3D und GeForce RTX 4090 auf eine RTX 5090 gewechselt wird.
3. Teil: Der Performance-Modus und CPU-Limits
Der dritte „Parcours“ ist ein Extremfall und damit das Gegenstück zum 1. Teil mit DLAA & Co, denn jetzt wir die Auflösung (bzw. die GPU-Last) durch den Einsatz aggressiver DLSS-Modi gesenkt und es kommen Spiele wie Anno 1800 im Late Game hinzu. Werden diese Einstellungen gewählt oder eben diese Spiele gespielt, bringt eine neue Grafikkarte quasi gar nichts.
Nicht jedes der 14 Spiele wurde in jeder Konfiguration im Rating berücksichtigt – dies ist durchaus Absicht. Denn die CPU-fokussierten Tests sind im Rating für die beste GPU-Leistung nicht relevant, umgekehrt gilt dasselbe. Sie sollen nachfolgend aber dennoch alle präsentiert werden.
Einzelergebnisse zu FPS, Frametimes, CPU + GPU Power
In den gesammelten Spiele-Diagrammen sind jeweils die kompletten Durchläufe in den Performance-fokussierten Einstellungen als auch im zweiten Durchgang mit den Einstellungen in Richtung maximaler Bildqualität enthalten. Sie zeigen in den Tests, die sehr stark auf die GPU und diese Einstellungen reagieren, mitunter massive Unterschiede, in anderen ändert sich wiederum fast nichts.
Auch dies bildet natürlich nicht das komplette Bild ab, jedes Spiel hat seine kleinen Details und Optionen, die in die eine oder Richtung angepasst werden können. Am Ende bleibt die grundlegende Aussage aber die gleiche.
Anno 1800
Avatar: Frontiers of Pandora
Baldur's Gate 3
Cyberpunk 2077
F1 24
Frostpunk 2
Ghost of Tsushima
Homeworld 3
Horizon Forbidden West
Outcast A New Beginning
Senua's Saga: Hellblade II
Star Wars Outlaws
Starfield
Warhammer 40,000: Space Marine
In Warhammer 40K Space Marine 2 gibt es aktuell einen Bug. Wiederholt war die RTX 4090 im Benchmark schneller als die RTX 5090, im Test der Founders Edition war das auf einem anderen System nicht der Fall. Doch auch andere Tester hatten bereits zum Launch der RTX 5090 auf eine ähnliche Leistungsdifferenz zu Ungunsten der RTX 5090 hingewiesen, auch dort kam die RTX 4090 schneller ins Ziel.
Werden die Qualitätseinstellungen angepasst und nativ gerendet, dann fällt die Leistung er RTX 4090 stark ab, die RTX 5090 verbleibt auf nahezu identischem Niveau. Das passt dann wieder zum Ergebnis im GPU-Testparcours, offensichtlich gibt es hier noch einen Treiber-Bug.
Fazit
Der Wechsel auf eine schnellere Grafikkarte lohnt für Gamer fast immer – die Frage ist eben nur, wie sehr. Eine entscheidende Rolle spielt die CPU. Denn sie ist es, die der Grafikkarte zuarbeiten muss. Wie entscheidend ihre Rolle dabei ist, hängt vom Titel, dessen Einstellungen und der Grafikkarte selbst ab. Generell gilt:
- Je niedriger die Auflösung, desto höher die FPS, die die Grafikkarte rendern kann, desto mehr FPS muss der Prozessor „vorbereiten“.
- Der Einsatz von Upscaling (FSR, DLSS, XeSS) stellt dabei im Endeffekt den Wechsel auf eine niedrigere Auflösung dar. Wer häufig Upscaling nutzt, profitiert daher potentiell eher von einer schnelleren CPU als der, der in nativer Auflösung rendert.
- Auch höhere Grafikdetails und insbesondere Raytracing fordern den Prozessor.
- Titel wie Anno 1800 im Endspiel oder Starfield generell stellen sehr hohe Anforderungen an die CPU, selbst in hohen Auflösungen kann in diesen Titeln der Prozessor der Flaschenhals sein.
Die eine Antwort auf die Frage, ob der Wechsel von einer RTX 4090 auf eine RTX 5090 auf einem Ryzen 7 5800X3D etwas bringt, gibt es daher nicht.
Weil der AMD Ryzen 7 5800X3D langsamer als der Ryzen 7 9800X3D im GPU-Testsystem ist, wird er die RTX 5090 früher nicht mehr auslasten können, aber ob er es tut, hängt von den oben aufgeführten Faktoren ab.
![AMD Ryzen 7 5800X3D trifft Nvidia GeForce RTX 4090 und GeForce RTX 5090](https://pics.computerbase.de/1/1/5/8/1/1-8673f7f66031ed21/5-1080.e272f501.jpg)
Und was bedeutet das Bild auf dem Ryzen 7 5800X3D für einen Wechsel von RTX 4090 auf RTX 5090 auf einem Ryzen 7 7800X3D? Er wird im Durchschnitt über einen breiten Testparcours nicht die Leistung eines Ryzen 7 9800X3D zusammen mit einer RTX 5090 erreichen, aber noch seltener einen Unterschied machen als der Ryzen 7 5800X3D. Sein Vorsprung auf den 5800X3D lag in CPU-Spiele-Tests bei 23 Prozent, der 9800X3D wiederum ist nur 13 Prozent vor dem 7800X3D.
Ein Tipp zum Schluss
Wer testen möchte, ob eine schnellere Grafikkarte in seinen aktuellen Spielen einen deutlichen Vorteil bringen wird, kann bei identischen Bildqualitätseinstellungen die Auflösung deutlich reduzieren. Die FPS, die dann mehr möglich sind, sind ein Fingerzeig, zu welchen FPS eine schnellere Grafikkarte von der CPU in höheren Auflösungen befähigt werden würde.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.