Nvidia GeForce RTX 4060 im Test: Die neue kleinste RTX 4000 unabhängig analysiert
Die GeForce RTX 4060 bietet mehr Rohleistung bei weniger Verbrauch als der Vorgänger und beherrscht DLSS 3. Damit ist aus Nvidias Perspektive quasi alles Wesentliche zum neuen Ada-Lovelace-Einsteiger gesagt, die Kaufempfehlung sicher. Doch Spieler sollten weitere Eigenschaften bedenken. Der unabhängige Test beleuchtet sie.
Wie angekündigt hat die Redaktion nach der MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2x Black nun auch die ebenfalls 329 Euro teure PNY GeForce RTX 4060 Verto in den Test aufgenommen. Weil es sich wie bei der Ventus 2x um ein auf einen maximal niedrigen Preis optimiertes Design handelt, fallen auch die Messwerte ähnlich aus. ComputerBase hat den Artikel auf mehreren Seiten angepasst und mit ein paar Informationen sowie Messwerten zur PNY GeForce RTX 4060 Verto gefüttert.
Der CB-Funk Podcast zum Test
Darüber hinaus haben sich Fabian und Jan in der heute veröffentlichten Episode #26 von CB-Funk – der ComputerBase-Podcast dem Test der GeForce RTX 4060 sowie der sie begleitenden Marketing-Kampagne noch einmal im Detail angenommen. Wer also nicht nur gerne Benchmarks zum Durchklicken, sondern auch Analysen und Hintergründe auf die Ohren mag, der kommt in dieser Folge auf seine Kosten.
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GeForce RTX 4060 vs. RTX 3060: Vor- und Nachteile
Mit der GeForce RTX 4060 Ti 8 GB (Test) hatte Nvidia im Mai die Einsteiger-Serie der Ada-Lovelace-Generation eingeläutet, nun folgt mit der GeForce RTX 4060 mit 8 GB der voraussichtlich vorerst günstigste Einstieg.
329 Euro soll die Grafikkarte kosten, was exakt dem UVP des Vorgängers GeForce RTX 3060 (Test) und damit 110 Euro weniger als für die Ti-Variante entspricht. Die RTX 4060 ist damit die erste Grafikkarte der neuen Generation, die nicht mehr als der Namensvorgänger kostet. Und sie unterstützt wie alle RTX-4000-Grafikkarten DLSS 3, also DLSS Super Resolution (alias DLSS 2) inklusive DLSS Frame Generation. Mehr Rohleistung bei niedrigerem Verbrauch als der Vorgänger bieten soll das neue Modell obendrein.
DLSS 3 zum gleichen Preis: Super! Oder?
Für Nvidia ist die Sache damit klar: Mehr Rohleistung, weniger Verbrauch und DLSS 3 zum Preis von 329 Euro, ein besseres Angebot für Spieler gibt es nicht.
Schon seit Wochen rührt der Hersteller – auch mit fragwürdigen Gegenüberstellungen – die Werbetrommel, am Montag dieser Woche durften ausgewählte Influencer, die den Deal annahmen, darüber hinaus bereits „vorab“ einen Ausblick auf die Leistung geben. Voraussetzung: Der Test fand in Cyberpunk 2077 in Full HD im Ultra-Raytracing-Preset mit und ohne DLSS 2 bzw. DLSS 3 statt – also mutmaßlich einem, wenn nicht gar dem Best-Case-Szenario.
Die Liste der Teilnehmer an dieser Aktion war lang und ein Blick in die Kommentare auf die Inhalte zeigt: Obschon Nvidia und die Teilnehmer durchaus auch Kritik einstecken mussten, wurde das Ziel der Aktion erreicht, denn die GeForce RTX 4060 wurde als gewaltiges Update gegenüber den Vorgängern platziert.
In diesem Best-Case-Szenario traf das auch zweifelsohne zu, doch beleuchtet das eine Best-Case-Szenario die GeForce RTX 4060 eben nur in einem Teilbereich: in einem Spiel in einer Auflösung mit aktivem Raytracing, wahlweise unter Einsatz von DLSS 2 oder DLSS 3. Dabei werden Spieler die Grafikkarte auch für andere Einsatzzwecke nutzen und dort potentiell ganz andere Erfahrungen sammeln.
Kleines Leistungsplus und weniger Speicher
Schon die GeForce RTX 4060 Ti 8 GB hatte mit zwei Schwierigkeiten zu kämpfen, die bei der RTX 4060 ebenfalls zum Tragen kommen: Erstens spricht selbst Nvidia davon, dass der Leistungszuwachs ohne DLSS 3 Frame Generation relativ gering ausfällt, und auch die GeForce RTX 4060 verfügt nur über einen 8 GB großen Speicher am schmalen 128-Bit-Interface.
Dass das im Jahr 2023 schon in Full HD oftmals nicht mehr für die höchsten Details ausreicht, obwohl die GPU dafür per se schnell genug wäre, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Ebenso, dass es bei RTX 4000 nicht zwangsläufig mehr Speicher als beim Vorgänger gibt. Doch bei der RTX 4060 ist erstmals sogar weniger als eine Generation zuvor vorhanden, denn die RTX 3060 kam im Frühjahr 2021 mit 12 GB auf den Markt und bot damit mehr Speicher als die nächsthöheren Modelle.
Zu einem ausführlichen Test gehört es, alle relevanten Aspekte eines Produktes zu beleuchten, und die Redaktion hat nachfolgend genau das getan, um wirklich herauszufinden, ob die GeForce RTX 4060 mit 8 GB eine empfehlenswerte Grafikkarte ist – und wenn ja, für wen.
Die MSI RTX 4060 Ventus 2x Black und PNY RTX 4060 Verto im Test (Update)
Konkret standen ComputerBase für den Test die MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2x Black sowie die PNY GeForce RTX 4060 Verto zur Verfügung, die beide zum UVP von 329 Euro angeboten werden. Aller Voraussicht nach bietet jeder Hersteller ein Modell zu diesem Preispunkt an, eine Founders Edition gibt es nicht.
Es wird auch Custom-Designs geben, für die die Hersteller höhere Preise aufrufen. Deren Test-Embargo fällt Gerüchten zufolge aber erst am morgigen 29. Juni zum Verkaufsstart um 15:00 Uhr.
Neu im Parcours: Die GeForce RTX 2060
Für diesen Artikel neu in den Testparcours aufgenommen hat die Redaktion die GeForce RTX 2060 (Test) mit 6 GB von Anfang 2019 und die Radeon RX 5600 XT (Test) mit 8 GB von Mitte 2019. Das Duell mit AMDs 299 Euro teurer Radeon RX 7600 (Test) wird ebenfalls im Fokus stehen.
Hinter den Kulissen hat sich mittlerweile auch die 329 Euro teure PNY GeForce RTX 4060 Verto in der Redaktion eingefunden, deren Testergebnisse dem Artikel in Kürze hinzugefügt werden.
Die Technik der RTX 4060 im Detail
Die GeForce RTX 4060 Ti hat noch auf die AD106-GPU setzt, die GeForce RTX 4060 basiert dagegen auf dem nochmals kleineren AD107 – so wie GeForce RTX 4060 Laptop GPU und GeForce RTX 4050 Laptop GPU (Test). Dieser wird wie alle Ada-Lovelace-GPUs im 4N-Prozess bei TSMC gefertigt, ist mit 18,9 Milliarden Transistoren aber um 4 Milliarden Schaltungen einfacher gestrickt. Abgesehen von der Chipgröße und der Anzahl der Ausführungseinheiten ist die Technik des AD107 jedoch identisch zu der vom AD106.
Die Konfiguration ist aus dem Notebook bekannt
Die GeForce RTX 4060 greift genau wie das gleichnahmige Notebook-Modell GeForce RTX 4060 Laptop GPU (Test) auf 24 Streaming-Multiprocessors (SM) und damit 3.072 FP32-ALUs zurück, was 1.280 weniger Shader-Einheiten als bei dem größeren Ti-Modell sind. Bei gleicher Taktrate ist die Rechenleistung also um 29 Prozent niedriger. Entsprechend der Konfiguration kann die Grafikkarte zudem auf 24 Raytracing-Kerne und 96 Tensor-Kerne zurückgreifen.
Deutlich weniger Rechenleistung als bei der RTX 4060 Ti
Nvidia gibt für die GeForce RTX 4060 einen Basis-Takt von 1.830 MHz an, der durchschnittliche Turbo soll bei 2.460 MHz liegen. Das sind 75 MHz weniger als bei der GeForce RTX 4060 Ti, entsprechend beträgt der Rückstand der theoretischen Rechenleistung noch etwas mehr als 29 Prozent – jedoch sagen offizielle Taktangaben bei Ada Lovelace ohnehin wenig über die tatsächlichen Frequenzen in Spielen aus. Entsprechend müssen praktische Messungen den wahren Abstand zeigen.
Nvidia nennt für die GeForce RTX 4060 eine maximale Leistungsaufnahme von 115 Watt, je nach Titel kann sie beim Spielen leicht niedriger sein. Zum Vergleich: Die GeForce RTX 4060 Laptop GPU gibt es offiziell mit bis zu 115 + 25 Watt, doch weil der Takt auf 2.610 MHz gedeckelt ist, kommen in Games am Ende in WQHD im Schnitt nur 103 Watt heraus. Im Leerlauf soll die Desktop-Grafikkarte 7 Watt benötigen.
Die meisten (oder alle?) Custom-Designs scheinen auf einen 8-Pin-Stromstecker zu setzen, bei 115 Watt wäre theoretisch auch ein 6-Pin-Anschluss ausreichend. Ob es überhaupt Modelle mit 12VHPWR geben wird, bleibt abzuwarten.
Wenig Bandbreite, aber viel Cache für die RTX 4060
Die GeForce RTX 4060 kann auf ein schmales 128-Bit-Speicherinterface und auf einen mit 24.576 KB sehr großen L2-Cache zurückgreifen, der die niedrige Speicherbandbreite ausgleichen soll. Das Interface ist damit gleich groß zur RTX 4060 Ti, der Cache aber um 8 MB kleiner. Die Geschwindigkeit des 8 GB großen VRAMs beträgt 17 Gbps. Das PCIe-Interface der eingesetzten AD107-GPU verfügt nur über 8 PCIe-4.0-Lanes, erst ab der GeForce RTX 4070 gibt es bei Nvidia die vollen 16 Lanes. Wer die Grafikkarte mit PCIe 4.0 betreibt, hat also nur die halbe der über den Steckplatz eigentlich möglichen Bandbreite, auf Mainboards mit PCIe 3.0 wird die Brandbreite dann nochmals halbiert.
RTX 4090 | RTX 4080 16 GB | RTX 4070 Ti | RTX 4070 | RTX 4060 Ti | RTX 4060 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Architektur | Ada | |||||
GPU | AD102 | AD103 | AD104 | AD106 | AD107 | |
Fertigung | TSMC 4N | |||||
Transistoren | 76,3 Mrd. | 45,9 Mrd. | 35,8 Mrd. | 22,9 Mrd. | 18,9 Mrd. | |
Chipgröße | 609 mm² | 379 mm² | 295 mm² | 188 mm² | ? | |
SM | 128 | 76 | 60 | 46 | 34 | 24 |
FP32-ALUs | 16.384 | 9.728 | 7.680 | 5.888 | 4.352 | 3.072 |
RT-Kerne | 128, 3rd Gen | 76, 3rd Gen | 60, 3rd Gen | 46, 3nd Gen | 34, 3nd Gen | 24, 3rd Gen |
Tensor-Kerne | 512, 4th Gen | 304, 4th Gen | 240, 4th Gen | 184, 4th Gen | 136, 4th Gen | 96, 4th Gen |
Base-Takt | 2.230 MHz | 2.210 MHz | 2.310 MHz | 1.920 MHz | 2.310 MHz | 1.830 MHz |
Boost-Takt | 2.520 MHz | 2.510 MHz | 2.610 MHz | 2.475 MHz | 2.535 MHz | 2.460 MHz |
FP32-Rechenleistung | 82,6 TFLOPS | 48,8 TFLOPS | 40,1 TFLOPS | 29,1 TFLOPS | 22,1 TFLOPS | 15,1 TFLOPS |
FP16-Rechenleistung | 82,6 TFLOPS | 48,8 TFLOPS | 40,1 TFLOPS | 29,1 TFLOPS | 22,1 TFLOPS | 15,1 TFLOPS |
FP16 über Tensor | 330 TFLOPS | 195 TFLOPS | 160 TFLOPS | 117 TFLOPS | 88,3 TFLOPS | 60,5 TFLOPS |
Textureinheiten | 512 | 304 | 240 | 184 | 136 | 96 |
ROPs | 176 | 112 | 80 | 64 | 48 | 48 |
L2-Cache | 73.728 KB | 65.536 KB | 49.152 KB | 36.864 KB | 32.768 KB | 24.576 KB |
Speicher | 24 GB GDDR6X | 16 GB GDDR6X | 12 GB GDDR6X | 8 GB GDDR6 | ||
Speicherdurchsatz | 21 Gbps | 22,4 Gbps | 21 Gbps | 18 Gbps | 17 Gbps | |
Speicherinterface | 384 Bit | 256 Bit | 192 Bit | 128 Bit | ||
Speicherbandbreite | 1.008 GB/s | 717 GB/s | 504 GB/s | 288 GB/s | 272 GB/s | |
Slot-Anbindung | PCIe 4.0 ×16 | PCIe ×8 | ||||
Video-Engine | 2 × NVENC (8th Gen) 1 × NVDEC (5th Gen) |
1 × NVENC (8th Gen) 1 × NVDEC (5th Gen) |
||||
TDP | 450 Watt | 320 Watt | 285 Watt | 200 Watt | 160 Watt | 115 Watt |
Die MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2x Black im Detail
Die MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2x Black ist eine sehr einfach gehaltene Grafikkarte, die es zu Nvidias UVP von 329 Euro geben wird: Offiziell sind 30 MHz mehr Takt bei unveränderter TDP von 115 Watt vorhanden. Optik, Haptik und der Kühler fallen rudimentär aus. Wer es gerne kompakt hat, kommt allerdings auf seine Kosten.
Gerade mal 20 cm ist die GeForce RTX 4060 Ventus 2x Black lang, das PCB kommt gar nur auf 16 cm. Die Grafikkarte passt also problemlos in jedes auf dem Markt befindliche Gehäuse hinein. Das Dual-Slot-Format bringt diesbezüglich ebenfalls keine Einschränkungen mit sich. Durchaus vorstellbar, dass der ein oder andere Hersteller auch eine Mini-ITX-Variante mit maximal 170 mm Länge auf den Markt bringen wird.
Der Kühler der Ventus 2x setzt auf einen Aluminium-Radiator, zwei Heatpipes und zwei im Durchmesser 92 mm große Axiallüfter, die bei niedrigen GPU-Temperaturen für einen lautlosen Betrieb anhalten. Die Kühlerabdeckung ist aus Kunststoff gefertigt, eine RGB-Beleuchtung gibt es nicht.
Das Gewicht der gesamten Grafikkarte beträgt für heutige Verhältnisse schon fast nach einem Messfehler schreiende (aber korrekt gemessene) 543 g.
Der Basis-Takt der MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2x Black beläuft sich auf 1.830 MHz, der durchschnittliche Turbo liegt bei 2.490 MHz. Die Grafikkarte ist also um 30 MHz übertaktet. Der 8 GB große VRAM arbeitet mit den normalen 8.500 MHz. Ein 8-Pin-Stromstecker ist für den Betrieb notwendig. Die maximale TDP des Modells liegt bei 115 Watt. Erhöhen lässt sich das Power-Limit auf der Grafikkarte nicht.
Monitore können bei der GeForce RTX 4060 Ventus 2x Black an drei DisplayPorts 1.4 DSC oder an einem HDMI-2.1-Ausgang angeschlossen werden.
Die PNY GeForce RTX 4060 Verto im Detail (Update)
Auch die PNY GeForce RTX 4060 Verto wird es zur UVP von 329 Euro geben und entsprechend ist auch das Modell auf einen niedrigen Preis optimiert, was sich bei der Optik, Haptik und der generellen Qualität bemerkbar macht. Auch dieser Grafikkarte steht ein simpler Kühler mit zwei Heatpipes zur Verfügung, die zwei Axial-Lüfter weisen einen Durchmesser von 84 mm auf. Apropos Lüfter: Die Grafikkarte verfügt nicht über einen Fan Stop. Die Lüfter halten auf dem Windows-Desktop also nicht an und rotieren durchweg mit rund 1.100 Umdrehungen pro Minute.
PNY hält sich bei der GeForce RTX 4060 Verto komplett an Nvidias Vorgaben. Der Basis-Takt liegt bei 1.830 MHz, der durchschnittliche Turbo bei 2.460 MHz und der 8 GB große GDDR6-Speicher arbeitet mit 8.500 MHz. Zudem darf die Grafikkarte maximal 115 Watt aufnehmen – zumindest laut BIOS, denn in Wirklichkeit benötigt die Grafikkarte wie die MSI mehr. Auch bei der Verto lässt sich das Power-Limit nicht erhöhen. Ein 8-Pin-Stromstecker ist für den Betrieb vorgesehen.
Merkmal | MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2x Black |
PNY GeForce RTX 4060 Verto |
|
---|---|---|---|
Karte | PCB-Design | MSI | PNY |
Länge, Breite | 20,0 cm, 12,0 cm | 21,0 cm, 11,5 cm | |
Stromversorgung | 1 × 8-Pin | ||
Kühler | Design | Ventus, 2,0 Slots | Verto, 2,0 Slots |
Kühlkörper | 2 Heatpipes Alu-Kern/Radiator |
||
Gewicht | 543 g | 460 g | |
Lüfter | 2 × 92 mm (axial) | 2 × 84 mm (axial) | |
Lüfter abgeschaltet (2D) | Ja | Nein | |
Anlaufdrehzahl | 1.100 Umdrehungen | – | |
Takt |
GPU-Basis | 1.830 MHz | |
GPU-Boost | 2.490 MHz | 2.460 MHz | |
Speicher | 8.500 MHz | ||
Speichergröße | 8 GB GDDR6 | ||
Leistungsaufnahme | Standard-TDP | 115 Watt | |
Max. TDP | 115 Watt | ||
Anschlüsse | 3 x DisplayPort 1.4 DSC 1 x HDMI 2.1 |
Testsystem und Testmethodik
ComputerBase hat das Grafikkarten-Testsystem und den dazugehörigen Testparcours im Mai 2023 grundlegend überarbeitet, aktualisiert und verbessert. Alle folgenden Grafikkarten-Artikel werden darauf basieren, darüber hinaus wird das Testsystem bei regulären Spiele-Tests zum Einsatz kommen.
Sämtliche Benchmarks wurden entsprechend mit aktuellen Treibern auf moderner Hardware neu erstellt, die Testmethoden angepasst und zusätzlich kommen die neuesten Spiele zum Einsatz. Der neue Testparcours wurde darauf ausgelegt, sinnvolle Ergebnisse für alle aktuellen Gaming-Grafikkarten zu produzieren, und eignet sich damit sowohl für High-End-Beschleuniger wie die GeForce RTX 4090 als auch für langsame Modelle wie die Radeon RX 6650 XT. Um das zu erreichen, wurden teilweise die Grafikdetails in Ultra HD reduziert und auch die Raytracing-Details sind nicht immer voll ausgefahren. Das mag für die schnellsten Ableger nicht optimal sein, anders sind die langsamen Probanden aber nicht sinnvoll zu testen. Genauere Details gibt es in diesem Abschnitt weiter unten.
ComputerBase hat die GeForce RTX 4060 über die vergangenen zweieinhalb Tage getestet. Zum Einsatz kam das folgende Testsystem:
Beim Prozessor gab es einen Wechsel auf die schnellste Gaming-CPU, den AMD Ryzen 9 7950X3D (Werkseinstellung), der auf einem Asus ROG Crosshair X670E Hero seinen Dienst verrichtet. 32 GB Speicher (2 × 16 GB DDR5-6000, 30-38-38-96) stehen dem Prozessor zur Verfügung. Als Betriebssystem ist Windows 11 22H2 mitsamt allen verfügbaren Updates auf einer NVMe-SSD (PCIe 4.0) installiert. Resizable BAR ist auf allen Grafikkarten aktiviert. Wie unter Windows 11 auf modernen Systemen mit aktuellen BIOS-Versionen üblich, ist damit die Kernisolierung (VBS) plus Speicher-Integrität (HVCI) automatisch angeschaltet. Als Netzteil fungiert das Asus ROG Thor Platinum II mit 1.200 Watt, das mit einem 12VHPWR-Stecker daherkommt, der „Ich liefere 600 Watt!“ signalisiert. Falls die Grafikkarte so einen Anschluss bietet, wird dieser entsprechend genutzt.
Als Gehäuse verwendet die Redaktion ein Fractal Design Torrent, das auf einen maximalen Luftfluss setzt. Es wird die werkseitig verbaute Lüfterbestückung genutzt, die Drehzahlen wurden aber deutlich reduziert, um die Lautstärke in Zaum zu halten. Genauere Details dazu und zum Testsystem allgemein finden sich in der folgenden Tabelle.
Komponente | ||
---|---|---|
Prozessor | AMD Ryzen 9 7950X3D, nicht übertaktet | |
CPU-Kühler | Noctua NH-D15S (140 mm bei ~800 U/min) | |
Motherboard | Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS: 1202) | |
Arbeitsspeicher | 2 × 16 GB G.Skill TridentZ Neo, DDR5-6000 30-38-38-96 |
|
Netzteil | Asus ROG Thor Platinum II (1.200 Watt, semipassiv, 80Plus Platinum) | |
SSD | 1 × Seagate FireCuda 530, 2 TB, NVMe, PCIe 4.0 | |
Gehäuse | Fractal Design Torrent | |
Lüfter | 2 x 180-mm-Lüfter, ~450 U/Min. an der Vorderseite 3 x 140-mm-Lüfter, ~700 U/Min. am Boden |
Als Treiber kam auf allen Radeon-RX-6000-Grafikkarten der Adrenalin 23.4.1 zum Einsatz, auf den RX-7000-Modellen, die bis zum 9. Mai 2023 getestet wurden, der Adrenalin 23.4.2. Auf den GeForce-RTX-3000-Produkten ist der GeForce 531.41 installiert, auf den RTX-4000-Karten, die bis zum 9. Mai 2023 getestet wurden, der GeForce 531.68. Intels Arc-Grafikkarten, die bis zum 9. Mai 2023 getestet wurden, liefen mit dem Treiber 4311.
Die AMD Radeon RX 7600 wurde mit dem Pressetreiber 23.10.01.16 getestet. Die Nvidia GeForce RTX 4060 Ti lief mit dem GeForce 531.93, die GeForce RTX 4060 mit dem 536.20.
AMD | Nvidia | Intel |
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Radeon RX 6650 XT, 2.526 MHz | GeForce RTX 3060, 1.879 MHz | Arc A750, 2.332 MHz |
Radeon RX 6700 XT, 2.449 MHz | GeForce RTX 3060 Ti FE, 1.812 MHz | Arc A770 16 GB, 2.212 MHz |
Radeon RX 6800, 2.153 MHz | GeForce RTX 3070 FE, 1.804 MHz | |
Radeon RX 6800 XT, 2.106 MHz | GeForce RTX 3080 FE, 1.756 MHz | |
Radeon RX 6950 XT, 2.298 MHz | GeForce RTX 3080 Ti FE, 1.671 MHz | |
GeForce RTX 3090 Ti, 1.875 MHz | ||
Radeon RX 7600, 2.527 MHz | GeForce RTX 4060, 2.649 MHz | |
GeForce RTX 4060 Ti, 2.637 MHz | ||
GeForce RTX 4070, 2.629 MHz | ||
Radeon RX 7900 XT, 2.365 MHz | GeForce RTX 4070 Ti, 2.772 MHz | |
Radeon RX 7900 XTX, 2.367 MHz | GeForce RTX 4080 FE, 2.648 MHz | |
GeForce RTX 4090 FE, 2.663 MHz | ||
Taktraten-Durchschnitt nach 20 Minuten Aufheizen für weitere 10 Minuten in Metro Exodus, Ultra HD |
Der Testparcours eignet sich für alle aktuellen Gaming-Grafikkarten
Der Testparcours muss auf allen aktuellen Gaming-Grafikkarten funktionieren, was gar nicht so einfach ist. Denn ob ein Spiel auf einer Radeon RX 6650 XT oder auf einer GeForce RTX 4090 läuft, macht nun mal einen großen Unterschied aus. Doch selbst bei den schnellsten Grafikkarten gibt es Unterschiede, die Radeon RX 7900 XT ist eben keine GeForce RTX 4090 und keiner hat etwas davon, wenn erstere in Ultra HD gerade mal 30 FPS oder weniger abliefert. Um dies sinnvoll umzusetzen, werden in 1.920 × 1.080 und 2.560 × 1.440 durchweg die maximalen Grafik-Presets in den Spielen genutzt, in 3.840 × 2.160 wird die Detailstufe aber stellenweise reduziert.
Darüber hinaus wird Raytracing nicht zwangsweise maximiert, da dies vor allem in hohen Auflösungen viele Grafikkarten überfordern würde – besonders Radeons, aber auch die GeForce-Produkte. Würden nur GeForce RTX 4080 und RTX 4090 spielbare Frameraten erreichen, wäre das in einem Testparcours, der für alle Grafikkarten gelten soll, ziemlich sinnfrei. Die RT-Detailstufen gelten für die Auflösungen Full HD, WQHD und Ultra HD. Genaue Details zu den verwendeten Grafikeinstellungen in den einzelnen Games finden sich in folgender Tabelle.
Grafikdetails | |
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A Plague Tale: Requiem | bis Ultra HD: Ultra-Preset, Auflösungsoptimierung „Ultra-Quality“ |
Atomic Heart | bis Ultra HD: Atomic-Preset |
Call of Duty: Modern Warfare 2 | bis Ultra HD: Ultra-Preset, Tessellation „Alle“, Shadow Maps „Extra“, Wetter „Ultra“ |
Company of Heroes 3 | bis Ultra HD: Maximale Grafikdetails |
Cyberpunk 2077 | bis WQHD: Ultra-Preset Ultra HD: Mittel-Preset RT: GI „Mittel“, Schatten „Ein“ |
Dead Space | bis Ultra HD: Ultra-Preset RT: AO „Ein“ |
Dying Light 2 | bis Ultra HD: Hohe-Qualität-Preset RT: GI + AO „Ein“ |
F1 22 | bis Ultra HD: Ultrahoch-Preset RT: Reflexionen (Voll) + Schatten + AO „Mittel“ |
Forspoken | bis WQHD: Ultra-Preset, AO FidelityFX Ultra HD: Hoch-Preset RT: Schatten + AO „Ein“ |
Hogwarts Legacy | bis Ultra HD: Ultra-Preset RT: Reflexionen „Ultra“ |
Metro Exodus | bis Ultra HD: Extrem-Qualität, kein HW, kein PhysX RT: „Hoch“ + Reflexionen |
Resident Evil 4 | bis Ultra HD: Maximum-Preset RT: Reflexionen „Hoch“ |
Returnal | bis Ultra HD: Episch-Preset RT: Reflexionen „Episch“, Schatten „Mittel“ |
Spider-Man: Miles Morales | bis Ultra HD: Sehr-hoch-Preset, AF „16x“, Schatten „Sehr hoch“, Detailstufe „Sehr hoch“ RT: Reflexionen-Auflösung „Hoch“, Geometrie „Sehr hoch“, Sichtweite „10“, Schatten „Mittel“ |
The Callisto Protcol | bis Ultra HD: Ultra-Preset RT: Reflexionen „Mittel“, Schatten „Ein“, Übertragung „Ein“ |
The Last of Us Part I | bis WQHD: Ultra-Preset Ultra HD: Hoch-Preset |
The Witcher 3 | bis WQHD: Höchste-Preset, Höchste+-Details, kein HW Ultra HD: Hoch-Preset RT: GI „Performance“, Reflexionen „Ein“ |
Uncharted | bis Ultra HD: Ultra-Preset |
AMD FSR 2.x und Nvidia DLSS 2.x sind mittlerweile wichtig
Upsampling-Techniken von AMD und Nvidia spielen in aktuellen Spielen mittlerweile eine wichtige Rolle, andernfalls laufen Titel in Ultra HD gar nicht mehr flüssig. DLSS 2.x und FSR 2.x sind in modernen Spielen entsprechend nicht mehr wegzudenken und bei Raytracing-Nutzung oft ein Muss. Da die Qualität gegenüber den ersten Versuchen von Upsampling massiv verbessert worden ist und gerade in hohen Auflösungen oft die Qualität der nativen Auflösung erreicht und teils gar überschritten wird, gibt es eine separate Messreihe, die in der Zielauflösung 3.840 × 2.160 bei aktiviertem Raytracing GeForce-Grafikkarten mit DLSS 2.x und Radeons mit FSR 2.x miteinander vergleicht. In beiden Fällen wird die Stufe „Qualität“ und damit eine Renderauflösung von 2.560 × 1.440 verwendet.
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