PNY GeForce RTX 5080 OC im Test: Das MSRP-Modell mit leerem OC-Versprechen
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Mit Asus ROG Astral, MSI Suprim SOC und Zotac AMP Extreme Infinity hatte ComputerBase bereits drei Custom-Designs der GeForce RTX 5080 im Test, mit der PNY GeForce RTX 5080 OC kommt ein viertes dazu. Dass es auf dem Papier günstiger ist, zeigt sich im Test wiederholt. Dass beworbene „OC“ glänzt in der Praxis durch Abwesenheit.
Die PNY GeForce RTX 5080 OC im Überblick
Die PNY GeForce RTX 5080 OC ist eine von vier RTX 5080, die PNY aktuell im Angebot hat. Unter der OC-Version gibt es noch ein Non-OC-Modell, diese beiden Varianten dann wiederum mit einer ARGB-Beleuchtung – die getestete Variante hat keine. In Deutschland sind bisher nur die OC-Varianten überhaupt zu bekommen.
Custom-Design | UVP | Aufpreis zur Founders Edition |
---|---|---|
PNY GeForce RTX 5080 OC | 1.169 Euro | – |
Asus ROG GeForce RTX 5080 Astral OC (Test) | 1.599 Euro | +430 Euro |
MSI GeForce RTX 5080 Suprim SOC (Test) | 1.509 Euro | +340 Euro |
Zotac GeForce RTX 5080 AMP Extreme Infinity (Test) | 1.289 Euro | +120 Euro |
Auf dem Papier übertaktet
Die PNY GeForce RTX 5080 OC kommt mit einem offiziellen Boost-Takt von 2.730 MHz, ist also um 113 MHz übertaktet worden. Dass vom höheren Takt in der Praxis kein einziges Megahertz ankommt, wird eine Überraschung in diesem Test sein. Die TDP liegt bei 360 Watt und damit auf Referenzniveau. Maximal können 400 Watt konfiguriert werden. Das ist Standard.
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Kompakter Kühler, ein BIOS, kein RGB
Im Vergleich zu den brachial großen Varianten Asus ROG Astral und MSI Suprim SOC kommt die Variante von PNY fast schon zierlich daher, auch wenn sie mit 33 Zentimetern immer noch die Founders Edition überragt und mitnichten eine kurze Grafikkarte ist. Das Kühlsystem ist drei Slot dick.
Bedeutet das, dass die Grafikkarte laut daher kommt? Nein – und das ist die zweite Überraschung im Test.
Keine Überraschung ist das optische Erscheinungsbild, das zwar nicht in Anbetracht des absoluten Preises, aber in Anbetracht der relativen Positionierung am Markt „billig“ wirkt. Auch gibt es nur ein BIOS und keinen ARGB-Effekt.
Die 12V-2×6 ist sehr schwer erreichbar
Beim 12V-2×6-Stecker hat sich PNY einen Patzer erlaubt: Die Buchse sitzt so weit nach hinten versetzt, dass man, insbesondere wenn der dickere Stecker des Adapters auf dreimal 8 Pin PCIe verwendet wird, kaum noch mit dem Finger an die kleine Nase kommt, die die Verbindung hält. Je nach Dicke der eigenen Finger, kann das Lösen eine schmerzhafte Angelegenheit sein.
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Bei den Anschlüssen gibt es Standardkost: Dreimal DisplayPort 2.1 und einmal HDMI 2.1. Drei freie Slots an der Slotblende verlangt das 3-Slot-Design.
Technische Eckdaten im Vergleich
Die nachfolgende Übersicht stellt die technischen Eckdaten des Designs von PNY der bisher getesteten Konkurrenz gegenüber.
Merkmal | Nvidia GeForce RTX 5080 Founders Edition |
Asus ROG GeForce RTX 5080 Astral OC |
MSI GeForce RTX 5080 Suprim SOC |
Zotac GeForce RTX 5080 AMP Extreme Infinity |
PNY GeForce RTX 5080 OC |
|
---|---|---|---|---|---|---|
Karte | PCB-Design | Nvidia | Asus | MSI | Zotac | PNY |
Länge, Breite | 30,5 cm, 13,5 cm | 35,5 cm, 15,0 cm | 36,0 cm, 15,0 cm | 33,5 cm, 14,0 cm | 33,0, 14,0 cm | |
Stromversorgung | 1 × 16-Pin (12V-2×6, PCIe 5.1) | |||||
Kühler | Design | Founders Edition, 2,0 Slot |
ROG Astral, 3,8 Slot |
MSI Suprim, 3,8 Slot |
Zotac AMP Infinity 3,5 Slot |
PNY, 3,0 Slot |
Kühlkörper | Vapor-Chamber Heatpipes Alu-Radiator „Double-Flow-Through“ |
Vapor-Chamber Heatpipes Alu-Radiator |
||||
Gewicht | 1.648 g | 2.871 g | 2.642 g | 2.169 g | 1.464 g | |
Lüfter | 2 × 113 mm (axial) | 4 × 105 mm (axial) | 3 × 105 mm (axial) | 3 × 95 mm (axial) | 3 × 100 mm (axial) | |
Lüfter abgeschaltet (2D) | Ja | |||||
GPU-Durchschnitt | 2.617 MHz | 2.760 MHz | 2.745 MHz | 2.670 MHz | 2.730 MHz | |
Speicher | 15.000 MHz | |||||
Speichergröße | 16 GB GDDR7 | |||||
Leistungsaufnahme | Standard-TDP | 360 Watt | 360/400 Watt | 360 W | 360 W | 360 W |
Max. TDP | 390 Watt | 400 Watt | 400 W | 400 W | 400 W | |
Anschlüsse | 3 × DisplayPort 2.1 UHBR20 1 × HDMI 2.1 |
3 × DisplayPort 2.1 UHBR20 2 × HDMI 2.1 |
3 × DisplayPort 2.1 UHBR20 1 × HDMI 2.1 |
3 × DisplayPort 2.1 UHBR20 1 × HDMI 2.1 |
3 × DisplayPort 2.1 UHBR20 1 × HDMI 2.1 |
|
UVP | 1.169 Euro | 1.599 Euro | 1.509 Euro | 1.289 Euro | 1.169 Euro |
Testsystem und Testmethodik
Abweichend vom bekannten GPU-Testsystem 2025 wurde für den Tests der Custom-Designs ein neues System aufgesetzt. So kann in diesen hitzigen Wochen verhindert werden, dass sich Launch-Reviews einer neuen Klasse und die Tests der Custom-Designs in die Quere kommen.
Custom-Design-Tests in einem anderen Gehäuse
Auch im Custom-Design-Testsystem sitzt ein AMD Ryzen 7 9800X3D (Test) mit DDR5-6000, das Gehäuse ist aber ein gänzlich anderes: Statt des Fractal Design Torrent kommt das Fractal Design Meshify 2 zum Einsatz – ausgestattet mit sechs Lüftern (zwei vorne (einblasend), drei im Deckel, einer hinten (alle ausblasend). Alle Gehäuselüfter werden mit konstant 800 U/min betrieben, was kaum wahrnehmbar ist. Die Steuerung erfolgt über einen Corsair Commander Pro respektive Corsair iCUE (Download).
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Der Lüfter auf dem CPU-Kühler, ein Noctua NH-U12S Redux rotiert mit 1.000 Umdrehungen pro Minute.
Alle Tests und Benchmarks werden in diesem Setup gefahren, nur die Messung der Laustärke erfolgt im Anschluss mit deaktivierten Lüftern isoliert für die Grafikkarte (30 cm Abstand von der Seite bei offener Seitentür mit zuvor ermittelter Drehzahl unter Last).
Es werden im Test jeweils beide verfügbaren BIOS-Versionen getestet. Dafür wird die Grafikkarte (wie im Standard Testparcours) für 30 Minuten in Metro Exodus Enhanced Edition in UHD bei maximalen Details und geschlossener Gehäusewand betrieben. Nach 5 Minuten wird ein Benchmark ausgeführt. Im Anschluss werden das Benchmark-Ergebnis und die Messwerte für Temperaturen, Drehzahlen, Taktraten und Verbräuche protokolliert.
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