AeroCool VM-102 im Test: Passiver VGA-Kühler für High-End-GPUs
Einleitung
Im März dieses Jahres stellten wir insgesamt sieben passive Grafikkartenkühler in einem großen Vergleich gegenüber. Im damaligen Test kristallisierte sich der Polar Freezer von BeQuiet als insgesamt beste lüfterlose Kühllösung für den 3D-Chip heraus, da er in Leistung, Verarbeitung, Montage und Dokumentation die gewählte Konkurrenz teilweise deutlich übertreffen konnte. Zu dieser Konkurrenz zählte auch der AeroCool Video Magic 101, eine leichte Konstruktion, welche die Wärme über zwei Heatpipes vom Grafikprozessor auf die Grafikkartenrückseite führte, um sie dort mit einem großen Aluminiumkühlkörper an die Luft zu überführen. Wenngleich dieser asiatische Entwurf in unserem Test nur eine Mittelposition einnehmen konnte, fand er aufgrund seiner überaus einfachen Montage und seiner hohen Performance in entsprechend belüfteten Systemen viele Freunde. Mittlerweile hat AeroCool nachgelegt und präsentiert mit dem VM-102 den verbesserten Nachfolger, der mit mehr Kühlfläche und größerer Kompatibilität nun auch den Polar Freezer leistungsmäßig in die Schranken weisen will. Ob es dem VM-102 im Härtetest auf einer Radeon X800 XT Platinum Edition gelingt, den aktuellen Spitzenplatz von BeQuiet abzuknöpfen, zeigt unser Nachtest.
Lieferumfang
Die leicht zu öffnende Blisterverpackung beinhaltet:
- Vorderseitenkühlkörper
- Rückseitenkühlkörper inkl. Dual-Heatpipe
- GPU-Part
- Montagematerial für variable Lochabstände
- Wärmeleitpaste auf Silberbasis
- Anleitung (bebildert, englisch)
Technische Eckpunkte
- Maße (Fins): 185 (L) x 23 (H) mm
- 30 Aluminium-Kühlfins
- Maße (Frontkühlkörper): 150 (L) x 80 (B) x 20 (H) mm
- Kühlplatte aus Aluminium
- Gesamtgewicht: 400 g
- Dual Superconductor Tubes (Heatpipes)
- Kann über 70 Watt an Wärme abführen
- Verdeckt einen freien PCI-Slot
- Geeignet für alle VGA-Karten
- Produkthomepage
- Preis: ca. 30 Euro
Kühler im Detail
Anders als sein Vorgänger setzt der VM-102 auf eine Kühlkörperkombination aus Vorder- und Rückseitenpart. Die große, sehr robuste, in Anthrazit lackierte Aluminiumkühlfläche für die Grafikchip-Seite erinnert dabei an die bekannten Ausführungen der am Markt vertretenen Kontrahenten, gibt sich allerdings in ihren Ausmaßen noch voluminöser. Speziell die Höhe von knapp 20 mm sucht Ihresgleichen - aus diesem Grund empfiehlt AeroCool auch das Freilassen von zwei angrenzenden PCI-Slots, obwohl im eingebauten Zustand lediglich einer verdeckt wird.
Der rückseitige Kühlkörper ist dagegen schon vom Vorreiter bekannt und besteht nicht, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte, aus Kupfer, sondern aus 30 hauch dünn geschnittenen Aluminiumlamellen. Aufgrund ihrer im Vergleich zum VM-101 noch einmal deutlich verringerten Dicke sind diese auf die Heatpipes gesteckten Kühleinheiten recht leicht zu verbiegen, sodass sie bei nicht auszuschließender Kollision mit besetzten Arbeitsspeicherbänken problemlos nachgeben können. Denn auch an der Form des "Rucksacks" hat es, wie man auf den unteren Bildern deutlich erkennen kann, markante Veränderungen gegeben: So setzt der VM-102 nun auf einen deutlich gestreckteren, dafür aber wesentlich flacheren Schnitt. Diese Tatsache kommt der Kompatibilität in hohem Maße zugute: Waren es beim VM-101 noch fast 50 mm, die zwischen Grafikkarte und Kühlkörper zur Unterbringung der AeroCool-Passiveinheit von Nöten waren, sind es nun nur noch etwa 37 mm.
Die Qualität des Gebotenen kann unterdessen im vollen Maße überzeugen. Sauberer Schliff, weiche Metallkanten und eine passgenaue Heatpipeführung der beiden geschwungenen 6-mm-Superconductor-Tubes stimmen genauso freudig wie die mitgelieferte, anschaulich illustrierte Montageanleitung und die hochwertige Wärmeleitpaste auf Silberbasis.