Radeon HD 4670 im Test: ATis neue Mittelklasse-Grafikkarte gleicht nur aus

 28/28
Wolfgang Andermahr
182 Kommentare

Beurteilung

Nachdem ATi mit der Radeon HD 4870 (X2) sowie der Radeon HD 4850 das High-End- respektive das Performance-Segment beliefert hat, steht nun die umsatzträchtige Mittelklasse an. Die ATi Radeon HD 4670 wird das neue Flaggschiff der Radeon-HD-4600-Serie werden und ist für einen Spieler sicherlich das interessanteste der neuen Modelle. Der Preis wird voraussichtlich bei etwa 70 Euro liegen, womit man direkt mit der GeForce 9600 GSO (384 MB) von Nvidia konkurrieren dürfte.

Kommen wir zur Leistung: In 1280x1024 ohne Anti-Aliasing sowie die anisotrope Filterung schafft es die Radeon HD 4670 nicht ganz an die GeForce 9600 GSO heran zu kommen, weit entfernt ist man aber ebenso wenig. Der Rückstand beträgt durchschnittlich sieben Prozent. Der Vorgänger Radeon HD 3650 rendert noch nicht einmal halb so schnell wie das neue ATi-Produkt, während eine Radeon HD 3850 mit derselben Speicherausstattung knapp zehn Prozent schneller seinen Dienst verrichtet. In 1600x1200 lässt die Radeon HD 4670 den Vorsprung zur GeForce 9600 GSO mit einer Differenz von zehn Prozent etwas größer werden, ist jedoch immer noch mehr als doppelt so schnell wie die Radeon HD 3650. Die Radeon HD 3850 agiert nun 13 Prozent schneller, bleibt damit immer noch in Reichweite.

ATi Radeon HD 4670
ATi Radeon HD 4670

Mit den beiden qualitätssteigernden Features sieht es für die Radeon HD 4670 besser aus. In 1280x1024 kann man einen Gleichstand mit der GeForce 9600 GSO erzielen und vergrößert den Vorsprung zur Radeon HD 3650 auf satte 240 Prozent. Das neue Mid-Range-Produkt schafft es sogar, die Radeon HD 3850 512 um acht Prozent hinter sich zu lassen.

Obwohl die Leistung in 1600x1200 nur noch für wenige Spiele ausreichend ist, lassen sich vor allem ältere Applikationen noch gut ausführen. Der Vorsprung zur Nvidia GeForce 9600 GSO wächst auf sieben Prozent an, währen die Differenz zur Radeon HD 3650 gleich bleibt. Die Radeon HD 3850 mit 512 MB kann sich die Radeon HD 4670 immer noch vom Hals halten und rendert vier Prozent schneller. Mit acht-fachem Anti-Aliasing (für GeForce 9600 GSO sowie Radeon HD 3650 eindeutig zu viel) sind in 1280x1024 ebenfalls noch einige Anwendungen spielbar, solange man sich mit recht geringen FPS-Raten zufrieden gibt. Dort liegt die Radeon HD 4670 knapp vor der Radeon HD 3850 512.

Was die Lautstärke betrifft, gibt es bei der Radeon HD 4670 im Referenzdesign nichts zu meckern. Das von ATi verbaute Kühlsystem bleibt in allen Lebenslagen angenehm leise, sodass sich die neue Grafikkarte ohne Einschränkungen für einen Silent-PC eignet. Auch ist die Leistungsaufnahme vor allem unter Windows sehr gering, weswegen der 3D-Beschleuniger prädestiniert für einen PC ist, der zwar oft genutzt, von dem allerdings keine Höchstleistung erwartet wird.

Fazit

Bezüglich der Geschwindigkeit geben sich ATi Radeon HD 4670 und Nvidia GeForce 9600 GSO nichts. Während in niedrigen Qualitätseinstellungen meistens das Nvidia-Modell vorne liegt, überholt bei einer besseren Optik das ATi-Produkt die Konkurrenz, da dieser der verbaute Speicher zum Verhängnis wird. Einen klaren Sieger kann man in Sachen Leistung aber nicht ausmachen.

In der Leistungsaufnahme hat die Radeon HD 4670 dagegen klar die Nase vorn, da vor allem der Verbrauch unter Windows um einiges geringer ist. Zudem bleibt die Grafikkarte durchgängig leise und bietet ansonsten sämtliche Features, mit denen auch die größeren Radeon-HD-4800-Modelle beworben werden. Solange der Preis einer Radeon HD 4670 in etwa gleich auf mit dem einer GeForce 9600 GSO liegt (wovon wir zur Zeit ausgehen), empfehlen wir deshalb, zur ATi-Karte zu greifen. Der 3D-Beschleuniger hinterlässt einen „runderen Eindruck“ als die GeForce 9600 GSO, die in manchen Bereichen ihre Schwachstellen zeigt.

Klar geworden ist, dass man Leistungswunder von der neuen Serie nicht erwarten kann. Doch wer mehr Leistung will, schaut sich bei Radeon HD 4850 und Co. um. Zu Preisen, wie sie vor Jahren noch mindestens für Karten vom Schlag der heute vorgestellten Modelle verlangt worden wären.

Verwandte Artikel

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.