Nvidia 3-Way-SLI im Test: Wenn drei mehr ist als vier

 19/20
Wolfgang Andermahr
141 Kommentare

Leistungsaufnahme

Für die Messungen der Leistungsaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor, den man sich auch beim örtlichen Stromversorger ausleihen kann, genutzt. Gemessen wird die Gesamt-Leistungsaufnahme des Testsystems. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb. Letzterer wird durch Verwendung des 3DMark06 unter der Auflösung 1600x1200 sowie 4-fachem Anti-Aliasing und 16-fachem anisotropen Filter simuliert.

Leistungsaufnahme
  • Idle – Windows:
    • 1x GeForce 8800 Ultra
      230
    • 2x GeForce 8800 Ultra
      323
    • 3x GeForce 8800 Ultra
      421
  • Last:
    • 1x GeForce 8800 Ultra
      331
    • 2x GeForce 8800 Ultra
      524
    • 3x GeForce 8800 Ultra
      719
Einheit: Watt (W)

Unter Last messen wir mit drei Grafikkarten maximal 719 Watt – das 1300-Watt-Netzteil von Tagan ist in dem 3-Way-SLI-System also etwas überdimensioniert. Selbst wenn man sämtliche Komponenten übertaktet, sollte man das Netzteil wohl kaum komplett Auslasten können.

Dass ein 3-Way-SLI System viel Strom benötigen wird, wird wohl jedem potenziellen Käufer von vornherein klar sein. Und Enthusiasten, die sich 3-Way-SLI am Ende zulegen, interessiert die Leistungsaufnahme (unter Last) wohl kaum, da das Oberziel maximale Leistung lautet und andere Faktoren komplett außen vor bleiben.

Nichtsdestotrotz bereitet einem neben der Leistungsaufnahme unter Last insbesondere der Betrieb auf dem Windows-Desktop Kopfschmerzen. So leidet das 3-Way-SLI-System unter Windows an dem generellen Problem der G8x- und G92-GPU, dass die Grafikkarten über keinen effektiven Stromsparmechanismus verfügen und somit sehr viel Leistung benötigen, obwohl keine Arbeit verrichtet wird. Die Leistungsaufnahme steigt mit jeder GeForce-8800-Ultra-Grafikkarte um etwa 100 Watt an - für's nichts tun! Nvidias neu vorgestellte Hybrid-SLI-Technologie würde bei einem 3-Way-SLI-System somit wahre Wunder bewirken, da der Rechner alle drei diskreten Grafikkarten komplett deaktivieren könnte und nur der Onboard-Grafikchip Strom verbrauchen würde. Eine lediglich vorgestellte und bisher nicht verfügbare Technik nutzt dem Kunden aber derweil noch nichts. Hier gilt es eindeutig an Tempo zuzulegen. Denn wenn man die Leistungsaufnahme unter Last noch mit einer brachialen Leistung besänftigen kann, für den sinnlosen, absolut ineffizienten Verbrauch von gut 300 Watt unter Windows gibt es keine Rechtfertigung.