B850-Mainboards im Test: Asus TUF Gaming vs. MSI MAG Tomahawk (vs. X870)

Volker Rißka
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B850-Mainboards im Test: Asus TUF Gaming vs. MSI MAG Tomahawk (vs. X870)

AM5-Mainboards mit AMDs B850-Chipsatz sollen mit niedrigen Preisen die Masse ansprechen. In den Vordergrund rücken Hersteller wie Asus oder MSI allerdings ziemlich teure Modelle. Die konkurrieren in Form von Asus TUF Gaming B850-Plus WiFi und MSI MAG B850 Tomahawk Max im Test am Ende wieder mit X870(E). Lohnt sich das?

B850 ist fast immer ein X870 ohne USB 4

Der B850 ist der neue „Mainstream-Chipsatz“ von AMD. Wie bei den beiden größeren 800er „Chipsätzen“ X870 (quasi B650E) und X870E (quasi X670E) handelt es sich dabei im Endeffekt gar nicht um (einen neuen) Chipsatz, sondern neue Mainboards mit alten Chipsätzen unter neuem Namen. Denn die Chipsatz-Technologie, der „Promontory 21“, ist gleich geblieben.

Bei X870E und X870 kam mit dem neuen Namen die Pflicht zum Einsatz von USB 4.0 per ASMedia-Chip. Partner haben die neuen Designs darüber hinaus auch an anderer Stelle aufgewertet – zum Beispiel mit einem Full-HD-BIOS, WiFi 7, mehr USB-Ports oder M.2-Steckplätze.

Wichtig zu wissen ist, was in der X-Klasse unter der Haube passiert ist: Nur noch der X870E basiert auf einem doppelten Promontory-Design mit maximal vielen PCIe-Lanes und USB-Ports, der X870 im Gegensatz zum X670 hingegen nicht mehr. Damit besitzt „X870“ dieselbe Basis für B850 und B840.

Im Gegensatz zu B650-Mainboards ohne Suffix „E“ bieten B850-Platinen allerdings nicht nur immer PCIe 5.0 für eine NVMe-SSD („B850 Light“), sondern optional auch PCIe 5.0 für die Grafikkarte (B850). Und alle Hersteller bis auf ASRock bei zwei Einstiegsmodellen machen davon auch Gebrauch.

AMDs B-Chipsätze ergänzen die X-Serie
AMDs B-Chipsätze ergänzen die X-Serie (Bild: Asus/AMD)

USB 4 gibt es bei B850 quasi nicht

USB 4 ist beim B850 hingegen nur optional und quasi kein Hersteller bietet es. Einzige Ausnahme im Preisvergleich: Das Asus ROG Strix B850-E Gaming WiFi ab 361 Euro.

Diese Schnittstelle heben sich die OEMs also lieber als eines der kleinen Unterscheidungsmerkmale auf, die dann – neben weiteren chipsatzunabhängigen Ausstattungsmerkmalen – für die X870-Platinen sprechen.

Für teure B850-Boards ist das aber im Zweifel ein Problem, wenn X870 zum selben Preis genau diesen Standard bietet. Dass USB 4 für externe SSDs etwas bringen kann, hat zuletzt erst die Corsair EX400U (Test) gezeigt.

  • X870E: PCIe 5.0 für Grafikkarte und SSDs, USB 4, maximale Ausstattung
  • X870: PCIe 5.0 für Grafikkarte und SSDs, USB 4, weniger PCIe-Lanes und USB als X870E
  • B850: Quasi X870 ohne USB 4 (eine Ausnahme)
  • B850 „Light“: PCIe 5.0 für max. eine SSD, ansonsten wie B850
  • B840: Kein PCIe 5.0, ggü. B850 weiter reduzierte Ausstattung (PCIe, USB)

Einen interessanten Nebenaspekt bietet der Verzicht auf USB 4 übrigens: B850-Platinen haben vier PCIe-Lanes mehr zur freien Verfügung als X870-Platinen.

Mehr Ausstattung, als PCIe gleichzeitig anbinden kann

Im Vergleich zum X870E (sowie X670E und X670) bietet der B850 (wie der X870) mit 36 statt 44 PCI Lanes allerdings dennoch nicht genug, um die auf vielen Platinen gebotenen Steckplätze und M.2-Sockel bei Parallelbestückung voll anzubinden.

Boardpartner stopfen ihre B850- und X870-Platinen in dieser Generation noch voller mit Erweiterungsslots als zuvor. Bis zu vier M.2-Slots und viele PCIe-Slots sowie über PCIe realisierte Anschlüsse verlangen nach mehr als Lanes vorhanden sind. Schnell müssen die vorhandenen also geteilt werden, alles gleichzeitig zu nutzen ist unmöglich (Lane Sharing).

Die auf den ersten Blick umfassende Ausstattung treibt allerdings den Preis der Boards nach oben. Die „B850-Mittelklasse“ hebt am oberen Ende mit Preisen von über 300 Euro in Regionen ab, die Oberklasse schreit. Wer glaubt, mit kaum bis viel teureren X870-Platinen besser gestellt zu sein, irrt allerdings: Erst mit X870E gibt es acht Lanes mehr, diese Mainboards sind aber wirklich noch einmal teurer.

X870E X870 B850 B850 „Light“ B650E
Grafik 1×16 PCIe 5.0
oder
2×8 PCIe 5.0
1×16 PCIe 4.0
oder
2×8 PCIe 4.0
1×16 PCIe 5.0
oder
2×8 PCIe 5.0
NVMe 1×4 PCIe 5.0
GPP (max.) 4
PCIe gesamt 44 36
PCIe 5.0 max. 24
PCIe 4.0 max. (nutzbar) 12 (8*) 8 (4*) 8
PCIe 3.0 max. 8 4
USB4 ✓* ✓* optional (am Markt nicht umgesetzt)
USB 20 Gbit/s (max.) 2 1
USB 10 Gbit/s (max.) 12 6
USB 5 Gbit/s (max.) 2 1
SATA 8 4
CPU-Overclocking
DDR5-Overclocking
Angebote im Handel 16 19 36 2 16
* Der Zusatzchip ASM4242 für zweimal USB4 reserviert jeweils PCIe 4.0 x4 vom Chipsatz.

AMD.com redet den B850 klein

Interessant ist: Auf AMD.com führt AMD inzwischen nur den B850 ohne PCI Express 5.0 für die Grafikkarte, auch wenn er am Markt quasi nicht vorkommt. AMD präsentiert auf dem Papier damit einen Unterschied zwischen B850 und X870, den es in der Praxis quasi nicht gibt.

Auf AMD.com tut AMD so, als würde nur X870 PCIe 5.0 für die Grafikkarte bieten, dabei darf auch B850 das optional tun und tut es im Handel am Ende auch. Damit sind Mainboards mit B850 und X870 mit Ausnahme von USB 4.0 in der Regel „gleich“
Auf AMD.com tut AMD so, als würde nur X870 PCIe 5.0 für die Grafikkarte bieten, dabei darf auch B850 das optional tun und tut es im Handel am Ende auch. Damit sind Mainboards mit B850 und X870 mit Ausnahme von USB 4.0 in der Regel „gleich“

B850 von Asus und MSI

Die Tomahawk-Serie hat bei MSI einen ziemlich guten Ruf. Sie steht für sehr solide Mainboards mit guter Ausstattung unterhalb der teuersten Modelle einer Chipsatzklasse. Auch bei ComputerBase sind solche Modelle bereits wiederholt im Einsatz gewesen und das MSI MAG B550 Tomahawk bildet noch heute die Basis für die letzten AM4-Prozessoren.

Die Stärke der Marke Tomahawk ist dem Hersteller bewusst, mit AMDs neuem „Mainstream-Chipsatz“ B850 schickt MSI daher eine aktualisierte Lösung in den Markt: das MSI MAG B850 Tomahawk Max WiFi zum Preis ab 249 Euro. Grundlegend erfüllt sie die Erwartungen dabei auch.

MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI
MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI
MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI
17.02.2025
  • OC-Optionen für CPU und RAM
  • Sehr guter BIOS-Support
  • Zweimal M.2 mit PCI Express 5.0
  • 5-Gbit/s-LAN
  • Qualcomms Wi-Fi-7-Lösung
  • CUDIMM-Support
  • USB mit 20 Gbit nur über internen Header
  • wenige PCIe-Lanes, Lane-Sharing schnell unvermeidbar

Asus stellt die TUF-Gaming-Serie dagegen. Vormals die Einstiegsserie, wurde sie die vergangenen Jahre in allen Segmenten in den Stand der zuvor kleinen ROG-Lösungen gehoben, rangiert dementsprechend ebenfalls unterhalb der sehr teuren Flaggschiffe – darunter gibt es mittlerweile Prime.

Zum Test hat der Hersteller das Asus TUF Gaming B850-PLUS WiFi zum Preis ab 250 Euro geschickt. Auch hier gibt es, rein auf die Technik bezogen, ein gutes Gesamtpaket.

Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI
Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI
Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI
17.02.2025
  • OC-Optionen für CPU und RAM
  • Sehr guter BIOS-Support
  • ECC-Speicher-Support
  • CUDIMMs lauffähig
  • USB mit 20 Gbit direkt am I/O-Panel
  • Mit APU geringe Leistungsaufnahme
  • „Nur“ 2,5-Gbit/s-LAN
  • MediaTek Wi-Fi 7 und Bluetooth braucht extra Treiber
  • wenige PCIe-Lanes, Lane-Sharing schnell unvermeidbar

Doch auch wenn beide Mainboards Mitte Februar quasi gleich viel kosten, unterscheiden sie sich in Nuancen am Ende doch. Und ein Thema beider Platinen ist der Preis.

TUF Gaming vs. MAG Tomahawk

Der Chipsatz und die CPUs machen die Vorgaben, die Mainboardhersteller setzen sie um. Asus und MSI gehen bei ihren aktuell fast auf den Euro preisgleichen Platinen im Handel dabei nahezu Hand in Hand. Aber es gibt Unterschiede.

Vier DIMM-Slots bieten beide, M.2-Slots wiederum bei MSI viermal und bei Asus dreimal. Bei den PCIe-Slots für Erweiterungen bietet wiederum Asus mehr.

Doch problematisch ist und bleibt bei PCIe-Slots und M.2-Sockeln ohnehin, dass nach Grafikkarte und erster SSD quasi nicht mehr genug Lanes zur Verfügung stehen, um diese auch elektrisch zu versorgen.

PCIe-Lane-Sharing ist angesagt

Bei Asus heißt dies, dass der zweite PCIe-x16-Slot vier PCIe-Gen4-Lanes vom Chipsatz erhält, diese aber nur nutzen kann, wenn der dritte M2.-Slot nicht genutzt wird. Bei MSI erhält wiederum der dritte PCIe-Slot die vier Lanes, der Speed wird bei Nutzung des dritten M.2-Ports allerdings halbiert. Immerhin sind die ersten beiden M.2-SLots aber voll angebunden, der vierte dann über den Chipsatz ebenso.

Asus wiederum steuert noch zwei PCIe-x1-Ports mit PCIe 4.0 an, MSI einen weiteren X16-Slot, diesen aber nur mit einer Lane nach PCIe-Gen3-Standard. Das macht klar und deutlich: Die vielen Steckplätze und Sockel bieten zwar Möglichkeiten und Flexibilität, aber müssen mit bedacht genutzt werden.

PCIe Quick Release

Einen schnellen Auswurfmechanismus für den ersten PCIE-Slot haben in den letzten Jahren alle gebracht. Asus ist hier zuletzt allerdings über das Ziel hinaus geschossen, der aktuelle Mechanismus kann Grafikkarten beschädigen. Perfekt funktioniert er nur, wenn das System nicht im Gehäuse sitzt. MSI nutzt das für höhnische Werbung in Asien.

Asus hat erklärt für jegliche Beschädigungen aufzukommen, zeigt zudem in Videos und Anleitungen, wie man es „richtig“ macht. Der Mechanismus wird für die Zukunft trotzdem noch einmal angepasst.

Auswurf-Kippschalter beim Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI
Auswurf-Kippschalter beim Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI

Beim getesteten TUF Gaming B850-Plus WiFi kommt die problematische „High-End-Variante“ gar nicht zum Einsatz, sondern eine handfeste Light-Version. Sie besteht quasi aus eine Verlängerung des bekannten Auswurfs direkt am Slot.

MSI hingegen setzt auf einen Taster als Einbau- und Auswurf-Schalter. Dieser entsperrt den PCIe-Slot, zeigt dies auch an. Auch nach dutzenden Nutzungen war in der Redaktion kein Problem festzustellen.

Auswurf-Taster beim MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI
Auswurf-Taster beim MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI

Acht-Layer-PCBs mit 14+2+1 Phasen Stromversorgung

Einigkeit gibt es zwischen Asus und MSI bei der Stromversorgung der jeweils acht Layer dicken Platinen. Beide setzten dafür auf 14+2+1 Phasen für CPU, SoC und Co. Strom wird sowohl über den 24-Pin-ATX-Stecker als auch jeweils zwei zusätzliche Acht-Pin-Steckern bezogen, MSI macht am unteren Ende der Platine noch Platz für einen 6-Pin-PCIe-Stecker. Die Mainboards laufen auch mit einem 24 und einmal 8 Pin stabil.

Zum Standard gehören auch in der „gehobenen Mittelklasse“ die vielen Kühler, sei es über der Stromversorgung als auch dem Chipsatz und den M.2-Slots. Das bieten mittlerweile selbst die günstigsten Boards in jedem Portfolio zu einem gewissen Ausmaß.

MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI
MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI
Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI
Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI

MSI ohne externes USB 3.2 2x2, dafür mit 5 Gbit/s Ethernet

MSI schafft es im Jahr 2025, ein Mainboard für über 250 Euro in den Handel zu schicken, welches am I/O-Panel maximal USB-Ports mit 10 Gbps liefert (USB 3.2 Gen 2 alias USB 3.1 Gen 2). Schnelle externe USB-3.2-2x2-SSDs (Test) laufen an der I/O-Blende also nur mit Handbremse.

Als internen Header zum Anschluss eines Gehäuse-Ports gibt es den Standard. Hat das Gehäuse kein passendes Front-Panel, entfällt der Anschluss hingegen komplett. Lobenswert ist hingegen, dass MSI direkt einen LAN-Anschluss bietet, der 5 Gbit/s liefert.

Anschlüsse beim MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI
Anschlüsse beim MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI

MSI „unterstützt“ CUDIMM

Auch die Unterstützung von CUDIMM (Was ist CUDIMM?) bietet das MSI MAG Tomahawk, wenngleich mit einem Sternchen versehen: Offiziell gibt es nämlich noch keine CPU von AMD, die CUDIMM unterstützt, es soll jedoch in Zukunft daran gearbeitet werden.

Wofür CUDIMM eigentlich steht, das nimmt MSI auf der Plattform daher noch gar nicht mit. Denn unterstützt wird nur der sogenannte Bypass-Mode, der CKD (Clock Driver) wird umgangen, das Modul wie ein klassisches UDIMM-Modul behandelt.

CK CUDIMM AMD Bootvorgang
CK CUDIMM AMD Bootvorgang

Aktuell ist in MSIs Speichersupportliste für das B850 Tomahawk dann konsequenterweise auch kein einziges CUDIMM-Modul zu finden. Es gibt aktuell eben auch keinen Grund teurere CUDIMMs für diese Plattform zu kaufen, in Zukunft aber vielleicht schon, wenn die Preise sich annähern.

MSI B850 mit CUDIMM
MSI B850 mit CUDIMM

Asus knausert beim LAN, bietet dafür ECC-Speichersupport

Asus wiederum hat zwar auf dem Papier keine CUDIMM-Unterstützung vermerkt, wohl aber praktisch Support für Speicherriegel mit ECC-Unterstützung im Programm. Und diese wird auch nicht nur auf den Karton geschrieben, in der Supportliste für DDR5-Speicher sind entsprechende Riegel von Kingston auch abgesegnet. Die Probe mit CUDIMM im Alltag zeigt: Auch bei Asus arbeiten diese genau so wie bei MSI im Bypass-Modus problemlos.

Anschlüsse beim Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI
Anschlüsse beim Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI

Beim LAN-Anschluss hat sich Asus für einen heutzutage gängigen 2,5-Gbit-Port entschieden, hier legt MSI also vor. Asus wiederum verbaut aber wenigstens einen USB-Port mit nativen 20 Gbps direkt am I/O-Panel (USB 3.2 Gen 2×2), der Kunde kann dies ohne zusätzliche Anforderungen also auch direkt nutzen.

Bei WiFi 7 vertraut Asus auf verschiedene Zulieferer: Realtek und MediaTek. Und welcher Chip konkret genutzt wird, kann durchaus einen Unterschied machen: Denn während Asus im Support-Bereich in erster Linie Realtek ausgibt, saß auf dem Testmuster eben exakt das Gegenstück von MediaTek. Dazu im Abschnitt Erfahrungswerte noch etwas mehr.

Asus und MSI bieten einen guten BIOS-Support

Asus und MSI gehören zu den Herstellern, die sehr schnelle BIOS-Updates für ihre Lösungen herausbringen. Dazu zählen auch die B850-Boards, die bereits AGESA 1.2.0.3 erhalten haben. MSI hat in den vergangenen Tagen schnell AGESA 1.2.0.3a Patch A ausgespielt. Der Hersteller verzichtet im Gegensatz zu Asus oft sogar auf Beta-Versionen und liefert direkt finale Builds aus.

Asus geht in der Regel erst einen kleinen Umweg, beispielsweise das Support-Forum. Dort werden Beta-Versionen ausgeliefert, die dann oft recht zeitnah zu finalen Varianten werden. Vom B850 ist dort bisher aber noch nicht viel zu sehen, der Marktstart hier beginnt eben gerade erst.

Unterm Strich ist der BIOS-Support bei beiden Herstellern extrem gut, die Updates können einfach per Flash-Tool im BIOS aufgespielt werden. Die BIOS-Oberfläche kann jeweils in einem einfachen oder Experten-Modus genutzt werden, hier entscheiden am Ende persönliche Vorlieben, was exakt gebraucht wird und was nicht.

Vorhanden sind in der Regel nahezu alle Optionen, man muss sie nur finden. Hier kocht jeder Hersteller ein wenig sein eigenes Süppchen, unterm Strich betrachtet sind sie aber doch zu fast 99 Prozent gleich.

Erfahrungen, Messwerte und mehr

Das MSI MAG Tomahawk bringt alles mit

Ist das BIOS aktualisiert, CPU und RAM eingebaut, erfolgt die Installation von Windows 11 24H2 direkt vom USB-Stick. Beim MSI-Board ist nach der Installation alles direkt verfügbar, auch das 5-GBit-LAN und der WiFi-7-Chip von Qualcomm. Obligatorisch ist jedoch die Installation des AMD-Chipsatztreiber als auch des Grafiktreibers – hier gilt es immer aktueller zu sein als Windows Update.

MSI-Board direkt nach Windows-Installation
MSI-Board direkt nach Windows-Installation

Im Einsatz unter Windows 11 24H2 zeigt das System dann keine Probleme. Alle Anschlüsse funktionieren wie gewünscht, die iGPU des AMD Ryzen 5 8600G wird problemlos über den einen HDMI-Ausgang ausgeliefert.

Die stromsparende APU fühlt sich auf dem Board sichtlich wohl, die Package Power nur für den Chip liegt im Leerlauf unter Windows bei niedrigen 4,9 Watt. Der ganze PC samt APU, RAM, Board, SSD zieht letztlich so im Windowsbetrieb knapp 30 Watt aus der Wand. Und wie bereits erwähnt: Gerne problemlos auch mit DDR5-8200-CUDIMM (Bypass-Mode).

MSI B850 mit G.Skill DDR5-8200 CUDIMM
MSI B850 mit G.Skill DDR5-8200 CUDIMM

Beim Asus TUF Gaming braucht es weitere Treiber

Beim Asus-Mainboard bleiben nach der Installation von Windows einige Dinge unerkannt. Das Mainboard bietet dafür einen sogenannten DriverHub, kann also vollautomatisch benötigte Treiber selbst installieren. Das ist durchaus eine gute Wahl, denn ansonsten kann es kompliziert werden.

Der Kunde weiß im Zweifelsfall nicht, welchen WLAN-Chip Asus auf exakt dieser Platine verbaut hat. Denn das Unternehmen nutzt mehrere Zulieferer: Realtek und MediaTek in dem Fall. Beide haben einen eigenen Treiber, sowohl für WLAN als auch noch einmal Bluetooth.

MediaTek-Chip aus Asus TUF B850
MediaTek-Chip aus Asus TUF B850

Weiterer Stolperstein in dem Fall: Im Fokus auf der Webseite steht nur der Realtek-Treiber, der erste Klick geht automatisch dahin, vor allem, wenn man nicht weiß, dass es auch MediaTek geben kann. Wurde der Treiber dann also erst einmal falsch installiert (so wie in der Redaktion) und es geht nichtsdestoweniger weiterhin nichts, wird das ganze Spiel wiederholt und nach dem Klick auf „Alle anzeigen“ dann weiter unten doch auch ein passender Treiber für MediaTek gefunden.

Auf Treibersuche bei Asus für MediaTeks Wi-Fi 7
Auf Treibersuche bei Asus für MediaTeks Wi-Fi 7 (Bild: Asus)

Sind die Steine aus dem Weg geräumt, gibt es auch mit dem Asus-Board wie zu erwarten keine Probleme im Alltag. Der Nutzer kann bei Asus die iGPU über HDMI oder DisplayPort ausgeben, auch hier ist unter Windows dann eine geringe Package Power von nur 5,2 Watt für den 8600G messbar. Die APUs sind die stromsparendsten AMD-Lösungen, der ganze PC nimmt in dem Fall im Windowsbetrieb auch hier keine 30 Watt direkt aus der Steckdose in der Wand auf. Und auch bei Asus laufen DDR5-8200 (CUDIMM, Bypass-Mode).

Asus B850 mit G.Skill DDR5-8200 CUDIMM
Asus B850 mit G.Skill DDR5-8200 CUDIMM

Fazit und Empfehlung

Das perfekte Board gibt es nicht, schon gar nicht in der Mittelklasse. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Das Problem im Jahr 2025 ist vielmehr, dass die nicht einmal sonderlich gehobene Mittelklasse nun schnell ziemlich teuer ist.

Angesichts dessen, dass es B850-Boards bereits ab 125 (natürlich mit geringerer, aber vielfach mehr als ausreichender Ausstattung) und X870-Platinen ab 225 Euro gibt, wirken B850-Platinen für über 250 Euro so schnell fehl am Platz.

Doch Vorsicht: Weil B850-Mainboards im Handel bezogen auf den Chipsatz in der Regel X870-Boards ohne USB 4.0 sind, können sie dennoch die günstigere Alternative zu X870-Platinen darstellen, wenn auf USB 4 verzichtet werden kann. Denn mehr PCIe-Lanes und USB-3.x-Ports gibt es erst beim X870E und diese Platinen sind dann wirklich viel teurer (ab 320 Euro).

Dass AMD.com suggeriert, dass B850 gegenüber X870 auf PCI Express 5.0 für die Grafikkarte verzichtet, also weiter auseinander liegen, als sie es in der Praxis tun, ist da sicher kein Zufall.

Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI und MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI im Test
Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI und MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI im Test

Das Asus TUF Gaming B850-Plus WiFi und das MSI MAG B850 Tomahawk MAX WiFi sind kostspielige, aber grundsätzlich sehr solide B850-Platinen, denen es im Vergleich zu den X870-Alternativen an USB 4 fehlt. Beim MSI MAG Tomahawk kann zudem der Verzicht auf USB 3.2 Gen 2×2 am I/O-Panel stören, dafür bietet es zwei M.2-Slots mit PCI Express 5.0 und nicht nur einen. Abseits dessen bilden beide Platinen eine sehr gute Basis für aktuelle AM5-Prozessoren von AMD.

Wer mit weniger (Branding) zurecht kommt, kann mit B850 aber auch noch jede Menge mehr Geld gegenüber X870 sparen, wenn er nicht zu den vergleichsweise teuren Aushängeschildern der Hersteller greift.

Asus TUF Gaming B850-PLUS WIFI
17.02.2025
  • OC-Optionen für CPU und RAM
  • Sehr guter BIOS-Support
  • ECC-Speicher-Support
  • CUDIMMs lauffähig
  • USB mit 20 Gbit direkt am I/O-Panel
  • Mit APU geringe Leistungsaufnahme
  • „Nur“ 2,5-Gbit/s-LAN
  • MediaTek Wi-Fi 7 und Bluetooth braucht extra Treiber
  • wenige PCIe-Lanes, Lane-Sharing schnell unvermeidbar
MSI MAG B850 Tomahawk Max WIFI
17.02.2025
  • OC-Optionen für CPU und RAM
  • Sehr guter BIOS-Support
  • Zweimal M.2 mit PCI Express 5.0
  • 5-Gbit/s-LAN
  • Qualcomms Wi-Fi-7-Lösung
  • CUDIMM-Support
  • USB mit 20 Gbit nur über internen Header
  • wenige PCIe-Lanes, Lane-Sharing schnell unvermeidbar

ComputerBase hat das Asus TUF Gaming B850-Plus WiFi und das MSI MAG B850 Tomahawk MAX WiFi leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.

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