Asus ProArt Display OLED PA32UCDM im Test: QD-OLED mit Thunderbolt 4, 240 Hz und UHD lässt aufhorchen

Das Asus ProArt Display OLED PA32UCDM mit Hardware-Kalibrierung, Dolby Vision, Thunderbolt-4-Anschlüssen und QD-OLED der dritten Generation mit 240 Hz und UHD-Auflösung überzeugt im Test mit einem tollen Bild und schickem Design. Aufhorchen lässt aber nicht nur der Preis.
Mit dem ProArt Display OLED PA32UCDM bringt Asus einen QD-OLED-Monitor mit 32 Zoll, 240 Hz, 4K-Auflösung, Thunderbolt-4-Anschlüssen mit bis zu 96 Watt Power Delivery und werkseitiger Display-Kalibrierung für eine hohe Farbtreue. Mit neuester Technik muss der Monitor im Test beweisen, ob er den hohen Ansprüchen gerecht wird, die man auch angesichts einer unverbindlichen Preisempfehlung von 2.099 Euro* an ihn haben darf. Im Lieferumfang sind neben dem Display ein Thunderbolt-Kabel, ein HDMI-Kabel, ein USB-A-auf-USB-C-Kabel und ein Stromkabel sowie der Kalibrierungsbericht und eine Kurzanleitung enthalten.

Asus ProArt OLED PA32UCDM im Detail
QD-OLED mit bis zu 1.000 cd/m²
Das 32 Zoll große QD-OLED-Display der 3. Generation nutzt die UHD-Auflösung mit 3.840 × 2.160 Pixeln, was für ein scharfes, farbintensives und kontrastreiches Bild sorgt. Das Seitenverhältnis ist klassische 16:9. Der Monitor unterstützt DisplayHDR 400 True Black, unterstützt also sowohl HDR (HDR10, HLG und auch Dolby Vision) als auch eine Helligkeit von mindestens 400 cd/m². Asus spricht ihm zudem eine Spitzenhelligkeit von bis zu 1.000 cd/m² zu, die im Test bei geringem Weißanteil auch erreicht wird. Wie bei allen OLED-Monitoren kann die Helligkeit je nach Weißanteil auf dem Display stark schwanken. Asus bietet im OSD deshalb die Option „Uniform Brightness“ als Auto Brightness Limiter (ABL), die die Helligkeit einheitlich auf 250 cd/m² einstellt, wenn Fenster in ihrer Größe verändert werden und starke Schwankungen auftreten würden.
Der Monitor unterstützt auch 24, 25 und 50 Hz, um Videomaterial mit der bei der Aufnahme genutzten Bildwiederholfrequenz wiedergeben zu können.

Mit schnellem QD-OLED-Panel mit 240 Hz, FreeSync Premium Pro und 0,1 ms Reaktionszeit (GtG) verspricht der Monitor auch bei Spielen eine gute Figur zu machen.
Asus OLED Care sorgt mit zahlreichen inzwischen bekannten Schutzfunktionen dafür, dass sich Bildelemente nicht einbrennen (unter anderem Pixel Shift, Pixel Refresh, Logo- und Taskbar-Erkennung).
Auflösung | Seitenverhältnis | Pixelanzahl | Pixeldichte |
---|---|---|---|
3.840 × 2.160 (UHD) | 16:9 | 8,29 Mio. | 163 ppi bei 27 Zoll |
140 ppi bei 31,5 Zoll | |||
3.440 × 1.440 (UWQHD) | 21:9 | 4,95 Mio. | 84 ppi bei 45 Zoll |
110 ppi bei 34 Zoll | |||
5.120 × 1.440 (Dual QHD) | 32:9 | 7,37 Mio. | 109 ppi bei 49 Zoll |
3.840 × 1.080 (Dual FHD) | 4,15 Mio. | 82 ppi bei 49 Zoll | |
2.560 × 1.440 (WQHD) | 16:9 | 3,67 Mio. | 109 ppi bei 27 Zoll |
93 ppi bei 31,5 Zoll | |||
2.560 × 1.080 (UWFHD) | 21:9 | 2,76 Mio. | 94 ppi bei 29,5 Zoll |
1.920 × 1.080 (FHD) | 16:9 | 2,07 Mio. | 82 ppi bei 27 Zoll |
92 ppi bei 24 Zoll |
HDMI 2.1 und Thunderbolt 4
Asus' Monitor bietet einen HDMI-2.1-Anschluss mit vollen 48 Gbit/s, was dafür sorgt, dass die UHD-Auflösung auch mit 240 Hz genutzt werden kann. Im Test liefern aktuelle Grafikkarten von AMD in diesem Fall 240 Hz, 10 Bit und volles RGB mit 4:4:4. Bei Nvidia wird hingegen auf 8 Bit, 240 Hz, und volles RGB mit 4:4:4 Farbabtastung reduziert.

Einen eigenen DisplayPort bietet der Monitor nicht, dafür aber zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse, wovon einer mit Power Delivery bis zu 96 Watt an ein verbundenes Notebook bereitstellen kann, während der andere maximal 15 Watt liefert. Die Thunderbolt-Anschlüsse unterstützen auch Daisy Chain, so dass sich theoretisch ein zweiter 4K-Monitor über Thunderbolt verbinden und mit einem Kabel ans Notebook anschließen lässt.
Um den DisplayPort einer Grafikkarte über Thunderbolt des Monitors mit einem passenden DP-auf-USB-C-Kabel anzuschließen, erfordert es eigentlich nur ein passendes bidirektionales Adapterkabel. Allerdings führte auch dies im Test nicht zum Erfolg, um einen PC mit DisplayPort statt HDMI mit dem Monitor zu verbinden. Die Thunderbolt-Anschlüsse haben sowohl bei Grafikkarten von Nvidia als auch AMD kein Bildsignal erkannt, so dass für die Verbindung eines Desktop-PCs im Test nur HDMI blieb.
Über die Thunderbolt-Anschlüsse lässt sich aber ein Notebook mit nur einem Kabel problemlos mit dem Display verbinden, wobei am Monitor verbundene Peripherie über den USB-Hub (USB-A und USB-C mit USB3.2 Gen2 10Gbit/s) diesem zur Verfügung gestellt wird.
Hohe Farbgenauigkeit durch Werkskalibrierung
Das QD-OLED mit 10 Bit Farbtiefe ist ab Werk auf eine durchschnittliche Farbabweichung von Delta E < 1 kalibriert und soll die Farbräume sRGB zu 100 % und DCI-P3 zu 99 % abdecken. Darüber hinaus ist aber auch eine Hardware-Kalibrierung über ein Colorimeter und die Asus-Software ProArt Calibration möglich. ComputerBase hat diese mit einem unterstützten Calibrite Display Plus HL durchgeführt, was laut erstelltem Bericht zu einer Farbabweichung von 0,64 Delta E führt.
Die Software erlaubt nach Auswahl eines Farbraumes, der Helligkeit und gegebenenfalls weiterer Anpassungen, auf die kalibriert werden soll, eine schnelle und einfache Kalibrierung des Displays, die vollautomatisch abläuft – ein unterstütztes Colorimeter vorausgesetzt.
Wieder mit Lüfter
Anders als die meisten anderen Hersteller verzichtet Asus bei dem aktuellen QD-OLED-Panel nicht auf eine aktive Kühlung der Technik. Im Gehäuse des ProArt Display OLED PA32UCDM steckt ein kleiner Lüfter, der nach wenigen Minuten Nutzung anfängt zu drehen. Ist die Umgebung leise, ist der Lüfter im Monitor klar zu hören und auch störend. Hat man ein lautes Notebook, dessen Lüfter ständig hörbar aufdrehen, tritt der Monitor allerdings in den Hintergrund. Dennoch gilt auch hier: Der Monitor sollte nicht zu einer weiteren, potenziellen Geräuschquelle werden und ohne Lüfter auskommen. Diese Kritik muss sich das ProArt-Display gefallen lassen, denn der Lüfter passt weder zum Preis noch den Ambitionen des Monitors.

Design mit Metall
Auch beim Design hebt sich der ProArt-Monitor von Asus von vielen Konkurrenten ab, indem er auf ein Metallgehäuse und eine auch optisch ansprechende Rückseite setzt. Das Panel selbst ist nur rund 8 mm dick, in der Mitte beherbergt ein breiter Streifen die Technik und die Aufnahme für den Standfuß, der schraubenlos montiert werden kann. Unter seiner Aufnahme verbirgt sich auch eine 100x100-VESA-Halterung für Monitorarme.

Standfuß mit Ergonomie
Der Standfuß kommt mit einer flachen, mit 18 × 23 cm vergleichsweise kleinen Bodenplatte daher, auf der Asus auch noch einmal textlich verewigt hat, dass es sich um einen ProArt-Monitor mit hoher Farbgenauigkeit und UHD-Auflösung handelt. Der Ständer erlaubt sowohl eine Höhenverstellung von bis zu 130 mm als auch das Neigen (-5 und +20 Grad) und einen Hochkantbetrieb (Pivot). Drehen beziehungsweise Schwenken lässt sich der Monitor allerdings nicht, diese Funktion fehlt ihm.
Anwesenheits- und Lichtsensor
Das ProArt Display OLED PA32UCDM verfügt darüber hinaus über einen Annäherungs- und Lichtsensor im unteren Bereich des Rahmens des Displays. Der Annäherungssensor sorgt dafür, dass die Displayhelligkeit automatisch reduziert wird, wenn man nicht mehr vor dem Monitor sitzt. Seine Empfindlichkeit lässt sich im OSD einstellen. Der Lichtsensor sorgt hingegen dafür, dass die Helligkeit und Farbe des Displays automatisch an das Umgebungslicht angepasst wird.
Asus ProArt Display OLED PA32UCDM | |
---|---|
Panel | QD-OLED |
Backlight | OLED |
Diagonale | 32 Zoll |
Auflösung | 3.840 ×2.160 (240 Hz) |
Pixeldichte | 140 ppi |
HDR | DisplayHDR True Black 400 |
FreeSync/G-Sync | FreeSync Premium Pro |
Seitenverhältnis | 16:9 |
Kontrast (statisch) | 1.000.000:1 |
Helligkeit max. | 1.000 cd/m² |
Farbtiefe | 10 Bit |
Farbraum | 100 % sRGB, 99 % DCI-P3 |
Blickwinkel (horizontal/vertikal) | 178°/178° |
Reaktionszeit | 0,1 ms (Grau zu Grau) |
Videoeingänge | 1 × HDMI 2.1, 2 × Thunderbolt 4 mit DisplayPort 1.4a |
Audio | Lautsprecher (2 × 3 Watt) |
USB | 1 × USB-C (10 Gbit/s), 1 × USB-A (10 Gbit/s) |
Ergonomie | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (130 mm), Pivot |
Leistungsaufnahme | Betrieb: typ. 32 W; Standby: 0,5 W |
Sonstiges | USB-C Power Delivery (95 W/15 W), Picture in Picture, Picture by Picture, KVM-Switch, Lichtsensor, Annäherungssensor, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm) |
Preis | ab 2.100 Euro |
Viele Optionen im OSD
Das OSD des ProArt-Monitors bietet viele Einstellungsmöglichkeiten beispielsweise auch zur Nutzung von Picture-in-Picture und Picture-by-Picture. Auch die beiden eben erwähnten Sensoren zur Annäherung und für das Umgebungslicht lassen sich in ihrem Effekt auf das Bild einstellen, ebenso wie die Schutzfunktionen Asus OLED Care. HDR Preview erlaubt einen automatischen HDR-Effekt auch für Inhalte, die gar keine HDR-Metadaten enthalten, was im Alltag einen sichtbaren Effekt hat.
Zudem stehen zahlreiche Presets bereit, aus denen man wählen kann und die die weiteren Optionen beeinflussen. Wählt man das Preset „sRGB“, kann man wie üblich die Helligkeit nicht mehr manuell regeln, wobei Asus sie in diesem Modus auf nur rund 70 cd/m² einstellt. Aktiviert man HDR in Windows, erkennt das Displays dies automatisch und aktiviert ein HDR-Preset. Im OSD kann man nun die Helligkeitsstufe zwischen 250, 400 und Maximal wählen. Ist der Stromsparmodus aktiviert, ist zudem die Helligkeitsanpassung begrenzt. Auch der Bereich, in dem FreeSync aktiv sein soll, lässt sich im OSD einstellen, wobei nur zwischen 48 bis 60 und 48 bis 120 Hz gewählt werden kann. Über QuickFit Plus lässt sich zudem beispielsweise ein Lineal am Rand oder eine Markierung in der Mitte des Displays einblenden.
PC-Software für OSD-Optionen
All diese Funktionen lassen sich auch über die Windows-Software Asus DisplayWidget Center einstellen. Das ist deutlich angenehmer, als sich durch das OSD zu klicken, im Alltag ändert man die Einstellungen aber nur selten.
Zudem kann in der Software aber eingestellt werden, dass der Bildmodi automatisch beim Starten einer installierten Anwendung gewechselt wird. So kann man etwa für Grafik-Programme einen anderen Modus wählen als beim Webbrowsen.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Asus ProArt Display OLED PA32UCDM mit internem Netzteil ist von der Bildwiederholfrequenz und dem dargestellten Inhalt abhängig. Bei maximaler Helligkeit und 60 Hz Bildwiederholfrequenz werden auf dem Standard-Windows-Desktop 54 Watt aufgenommen. Wechselt man bei ansonsten unveränderten Optionen auf 240 Hz, erhöht sich die Leistungsaufnahme auf 67,8 Watt. Die von Asus genannte typische Leistungsaufnahme von 32 Watt wird im Alltag somit doch deutlich überschritten, wenn man den Stromsparmodus deaktiviert.
Peripherie oder gar ein Notebook, das über Thunderbolt aufgeladen wird, sind bei diesen Messungen nicht mit dem Monitor verbunden. Der Stromsparmodus ist deaktiviert.
Helligkeit und Farbtreue des PA32UCDM
Messung der Homogenität
Die Messungen zur Helligkeit und Farbtreue des Asus ProArt PA32UCDM wird im Bildmodi Native und sRGB durchgeführt. Die Farbtemperatur fällt in diesem Fall mit 6.658 K sehr gut aus und ist nahezu optimal (6.500 K).
Die Homogenität des PA32UCDM ist OLED-typisch hervorragend. Unterschiedlich helle Bereiche sind auf dem Display bei vollflächig einfarbiger Darstellung mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Wie von Asus angegeben leuchtet der Monitor bei vollflächiger Darstellung von Weiß mit rund 250 cd/m².
Halo-Effekte gibt es bei OLED nicht
Der Schwarzwert ist – ebenfalls OLED-typisch – perfekt. Bei der Darstellung von Schwarz leuchten die Pixel nicht und es wird keinerlei Licht emittiert, Schwarz ist Schwarz und nicht etwa Grau. Der Kontrast ist dementsprechend hervorragend. Über Halo-Effekte muss man sich beim PA32UCDM keine Gedanken machen. Anders als bei Monitoren mit Local Dimming bieten OLED-Displays dank selbstleuchtender Pixel eine perfekte Abgrenzung von hellen und dunklen Objekten.
Die minimale Helligkeit bei der Darstellung von Weiß beträgt maximal 8,2 cd/m² (Mitte oben) und minimal 7,5 cd/m² (rechts unten), was für einen Monitor ebenfalls ein hervorragender Wert ist.
Helligkeit in Abhängigkeit des Weißanteils
Bei OLED-Monitoren zum Standard gehört ein Test der Helligkeit in Abhängigkeit des dargestellten Weißanteils bei aktiviertem HDR, da OLED-Displays mit Abnahme des Weißanteils immer heller werden. Dies führt dazu, dass es starke Schwankungen geben kann, wenn man keinen Helligkeitsbegrenzer aktiviert beziehungsweise der Monitor diesen nicht bietet. Asus bietet ihn, für diesen Test ist er jedoch deaktiviert.
Weißanteil | Asus ProArt PA32UCDM | Lenovo ThinkVision P32pz-30 | MSI MPG 271QRX QD-OLED (1.000 nits) | MSI MPG 271QRX QD-OLED (VESA 400) | MSI MEG 342CDE (1.000 nits) | MSI MEG 342CDE (VESA 400) | Corsair Xeneon 27QHD240 | KTC G27P6 (HDR Cinema) | KTC G27P6 (HDR Standard) |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
100 % | 254,5 cd/m² | 1.322,2 cd/m² | 255,7 cd/m² | 263,4 cd/m² | 285 cd/m² | 301 cd/m² | 142 cd/m² | 200 cd/m² | 161 cd/m² |
50 % | 300 cd/m² | 1.294,5 cd/m² | 305,3 cd/m² | 311,7 cd/m² | 342 cd/m² | 355 cd/m² | 222 cd/m² | 345 cd/m² | 270 cd/m² |
25 % | 362 cd/m² | 1.246,3 cd/m² | 362,2 cd/m² | 366,2 cd/m² | 407 cd/m² | 417 cd/m² | 401 cd/m² | 488 cd/m² | 440 cd/m² |
10 % | 502 cd/m² | 1.159 cd/m² | 500 cd/m² | 453,3 cd/m² | 658 cd/m² | 482 cd/m² | 610 cd/m² | 765 cd/m² | 694 cd/m² |
5 % | 875,3 cd/m² | 1.046,5 cd/m² | 870,5 cd/m² | 452,2 cd/m² | 1.066 cd/m² | 485 cd/m² | 680 cd/m² | 849 cd/m² | 762 cd/m² |
1 % | 1000,2 cd/m² | 837 cd/m² | 1005,4 cd/m² | 451 cd/m² | 1.080 cd/m² | 495 cd/m² | 680 cd/m² | 889 cd/m² | 793 cd/m² |
Mit einer Spitzenhelligkeit von 1.000 cd/m² bei kleinem Weißanteil und etwas über 250 cd/m² bei vollflächiger Weißdarstellung reiht sich der Asus PA32UCDM in die anderen QD-OLED-Monitore im Testfeld ein und bietet exakt das, was Asus verspricht. Helle HDR-Akzente kommen so durchaus gut zur Geltung, ein plötzlicher Wechsel des Weißanteils etwa beim Maximieren eines Explorer-Fensters sorgt hingegen für eine stark schwankende Helligkeit, weshalb man diese bei der Arbeit limitieren sollte.
Messung der Farbtreue
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des Asus ProArt PA32UCDM mit Portrait Displays' Calman-Color-Calibration-Software. Sie vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert sowie das Delta-E-2000-Diagramm, da sie angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des Asus ProArt PA32UCDM ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Während Calman ColorMatch eine durchschnittliche Abweichung von 2,2 Delta E und eine maximale Abweichung von 4,9 Delta E misst, was ein sehr gutes Ergebnis ist, bescheinigt die Asus ProArt Calibration Software, die auf sehr viel weniger Messpunkten basiert, dem Display eine Abweichung von nur 0,64 Delta E, wie der Testreport zeigt. Denn auch der Report von Calman zeigt, dass die Primärfarben hervorragend wiedergegeben werden.

Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem VSync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Der Asus ProArt PA32UCDM ist zwar kein Gaming-Monitor, bietet aber ein schnelles OLED-Display. Beim Input-Lag kann er davon nicht profitieren, dieser liegt mit 51 ms nicht auf dem Niveau schneller Spieler-Displays.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Beim Display-Lag sieht dies hingegen anders aus, mit nur 1,14 ms ist der Asus ProArt PA32UCDM hier ganz vorne mit dabei.
Fazit
Das Asus ProArt Display OLED PA32UCDM vereint viele für einen Monitor wichtige Eigenschaften. Ein tolles QD-OLED-Display der 3. Generation mit sehr guter Farbwiedergabe, eine schnelle Bildwiederholfrequenz von bis zu 240 Hz und ein hochauflösendes UHD-Bild werden mit HDMI 2.1 und Thunderbolt-4-Anschlüssen mit einer Ladeleistung von bis zu 96 Watt und der Option auf Daisy Chain und einem ansprechenden Design mit Metallgehäuse kombiniert.

Für das Gebotene ruft Asus allerdings einen hohen Preis auf. Die unverbindliche Preisempfehlung von 2.099 Euro wird vom Handel zum Marktstart auch noch verlangt*. Monitore, die die Hauptfunktionen teilen, also QD-OLED mit UHD und 240 Hz bieten, gibt es bereits ab 1.000 Euro. Asus selbst hat mit dem PG32UCDM ein Modell für rund 1.100 Euro im Angebot, dessen Display aber nicht wie beim ProArt PA32UCDM entspiegelt ist und der auch, wie auch die anderen günstigeren Monitore, keine Hardware-Kalibrierung bietet und geringere Ansprüche an die Werkskalibrierung stellt. Für derartige „Pro-Features“ müssen Kunden wie üblich einen deutlichen Aufpreis in Kauf nehmen.
Trotz aller Vorzüge ist der Monitor nicht frei von Kritik. An erster Stelle ist dabei der verbaute Lüfter zu nennen, der in ruhiger Umgebung sofort zu hören ist. Darüber hinaus für Spieler relevant ist die Einschränkung, dass sich Adaptive Sync nicht über den vollen Bereich der Bildwiederholrate bis 240 Hz nutzen lässt, sondern nur bis maximal 120 Hz. Beim Standfuß fehlt zudem die Funktion, das Display auch schwenken zu können.
Bislang listen nur Amazon* und Cyberport* den Asus ProArt PA32UCDM und verlangen beide die UVP von 2.099 Euro. Lieferbar ist er bei beiden Händlern aktuell aber noch nicht. Asus gewährt auf den Monitor drei Jahre Garantie.
ComputerBase hat den ProArt PA32UCDM leihweise von Asus unter NDA zum Testen erhalten. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitraum. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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