Acer Swift Go 14 AI im Test: Das leistet der kleinste Snapdragon X Plus im Notebook
Notebooks auf Basis des Snapdragon X Elite starten im Einzelhandel ab 900 Euro, mit dem Snapdragon X Plus sind sie aber schon ab 700 Euro zu bekommen. Im Test des Swift Go 14 AI beweisen Acer und Qualcomm, dass sich auch mit dem kleinsten Arm-Chip ein gutes Notebook auf die Beine stellen lässt – zumindest im Office-Umfeld.
Seit dem Sommer dieses Jahres sind Arm-Chips im Windows-Ökosystem angekommen. Qualcomm hält mit dem Snapdragon X Elite und Snapdragon X Plus praktisch ein Monopol. Notebooks auf Basis dieser Chips waren die ersten, die sich mit Windows 11 24H2 als Copilot+ PC mit erweiterten AI-Funktionen bezeichnen durften. Nachdem sich zunächst dem Premiumsegment oberhalb von 1.000 Euro gewidmet wurde, lag der Fokus zuletzt auf günstigeren Chips der Klasse Snapdragon X Plus. Für den Test des Acer Swift Go 14 AI kam Qualcomms kleinstes Modell X1P-42-100 mit acht Kernen zum Einsatz.
- Matter Bildschirm
- 16:10-Format praktisch fürs Office
- Lange Akkulaufzeiten
- Gute Office-Leistung
- Schnelle SSD (1-TB-Modell)
- Gute Verarbeitung
- Webcam mit Abdeckung
- Ruhiger Betrieb im Normal-Profil
- Display-Helligkeit
- Kein HDMI-Anschluss
- GPU-Leistung deutlich reduziert
Snapdragon X Elite startet bei 900 Euro
Notebooks mit X1E-78-100 aus der Baureihe Snapdragon X Elite sind im Einzelhandel ab 900 Euro zu finden. Die günstigsten Modelle sind das Asus Vivobook S 15 ab 999 Euro und das Medion SPRCHRGD 14 S1 Elite ab 930 Euro. Für ein Modell mit größerem X1E-80-100 muss man mit ab 1.199 Euro rechnen, wie das Samsung Galaxy Book4 Edge 14 zeigt. Den größten X1E-84-100 bietet ausschließlich Samsung ab 1.399 Euro an.
Snapdragon X Plus mit 8 Kernen ab 700 Euro
Mit den Arm-Chips der Baureihe Snapdragon X Plus verfolgt Qualcomm das Ziel, günstigere Notebooks unterhalb der zuvor genannten Preise auf den Markt zu bringen. Am größten fällt der Preisunterschied aus, wenn auf die kleinste Variante X1P-42-100 gesetzt wird, die Qualcomm zur IFA im September als eines von zwei Modellen mit 8 Kernen anstelle der bislang 10 Kerne vorgestellt hatte. Das Lenovo ThinkBook 16 G7 für ab 703 Euro ist das bislang günstigste Notebook mit diesem Chip.
Das Testgerät für rund 1.000 Euro
Bei Acer wiederum bildet das Swift Go 14 AI (SFG14-01-X4P0) mit X1P-42-100, 16 GB RAM, 512-GB-SSD und Full-HD-Display für ab 879 Euro den Einstieg. Der gleiche Prozessor steckt auch im getesteten Swift Go 14 AI mit der Bezeichnung SFG14-01-X38D, die derzeit für ab 1.022 Euro angeboten wird. Die SSD wächst damit auf 1 TB und der 120 Hz schnelle Bildschirm bietet mit 2.560 × 1.600 Pixeln eine höhere Auflösung.
Technische Daten des Acer Swift Go 14 AI
Acer Swift Go 14 AI (SFG14-01-X4P0) (Basismodell) |
Acer Swift Go 14 AI (SFG14-01-X38D) (Testgerät) |
||
---|---|---|---|
Display | 14,5", 1.920 × 1.200, IPS, LCD, 120 Hz, 100% sRGB, matt | 14,5", 2.560 × 1.600, IPS, LCD, 120 Hz, 100% sRGB, matt | |
SoC | Qualcomm Snapdragon X Plus (X1P-42-100) | ||
CPU | 8 P-Kerne | ||
GPU | Adreno X1-45 (1,7 TFLOPS) | ||
RAM | 16 GB LPDDR5X-8448 | ||
SSD | 512 GB | 1 TB | |
Anschlüsse | links | 2 × USB4 (40 Gbit/s) | |
rechts | 2 × USB-A (5 Gbit/s), 3,5-mm-Klinke | ||
Drahtlos | Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4 | ||
Akku | 75 Wh | ||
Webcam | 3,7 MP, 1440p, Windows Hello, mechanischer Verschluss | ||
Abmessungen | 322,60 × 225,95 × 14,9 mm | ||
Gewicht | 1,68 kg | ||
Betriebssystem | Windows 11 Home | ||
Preis | ab 879 Euro | ab 1.022 Euro |
Swift Go 14 AI kommt im Aluminiumgehäuse
Acer fertigt das Notebook beinahe vollständig aus Aluminium und hüllt es dabei in die Farbe „Steel Grey“. Der Hersteller vertraut auf ein zurückhaltendes Design mit wenigen Logos und Eyecatchern. Diese beschränken sich auf den Acer-Schriftzug auf dem Deckel und ein mit Punkten angedeutetes AI-Logo. Die Verarbeitung fällt durchweg gut aus und punktet an vielen Stellen mit hoher Verwindungssteifigkeit, sodass sich das Notebook nicht verzieht, wenn man es mal an nur eine Ecke anhebt. Zwei längliche Gummifüße sorgen für Grip auf dem Schreibtisch.
Reduzierte Anschlüsse ohne HDMI
Die Anschlüsse fallen reduziert aus, zumal Acer noch auf zweimal USB-A setzt, anstatt zum Beispiel HDMI zu verbauen. Diesen Port gibt es einmal pro Seite mit 5 Gbit/s, links finden Anwender zudem zweimal USB-C mit 40 Gbit/s, das auch zum Laden dient. Kopfhörer lassen sich rechts am Chassis weiterhin auch per Kabel anschließen. Aus drahtloser Perspektive ist das Swift Go 14 AI mit Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4 auf dem aktuellen Stand, da diese Merkmale zu jeder Snapdragon-X-Plattform zählen.
Scharnier bockt Notebook auf
Das Scharnier weist eine Besonderheit auf, da es die Unterseite des Notebooks bei mehr als 90 Grad Bildschirmwinkel durch kleine Kufen an der Rückseite aufbockt, um Frischluft von unten zum Kühlsystem gelangen zu lassen. Vom Anwender aus betrachtet befinden sich die zwei direkt nebeneinander liegenden Lüfter hinten rechts im Chassis. Warme Luft kann im Anschluss hinten am Gehäuse zwischen Bildschirm und Tastatur entweichen.
Webcam lässt sich verschließen
Aufgeklappt offenbart das Swift Go 14 AI seine etwas niedrigere Preisklasse an Merkmalen wie dem aus Kunststoff gefertigten Rahmen rund um den Bildschirm, der sich durch eine kleine Lippe vom Aluminium absetzt. Acer führt diesen Rahmen matt aus, sodass es nicht zu störenden Reflexionen kommt. Einzig der Bereich rund um die 3,7-MP-Webcam (1440p) ist aufgrund der IR-Sensoren für die biometrische Anmeldung mit Windows Hello glänzend ausgeführt. Positiv hervorzuheben ist der mechanische Verschluss der Kamera, sodass dieser jederzeit über einen kleinen Schieberegler der Blick versperrt werden kann.
Matter Bildschirm im 16:10-Format
Für den Bildschirm setzt Acer auf ein mattes LCD-IPS-Panel im 16:10- statt 16:9-Format, sodass mehr Bildpunkte in der Höhe geboten werden, was insbesondere im Office-Umfeld oder im Browser praktisch ist. Das Panel ist farblich gut abgestimmt und erreicht 100 Prozent des sRGB-Farbraums, außerdem liegt der Weißpunkt exakt bei 6.500 Kelvin.
Helligkeit am unteren Ende der Skala
Während das Basismodell des Swift Go 14 AI auf 1.920 × 1.200 Pixel kommt, bieten teurere Modelle wie das Testgerät 2.560 × 1.600 Pixel. Das sorgt für ein scharfes Schriftbild, was bei 14,5 Zoll aber auch auf das Full-HD-Panel zutreffen würde. Die Helligkeit fällt mit 361 cd/m² allerdings nur mittelmäßig aus, was im Büro noch weniger ein Problem als etwa im Freien ist. HDR-Inhalte kann das Panel zwar grundsätzlich wiedergeben, einen speziellen HDR-Modus gibt es aber nicht, sodass entsprechende Inhalte mau ausfallen. Hier hätte man sich eher einen Wert von 400 oder 500 cd/m² gewünscht. Erfreulich sind hingegen die schnellen 120 Hz, wobei das VRR-Minimum bei 48 Hz liegt.
Chiclet-Tastatur zeichnet weiches Tippen aus
Der etwas niedrigere Preis des Notebooks spiegelt sich ein wenig in den Eingabegeräten wider, angefangen mit dem C-Cover, also dem Bereich rund um Tastatur und Touchpad. Während das Chassis selbst verwindungssteif ist, gibt es auf der Innenseite früher nach. Im Zentrum fällt das am ehesten auf, wenn bereits leichter Druck die Abdeckung nach innen verbiegt. Die beleuchtete Chiclet-Tastatur entspricht beim Testgerät mit UK-Layout optisch nicht ganz dem, was deutsche Kunden erhalten. Die weichen Tasten ermöglichen leises Tippen, sie sind zusammengefasst aber weder Highlight noch Kritikpunkt.
Touchpad mit AI-Anzeige
Das Touchpad misst 12,6 × 7,8 cm und ist damit so groß wie zum Beispiel bei einem MacBook Air 13" (Test). Abseits der guten Gleiteigenschaften für Gesten fällt bei Windows-Notebooks immer wieder negativ der Einsatz von „alten“ Touchpads auf, die sich nur in den unteren zwei Dritteln richtig nutzen lasen. Klicken lässt sich mit viel Kraftaufwand zwar auch im oberen Bereich, dann verbiegt man aber deutlich sichtbar das Chassis. Vollflächig nutzbare haptische Touchpads sind nach wie vor nur eine Randerscheinung etwa bei den Surface-Geräten direkt von Microsoft. Als kleine Besonderheit bietet das Touchpad ein Leuchtelement, dessen Grafik immer dann zu sehen ist, wenn AI-Anwendungen wie der Copilot oder von Acer (Kamera-Effekte) genutzt werden. Standardmäßig ist die Anzeige deaktiviert, sie muss bei Bedarf zunächst über die Acer-App aktiviert werden, wo auch Einstellungen zu den Energieprofilen oder zur Akkugesundheit zu finden sind.
Swift Go 14 AI mit Snapdragon X Plus im Benchmark
Wie bereits andere Windows-Notebooks mit Snapdragon X Elite gezeigt haben, sind Energieprofile auch mit der Arm-Architektur weiterhin zugegen. Was außerdem weiterhin Bestand hat, ist die Tatsache, dass HWiNFO nicht die damit definierte TDP respektive den SoC-Gesamtverbrauch auslesen kann. Daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts verändern, da dies technisch gar nicht möglich sei, wie HWiNFO im eigenen Forum erklärt. Qualcomm müsste das Auslesen überhaupt erst für Tools möglich machen.
X1P-42-100 ist Qualcomms kleinster Chip
Das Swift Go 14 AI nutzt mit dem X1P-42-100 die bislang kleinste Variante des Snapdragon X Plus. Diese zeichnet sich durch nur noch 8 statt 10 oder 12 P-Kerne mit theoretisch bis zu 3,4 GHz Single-Core-Boost und maximal 3,2 GHz auf allen Kernen und somit die geringsten Taktraten im aktuellen Portfolio aus. Den Cache insgesamt reduziert Qualcomm von 42 auf 30 MB. Deutlich beschnitten hat Qualcomm die Adreno-X1-45-GPU mit lediglich noch 1,7 TFLOPS Rohleistung. Unverändert fallen Bereiche wie das Speicherinterface mit acht Kanälen für LPDDR5X-8448 mit 135 GB/s, die NPU für AI-Anwendungen mit 45 TOPS und weitere Merkmale der Plattform aus, die zum Beispiel die Konnektivität betreffen. Eine Übersicht aller derzeitigen Snapdragon-X-Chips gibt nachfolgende Tabelle.
Alle Snapdragon X Elite und X Plus im Überblick
Snapdragon X Elite | Snapdragon X Plus | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SKU | X1E-00-1DE | X1E-84-100 | X1E-80-100 | X1E-78-100 | X1P-66-100 | X1P-64-100 | X1P-46-100 | X1P-42-100 | |
Fertigung | TSMC 4 nm | ||||||||
CPU | Typ | Oryon | |||||||
Kerne | 12 | 10 | 8 | ||||||
Cluster | 4P + 4P + 4P | 4P + 3P + 3P | ? | ||||||
Boost (max. Single-Core) | 4,3 GHz | 4,2 GHz | 4,0 GHz | 3,4 GHz | 4,0 GHz | – | 4,0 GHz | 3,4 GHz | |
Boost (max. Dual-Core) | 4,3 GHz | 4,2 GHz | 4,0 GHz | – | |||||
Multi-Thread (max. Multi-Core) | 3,8 GHz | 3,4 GHz | 3,2 GHz | ||||||
Total Cache | 42 MB | 30 MB | |||||||
GPU | Typ | Adreno X1-85 | Adreno X1-45 | ||||||
Leistung | 4,6 TFLOPS | 3,8 TFLOPS | 2,1 TFLOPS | 1,7 TFLOPS | |||||
Displays | Intern | 1 × 4K120, HDR10 | |||||||
Extern | 3 × 4K60, HDR10 oder 2 × 5K60 | ||||||||
Video | Encode | 2 × 4K30 in H.264, HEVC (H.265), AV1 | |||||||
Decode | 1 × 4K60/4K120 in H.264, HEVC (H.265), VP9, AV1 | ||||||||
NPU | 45 TOPS | ||||||||
RAM | Octa-Channel LPDDR5X-8448 @ 135 GB/s | ||||||||
Storage | SSD | NVMe, PCIe 4.0 | |||||||
UFS | UFS 4.0 | ||||||||
SD | SD 3.0 | ||||||||
USB | 3 × USB 4.0, 2 × USB 3.2, 1 × eUSB 2.0 | ||||||||
ISP | Spectra Dual ISP, 2 × 36 MP oder 1 × 64 MP, 4K-HDR | ||||||||
Wi-Fi/BT | M.2 PCIe 3.0 | FastConnect 7800, Wi-Fi 7, Wi-Fi 6E, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4 | |||||||
WWAN | Snapdragon X65, Downlink: 10 Gbit/s, Uplink: 3,5 Gbit/s |
Energieprofile beeinflussen Multi-Core-Leistung
Die Acer-App gibt dem Anwender drei Energieprofile mit den Namen „Leise“, „Normal“ und „Leistung“ zur Hand, wobei „Normal“ ab Werk eingestellt ist und für die Benchmarks verwendet wurde, sofern es sich nicht um Sondertests für die Unterschiede der einzelnen Profile und für die Lautstärke handelt. Auch Akkutests wurden mit dem Profil „Normal“ durchgeführt.
Acer nutzt Single-Core-Boost nicht
Zunächst einmal ist hervorzuheben, dass die Energieprofile keinen Einfluss auf die Single-Core-Leistung haben. Die Single-Core-Tests verdeutlichen zudem, dass Acer keinen Gebrauch vom Single-Core-Boost auf bis zu 3,4 GHz macht, sondern den Chip stets mit maximal 3,2 GHz wie unter Multi-Core-Last betreibt. Deshalb ergibt sich im Single-Core-Test des Cinebench für alle Profile dasselbe Ergebnis von 107 Punkten bei durchgehendem Takt von 3.244 MHz. Damit landet der Snapdragon X Plus in der unteren Mittelklasse.
Optional mehr Leistung, Takt und Lautstärke
Erst unter Multi-Core-Last zeichnet sich ein anderes Bild, wie neben dem Cinebench auch HandBrake beim CPU-Encoding verdeutlicht. Im Cinebench ist das „Leise“-Profil 10 Prozent langsamer als das „Normal“-Profil, das „Leistung“-Profil hingegen 4 Prozent schneller als „Normal“. In HandBrake läuft das CPU-Encoding 10 Prozent schneller mit „Leistung“ und 5 Prozent langsamer mit „Leise“ – jeweils gegenüber „Normal“. Für das Video-Encoding sollte ohnehin zur Media Engine gewechselt werden, die diesen Vorgang signifikant beschleunigt. In Summe gehört auch die Multi-Core-CPU-Leistung eher zur unteren Mittelklasse, doch ist das direkte Umfeld mit Apple M2 und Intels Meteor- und teils auch Lunar-Lake-CPUs keinesfalls langsam.
Der Blick auf die Multi-Core-Taktraten verdeutlicht, warum es zu den besseren respektive schlechteren Ergebnissen gegenüber dem Standardprofil kommt. Das ab Werk eingestellte Profil zieht den Belastungstest zunächst mit 3,2 GHz durch, so es im Datenblatt steht. Weil aber „Normal“ der maximalen Lautstärke Limits setzt, auf die später noch eingegangen wird, fällt der Takt immer wieder knapp unter 3,0 GHz, bevor er zum Ende ausschließlich auf diesem Niveau liegt. Im „Leistung“-Profil passiert das erst später im Test und für kürzere Zeit. Der Vergleich zeigt aber auch, dass der Maximaltakt selbst mit dem schnellsten Energie- respektive Lüfterprofil nicht dauerhaft gehalten werden kann, was die thermische Limitierung des Notebooks und der Einstellung durch Acer aufzeigt. Im „Leise“-Profil muss man sich die meiste Zeit über mit 2,7 GHz begnügen, zum Ende lediglich noch mit 2,6 GHz.
In Lautstärke ausgedrückt steht das Standardprofil „Normal“ für 38,1 dB(A) aus einem Abstand von 40 cm zum Bildschirm. Damit ist das Notebook unter Volllast beim CPU-Encoding in HandBrake präsent im Raum, es entsteht aber noch kein unangenehm lautes Geräusch. Das liegt erst im „Leistung“-Profil an, das im gleichen Test 45,8 dB(A) erreicht. Signifikant leiser, aber mit weniger Multi-Core-Leistung, fällt das „Leise“-Profil mit 32,9 dB(A) aus. Insgesamt bietet Acer mit den Profilen eine sinnvolle Spreizung.
GPU-Leistung aufs Minimum reduziert
Für den kleinsten Snapdragon X Plus hat Qualcomm die ohnehin schon nicht besonders leistungsfähige Adreno-X1-45-GPU weiter beschnitten, sodass die Rohleistung lediglich noch bei 1,7 TFLOPS liegt. War bislang ohnehin weder der Snapdragon X Plus noch der Snapdragon X Elite explizit für Gaming geeignet, ist es die kleinste Adreno-X1-45-GPU erst recht nicht. In Spielen wie Baldur's Gate 3 und Cyberpunkt 2077 sind in Full HD bei mittleren Details nicht mal 20 FPS im Durchschnitt möglich. Selbst das zuletzt durch einen Patch schneller laufende Homeworld 3 kommt lediglich auf knapp 24 FPS. Im 3DMark bestätigt sich die allgemein niedrige GPU-Leistung des X1P-42-100.
Schnelle SSD von Western Digital
Eine schnelle SSD hat es mit der Western Digital PC SN5000S aber in das Notebook geschafft. Deren Besonderheit ist die neue Generation QLC-Speicher, die sich BiCS6 nennt und deutliche Verbesserungen bei der Leistung im Vergleich zum Vorgänger verspricht. Im Testgerät punktet die 1-TB-SSD sowohl mit hohen sequenziellen Lese- und Schreibraten als auch mit hohen Ergebnissen beim wahlfreien Lesen und Schreiben.
75-Wh-Batterie für lange Laufzeiten
Ähnlich wie bei Apples Umstellung auf Apple Silicon haben sich auch beim Qualcomm die Arm-Prozessoren bislang effizienter als die meisten x86-Lösungen erwiesen. Acer wirbt für das Swift Go 14 AI mit bis zu 28 Stunden Akkulaufzeit für die 75-Wh-Batterie, wobei der Wert vom Hersteller „unter bestimmten Testeinstellungen für die Videowiedergabe“ ermittelt wurde.
13 Stunden Office oder 15 Stunden Streaming
In der Praxis muss man sich mit weniger zufriedengeben, die Laufzeiten liegt dennoch auf gutem Niveau. Im Office-Benchmark mit Word, Excel, PowerPoint und Outlook waren 13:29 Stunden bei kalibrierten 200 cd/m² Bildschirm-Helligkeit möglich. Mit 14:39 Stunden YouTube-Wiedergabe in 4K-Auflösung sichert sich das Swift Go 14 AI auch beim Streaming einen Platz auf den oberen Rängen.
Fazit
Acer und Qualcomm zeigen anhand des Swift Go 14 AI, dass sich auf Basis der neuen Arm-Chips mit weniger Kernen auch in der günstigeren Preisklasse ein gutes Notebook auf die Beine stellen lässt. Über das Office-Segment geht die Leistung dann allerdings nicht mehr heraus, für ein Creator- oder Gaming-Notebook ist zu viel gestrichen worden.
Die Vorteile der Arm-Plattform liegen auch beim kleinsten Snapdragon X Plus in der gegenüber x86 besseren Effizienz und in den vergleichsweise langen Akkulaufzeiten, die über 13 Stunden Office ermöglichen. Zum guten Office-Begleiter machen das Swift Go 14 AI aber auch der matte Bildschirm im 16:10-Format und die verschließbare Webcam. Für das Arbeiten im Freien wünscht man sich aber eine höhere Helligkeit und für die Verbindung zum Monitor oder Fernseher ohne Adapter fehlt ein HDMI-Anschluss.
Für eine Empfehlung ist Acers Office-Notebook ein wenig zu teuer im Verhältnis zur gebotenen Leistung. Notebooks mit X1P-42-100 gehen bei anderen Herstellern bereits ab 703 Euro los, während das Basismodell bei Acer ab 879 Euro kostet. Zu diesem Preis sind bei Asus und Medion bereits Modelle mit Snapdragon X Elite verfügbar, beim Vivobook S 15 für ab 999 Euro sogar mit 600 cd/m² hellem OLED-Display. Oder man begnügt sich auch bei Asus mit dem kleineren Snapdragon X Plus statt Elite, behält aber den besseren Bildschirm und zahlt dafür dann lediglich ab 849 Euro.
Das Acer Swift Go 14 AI ist ein gutes Office-Notebook, es landet zum aufgerufenen Preis aber ein wenig im Niemandsland und verlässt den Test deshalb ohne klare Kaufempfehlung. Bei seiner Kaufentscheidung mit in Betracht ziehen kann man das Gerät aber in jedem Fall, erst recht, wenn der Preis sich noch etwas bewegt.
- Matter Bildschirm
- 16:10-Format praktisch fürs Office
- Lange Akkulaufzeiten
- Gute Office-Leistung
- Schnelle SSD (1-TB-Modell)
- Gute Verarbeitung
- Webcam mit Abdeckung
- Ruhiger Betrieb im Normal-Profil
- Display-Helligkeit
- Kein HDMI-Anschluss
- GPU-Leistung deutlich reduziert
ComputerBase wurde das Swift Go 14 AI leihweise von Acer zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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