EliteBook Ultra G1q AI im Test: Mit HPs 14“-Business-Arm-Notebook auf Reisen
Auch HP hat direkt zum Start im Juni zwei erste Notebooks mit Qualcomm Snapdragon X Elite auf den Markt gebracht. Das OmniBook X AI geht auf Privatkundenfang, das EliteBook Ultra G1q AI will den Geschäftskunden für sich gewinnen. Wie es sich schlägt, hat ComputerBase für den Test auch auf Reisen angesehen.
Das EliteBook Ultra G1q AI im Test
Das HP EliteBook Ultra G1q AI mit Qualcomm Snapdragon X Elite richtet sich an Business-Kunden, denn es gehört der EliteBook-Serie an. Privatkunden werden von HP seit diesem Frühjahr mit OmniBook-Endgeräten versorgt; Spectre, Pavilion und Co. sind offiziell Geschichte. Als EliteBook Ultra stellt das HP EliteBook Ultra G1q AI das Topmodell seiner Klasse dar – über Ultra kommt nichts mehr.
- Robustes und hochwertiges Chassis
- OLED mit hohem Kontrast
- Lautloser Betrieb im Office-Einsatz
- Touchpad und Tastatur
- Lange Akkulaufzeiten
- Dreimal USB (C und A) sowie Klinke
- Spiegelnder, nur 300 cd/m² heller Bildschirm
- Leistung über TDP stark eingeschränkt
- Kleinere Lücken im Arm-Ökosystem
Die technische Eckdaten im Überblick
Das 1,34 Kilogramm leichte Notebook nutzt den Snapdragon X Elite in der kleinsten Ausbaustufe ohne Turbo-Takt (X1E-78-10) und 16 GB LPDDR5X-8400 (verlötet). Die NVMe-SSD ist für 1.899 Euro UVP (Handel ab 1.843 Euro) 512 GB groß. Für 70 Euro mehr (UVP, Handel ab 1.866 Euro) gibt es 1 TB.
Das 14 Zoll große IPS-Touch-Display löst im Format 16:0 mit 2.240 × 1.400 Pixeln auf und erreicht laut HP maximal 300 cd/m² Helligkeit. Es deckt den sRGB-Farbraum zu 100 Prozent ab und aktualisiert mit 60 Hertz.
In Sachen Anschlüsse bringt das HP EliteBook Ultra G1q AI mit zweimal USB-C (USB 3.2 Gen 2 mit 10 Gbit/s, USB 4.0 mit 40 Gbit/s) und einmal USB-A (USB 3.2 Gen 1 mit 5 Gbit/s) nebst 3,5 mm Klinke den universellen Mindeststandard mit. Wer am Beamer präsentierten will, dürfte noch einen HDMI-zu-USB-C-Adapter benötigen. Drahtlos kommuniziert das EliteBook über WiFi 6E (nicht WiFi 7) und Bluetooth 5.2.
Das HP EliteBook Ultra G1q AI verfügt über eine 5-MP-Kamera mit Infrarot-Funktion für Windows Hello, deren Optik per mechanischem Privacy Shutter verdeckt werden kann. Der Akku ist 59 Wattstunden groß und wird mit dem beiliegenden 65-Watt-USB-C-Ladegerät geladen. HP gibt auf das EliteBook Ultra G1q AI als Business-Endgerät drei Jahre Garantie.
Elitebook vs. XPS vs. Yoga Slim
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Eckdaten des HP EliteBook Ultra G1q AI im Vergleich zu den von ComputerBase ebenfalls schon getesteten kompakten Snapdragon-X-Notebook Dell XPS 13 (9345) und Lenovo Yoga Slim 7 (14Q8X9) (Test).
HP EliteBook Ultra G1q AI | Dell XPS 13 (9345) | Lenovo Yoga Slim 7 (14Q8X9) | ||
---|---|---|---|---|
Display | 14“, 2.240 × 1.400, IPS, 60 Hz, glossy, Touch, | 13,4", 1.920 × 1.200, LCD, 120 Hz, matt, Non-Touch | 14,5", 2.944 × 1.840, OLED, 90 Hz, glossy, Touch | |
CPU | Snapdragon X Elite (X1E-78-100) | Snapdragon X Elite (X1E-80-100) | Snapdragon X Elite (X1E-78-100) | |
RAM | 16 GB LPDDR5X-8448 | 32 GB LPDDR5X-8448 | ||
SSD | 512 GB | 1 TB | ||
Akku | 59 Wh | 55 Wh | 70 Wh | |
Anschlüsse | 1 × USB 4, 1 USB C (3.2), 1 ×USB A (3.1), Klinke |
2 × USB4 | 3 × USB4 | |
Drahtlos | Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3 | Wi-Fi 7, Bluetooth 5.3 | ||
Webcam | 5 MP, IR, Windows Hello | 2 MP, FHD, IR, Windows Hello | ||
Abmessungen | 312,9 × 223,4 × 11,2 mm | 295,4 × 199,0 × 15,3 mm | 325,0 × 225,2 × 12,9 mm | |
Gewicht | 1,34 kg | 1,19 kg | 1,28 kg | |
Betriebssystem | Windows 11 Pro | Windows 11 Home | ||
Garantie | 3 Jahre | 1 Jahr | 2 Jahre | |
Preis | Basismodell (UVP) | 1.899 Euro | 1.399 Euro | |
Testgerät (UVP) | 1.899 Euro | 1.399 Euro | 1.599 Euro | |
Preisvergleich | ab 1.843 Euro | Preisvergleich | ab 1.489 Euro |
Testergebnisse
Die nachfolgenden Testergebnisse wurden mit der aktuellen Version von Windows 11 24H2 on Arm inklusive aller verfügbarer Update sowie der von HP zum Testzeitpunkt bereitgestellten Treiber erstellt. Für die Akkulaufzeit wurde die Display-Helligkeit auf 200 cd/m² in der Displaymitte normiert. Die Tastaturbeleuchtung und der Ton waren deaktiviert.
Leistung
ComputerBase hat darauf verzichtet, das HP EliteBook Ultra G1q AI als ein weiteres Notebook mit Snapdragon X Elite durch den kompletten Testparcours zu jagen, stattdessen wurden die drei in Windows angebotenen Profile (Beste Leistung, Ausbalanciert, Beste Energieeffizienz) in Cinebench 2024 verglichen. Eigene Profile, wie sie Privatanwender von Consumer-Geräten kennen, bietet HP bei diesem Elitebook nicht an.
Wie hoch die TDP in der jeweiligen Stufe liegt, ist in Ermangelung von Tools, die diese Information beim Snapdragon X auslesen können, weiterhin nicht ermittelbar, „niedrig“ ist mit Sicherheit aber die richtige Antwort.
Denn mit maximal 801 Punkten im Cinebench 2024 Multi-Core springt das SoC im EliteBook nur sieben Prozent vor den deutlich gebremsten Whisper-Mode im Asus Vivobook S 15 (Test), dessen Full-Speed-Profil 40 Prozent schneller rendert – bei wahrscheinlich nahe 80 Watt SoC-Verbrauch. Eine brachiale Rechenmaschine ist das EliteBook Ultra G1q AI also nicht.
Display
HP gibt das Display mit maximal 300 cd/m² und die Messwerte bestätigen das: Mit für die normierten Akkutests genutzten 200 cd/m² bei in Windows eingestellten 92 Prozent Helligkeit gehört der 14-Zoll-IPS-Bildschirm zur eher dunkleren Sorte.
In Innenräumen reicht das, aber wer – wie der Redakteur – auf Reisen oder Messen auch mal im Freien den Bildschirm aufklappt, sollte sich eines Schattenplätzchens sicher sein, auch weil das spiegelnde Display die Situation schnell noch verschärft. Ohne Zweifel erhaben ist der Kontrast dank OLED.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit des HP EliteBook Ultra G1q AI ist ein zweischneidiges Schwert: Per se sind knapp 14 Stunden im Video- sowie im Office-Test bei 60 Hertz im Dark Mode ein sehr guter Wert, der vor wenigen Jahren nur ganz wenigen Notebooks vergönnt gewesen ist.
Dass das XPS 13 im Office-Test trotz 55 statt 59 Wattstunden und obwohl das OLED des HP-Notebooks dort vom Dark Mode profitiert (viel UI in Schwarz) länger durchhält, dämpft die Euphorie aber etwas. Im YouTube-Test profitiert das Dell XPS 13 dann deutlich von 13 Zoll FHD+ statt 14 Zoll WQHD+ und davon, dass der Dark Mode dem OLED durch das Full-Screen-Video nicht mehr zur Hilfe kommt und setzt sich deutlich ab.
Fazit
Das EliteBook Ultra G1q AI hat sich im Einsatz als robuster Reisebegleiter vor Ort und bei der An- und Abreise im Zug gut geschlagen. Formfaktor und Gewicht sind wie gemacht für derartige Einsätze, auch auf kleineren Zweite-Klasse-ICE-Tischen findet das Notebook mit aufgeklapptem 14-Zoll-Display gut Platz. Die Laufzeit war hoch, wenn auch nicht so hoch, wie es die Kombination aus 14-Zoll-Display und Akkukapazität haben erwarten lassen.
Tastatur und Touchpad verrichteten ihre Arbeit unter den Fingern des Autors zuverlässig und neben zweimal USB C (Thunderbolt 4) auch einmal USB A zu haben, erwies sich im Alltag nicht nur einmal als außerordentlich praktisch – Dell XPS 13 oder Lenovo Yoga Slim 7 (Test) bieten nur USB C. Dass es nur WiFi 6E und nicht direkt das neueste WiFi 7 bietet, ist wiederum ein kleiner Fleck auf der weißen Weste. Windows-on-Arm-Kompatibilitätsprobleme gab es keine, aber die mobile Arbeit belief sich im Wesentlichen auch auf den installierten Edge-Browser, Messenger und das Bildbearbeitungsprogramm GIMP.
Auf die Idee, unter Einfluss von zu hellem Tageslicht zu arbeiten, sollte man mit unter 300 cd/m² maximaler Display-Helligkeit aber nicht kommen. Für viele Interessenten dürfte in diesem Punkt das größte Gegenargument liegen. Und auch wer unterwegs viel Multi-Core-Rechenleistung benötigt, ist beim HP EliteBook Ultra G1q AI falsch, denn der Snapdragon X Elite läuft im kompakten Chassis nur an der kurzen Leine.
Nutzer, die in Office, im Browser oder Messengern zuhause sind, kommen auch dank der Limits bei Display und Prozessor in Sachen Laufzeit auf ihre Kosten. Das Niveau der größeren Notebooks mit größeren Akkus, aber auch des Dell XPS 13 mit kleinerem Akku (dafür 13 Zoll FHD+ statt 14 Zoll WQHD+) wird im Vergleich zwar nicht erreicht, über 14 Stunden in beiden Testszenarien bedeuten aber nichtsdestoweniger lange Laufzeiten.
Das HP EliteBook Ultra G1q AI ist ein ultra-mobiler Reisebegleiter, der technisch keine handfeste Schwachstelle offenbarte, aber auch nicht mit einem Merkmal alle Wettbewerber überstrahlen konnte.
Die Copilot+-Funktionen wurden unterwegs nur einmal zu Testzwecken genutzt: Im Cocreator in Paint sollte ein Haus mit rauchendem Schornstein neben einem Baum gezeichnet werden. Das auf der NPU lokal berechnete Resultat verfehlte das Thema glatt – Cloud-AI-Image-Plattformen bekommen das in der Regel besser hin.
Dem in Summe nichtsdestoweniger stimmigen Gesamtpaket versetzt der Preis aktuell noch respektive wieder einen Dämpfer: Während HP in den USA auf den UVP von 1.699 US-Dollar bereits 300 Euro Rabatt gewährt und auch andere Snapdragon-X-Elite-Notebooks bereits im Preis gefallen sind, verlangt der OEM – nach kurzfristiger Preissenkung im Oktober – hierzulande erneut mindestens 1.899 Euro mit 512 GB großer NVMe-SSD, 1 TB kosten 70 Euro Aufpreis. Auch im freien Handel haben sich die Preise bis dato noch nicht viel bewegt. Das ist sehr viel Geld – auch für ein EliteBook.
- Robustes und hochwertiges Chassis
- OLED mit hohem Kontrast
- Lautloser Betrieb im Office-Einsatz
- Touchpad und Tastatur
- Lange Akkulaufzeiten
- Dreimal USB (C und A) sowie Klinke
- Spiegelnder, nur 300 cd/m² heller Bildschirm
- Leistung über TDP stark eingeschränkt
- Kleinere Lücken im Arm-Ökosystem
ComputerBase hat das HP EliteBook Ultra G1q AI leihweise von HP zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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