AMD Ryzen vs. Intel Core im Test: Gaming-Benchmarks mit Windows 11 24H2 & BIOS-Updates
In 48 Stunden kommt Intel Core Ultra 200S auf den Markt. Nach unzähligen BIOS- und Microcode-Updates bei Intel sowie neuen AGESA-Versionen bei und einem Windows-Performance-Update für AMD hat ComputerBase die gerade erst neuen Gaming-Benchmarks von Ryzen 9000, 14. Gen Core, 7800X3D & 5800X3D aktualisiert. Der Überblick.
Darum schon wieder neue Benchmarks
Erst im Sommer hatte ComputerBase alle CPU-Benchmarks, Anwendungen wie Spiele, im Vorfeld der Vorstellung von AMD Ryzen 9000 neu erstellt – mit den damals aktuellen BIOS-Updates (und damit aktuellem CPU-Microcode) sowie dem aktuellen Windows 11 23H2. Doch kein halbes Jahr später sind diese Ergebnisse, insbesondere mit Blick auf Spiele, schon wieder veraltet. Dafür gibt es vier Ursachen, von denen eine klar heraussticht:
- Windows 11 24H2 respektive ein optionales Update für Windows 11 23H2 heben die Leistung von AMD Ryzen in mehreren Generationen in Spielen teils deutlich an, während Intel Core leer ausgeht. Auf einem AMD Ryzen 7 9700X hatte ComputerBase im Durchschnitt 5 Prozent FPS-Zuwachs im CPU-Gaming-Parcours ermittelt. Allein dieser Einflussfaktor hat neue Benchmarks notwendig gemacht.
- Neue BIOS-Updates für Ryzen 9000X mit neuen AGESA-Versionen haben zum Start noch vorhandene Probleme, z.B. zu hohe Latenzen zwischen den Chiplets von Ryzen 9 9950X und Ryzen 9 9900X, ausgemerzt.
- Intel hat ein weiteres Microcode-Update für Core-CPUs der 13. und 14. Gen veröffentlicht, das abschließend dafür sorgen soll, dass die CPUs nicht mehr zu schnell altern respektive nach nur wenigen Wochen oder Monaten Betrieb defekt sind.
- Unzählige Spiele haben Updates erhalten, die die Performance teils signifikant beeinflusst haben.
So wurden AMD Ryzen und Intel Core neu getestet
In Vorbereitung auf Intel Core Ultra 200S (und zwei Wochen später AMD Ryzen 7 9800X3D) wurden im Oktober daher alle Benchmarks abermals neu erstellt, wenngleich aus Zeitgründen noch nicht alle CPUs, die im Sommer im Parcours waren, erneut getestet werden konnten; pro CPU ist mit gut drei Stunden Zeitaufwand zu rechnen.
Die wichtigsten Core-Ultra-200S-Konkurrenten sind aber bereits vertreten: Die direkten Vorgänger aus der 14. Gen Core (und damit im Endeffekt auch der technisch identischen 13. Gen Core), die aktuellen vier Ryzen 9000X sowie die unter Spielern besonders beliebten X3D-CPUs Ryzen 7 7800X3D und Ryzen 7 5800X3D.
Mit Windows 11 24H2 und aktuellsten BIOS-Updates
Getestet wurde auf einem aktuellen Windows 11 24H2 inklusive der Anfang Oktober verfügbaren Updates (Build 26100.2033). Alle Plattformen liefen mit den letzten BIOS-Updates, Intel also inklusive letztem „Anti-Aging“ Microcode 0x12B und AMD inklusive AGESA 1.2.0.2.
Die Windows-Sicherheits-Features Core Isolation (Kernintegrität) und Memory Integrity (Speicherintegrität, Hypervisor-Protected Code Integrity (HVCI)) waren auch dieses Mal aktiv – auf den genutzten Plattformen sind sie es mit geladenen BIOS-Defaults ab Werk ohnehin. Insbesondere HVCI kostet im CPU-Limit in Spielen teilweise zweistellig an Leistung. Darauf zu achten, ist essenziell. Nach jedem CPU-Wechsel wurde penibel darauf geachtet, dass alle Voraussetzungen für die Nutzung der Features weiterhin vorlagen.
Für die verwendete GeForce RTX 4090 kam der aktuelle Treiber GeForce 565.90, bei AMD Ryzen der Chipsatztreiber 6.07.22.037 zum Einsatz. Um Probleme mit dem Chipsatztreiber zu vermeiden, wurden bei AMD vier verschiedene Systeme aufgesetzt: für 7800X3D, 5800X3D, 9950X + 9900X und 9700X + 9600X.
Das Energieprofil unter Windows lautete „Höchste Leistung“. Getestet wurde in 720p um den Fokus auf die CPU zu legen.
Intels Default Settings und Performance-Profil
Die Intel-CPUs wurden mit den „Intel Default Settings“ und dem Performance-Power-Profile getestet, d.h. die maximale Leistungsaufnahme durfte die offiziell festgelegte Obergrenze (z.B. 14900K: 253 Watt) nicht überschreiten und auch alle anderen Intel-Vorgaben bzgl. Temperaturen oder Stromstärken waren aktiv.
Neue Spiele im Parcours
Gegenüber dem Sommer neu in den Parcours aufgenommen wurden Star Wars Outlaws (Test) und Frostpunkt 2 (Test).
Die Gaming-Benchmarks im Überblick
Bisher hatte sich ComputerBase die Auswirkungen des Windows-Performance-Patches für AMD Ryzen nur anhand von zwei CPUs in wenigen Spielen angesehen und auch nicht im direkten Vergleich mit Intel. Die neuen Gaming-Benchmarks im breiteren Parcours holen das nach und zeigen den Effekt.
Leistungsrating FPS und Frametimes
War es den Ryzen 9000X im Sommer in zwei verschiedenen Parcours noch verwehrt, am Core i5-14600K als Intels kleinster K-CPU vorbei zu ziehen, ist das im Parcours inzwischen bei Ryzen 9 9950X und Ryzen 9 9700X (65 Watt) der Fall – der Ryzen 9 9900X liegt gleich auf. Auch der Ryzen 7 5800X3D hat auf den 14600K aufgeholt.
An der Spitze steht Ryzen ebenfalls stärker da: Der Ryzen 7 7800X3D liegt jetzt 11 Prozent vor dem 14900K – im Sommer waren es drei bis sieben Prozent, je nachdem, welcher Parcours zum Vergleich herangezogen wird.
Für das Erstarken von AMD Ryzen ist in erster Linie Windows 11 24H2 mit den Performance-Optimierungen verantwortlich. Im Detail fällt aber auch auf: Der Core i9 hat nachgelassen, auch im Vergleich zum Core i7. Auf ihn scheinen die letzten Updates, an verschiedenen Stellen im Parcours, eine größere Auswirkung zu haben als auf das nächstkleinere Modell. Ein bis zwei Prozentpunkte scheinen die Updates seit Anfang Juli die größte CPU gekostet zu haben.
Was die Analyse am Ende erschwert, sind die Spiele-Updates, denn deren Einfluss auf einzelne Spiele oder gar nur einzelne Architekturen lässt sich weder auf Spiele- noch auf Gesamtebene bemessen. Die perfekte Überleitung von einem alten auf einen neuen Stand in den Benchmarks gibt es damit leider nicht.
Durchschnittlicher Stromverbrauch
Keine Überraschung, aber in Hinblick auf die kommenden Core Ultra 200S sicherlich interessant, ist der Aspekt Stromverbrauch im CPU-Limit in Spielen.
FPS pro Watt im Durchschnitt
Auch das Diagramm FPS pro Watt im Testparcours birgt keine neuen Erkenntnisse, dafür sind die Leistungsunterschiede nicht groß genug. Das bisherige Bild wird lediglich gefestigt.
Auf der nachfolgenden Seite finden sich die Ergebnisse aus den 15 Spielen noch im Detail wieder.