EcoFlow River 3 im Test: Leise, leichte und kompakte Powerstation für unterwegs
Die EcoFlow River 3 präsentiert sich im Test als leichte, leise, kompakte Powerstation für unterwegs, deren Wirkungsgrad über den gesamten Lastbereich nahezu identisch ausfällt. Sie ist ab heute für 250 Euro erhältlich.
Die River 3 ist die neue, kompakte, tragbare Powerstation von EcoFlow, die eine hohe Effizienz und Leistung Dank GaN und LiFePO4-Akku mit einem leisen Betrieb kombiniert. Als Nachfolger der River-2-Serie (Test) erweist sie sich im Test als nützliche, mobile Alltags-Powerstation, die anders als die EcoFlow Delta Pro 3 (Test) keine 50 kg wiegt.
- USB-C mit 100 Watt
- schnelles Aufladen
- internes Netzteil
- sehr leise
- kompakt und vergleichsweise leicht
- sehr gute Verarbeitung
- Laden auch über Solar
- unterbrechungsfreie Stromversorgung
- Schutzleiter wird durchgeleitet
- App-Anbindung mit Zusatzfunktionen
- inoffizielle Home-Assistant-Integration möglich
- USB-A max. 12 Watt
- frühe Überlast trotz 600 Watt X-Boost
Die EcoFlow River 3 ist ab heute im Handel erhältlich und kostet 249 Euro*. Ein Bundle mit einem tragbaren 45-Watt-Solarmodul kostet 319 Euro. Zum Lieferumfang gehört neben der Powerstation ein AC- und KFZ-Ladekabel sowie eine Kurzanleitung. EcoFlow gewährt 2 Jahre Garantie auf die River 3.
Zeitgleich ist auch die ebenfalls zur IFA 2024 angekündigte EcoFlow Rapid 5000 mAh Magnetic Power Bank mit Qi2 ab heute für 69,99 Euro* verfügbar.
EcoFlow River 3 im Detail
300 Watt Dauerleistung
Die River 3 bietet als kleinstes Modell einen Akku mit 245 Wh und eine Ausgangsleistung von kontinuierlich bis zu 300 Watt über eine Schuko-Steckdose. Kurzfristig über X-Boost soll sie für ein einzelnes Gerät bis zu 600 Watt bereitstellen können, im Test setzte aber immer schon nach kurzer Zeit der Überlastschutz ein, wenn mehr als 300 Watt abgerufen wurden.
Anschlüsse der River 3
Die River 3 bietet in der deutschen Ausführung wie der Vorgänger eine AC-Steckdose, zwei USB-A-Anschlüsse mit maximal je 12 Watt, einen USB-C-Anschluss mit maximal 100 Watt und einen KFZ-Anschluss mit bis zu 126 Watt.
Die USB-, der KFZ- und die um 45 Grad gedrehte AC-Steckdose sind an der Vorderseite platziert, die Anschlüsse zum Laden der River 3 hingegen an der rechten Seite unter einer Klappe.
Die AC-Steckdose ist ebenso wie der KFZ-Ausgang zusätzlich zum zentralen Ein-/Ausschalter in der Mitte des Geräts noch einmal mit einer Power-Taste mitsamt LED versehen. So werden beim Einschalten nicht sofort alle Verbraucher versorgt. Nur die USB-Anschlüsse lassen sich nicht einzeln regeln, sie sind immer aktiv, sobald die Powerstation eingeschaltet wird.
Laden über AC und Solar
Über ein Kaltgerätekabel kann die Powerstation mit bis zu 305 Watt geladen werden – eine geringere Leistung lässt sich in der App einstellen. Im Test wird der Akku über die AC-Schnellladefunktion in 57 Minuten von 0 auf 100 Prozent geladen. Um auf erneuerbare Energie zu setzen, kann sie auch mit bis zu 110 Watt über ein tragbares Solarmodul aufgeladen werden. Hierfür verfügt sie über einen XT60-Anschluss, der Solarmodule mit einer Spannung zwischen 10 und 30 Volt und 8 Ampere unterstützt. Über den Solareingang kann die River 3 auch über das Kfz-Ladekabel im Auto aufgeladen werden.
Die EcoFlow River 3 unterstützt auch das gleichzeitige AC- und Solar-Laden, wobei die Ladepriorität in der App eingestellt werden kann. Wenn sowohl AC- als auch Solar-Eingänge angeschlossen sind, hat das AC-Laden Vorrang. Das Solarpanel lädt mit maximaler Energie auf, und der Wechselstrom ergänzt die zusätzliche Energie, die zum vollständigen Aufladen der Batterie benötigt wird.
Geladen werden kann die Powerstation zwischen 0 und 45 Grade Celsius, entladen lässt sie sich auch bis -10 Grad Celsius.
Leise Kühlung über kleinen Lüfter
Die EcoFlow River 3 wird über einen kleinen 50-mm-Lüfter aktiv gekühlt, der offiziell ab einer Ausgangsleistung von über 50 Watt einschaltet, im Test aber auch bei dauerhaft 60 Watt Ausgangsleistung noch gar nicht drehte. Darunter wird die Powerstation passiv gekühlt. Trotzt seiner kompakten Abmessungen erweist sich der Lüfter im Test als sehr leise. Das Schalldruckmessgerät, das ab 30 dB zuverlässig misst, kann die Lautstärke der Powerstation nicht erfassen, sie liegt also immer unterhalb des Messbereichs von 30 dB. Luftdurchlässe befinden sich erneut an beiden Seiten des Gehäuses der River 3, so dass ein Luftstrom durch das Gerät erzeugt wird.
Display zeigt Leistungswerte
EcoFlow setzt bei der River 3 auf ein kleines, rund 43 × 17 mm messendes Display an der Vorderseite, das trotz kleiner Schrift sehr gut abzulesen ist und neben der Eingangs- die aktuelle Ausgangsleistung anzeigt. Ein Ring und eine Prozentanzeige geben Aufschluss über den Akkustand und auch die errechnete voraussichtliche Restlaufzeit beziehungsweise Ladezeit bei aktuellem Verbrauch werden angezeigt. Kleine Symbole und Texte zeigen zudem den Status an, beispielsweise wenn der Ausgang überlastet und deshalb abgeschaltet wird.
Um Energie zu sparen, schaltet sich das Display automatisch aus, kann über die Taste aber jederzeit wieder aktiviert werden.
GaN-Technologie für mehr Effizienz
EcoFlow setzt im Inneren der River 3 auf GaN-Technologie, was die Effizienz der Powerstation bei der Umwandlung des Stroms erhöht. Vor allem Geräte mit geringer Leistungsaufnahme sollen hiervon dank niedrigerer Wandlungsverluste mit einer längere Akkulaufzeit profitieren. Bei einer Leistungsaufnahme von 3 Watt verspricht EcoFlow so eine Laufzeit von mehr als 30 Stunden, während die Konkurrenz nur knapp 15 Stunden durchhalten soll. Messungen zur tatsächlichen Effizienz folgen im Verlauf des Tests.
Darüber hinaus sorgt GaN wie bei klassischen Netzteilen dafür, dass die Powerstations kompakter gebaut werden können. Die River-3-Serie besteht aus vier Modellen, der River 3, River 3 Plus, River 3 Max und River 3 Max Plus mit Akku-Kapazitäten von 245 Wh bis 858 Wh. Misst die River 2 noch 245 × 214 × 142 mm (B×T×H), so kommt die River 3 auf 255 × 207 × 113 mm und weiterhin 3,54 kg. Die Delta 3 Plus ist mit 234 × 231 × 146 mm etwas anders abgemessen und wiegt 4,7 kg. Die River 3 Max kommt auf 234 × 224 × 256 mm bei 8 kg und die River 3 Max Plus misst 234 × 224 × 304 mm bei 9,2 kg.
Im Test widmet sich ComputerBase dem kleinsten Modell, der River 3 mit 245 Wh. Der LiFePO4-Akku soll nach 3.000 Ladezyklen noch eine Mindestkapazität von 80 Prozent seiner Ausgangskapazität aufweisen. Während die River 3 Plus mit einem Zusatzakku versehen werden kann, ist dies bei der River 3 nicht möglich. Sie verfügt nicht über den entsprechenden Anschluss an der Unterseite.
„Wasserdichte“ Batterie, robustes Gehäuse
Die Batterie und das BMS der River-3-Serie von EcoFlow sind nach IP54 gegen Staub und Spritzwasser geschützt, die Powerstation selbst jedoch nicht, sie darf also nicht im Regen genutzt werden. Das Gehäuse ist zudem aus feuerfestem Material produziert und der LiFePO4-Akku kann Temperaturen von bis zu 500 °C standhalten. Zudem ist das Gehäuse so gebaut, dass es Stürze aus bis zu 1,5 Metern Höhe unbeschadet übersteht.
App und Smart Home über Bluetooth und WLAN
Zur Verbindung mit der EcoFlow-App bietet die River 3 sowohl Bluetooth als auch WLAN. Die App steht kostenlos für Android und iOS zur Verfügung. Bluetooth hat den Vorteil, dass die River 3 auch unterwegs ohne WLAN jederzeit gesteuert werden kann, WLAN bietet sich hingegen an, wenn man wiederum von unterwegs auf die River 3 zuhause zugreifen können möchte.
Der Funktionsumfang der App für die River 3 ist sehr umfangreich und bietet einige gute Funktionen. Über sie lassen sich nicht nur der Ausgang steuern und die aktuelle Lade- und Entladeleistung einsehen, sondern die Ladeleistung kann zwischen 50 und 305 Watt eingestellt oder dauerhaft auf 80 Watt begrenzt werden, damit die River 3 möglichst leise geladen wird. Auch der Eingangsstrom beim Laden über die Kfz-Buchse lässt sich regeln.
Um den Akku zu schonen, kann die Lade- und Entladegrenze eingestellt werden. Beim Aufladen kann jeder Wert ab mindestens 50 bis 100 Prozent eingestellt werden, beim Entladen kann zwischen 0 und 30 Prozent gewählt werden. Theoretisch ließe sich die River 3 so immer nur im Bereich von 30 bis 50 Prozent nutzen.
Über die Funktion „Geplante Aufgaben“ lässt sich eine Zeitsteuerung für das Laden und Entladen jeweils nach AC- und DC-Anschlüssen getrennt umsetzen. Dabei ist jedoch nur eine Zeitsteuerung möglich, es lassen sich keine anderen Bedingungen beispielsweise aus dem Smart Home als Auslöser konfigurieren. Auch Optionen für Automatisierungen, die EcoFlow bei anderen Powerstations wie der Delta 2 Max bereits bietet, beispielsweise das automatische Laden über AC, wenn der Akkustand unter einen eingestellten Prozentsatz fällt, fehlen der River 3 noch.
Zudem können Funktionen genutzt werden, mit denen sich die Powerstation insgesamt oder der AC-Ausgang ausschalten lassen, sofern keine Last anliegt. Auch der Zeitraum, nach dem sich das Display ausschaltet, kann konfiguriert werden. Des Weiteren ist es möglich, über die App Firmware-Updates für die River 3 aufzuspielen.
Der Funktionsumfang der App ist somit sehr gut, auch in diesem Punkt überzeugt die EcoFlow River 3 im Test.
Integration in Home Assistant
Theoretisch kann auch die River 3 in Home Assistant oder IObroker mittels MQTT integriert werden, indem die EcoFlow-Cloud-Integration für Home Assistant genutzt wird, die für die Steuerung auf die Cloud-Anbindung der EcoFlow-Powerstation zurückgreift, die auch für die App genutzt wird. Hierfür werden HACS und die Installation des benutzerdefinierten Repositories benötigt.
Derzeit wird die neue Powerstation – wie auch die neue Delta Pro 3 (Test) – aber noch nicht offiziell unterstützt, so dass man sich derzeit nur mit den Diagnosedaten des Geräts selbst an einem Profil versuchen kann.
Die EcoFlow River 3 im Praxistest
Im Praxistest wird geprüft, ob die EcoFlow River 3 die genannten Leistungswerte erfüllt und wie groß der Wirkungsgrad ist.
Die Kapazität im Alltag
Ein zwischengeschaltetes Strommessgerät zeigt die Verluste auf, die beim Entladen des Akkus mit einer Nennkapazität von 245 Wh entstehen. Bedacht werden sollte bei Powerstations generell, dass auch beim Laden immer ein Verlust entsteht, der bei großen Akkus durchaus mehrere hundert Wh betragen kann. Für die Messungen des Wirkungsgrads werden Verbraucher mit unterschiedlichen Laststufen angeschlossen.
Dauerlast | Gemessene Kapazität | Wirkungsgrad |
---|---|---|
15 Watt (USB-C) | 211 Wh | 86,1 % |
60 Watt (AC) | 211 Wh | 86,1 % |
260 Watt (AC) | 210 Wh | 85,7 % |
Nennkapazität | 245 Wh |
Mit einem Wirkungsgrad von 86 Prozent, der über den gesamten Lastbereich nahezu gehalten wird, erzielt die River 3 gute Werte.
Um den 245-Wh-Akku der River 3 voll aufzuladen, werden im Test 264 Wh benötigt. Es muss also 7,8 Prozent mehr Energie zum Laden aufgebracht werden, als hinterher rein theoretisch zur Verfügung steht. Da im Test aber bestenfalls 211 Wh geliefert werden, liegt der durch Laden und Entladen summierte Energieverlust bei insgesamt 25 Prozent. Kein hervorragender, aber ein guter Wert.
Nennkapazität | Maximal entnommene Energie | Zum Laden benötigte Energie | Verlust |
---|---|---|---|
245 Wh | 211 Wh | 264 Wh | 25 % |
Unterbrechungsfreie Stromversorgung
Auch die River 3 von EcoFlow bietet eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), wenn sie dauerhaft mit dem Stromnetz verbunden und über sie ein Verbraucher betrieben wird. Die River 3 leitet den Strom dann direkt durch und am Akku vorbei (Bypass-Mode). EcoFlow nennt auch hier maximal 300 Watt für das an die Powerstation angeschlossene Endgerät. Bei der Nutzung als USV ist deshalb darauf zu achten, dass diese Leistung vom angeschlossenen Gerät nicht überschritten wird. Als USV muss die River 3 schnell genug umschalten und auf den internen Akku zurückgreifen, wenn die externe Stromversorgung ausfällt. EcoFlow gibt hierfür eine Umschaltzeit von 20 ms an – größere Powerstations, auch von EcoFlow, reagieren schon innerhalb von 10 ms, so dass die River 3 nicht für medizinische oder kritische Geräte genutzt werden sollte.
Den simulierten Stromausfall durch das Umlegen der Sicherung meistert die River 3 sowohl bei einem angeschlossenen NAS als auch bei einem Computer im Leerlauf problemlos. Bei beiden Geräten ist der Wechsel vom Stromnetz auf den internen Akku der River 3 nicht zu bemerken.
Schutzleiter wird durchgeleitet
ComputerBase hat zudem mit einer einfachen Durchgangsprüfung getestet, ob der Schutzleiter vom AC-Eingang an die AC-Steckdose der River 3 durchgeleitet wird, was bei günstigeren Powerstations häufig nicht der Fall ist. Bei der EcoFlow River 3 ist dies jedoch ordnungsgemäß umgesetzt, so dass auch angeschlossene Geräte im USV-Betrieb über eine Erdung verfügen.
Fazit
Die EcoFlow River 3 überzeugt im Test neben ihrer zuverlässigen Leistung mit einem kompakten, leichten, aber dennoch stabilen Design, einer sehr guten Verarbeitung und ihrem sehr leisen Betrieb, der dafür sorgt, dass sie auch unter Dauerlast nicht störend zu hören ist – anders als die River 2 Pro im Test.
Als kleine, portable Powerstation deckt sie somit einen anderen Einsatzzweck als die großen, nur noch auf Rollen ziehbaren Powerstations mit mehreren Kilowattstunden Energie ab. Mit nur einer AC-Steckdose mit bis zu 300 Watt Dauerleistung sind ihr aber auch andere Grenzen gesetzt. Die beiden USB-A- und der 100 Watt starke USB-C-Anschluss machen sie vor allem auch für Geräte wie Notebooks interessant, wenn diesen unterwegs nicht die Energie ausgehen soll. Die USB-A-Anschlüsse sind allerdings wieder auf jeweils 12 Watt begrenzt und haben kein Update erfahren. Erfreulich ist, dass auch die River 3 als kleinstes Modell der Serie für diesen Zweck wieder über Solar mit bis zu 100 Watt geladen werden kann. Das Laden über AC ist im Notfall mit nur 57 Minuten aber der deutlich schnellere Weg.
Bei mehr als 300 Watt Ausgangsleistung an der AC-Steckdose schaltet die River 3 hingegen sehr schnell ab, auch wenn X-Boost aktiviert ist. Käufer sollten deshalb mit 300 und nicht dauerhaft 600 Watt für ein Gerät rechnen. Bei Bedarf kann die EcoFlow River 3 aber innerhalb dieser Grenzen auch eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sicherstellen.
Die EcoFlow-App bietet zahlreiche ergänzende Funktionen und Einstellungen zum Verlängern der Akkulebensdauer.
- USB-C mit 100 Watt
- schnelles Aufladen
- internes Netzteil
- sehr leise
- kompakt und vergleichsweise leicht
- sehr gute Verarbeitung
- Laden auch über Solar
- unterbrechungsfreie Stromversorgung
- Schutzleiter wird durchgeleitet
- App-Anbindung mit Zusatzfunktionen
- inoffizielle Home-Assistant-Integration möglich
- USB-A max. 12 Watt
- frühe Überlast trotz 600 Watt X-Boost
ComputerBase hat die River 3 leihweise von EcoFlow zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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