Nothing Phone (2a) im Test: Kampfansage in der Mittelklasse für 329 Euro
Nothing greift mit dem Phone (2a) die Mittelklasse an, indem mehr Leistung als beim ersten Smartphone des Unternehmens zu einem niedrigeren Preis angeboten wird. Im Test geht dieses Konzept über weite Bereiche auf, sodass das Phone (2a) in der Preisklasse von rund 300 Euro durchaus in die engere Wahl genommen werden sollte.
Nothing Phone (2a) kostet 329 Euro
Das Design des Phone (2a) – der Einfachheit halber im Test fortan nur noch Phone 2a genannt – hatte Nothing zum MWC enthüllt, heute lässt der Hersteller den Preis und den offiziellen Verkaufsstart folgen. Das Phone 2a kostet 329 Euro mit 8 GB/128 GB und 379 Euro mit 12 GB/256 GB. Das Smartphone wird wie die Schwestermodelle in Schwarz und Weiß angeboten. Der Redaktion lag für den Test ein schwarzes Leihgerät vor.
Phone 1 bleibt noch verfügbar
Offiziell ist das Phone 1 (Test) mit Verfügbarkeit des Phone 2a „End of Life“. Restbestände verkauft das Unternehmen aber weiterhin, sodass kurzzeitig drei Smartphones im Sortiment zu finden sind. Langfristig gesehen wird Nothing aber nur noch das Phone 2a und das Phone 2 anbieten. Das Phone 1 ist nach wie vor ab 469 Euro erhältlich.
Technische Daten des Nothing Phone 2a
Nothing Phone (2a) | Nothing Phone (2) | Nothing Phone (1) | |
---|---|---|---|
Software: (bei Erscheinen) |
Android 14.0 | Android 13.0 | Android 12.0 |
Display: | 6,70 Zoll, 1.084 × 2.412 395 ppi, 120 Hz AMOLED, HDR, Gorilla Glass 5 |
6,70 Zoll, 1.080 × 2.412 394 ppi, 120 Hz OLED, HDR, Gorilla Glass 5 |
6,55 Zoll, 1.080 × 2.400 402 ppi, 120 Hz OLED, HDR, Gorilla Glass 5 |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner, Status-LED | ||
SoC: | MediaTek Dimensity 7200 2 × Cortex-A715, 2,80 GHz 6 × Cortex-A510, 2,00 GHz 4 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 1 × Cortex-X2, 3,20 GHz 3 × Cortex-A710, 2,75 GHz 4 × Cortex-A510, 2,00 GHz 4 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 778G Plus 1 × Kryo 670 Prime, 2,50 GHz 3 × Kryo 670 Gold, 2,20 GHz 4 × Kryo 670 Silver, 1,90 GHz 6 nm, 64-Bit |
GPU: | Mali-G610 MC4 1.130 MHz |
Adreno 730 900 MHz |
Adreno 642L 608 MHz |
RAM: | 8.192 MB LPDDR5 Variante 12.288 MB LPDDR5 |
8.192 MB LPDDR5 Variante 12.288 MB LPDDR5 |
8.192 MB LPDDR5 Variante 12.288 MB LPDDR5 |
Speicher: | 128 / 256 GB | 128 / 256 / 512 GB | 128 / 256 GB |
1. Kamera: | 50,0 MP, 2160p LED, f/1,88, AF, OIS |
50,0 MP, 2160p Dual-LED, f/1,90, AF, OIS |
50,0 MP, 2160p LED, f/1,90, AF, OIS |
2. Kamera: | 50,0 MP, f/2,20 | ||
3. Kamera: | Nein | ||
4. Kamera: | Nein | ||
5. Kamera: | Nein | ||
1. Frontkamera: | 32,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,20 |
32,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,50 |
16,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,50 |
2. Frontkamera: | Nein | ||
GSM: | GPRS + EDGE | ||
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
||
LTE: | Advanced Pro | ||
5G: | NSA/SA | ||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct |
||
Bluetooth: | 5.3 | 5.2 | |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS, NavIC | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS |
Weitere Standards: | USB-C 2.0, NFC | USB-C, NFC | |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | ||
Akku: | 5.000 mAh, 45,0 W fest verbaut |
4.700 mAh, 45,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
4.500 mAh, 33,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
Größe (B×H×T): | 76,3 × 161,7 × 8,55 mm | 76,4 × 162,1 × 8,60 mm | 75,8 × 159,2 × 8,30 mm |
Schutzart: | IP54 | IP53 | |
Gewicht: | 190 g | 201 g | 194 g |
Preis: | 329 € / 379 € | 649 € / ab 659 € / ab 615 € | 469 € / ab 315 € / 549 € |
Kunststoff löst Aluminium und Glas ab
An welchen Stellschrauben Nothing gedreht hat, um den Preis auf 329 Euro zu drücken, sieht man dem Mobilgerät nicht sofort an, da auch das Phone 2a das transparente Design der anderen Modelle nutzt, sodass das günstigere Modell ebenfalls aus der Masse heraussticht. Das gelingt dem Smartphone allerdings auch über die zwei zentral positionierten Kameras, während praktisch jedes andere Gerät die Linsen in einer der Ecken unterbringt. Nothing erklärt, dass das Phone 2a dadurch auch nicht mehr auf dem Tisch kippeln würde, was eingeschränkt zutrifft, sofern man nicht im Randbereich des Bildschirms tippt.
Nothing punktet wieder mit guter Ergonomie
Deutlich erkennbar oder besser gesagt fühlbar sind die Unterschiede zum teureren Phone 2 (Test) oder Phone 1 aber, sobald das neue Smartphone in die Hand genommen wird. Kunststoff ersetzt Aluminium und Glas bei Rahmen und Rückseite, was die Bill of Materials (BOM) merklich nach unten drücken dürfte. Ein Phone 2 fühlt sich schlichtweg deutlich hochwertiger als ein Phone 2a an. Letzteres ist deswegen jedoch nicht schlechter verarbeitet. Auch die Ergonomie überzeugt erneut, da Nothing die Tasten wieder ziemlich weit unten im Gehäuse angebracht hat, sodass sie selbst bei Abmessungen von 76,3 × 161,7 × 8,55 mm (B×H×T) noch gut erreichbar sind. Der Einsatz von Kunststoff führt zudem zu einem vergleichsweise niedrigen Gewicht von 190 g.
Glyph-Interface auf drei LED-Streifen reduziert
Beibehalten hat Nothing das Glyph-Interface der zwei teureren Smartphones, beim Phone 2a beschränkt es sich aber auf drei LED-Streifen im oberen Bereich rund um die zwei Kameras. Wie die Rückseite zum Leuchten gebracht werden kann, fällt damit nicht mehr ganz so spektakulär aus, die grundsätzlichen Funktionen bleiben allerdings erhalten. Auch beim Phone 2a lassen sich verschiedene Leuchtmuster für Anrufe und Nachrichten festlegen oder selbst „komponieren“. Zudem können die LED-Streifen Timer, Lautstärke, Musik und den Fortschritt etwa von Essenslieferungen visualisieren. In der Kamera-App lässt sich das Glyph-Interface außerdem als LED-Leuchte nutzen. Und wie bei den anderen Modellen des Herstellers lässt sich für die Nachtruhe eine Leuchtpause einrichten.
Kameras liefern gute Aufnahmen
Hinter den zwei zentralen Linsen der Rückseite stecken Kamerasensoren mit zweimal 50 MP für Weitwinkel- und Ultraweitwinkelfotos. Die primäre Kamera nutzt als Sensor den Samsung GN9 mit einer Größe von 1/1,56 Zoll bei einer Blende von f/1.88. Die Hauptkamera ist zudem mit einem optischen Bildstabilisator (OIS) ausgestattet. Die zweite Kamera deckt laut Nothing ein Sichtfeld von 114 Grad ab, den Namen des Sensors nennt der Hersteller aber nicht. Den Spezifikationen nach geurteilt, handelt es sich um den 1/2,76 Zoll großen Samsung JN1, der seit dem Phone 1 bei Nothing zum Einsatz kommt.
Das Kamerasystem fällt insgesamt betrachtet gut aus, ist aber weder hervorragend noch außergewöhnlich schlecht. „Okay“ beschreibt die Lösung auch gut. Farben und Weißabgleich fallen stimmig aus, der Dynamikumfang passt und die Bilder wirken teils schön plastisch. Ihnen fehlt aber der Wow-Faktor eines Pixel-Smartphones. Außerdem agiert die Kamera hin und wieder ziemlich langsam, sodass man das Gerät sehr lange still halten muss. Der langsame Auslöser zeigt sich zum Beispiel bei der Aufnahme im Reisebus. Auch bei der Nachbearbeitung nimmt sich das Phone 2a viel Zeit, sodass beim Wechsel in die Galerie mehrere Sekunden auf das finale Ergebnis gewartet werden muss.
Nothing unterstützt Ultra HDR
Das könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass in dieser Zeit die finalen HDR-Berechnungen durchgeführt werden. Erfreulicherweise unterstützt Nothing nämlich das mit Android 14 eingeführte Ultra HDR, das für Fotos eine echte HDR-Darstellung im Betriebssystem ermöglicht. Zwar nahmen Kameras moderner Android-Smartphones auch bislang schon HDR-Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungsstufen auf, um eine Szene mit hohem Dynamikumfang abzubilden, die Rohdaten aus dem Bildprozessor wurden anschließend jedoch in einer 8-Bit-SDR-Datei gespeichert und mit entsprechendem Tone Mapping auf dem Bildschirm dargestellt. In Android 14 fällt diese Beschränkung weg, sodass von der Kamera respektive der Ausgabe des Bildprozessors (ISP) eine 10-Bit-HDR-Aufnahme wie von der Kamera erfasst als Foto vom Betriebssystem gespeichert und später in Anwendungen wie Google Fotos über das Display dargestellt werden kann.
Nothing nennt das Feature beim Phone 2a „Ultra XDR“, was aber lediglich Marketing ist. Die Kamera des Phone 2a nimmt acht Bilder im RAW-Format mit unterschiedlichen Belichtungsstufen auf. Nach der Aufnahme wird Ultra HDR zur Anzeige genutzt, indem die Helligkeit jedes Pixels auf das OLED-Panel des Bildschirms angepasst wird, um sicherzustellen, dass der volle Lichtumfang der Originalszene genau repliziert wird. Dies verbessert die Darstellung und lässt das Bild so realistisch wie möglich erscheinen.
Symmetrisches OLED-Display
Positiv hervor sticht beim Phone 2a auch das erneut symmetrisch eingefasste Display, das man vor dem Nothing Phone 1 nur von signifikant teureren Smartphones wie zuerst dem iPhone X (Test) gewohnt war. Jetzt bietet Nothing diese Art OLED-Bildschirm auch beim Phone 2a für 329 Euro an, was für eine tolle Optik von vorne sorgt. Mit 6,7 Zoll und 1.084 × 2.412 Pixeln kommt das Phone 2a mit denselben Eigenschaften des Phone 2, auch die maximale Bildwiederholfrequenz bleibt unverändert bei 120 Hz. Nach unten hin gibt es beim günstigeren Modell aber nicht die volle LTPO-Flexibilität bis 1 Hz, sondern minimal 30 Hz. In den Einstellungen lassen sich die 120 Hz auch dauerhaft statt dynamisch festlegen. Außerdem gibt es einen Modus ausschließlich mit 60 Hz.
Über 1.000 cd/m² im Vollbild
Nothing bewirbt das Phone 2a mit einer Spitzenhelligkeit von 1.300 cd/m², wofür allerdings besondere Bedingungen erfüllt werden müssen. Die Angabe gilt ausschließlich für HDR-Inhalte mit einem „Average Picture Level“ (APL) von 1 Prozent, wie die Redaktion auf Nachfrage vom Hersteller erfuhr, nachdem der versprochene Wert zunächst nicht ermittelt werden konnte. Das Colorimeter der Redaktion kann kleinere Flächen als etwa 5 Prozent APL aber nicht mehr korrekt erfassen, sodass im Test bei knapp über 1.200 cd/m² Schluss war. Für den Vollbildmodus (100 Prozent APL) lag der Messwert bei guten 1.032 cd/m² und damit auf Augenhöhe zum Phone 2 oder iPhone 15 (Test).
Optischer Fingerabdrucksensor
Im Bildschirm sitzt der optische Fingerabdrucksensor, mit dem sich das Smartphone entsperren lässt, der Login auf Websites oder in Apps erfolgen kann oder Zahlungen mit der Google Wallet bestätigt werden können. Nothing hat sich erneut für eine Position weit unten im Bildschirm entschieden, die aus ergonomischer Sicht nicht so gut wie beim Pixel 7a (Test) gelungen ist, da der Daumen stark angewinkelt werden muss. Der Sensor selbst agiert aber zügig, sodass ein kurzes Auflegen des Fingers zur Bestätigung ausreicht.
MediaTek Dimensity 7200
Kam bislang Qualcomm für den Prozessor in Nothing-Smartphones zum Zug, setzt der Hersteller diesmal auf MediaTek und deren Dimensity 7200 Pro. Das „Pro“ im Namen ist allerdings mehr Marketing, denn technisch entspricht das Modell dem Dimensity 7200, den auch andere Anbieter beziehen können. Nothing lässt neben den bis zu 12 GB RAM aber weitere bis zu 8 GB des UFS-Flash-Speichers als „RAM“ nutzen.
Qualcomm dürfte teurer im Einkauf sein
Unausgesprochener Fakt in der Branche ist, dass die Einkaufspreise bei Qualcomm deutlich höher als bei den Mitbewerbern ausfallen, sodass sich Nothing auch beim Chipsatz anderweitig umsehen musste, um die Kosten zu reduzieren. Bei einem Flaggschiff wie dem Phone 2 hat man mehr Spielraum für das SoC, selbst beim Phone 1 für 469 Euro gab es mehr Optionen, sodass zum Snapdragon 778G+ gegriffen werden konnte. 329 Euro ist jedoch ein Preis, bei dem man sich als Hersteller sehr gut überlegen muss, wie viel an welcher Stelle ausgegeben wird.
Moderne Fertigung in TSMC N4P
Bevor man jetzt nur beim Hören des Namens MediaTek diese Entscheidung kritisiert, sollten die Eckdaten des Dimensity 7200 betrachtet werden. Hier gibt es die annähernd neueste 4-nm-Fertigung von TSMC (N4P), für die man bei Qualcomm zum Snapdragon 8 Gen 3 greifen müsste. Bei den 700er-Chips von Qualcomm gibt es bestenfalls TSMC N6 oder Samsung 5LPE, erst mit dem Snapdragon 7+ Gen 2 kommt TSMC N4 (nicht N4P) hinzu. Und musste man im Phone 1 noch mit vier Cortex-A78 und vier Cortex-A55 auskommen, setzt sich die CPU des MediaTek-Chips aus den deutlich moderneren Arm-Kernen Cortex-A715 und A510 zusammen. Auch die Mali-G610 MC4 als GPU von Arm ist in der Praxis schneller als die Adreno 642L des Snapdragon 778G+ aus dem Phone 1.
Phone 2a erreicht höhere Single-Core-Leistung
An die Leistung des Snapdragon 8+ Gen 1 aus dem Phone 2 kommt der Dimensity 7200 selbstredend nicht heran, aber in den Benchmarks wird der Snapdragon 778G+ vor allem über die Single-Core-Leistung geschlagen, da hier der Cortex-A715 gegen den älteren Cortex-A78 antritt. Vier Cortex-A78 bleiben unterm Strich jedoch schneller als zwei Cortex-A715, wie der Multi-Core-Vergleich zeigt. Im Alltag ist für den App-Launch und das schnelle Hin-und-her-Wechseln zwischen mehreren Apps jedoch das moderne Duo aus zwei Cortex-A715 die bessere Wahl.
- Geekbench 5.1 – Single-Core Total
- Geekbench 5.1 – Single-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Single-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Single-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Total
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Compute Vulkan
- PCMark Work 3.0
- PCMark Storage 2.0
- JetStream 2.1
Arm-GPU ist deutlich schneller
In aufwendigen GPU-Benchmarks wie dem 3DMark Wild Life (Extreme) liefert die Arm Mali-G610 MC4 rund 50 Prozent mehr Leistung als die ältere Adreno 642L von Qualcomm, weniger anspruchsvolle Benchmarks wie der 3DMark Sling Shot zeigen dieselbe Leistung. Im GFXBench fällt der Vorteil zugunsten von Arm ebenfalls umso höher aus, je höher Auflösung und Grafikdetails gewählt werden. Im schlechtesten Fall gibt es noch einen einstelligen Vorsprung für die Arm Mali-G610 MC4.
- 3DMark Unlimited – Wild Life Extreme (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Wild Life (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot Extreme (Metal/OpenGL ES 3.1)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot (OpenGL ES 3.0)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 2160p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1440p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1080p (Normal) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Car Chase 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.0)
- 3DMark Wild Life Unlimited Stress Test (Metal/Vulkan)
- GFXBench Manhattan 1080p Offscreen (Metal/OpenGL ES 3.1)
Zum Gaming-Smartphone wird das Phone 2 selbst mit dieser teils signifikant gesteigerten Leistung nicht, den Zugewinn nimmt man aber gerne mit, zumal es beim Phone 2a auch kein thermisches Throttling gibt, wie die Stresstests im 3DMark und GFXBench zeigen.
Akkulaufzeiten sind Nothings Stärke
Als effizienter Prozessor hat sich der Dimensity 7200 im Test auch hinsichtlich der Akkulaufzeit erwiesen. In Kombination mit dem größten Akku (5.000 mAh), der jemals von Nothing in einem Smartphone verbaut wurde, ergaben sich nicht nur in den Benchmarks gute bis sehr gute Laufzeiten. 15:34 Stunden im produktiven PCMark sowie 21:33 Stunden YouTube-Streaming am Stück können sich auf jeden Fall sehen lassen.
Gutes Durchhaltevermögen im Alltag
Die Redaktion hatte das Smartphone über die letzten drei Wochen als täglichen Begleiter im Einsatz, war damit zudem auf Events und Messen unterwegs. Die nachfolgenden Screenshots zeigen einen typischen Alltagseinsatz (ohne Spiele) von circa 6:45 Uhr am ersten Morgen bis 16:30 Uhr am Nachmittag des zweiten Tages. Genutzt wurden dabei vor allem Chrome, YouTube, Reddit, Discord, Gmail, YouTube Music, X, Instagram und WhatsApp. Screen-on-Zeiten von sieben bis acht Stunden waren die Regel, sodass man sich über den Tag nie Gedanken darüber machen musste, ob der Akku bis zur Nacht durchhält. Das Phone 2a liefert die längsten Akkulaufzeiten unter allen drei Nothing-Smartphones.
Laden mit 45 Watt
Das drahtlose Laden der teureren Modelle ist dem Rotstift zum Opfer gefallen, das Laden mit maximal 45 Watt über USB-C blieb aber erhalten. 50 Prozent Kapazität lassen sich in rund 20 Minuten wiederherstellen. Dem Smartphone liegt dafür ein USB-C-Ladekabel, jedoch kein Netzteil bei. Dem Hersteller zufolge sollen 90 Prozent der Batteriekapazität nach 1.000 Ladezyklen erhalten bleiben.
Software mit vier Jahren Updates
Aufseiten der Software tritt das Phone 2a mit Android 14 an und Nothing belässt es mit wenigen Ausnahmen praktisch bei Stock-Android. Für einen einzigartigen Look sorgen allerdings die von Nothing entwickelten Widgets und die auf Wunsch monochromen App-Icons. Im Test wurden aber die regulären Symbole verwendet, weil nicht für jede Anwendung eine schwarz-weiße Alternative vorlag, sodass es zu keiner kohärenten Optik kam. Nothings Software-Zusage beläuft sich auf drei Jahre für neue Android-Hauptversionen und vier Jahre für Sicherheits-Updates, die alle zwei Monate zum Download angeboten werden sollen.
Fazit
Das Nothing Phone 2a ist gemessen am Preis von 329 Euro eine deutliche Kampfansage in der Smartphone-Mittelklasse. Das neue Modell überzeugt vor allem über den Bildschirm, die langen Akkulaufzeiten, das schicke Design mit guter Verarbeitung und die saubere Software. Letztere lässt sich flott bedienen, weil der MediaTek Dimensity 7200 eine gute Lösung respektive bessere Lösung als Qualcomm in diesem Preisbereich darstellt.
Die Ergebnisse des Kamerasystems fallen okay, aber nicht besonders spektakulär aus, auch wenn die Ultra-HDR-Unterstützung lobenswert ist. Wer in der Smartphone-Mittelklasse insbesondere eine sehr gute Kamera verlangt, ist derzeit am besten beim Google Pixel 7a (Test) aufgehoben, das aktuell ab 314 Euro zu haben ist und somit nur wenig mehr als das Phone 2a kostet. Google bietet mit dem Tensor G2 im Übrigen mehr Leistung.
Da unterschiedliche Anwender allerdings unterschiedliche Anforderungen an ein Smartphone stellen und das Phone 2a in den genannten Punkten gut abschneidet, sollte es in der Preisklasse von rund 300 Euro definitiv in die engere Wahl genommen werden.
- Symmetrisch eingefasstes OLED-Display
- Hohe Bildschirmhelligkeit
- Lange Akkulaufzeiten
- Schickes transparentes Design
- Gute Leistung im Alltag
- Software wirkt aufgeräumt und schnell
- Guter haptischer Motor
- Trotz Kunststoff sehr gut verarbeitet
- Kamera teils ziemlich träge
- Multi-Core-Leistung hinkt hinterher
- Kein eSIM-Support
ComputerBase wurde das Phone 2a leihweise von Nothing unter NDA zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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