Mirror's Edge im Test: Parkour mit Nvidia PhysX auf hohem Niveau
4/6Benchmarks mit PhysX
Mirror's Edge kann sich technisch von sämtliche Mitbewerbern ohne Zweifel absetzen. Und das liegt nicht alleine an dem doch sehr eigenwilligen (aber keines Falls schlechten!) Stil des Grafik-Content, sondern ebenso an der Hardware-Unterstützung von GPU-PhysX. Mirror's Edge ist somit das erste aktuelle Spiel, das nicht unbedingt die CPU zum Berechnen der Physik benötigt. Und dementsprechend gibt es viele Zusatzeffekte, die bei abgeschaltetem PhysX verloren gehen.
Auch in HD-Auflösung (720p) verfügbar
Scheiben zerspringen in viele einzelne Teile, mit denen die Spielfigur bei Bewegung interagiert. Sämtlicher Nebel und Rauch reagieren auf die Spielfigur, leichte Gegenstände fliegen bei starkem Wind im Level herum und noch einige zusätzliche Schmankerl bekommt der Spieler zu Gesicht. Mirror's Edge wirkt somit lebendiger, einfach realistischer als ohne PhysX. Wie bereits erwähnt, muss dazu aber eine entsprechende Hardware vorhanden sein.
Um zu zeigen, wie sich PhysX in der Spielpraxis auswirkt, haben wir diverse Screenshots sowie zwei Vergleichsvideos angefertigt. Die Effekte kommen in Bewegung jedoch sichtbar besser zur Geltung als auf Standbildern.
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Die CPU alleine schafft es selbst in der schnellsten Form nicht, das Spiel mit Physikeffekten flüssig darstellen zu können. Hardware-PhysX wird aktuell einzig von sämtlichen CUDA-fähigen Nvidia-Grafikkarten (ab der GeForce-8000-Serie) unterstützt, während ATi-Käufer ohne PhysX leben müssen. Die einzige Alternative ist, eine separate PhysX-Karte von Ageia zu besitzen, die in Mirror's Edge ebenfalls funktioniert.
Doch wie läuft Mirror's Edge nun auf den aktuellen Grafikkarten? Was ist die beste Wahl ohne angeschaltetes PhysX? Und welche GeForce-Karte reicht aus, um PhysX flüssig darstellen zu können? Dies werden wir nun anhand einer 60 Sekunden langen Testsequenz inklusive GPU-PhysX-Effekte herausfinden. Alle Messungen wurden auf dem Testsystem für Grafikkarten sowie mit dem Patch 1.1 erstellt. Als Treiber kommt der Catalyst 9.1 beziehungsweise der GeForce 181.22 zum Einsatz.
Bei eingeschaltetem PhysX brechen die ATi-Karten, wie man bereits vermuten konnte, beim Einsatz der Physik völlig ein und erzeugen ein unspielbares Ruckeln, was sich bei einer einstelligen FPS-Zahl einpendelt und erst nach dem Neuladen des Levels verschwindet – bis man die Physik erneut zu Gesicht bekommt. Die Nvidia-Karten zeigen dies aufgrund der Hardware-Unterstützung nicht und rendern in dem Fall munter weiter, sodass auch eine GeForce GTX 260 216 in 1920x1200 mit 8xAA sowie 16xAF nicht in größere Schwierigkeiten gerät. Zwar sind die minimalen 28 Bilder pro Sekunden nicht optimal, aber durchaus zu verschmerzen.
Die GeForce GTX 295 zeigt in Mirror's Edge eine gute Skalierung und kann sich um ein gutes Stück von der GeForce GTX 260 216 absetzen. Mikroruckler oder andere Schwierigkeiten können wir im SLI-Modus nicht feststellen. Allerdings ist es nötig, bei mehr als einer GPU die Datei „PhysXDevice.dll“ zu löschen, da der SLI-Modus andernfalls nicht einwandfrei läuft. Ab dem nächsten Patch (wahrscheinlich Version 1.2) sollte das Problem behoben sein.
Um PhysX-Effekte auf einer ATi-Karte nutzen zu können, benötigt man also eine separate PhysX-Karte vom mittlerweile aufgekauften Hersteller Ageia. Diese Kombination funktioniert im Betrieb einwandfrei.
Auf den Performance-Karten ergibt sich in 1680x1050 inklusive vier-facher Kantenglättung und 16-facher anisotroper Filterung dasselbe Bild: Auf einer ATi-Karte kann man PhysX einfach nicht nutzen, da selbst unsere auf vier GHz übertaktete Quad-Core-CPU mit der Physik vollkommen überfordert ist. Für Mirror's Edge reicht in den Qualitätseinstellungen selbst eine GeForce 9600 GT aus, um das Spiel relativ flüssig wiederzugeben können. Mit einer GeForce 9800 GT ist man dann auf der sicheren Seite und sollte kaum noch eine böse Überraschung erleben.
Benchmarks mit PhysX (Fortsetzung)
Neben der GPU kann man PhysX immer noch auf der von Ageia entwickelten PhysX-Karte berechnen lassen. Alternativ kann man genauso eine zweite Nvidia-Grafikkarte neben dem primären 3D-Beschleuniger verwenden, die im Alleingang die PhysX-Aufgaben übernimmt, während sich die primäre Karte um das eigentliche Rendern kümmert. Wie sinnvoll so etwas in Mirror's Edge ist, haben wir mittels einer GeForce GTX 260 216 mit diversen anderen Kombinationen untersucht.
Lässt man PhysX auf einer GeForce 8500 GT berechnen, zeigt sich schnell, dass die GPU wohl etwas überfordert ist. So liegen die Durchschnitts-FPS-Werte zwar noch auf dem Niveau der einzelnen GeForce GTX 260 216, die Minimum-FPS sind aber geringer. Ab einer GeForce 9500 GT profitiert man dann. Die Kombination ist 25 Prozent schneller als die GeForce GTX 260, während es bei den Minimum-FPS noch neun Prozent sind. Mit einer GeForce 9600 GT steigt die Differenz auf 29 Prozent beziehungsweise 19 Prozent. Eine GeForce 8800 GT bringt keine Besserung mehr.
Die PhysX-Karte von Ageia schlägt sich in dem Spiel wacker und steht den GPUs in nichts nach. So erreicht die Karte bei den Durchschnitts-Werten dasselbe Niveau wie die GeForce 9600 GT, einzig bei den Minimum-FPS liegt man knapp mit vier Prozent zurück.