WD_Black SN770M 2 TB im Test: Tempo satt im Kleinstformat
Mit der gleichen Technik des großen Bruders WD_Black SN770 tritt die 3 cm kurze WD_Black SN770M im M.2-2230-Format gegen die versammelte Konkurrenz der M.2-SSDs im „Vollformat“ (M.2-2280) an. Der Winzling schlägt sich wacker, ist aber wie die anderen Zwerge eigentlich viel zu teuer. Das Steam Deck macht es möglich.
Die WD_Black SN770M im Überblick
Schon seit Jahren ist die WD_Black SN770 als günstige Mainstream-SSD mit PCIe 4.0 und ohne DRAM-Cache auf dem Markt. Jetzt folgt die WD_Black SN770M – und das „M“ macht zumindest in einem Punkt einen großen Unterschied.
Die SN770M ist nämlich „Mini“ und nutzt den seit dem Steam Deck populär gewordenen Formfaktor M.2 2230, bei dem die Platine mit nur 3 cm Länge besonders kurz ausfällt. Die ältere SN770 verwendet hingegen das verbreitete Format M.2 2280 mit 8 cm Länge. Die neue SN770M ist ergo 5 cm kürzer.
Das ermöglicht den Einbau in Computern mit wenig Platz, wie es bei den Handheld-PCs der Sorte Asus ROG Ally oder Valve Steam Deck der Fall ist. Seit dem Aufkommen dieser Geräte wuchs das Interesse an kompakten M.2-SSDs und immer mehr Hersteller bringen entsprechende Lösungen auf den Markt.
WD_Black SN770M | WD_Black SN770 | |
---|---|---|
Formfaktor | M.2 2230 | M.2 2280 |
Schnittstelle | PCIe 4.0 x4 | |
Controller | WD, 4 Kanäle | |
NAND-Flash | 3D-TLC | |
DRAM-Cache | Nicht dediziert (HMB) | |
Durchsatz (max. Lesen/Schreiben) | 5.150/4.900 MB/s | |
Modelle | 500 GB, 1 TB, 2 TB | 250 GB, 500 GB, 1 TB, 2 TB |
Technische Eckdaten, Controller und NAND
Die kurze SN770M nutzt die gleiche Technik wie die längere SN770. So kommt auch hier ein hauseigener 4-Kanal-Controller ohne DRAM-Cache zum Einsatz. Der NAND-Flash ist vom Typ TLC mit 3 Bit pro Zelle und kommt aus der eigenen Koproduktion mit Partner Kioxia. Es handelt sich aktuell um die 112-Layer-Generation, die BiCS5 genannt wird.
WD_Black SN770M (2 TB) | |
---|---|
Formfaktor | M.2 2230 |
Schnittstelle (Protokoll) | PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) |
Controller | SanDisk 20-82-10081-A1 (4 Channels) |
NAND-Flash-Speicher | 3D-TLC (Kioxia/WD, 112 Layer, 512 Gbit) |
DRAM-Cache | Nicht dediziert (HMB) |
SLC-Cache | ✓ |
Seq. Lesen/Schreiben (max.) | 5.150/4.850 MB/s |
Random Read/Write (max.) | 650K/800K IOPS |
Garantiedauer | 5 Jahre |
TBW | 1.200 TB |
Kühler | – |
Verschlüsselung | – |
Leistungsaufnahme (Sleep PS3/Read/Write) | k. A. |
Abmessungen (L × B × H) | 80 × 22 × 2,38 mm |
Garantie und TBW im Vergleich
Bei üblichen fünf Jahren Garantie erlischt selbige bei Überschreiten einer vom Hersteller festgelegten Schreibmenge vorzeitig: die „Total Bytes Written“, kurz TBW. Im Fall des Testmusters mit 2 TB Speicherplatz beträgt die TBW 1.200 TB. Das ist ein gängiger Wert für NVMe-SSDs mit TLC-Speicher, wie die nachfolgende Übersicht zeigt.
Modell | 5xx GB | 1 TB | 2 TB | 4 TB |
---|---|---|---|---|
Kingston NV2 (TLC/QLC) | 160 TB | 320 TB | 640 TB | – |
Crucial P3 (QLC) | 110 TB | 220 TB | 440 TB | 800 TB |
Crucial P3 Plus (QLC) | 110 TB | 220 TB | 440 TB | 800 TB |
Corsair MP600 Core (QLC) | – | 225 TB | 450 TB | 900 TB |
Intel/Solidigm 670p (QLC) | 185 TB | 370 TB | 740 TB | – |
WD_Black SN770M (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | – |
WD Blue SN580 (TLC) | 300 TB | 600 TB | 900 TB | – |
Crucial T700 (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | – |
Lexar NM790 (TLC) | 500 TB | 1.000 TB | 1.500 TB | 3.000 TB |
Seagate FireCuda 540 (TLC) | – | 1.000 TB | 2.000 TB | – |
Corsair MP700 (TLC) | – | 700 TB | 1.400 TB | – |
Crucial T700 (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB |
Corsair MP600 GS (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | – |
Samsung 990 Pro (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB |
Crucial P5 Plus (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | – |
Kioxia Exceria Pro (TLC) | – | 400 TB | 800 TB | – |
HP FX900 Pro (TLC) | 300 TB | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB |
WD_Black SN850X (TLC) | – | 600 TB | 1.200 TB | 2.400 TB |
Adata Legend 840 (TLC) | 325 TB | 650 TB | – | – |
Corsair MP600 Pro XT (TLC) | 350 TB | 700 TB | 1.400 TB | 3.000 TB |
Seagate FireCuda 530 (TLC) | 640 TB | 1.275 TB | 2.550 TB | 5.100 TB |
Preise und Eckdaten im Überblick
Im Onlinehandel kostet die WD_Black SN770M aktuell rund 73 Euro mit 500 GB, 110 Euro mit 1 TB und 200 Euro mit 2 TB.
Das Preisniveau ist für M.2-SSDs in diesem Mini-Format und mit diesem Leistungsniveau durchaus üblich.
Im Vergleich zu den größeren M.2-2280-SSDs zahlt der Kunde aber drauf. Besonders deutlich wird dies beim direkten Vergleich mit der bis auf das Format baugleichen SN770: Hier kostet die 2-TB-Version momentan nur 105 Euro und damit lediglich fast die Hälfte der SN770M.
Western Digital WD_Black SN770M | Western Digital WD_Black SN770 | |
---|---|---|
Controller: | Western Digital, 4 NAND-Channel | |
DRAM-Cache: | keiner | |
Speicherkapazität: | 500 / 1.000 / 2.000 GB | 250 / 500 / 1.000 / 2.000 GB |
Speicherchips: | Western Digital ? ? TLC (3D, 112 Lagen) NAND, ? | |
Formfaktor: | M.2 (30 mm) | M.2 (80 mm) |
Interface: | PCIe 4.0 x4 | |
seq. Lesen: | 5.000 MB/s Variante 5.150 MB/s |
4.000 MB/s Variante 5.000 MB/s Variante 5.150 MB/s |
seq. Schreiben: | 4.000 MB/s Variante 4.900 MB/s Variante 4.850 MB/s |
2.000 MB/s Variante 4.000 MB/s Variante 4.900 MB/s Variante 4.850 MB/s |
4K Random Read: | 460.000 IOPS Variante 740.000 IOPS Variante 650.000 IOPS |
240.000 IOPS Variante 460.000 IOPS Variante 740.000 IOPS Variante 650.000 IOPS |
4K Random Write: | 800.000 IOPS | 470.000 IOPS Variante 800.000 IOPS |
Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): | ? | |
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): | ? | |
Leistungsaufnahme Leerlauf: | ? | |
Leistungsaufnahme DevSleep: | ? | |
Leistungsaufnahme L1.2: | ? | |
Funktionen: | NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection | |
Verschlüsselung: | keine | |
Total Bytes Written (TBW): | 300 Terabyte Variante 600 Terabyte Variante 1.200 Terabyte |
200 Terabyte Variante 300 Terabyte Variante 600 Terabyte Variante 1.200 Terabyte |
Garantie: | 5 Jahre | |
Preis: | – | ab 48 € / ab 46 € / ab 67 € / ab 120 € |
Preis je GB: | € 0,15 / € 0,09 / € 0,08 | € 0,19 / € 0,09 / € 0,07 / € 0,06 |
PCIe 5.0 vs. PCIe 3.0/4.0 und SATA im neuen Testsystem
Die WD_Black SN770M muss im Test gegen die Flaggschiffe der PCIe-4.0-Generation in Form der WD_Black SN850X (Test) und der Samsung 990 Pro (Test) antreten. Auch ein Vergleich mit SSDs der schnelleren Sorte mit PCIe 5.0 sowie der langsameren Sorte auf Basis von PCIe 3.0 und SATA wird gezogen.
Der Wechsel auf PCIe 5.0 seitens der SSDs machte auch einen Wechsel des Testsystems von ComputerBase nötig. Die Wahl fiel auf AMDs aktuelle AM5-Plattform mit einem B650E-Mainboard von Asus und dem mit 65 Watt TDP antretenden 12-Kern-Prozessor Ryzen 9 7900 (Test). Der primäre M.2-Slot des Mainboards erhält PCIe 5.0 x4 direkt über die CPU. Beim Betriebssystem fand ein Umstieg auf Windows 11 statt.
Nachfolgend werden die ab jetzt für SSD-Tests verwendete Hard- und Software aufgelistet.
- Windows 11 Pro 22H2 22621.1413
- AMD Ryzen 9 7900
- Asus B650E-F Strix Gaming Wifi
- AMD-Chipsatztreiber 5.02.19.2221
- Nvidia GeForce-Treiber 531.29
- SoftPerfect RAMdisk 4.4
- Asus BIOS 1222
- RAM: DDR5-5200, 38-38-38-84
Die Angabe und die dauerhafte Verwendung der konkreten Version von Windows 11 sind entscheidend, denn Microsoft hat zuletzt verstärkt an der Datenträger-Leistung im Explorer gearbeitet. So erzielt die neue Plattform beim Kopieren aus der RAM-Disk auf eine sehr schnelle SSD über 6,0 GB/s, wo die alte Plattform mit denselben SSDs bei unter 2,5 GB/s an eine Grenze stieß. Auch das Kopieren auf der SSD ist mit dem neuen System und insbesondere dem aktuelleren Windows viel schneller. Die letzten inkrementellen Updates für Windows 11 22H2 brachten dabei noch mal einen deutlichen Schub gegenüber der ersten Hauptversion aus dem 4. Quartal 2022 – mit der lag das Limit im Explorer noch bei knapp unter 4,0 GB/s.
Der Umstieg ebnet den Weg für die neue Generation, bedingt aber auch einen großen Nachteil: Alle bisherigen Ergebnisse sind nicht mehr mit den neuen vergleichbar. Ein Nachtest der vielen bisher getesteten Exemplare war wegen beendeter Leihgaben und des Zeitaufwands nicht möglich. Daher ist die Auswahl der SSDs vorerst begrenzt. Zumindest ist jedoch ein Vergleich mit Modellen der SATA-, PCIe-3.0- und PCIe-4.0-Fraktion gegeben. Im Laufe der Zeit wird sich die Liste wieder füllen.
Testergebnisse und Benchmarks
Das Testmuster wurde für die nachfolgenden Tests, sofern nicht anders vermerkt, unter dem SSD-Kühler des Asus ROG Strix B650E-F Wifi mit darüber blasendem 120-mm-Lüfter getestet.
Schreibleistung (SLC-Modus)
Wie ausdauernd der SLC-Modus ausfällt, testet ComputerBase wie folgt: Eine komprimierte RAR-Datei mit 10 GB Größe wird aus einer RAM-Disk mit fortlaufender Nummer in der Dateibezeichnung so oft ohne Pause auf die leere Test-SSD geschrieben, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist (grün). Für jeden Kopiervorgang wird die erreichte Transferrate protokolliert. Direkt nach dem letzten Transfer werden 50 Prozent der erstellten Dateien gelöscht. Im Anschluss wird der SSD für die interne Speicherverwaltung eine halbe Stunde Ruhe gegönnt. Dann wird sie abermals mit den RAR-Dateien vollgeschrieben (orange). Der Test soll die Abhängigkeit des SLC-Modus vom Füllgrad der SSD ermitteln bzw. aufzeigen, ob der einmal genutzte SLC-Modus sich nach Ruhephasen erholt.
- WD_Black SN770M 2 TB Schreibleistung
- Schreibleistung Corsair MP600 Core XT 2 TB
- Schreibleistung Kingston NV2 2 TB
- Schreibleistung WD_Black SN850X 2 TB
Normal speichern die TLC-Zellen jeweils 3 Bit, doch der SLC-Modus sorgt für höhere Schreibraten, indem zuerst nur 1 Bit pro Zelle geschrieben wird. Im Diagramm ist gut erkennbar, dass somit ein Drittel der Speicherkapazität von 2 TB zunächst mit rund 4.000 MB/s im SLC-Modus geschrieben werden. Danach müssen die Zellen mit weiteren Bits befüllt werden. Dann sinkt die Schreibrate in diesem Fall auf unter 300 MB/s. Das ist zwar mehr als SSDs mit QLC-NAND in dieser Situation bieten, doch für ein Modell mit TLC-Speicher eher wenig.
Bei den Diagrammen dient die Corsair MP600 Core XT (Test) als Beispiel für eine QLC-SSD, die Kingston NV2 (Test) als Beispiel für eine günstige SSD mit TLC und die WD_Black SN850X (Test) als Beispiel für eine High-End-SSD mit hoher Schreibrate auch nach dem SLC-Modus.
- Schwarz/Weiß: NVMe-SSDs (PCI Express 5.0, M.2)
- Rot: NVMe-SSDs (PCI Express 4.0, M.2)
- Blau: NVMe-SSDs (PCI Express 3.0, M.2)
- Grün: Externe SSDs (USB, Thunderbolt)
- Orange: SATA-SSDs (2,5 Zoll)
Leseleistung
Zur Überprüfung der praktischen Leseleistung wird der Installationsordner des Spiels Shadow of the Tomb Raider (SotTR, 32 GB) auf das Testmuster kopiert und anschließend in die RAM-Disk gelesen, das Gegenstück sollte in diesem Fall also erneut keinen Flaschenhals darstellen. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Im Mittelfeld landet die WD_Black SN770M beim praktischen Lesetest. Sie ist etwas schneller als die günstigere WD Blue SN580 (Test), aber nicht so schnell wie die Crucial T500 (Test).
Kopierleistung
Als Kopiertest (Lesen + Schreiben) hat die Redaktion einen 195 GB großen Steam-Ordner mit fünf installierten Spielen auf der SSD dupliziert. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Beim Kopiertest landet die „schwarze“ SN770M diesmal auf Augenhöhe mit der „blauen“ SN580 und liegt erneut im Mittelfeld.
Gaming-Leistung
Im ersten Teil wird fortan der DirectStorage-Benchmark (Avocados) stellvertretend für das Spiel Forspoken genutzt, da letzteres durch regelmäßige neue Versionen Probleme bei der Vergleichbarkeit machte. Im zweiten Teil wird der auf die Gaming-Leistung von Massenspeichern ausgerichtete 3DMark Storage verwendet.
In der BulkLoadDemo von Microsoft werden Spieldateien via DirectStorage von der SSD direkt zur Grafikkarte transportiert. Die Daten werden ohne Umweg über die CPU von der GPU (RTX 2080 Ti) dekomprimiert.
Immerhin 15 Prozent höher als bei der WD Blue SN580 ist der Durchsatz auf der SN770M, die sich auch hier in der Mittelklasse platziert.
Zur schnelleren Sorte der PCIe-4.0-SSDs zählt die SN770M im 3DMark Storage, muss sich aber der SN580 knapp geschlagen geben.
Office-Leistung
Der Quick System Drive Benchmark des PCMark 10 soll leichtere Aufgaben im Alltag widerspiegeln. Das Szenario reicht vom Schreiben, Lesen und Duplizieren von Bilddateien über die Anwendung von Adobe Illustrator und Photoshop bis Microsoft Excel.
Exakt in der Mitte der getesteten SSDs mit PCIe 4.0 erreicht die WD_Black SN770M 3.369 Punkte in diesem Benchmark mit aufgezeichneten Dateitransfers im Büroalltag.
Theoretische Leistung
Der CrystalDiskMark hat sich quasi zum Standard-Benchmark der Branche gemausert und dient auch den SSD-Herstellern zur Ermittlung der beworbenen Leistungswerte. Wenig praxisnah, wird der Test an dieser Stelle zur Überprüfung der theoretischen Spitzenleistung verwendet.
Die vom Hersteller versprochenen 5.150 MB/s lesend und 4.850 MB/s schreibend schafft die WD_Black SN770M problemlos, sofern acht Befehle ausstehen (Q8). Mit einem Befehl (Q1) sind die sequenziellen Transferraten aber kaum geringer.
Schwach zeigt sich die SN770M beim wahlfreien Lesen (Q1) mit nur 65 MB/s. Die WD Blue SN580 ist hier 15 Prozent schneller.
Temperaturen
Wird komplett auf einen Kühler verzichtet, erreicht die SN770M schnell Temperaturen von bis zu 90 °C und die Leistung wird zum Schutz vor Überhitzung gedrosselt, so wie es sein soll.
Spätestens ab der PCIe-4.0-SSD-Generation empfiehlt sich der Einsatz eines Kühlers. Mainboard-Hersteller haben längst reagiert und ihre Platinen mit entsprechenden M.2-Kühlblechen bestückt.
Das Kühlblech vom Strix-Mainboard reicht aus, um die Temperaturen deutlich zu reduzieren und ein Drosseln zu verhindern. Wird für zusätzlichen Luftstrom gesorgt, sinken die Temperaturen weiter, doch zwingend nötig ist das an dieser Stelle nicht.
- Temperatur WD_Black SN770M 2 TB – CrystalDiskMark 8
- Temperatur WD_Black SN770M 2 TB – Vollschreiben
- Schreibleistung WD_Black SN770M 2 TB nach Kühlung
Fazit
Es kommt nicht auf die Größe an, wenn es um die SSD-Leistung geht. Durch die hohe Dichte der aktuellen Flash-Speicherchips liegt ohnehin oft viel Platinenfläche brach, die bei den kleinen M.2-2230-SSDs wiederum voll ausgenutzt wird. Mit gleicher Technik der „großen“ SN770 liefert die SN770M ebenfalls eine Leistung der gehobenen Mittelklasse der PCIe-4.0-SSDs.
Sie liegt damit meist vor der günstigen WD Blue SN580, aber hinter der PCIe-Gen-4-Oberklasse wie der WD_Black SN850X oder der Crucial T500. Stärken liegen beim Lesen und Kopieren. Bei Gaming und Office landet sie meist in der Mitte.
Schwächen offenbart die SN770M beim Schreiben nach dem SLC-Modus, der aber die gesamte freie Speicherkapazität nutzt und daher selten ausgereizt werden sollte. Relativ niedrig ist zudem die Leistung beim wahlfreien Lesen mit kurzer Befehlswarteschlange.
Solide Mittelklasse-Leistung mit geringen Schwächen im Kleinstformat hat allerdings einen vergleichsweise hohen Preis: Die 3 cm kurze WD_Black SN770M mit 2 TB kostet aktuell 200 Euro, womit sie etwa doppelt so teuer wie die 8 cm lange WD_Black SN770 ist. Trotz gleicher Technik muss für das kleine Format also satt dazubezahlt werden.
Das ist aus Sicht der Redaktion zwar nicht gerechtfertigt, trifft aber auch für den Wettbewerb zu. Eine Corsair MP600 Mini kostet sogar 220 Euro, die Seagate FireCuda 520N liegt bei knapp unter 200 Euro und ähnlich viel wird für die Team Group MP44S oder die Silicon Power UD90 verlangt.
Mindestens muss man aktuell 8 Cent pro Gigabyte für die M.2-2230-Gattung zahlen, während es die M.2-2280-SSDs längst für unter 5 Cent pro Gigabyte gibt.
Die neue Nische der Handheld-Aufrüster, die das kleine Format für ihr Steam Deck, ROG Ally oder Ähnliches benötigen, wird also ordentlich zur Kasse gebeten.
Mehr Informationen zu SSDs gewünscht? Die 17. Episode von „CB-Funk – der ComputerBase-Podcast“ bietet Infos satt. Welche Unterschiede gibt es eigentlich zwischen SATA und PCIe Gen 3 bis 5 sowie TLC und QLC? Wie testet die Redaktion, was gilt es beim Kauf einer neuen SSD zu beachten und welche Modelle sind empfehlenswert? Die 17. Folge CB-Funk liefert Antworten.
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ComputerBase hat die WD_Black SN770M von Western Digital unter NDA leihweise zum Testen erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungstermin. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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