Huawei MatePad Pro 13.2" im Test: Mehr Leistung für das Tablet mit flexiblem, mattem OLED

Mit dem MatePad Pro 13.2 legt Huawei sein 13-Zoll-Tablet neu auf und spendiert ihm ein mattes PaperMatte-OLED-Display und ein neues Full-Size-Keyboard. Überraschend kann Huawei aus dem Prozessor im Test deutlich mehr Leistung herausholen.
Großes Tablet mit Tastatur, Stift und mehr Leistung
Huawei hat sein größtes Tablet neu aufgelegt. Das Huawei MatePad Pro 13.2" ist mit einem 13,2 Zoll großen OLED-Display ausgestattet, das sich von der Konkurrenz vor allem durch seine matte Oberfläche auszeichnet, die nicht erst im mehrere tausend Euro teuren Modell erhältlich ist, sondern zum Standard gehört. In dritter Generation soll das PaperMatte-Display Reflexionen noch besser verhindern und vor allem bei den Farben dem eigenen Vorgänger überlegen sein, da der Grauschleier, den matte Displays aufweisen, deutlich reduziert worden sein soll. Dieser Aspekt steht ebenso im Fokus des Tests, wie die Tauglichkeit des Tablets als mobiler Desktop-Ersatz mit magnetischer Tastatur und die Frage, wo Huawei plötzlich bis zu 70 Prozent mehr Leistung hergezaubert hat, die sich in den Benchmarks im folgenden Test zeigen.
- sehr gutes OLED-Display
- reflexionsarme PaperMatte-Beschichtung
- 144 Hz
- praktisches 3:2 Seitenverhältnis
- 512 GB Speicher
- überraschendes Leistungsplus
- hervorragende Verarbeitung
- guter Fingerabdrucksensor
- gute Stereo-Lautsprecher
- Full-Size-Keyboard
- M-Pencil
- vergleichsweise kurze Akkulaufzeit
- Mittelklasse-SoC
- ab Werk keine Google-Apps
- unnötige Bloatware
Zum Start mit Rabatt im Komplettpaket
Das MatePad Pro 13.2" (2025) ist in Gold mit 12 GB RAM und 512 GB internem Speicher verfügbar. Die international angekündigte Variante mit 256 GB kommt vorerst nicht nach Deutschland. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 1.199 Euro. Zum Marktstart erhalten Kunden in Deutschland beim Kauf nicht nur einen 200-Euro-Voucher, sodass der Preis auf 999 Euro sinkt, sondern im Lieferumfang ist auch der M-Pencil, das Smart Magnetic Keyboard, eine Bluetooth-Maus, ein Rucksack und ein 100-Watt-USB-C-Ladegerät enthalten. Käufer erhalten somit ein mobiles Komplettpaket zum Arbeiten und Zeichnen. Das Angebot gilt bis zum 24. März 2025.
Spezifikationen des MatePad Pro 13.2 (2025) im Vergleich
Huawei MatePad Pro 13.2" | Huawei MatePad Pro 12.2 | Apple iPad Pro (2024, 13 Zoll) | Apple iPad Air (2024, 13 Zoll) | |
---|---|---|---|---|
Software: (bei Erscheinen) |
HarmonyOS 4.3 | HarmonyOS 4.2 | iPadOS 17 | |
Display: | 13,20 Zoll, 1.920 × 2.880 262 ppi, 144 Hz OLED, HDR |
12,20 Zoll, 1.840 × 2.800 275 ppi, 144 Hz Tandem OLED, HDR |
13,00 Zoll, 2.752 × 2.064 265 ppi, 120 Hz Tandem OLED, HDR |
13,00 Zoll, 2.048 × 2.732 263 ppi, 60 Hz IPS |
Bedienung: | Touch, Stylus, Physische Tastatur, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner, Status-LED | Touch, Stylus, Physische Tastatur, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | Touch, Stylus, Physische Tastatur, Gesichtsscanner | Touch, Stylus, Physische Tastatur, Fingerabdrucksensor |
SoC: | HiSilicon Kirin T92 1 × Taishan Big 3 × Taishan Mid 4 × Cortex-A510 7 nm, 64-Bit |
HiSilicon Kirin T91 1 × Taishan Big, 2,19 GHz 3 × Taishan Mid, 2,18 GHz 4 × Cortex-A510, 1,55 GHz 7 nm, 64-Bit |
Apple M4 3 × ?, 4,40 GHz 6 × ?, 2,85 GHz 3 nm, 64-Bit Variante Apple M4 4 × ?, 4,40 GHz 6 × ?, 2,85 GHz 3 nm, 64-Bit |
Apple M2 4 × Avalanche, 3,50 GHz 4 × Blizzard, 2,42 GHz 5 nm, 64-Bit |
GPU: | Maleoon 920 | Maleoon 910 | Apple Deca-Core | Apple Nona-Core 1.398 MHz |
RAM: | 12.288 MB | 8.192 MB LPDDR5X Variante 16.384 MB LPDDR5X |
8.192 MB LPDDR5 |
|
Speicher: | 512 GB | 256 / 512 / 1.024 / 2.048 GB | 128 / 256 / 512 / 1.024 GB | |
1. Kamera: | 50,0 MP, 2160p LED, f/1,80, AF |
13,0 MP, 2160p LED, f/1,80, AF |
12,0 MP, 2160p LED, f/1,80, AF |
12,0 MP, 2160p f/1,80, AF |
2. Kamera: | 8,0 MP, f/2,20 | Nein | ||
3. Kamera: | Nein | |||
4. Kamera: | Nein | |||
5. Kamera: | Nein | |||
1. Frontkamera: | 16,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,20 |
8,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,00 |
12,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,40 |
|
2. Frontkamera: | Nein | |||
GSM: | Nein | Nein Variante GPRS + EDGE |
Nein Variante GPRS + EDGE |
|
UMTS: | Nein | Nein Variante DC-HSPA ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
Nein Variante DC-HSPA ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
|
LTE: | Nein | Nein Variante Advanced Pro |
Nein Variante Advanced Pro |
|
5G: | Nein | Nein Variante NSA/SA |
Nein Variante NSA/SA |
|
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct |
802.11 a/b/g/n/ac/ax | ||
Bluetooth: | 5.2 | 5.3 | ||
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | A-GPS | Nein Variante A-GPS |
Nein Variante A-GPS |
Weitere Standards: | USB-C 3.2, Tastatur-Dock | Thunderbolt 3, Smart Connector, Magnetic Connector | USB-C 3.2, Smart Connector, Magnetic Connector | |
SIM-Karte: | – | – Variante eSIM |
– Variante eSIM |
|
Akku: | 10.100 mAh (38,89 Wh), 100,0 W fest verbaut |
10.100 mAh (39,49 Wh), 100,0 W fest verbaut |
? (38,99 Wh) fest verbaut |
? (36,59 Wh) fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 196,1 × 289,1 × 5,50 mm | 182,5 × 271,3 × 5,50 mm | 281,6 × 215,5 × 5,10 mm | 214,9 × 280,6 × 6,10 mm |
Schutzart: | – | |||
Gewicht: | 580 g | 512 g | 579 / 582 g | 617 / 618 g |
Preis: | 1.199 € | ab 849 € | ab 1.411 € / ab 1.599 € / ab 1.799 € / ab 2.449 € / ab 1.379 € / ab 1.529 € / ab 1.879 € / ab 2.200 € | ab 849 € / ab 959 € / ab 1.289 € / ab 1.554 € / ab 1.036 € / ab 1.320 € / ab 1.479 € / ab 1.672 € |
Mattes OLED-Display mit weniger Grauschleier
Bei den bisherigen PaperMatte-Displays ist durch die matte Beschichtung ein leichter Grauschleier zu erkennen. Die dritte Generation, die für das MatePad Pro 13.2 genutzt wird, soll diesen reduzieren. Hierfür kommt ein neuer optischer Film auf dem Display zum Einsatz. Im Vergleich zum Apple iPad Pro mit Nanotexturglas soll die Klarheit des Displays 30 Prozent höher liegen und es um 57 Prozent weniger blenden.
ComputerBase hat das MatePad Pro 13.2 neben das MatePad 11.5"S (Test) gelegt, das ebenfalls ein PaperMatte-Display besitzt, um einen direkten Vergleich zu haben. Zusätzlich darf auch ein Apple iPad ohne Nanotexturglas am Vergleich teilnehmen. Angemerkt sei, dass die für diesen Vergleich genutzte Lichtquelle so hell ist, dass man mit bloßem Auge nicht in die Reflexion gucken kann. Bei den Aufnahmen mit eingeschaltetem Display wurde die Belichtung und Blende so weit eingeschränkt, dass das Bild nicht völlig überstrahlt ist. Die Lichtquelle und Helligkeit ist bei allen Aufnahmen identisch.






Am eindrucksvollsten ist der Unterschied zwischen dem PaperMatte-Display des MatePad Pro 13.2 und einem normalem Tablet-Bildschirm wie dem iPad, wenn eine Lichtquelle direkt auf das Display trifft. Das Apple iPad spiegelt die Lichtquelle stark, das PaperMatte-Display bricht das Licht hingegen diffus, ohne die Lichtquelle noch klar als solche wiederzugeben. Zwischen dem MatePad 11.5 S und dem MatePad Pro 13.2 ist ein minimaler Unterschied festzustellen. Dass sich der Grauschleier reduziert haben soll, ist mit bloßem Auge aber nicht zu erkennen. Im Betrieb fällt dieser ohnehin nicht störend auf.
Oberflächenbeschichtung spürbar
Allerdings verändert sich durch die geätzte Oberflächenbehandlung auch das Gefühl beim Schreiben auf und Bedienen des Displays. Dabei gleitet der Finger aber leichter anstatt schwerer über die Oberfläche und hinterlässt dabei auch quasi keine Spuren. Fingerabdrücke sind auf dem Display jedenfalls kein Problem. Hat man zuvor ein spiegelndes Display genutzt, muss man sich an dieses andere Gefühl bei der Bedingung zunächst gewöhnen. Dies gilt auch bei der Nutzung des M-Pencil, der anders über das Display gleitet als ein Apple Pencil über ein spiegelndes iPad.
Hochauflösend, hell und schnell
Abgesehen von seiner matten Oberfläche bietet das 13,2 Zoll große OLED-Display eine Auflösung von 2.880 × 1.920 Pixel mit einer Helligkeit von bis zu 800 cd/m² SDR und 1.000 cd/m² HDR und einer Bildwiederholfrequenz von bis zu 144 Hz – ein iPad Pro liefert bis zu 120 Hz. Um diese Eigenschaften umsetzen zu können und Gewicht zu sparen, kommt erneut ein flexibles OLED-Panel zum Einsatz, auch wenn man hiervon als Nutzer nichts bemerkt. In den Tablet-Einstellungen zum Display kann der Nutzer einstellen, ob die Bildwiederholfrequenz immer auf 144 Hz festgelegt sein, dynamisch dem Inhalt angepasst werden oder fix 60 Hz betragen soll. Mit 262 ppi liegt die Pixeldichte des Huawei-Tablets auf dem Niveau des iPad Pro und iPad Air mit 13 Zoll. Die Darstellung ist somit gestochen scharf und gibt keinerlei Grund für Kritik.

Für eine bessere Darstellung unterstützt es zudem HDR und ist ab Werk auf eine Farbechtheit mit Delta-E < 1 abgestimmt. Wie bei Huawei üblich beträgt das Seitenverhältnis des Displays 3:2, so dass vor allem bei produktiven Tätigkeiten dem Nutzer mehr Platz in der Höhe bereitsteht.
Im Test werden bei der vollflächigen Darstellung von Weiß im SDR-Modus tatsächlich exakt die beworbenen 800 cd/m² gemessen. An die Spitzenhelligkeit des Tandem-OLED des MatePad Pro 12.2 (Test) von mehr als 2.000 cd/m² und dem vollflächigen Wert von 980 cd/m² kommt das größere Display allerdings auch in HDR im Test nicht heran und ist auch dem in Spitze bis zu 1.600 cd/m² hellem iPad Pro unterlegen.
In den Einstellungen kann neben sRGB wieder der P3-Farbraum ausgewählt werden, um die Farbgenauigkeit zu erhöhen. Die Farbtemperatur von 6.800 Kelvin ist im Alltag sehr angenehm und nicht zu kühl. Dank OLED-Display ist der Schwarzwert mit 0,0 cd/m² ebenso wie der Kontrast perfekt – hier leuchtet nichts, was nicht auch leuchten soll. Die minimale Helligkeit bei der Darstellung von Weiß fällt mit 2 cd/m² niedriger als beim MatePad Pro 12.2 aus und ist sehr gut. Auch die automatische Helligkeitsanpassung an das Umgebungslicht über einen im Display integrierten Sensor macht im Alltag einen zuverlässigen Job.
Das Display des MatePad Pro 13.2" überzeugt somit erneut auf ganzer Linie. Die Farbdarstellung ist hervorragend, die Auflösung und Geschwindigkeit hoch.
Auch um das Display herum gibt es allerdings Verbesserungen, denn der Rand um das Display ist nur noch 3,4 mm breit und somit noch einmal schmaler als beim MatePad Pro 12.2, bei dem es 4,6 mm sind. Die Screen-to-Body-Ratio des 13.2-Modells beträgt somit 94 Prozent – deutlich mehr als beispielsweise Apple beim 13 Zoll großen iPad Air (Test) erreicht.

CPU und GPU: Kirin T92 und Maleoon 920
Als SoC dient dem MatePad Pro 13.2 der Kirin T92 mit 8 Kernen. Im Vergleich zum Kirin T91, der im MatePad Pro 12.2 (Test) steckt, takten die Kerne teils höher und die GPU wechselt von der Maleoon 910 zur 920.
1+3+4-Chip-Design mit Taishan-Kernen
Wie vermutet setzt der Kirin T92 auf ein 1+3+4-Chip-Design mit einem großen Taishan-Kern mit bis zu 2,50 GHz, drei mittleren Taishan-Kernen mit bis zu 2,15 GHz und vier kleinen Arm Cortex-A510-Kernen mit bis zu 1,53 GHz. Dank Simultaneous Multithreading (SMT) der Taishan-Kerne werden aus diesen acht Kernen zwölf Threads.
Die Maleoon 920 GPU steckt auch schon im Kirin 9020 des Mate 70 und Mate X6 (Test).
MatePad Pro 13.2 | MatePad Pro 12.2 | MatePad 12 X | Mate X6 | |
---|---|---|---|---|
SoC und Takt | Kirin T92 1 × Taishan Big mit 2,50 GHz 3 × Taishan Mid mit 2,15 GHz 4 × Cortex A510 mit 1,53 GHz |
Kirin T91 1 × Taishan Big mit 2,19 GHz 3 × Taishan Mid mit 2,18 GHz 4 × Cortex A510 mit 1,55 GHz |
Kirin T90A 1 × Taishan Big mit 2,49 GHz 3 × Taishan Mid mit 2,15 GHz 4 × Cortex A510 mit 1,53 GHz |
Kirin 9020 1 × Taishan Big mit 2,50 GHz 3 × Taishan Mid mit 2,15 GHz 4 × Cortex A510 mit 1,60 GHz |
GPU | Maleoon 920 | Maleoon 910 | Maleoon 920 |
Benchmarks des Kirin T92
- 3DMark Sling Shot Extreme Unlimited (Metal/OpenGL ES 3.1)
- 3DMark Sling Shot Unlimited (Metal/OpenGL ES 3.0)
- 3DMark Wild Life Extreme Unlimited (Metal/Vulkan)
- 3DMark Wild Life Unlimited (Metal/Vulkan)
- 3DMark Wild Life Unlimited Stresstest (Metal/Vulkan)
- 3DMark Steel Nomad Light Unlimited (Metal/Vulkan)
- 3DMark Steel Nomad Light Unlimited Stresstest (Metal/Vulkan)
Im 3DMark sorgt das MatePad 13.2 für die erste Überraschung. Zwischen 40 und 71 Prozent kann das neue Tablet gegenüber dem MatePad Pro 12.2 zulegen, obwohl das Taktplus der CPU gering ausfällt. Die GPU sorgt hier für ein deutliches Plus an Leistung, auch wenn Huawei selbst mit dieser Steigerung nicht zur Spitze im Testfeld aufschließen kann.
Trotz der deutlich höheren Leistung kann diese auch im Dauereinsatz gehalten werden und das Tablet verliert auch im Stresstest kaum Leistung. Huawei spricht beim MatePad Pro 13.2 von einer verbesserten Kühlung, die dafür sorgt, dass länger hohe Taktraten gehalten werden können, was die Gesamtleistung des Tablets um bis zu 30 Prozent verbessern soll.
Der Geekbench bestätigt, dass der Leistungszuwachs bei der CPU im Vergleich zum MatePad 12.2 Pro mit 15 bis 20 Prozent zwar auch nicht zu verachten ist, aber weitaus geringer ausfällt als die Gesamtsteigerungen im 3DMark.
Im GFXBench zeigt sich der Vorteil der schnellen CPU in Verbindung mit der Maleoon 920 GPU dann wiederum deutlich. Mindestens 40 Prozent liegt das MatePad Pro 13.2 in diesen Benchmarks vor dem MatePad Pro 12.2. Damit liegt Huawei zwar weiterhin im Mittelfeld, ohne neuen Fertigungsprozess und ohne echten neuen SoC ist dieser Schritt dennoch bemerkenswert.
Im PCMark schneidet das neue Modell nicht ganz so gut ab wie die anderen Huawei-Tablets, aber dennoch sehr gut. Bei den Browser-Benchmarks JetStream und Speedometer haben die Android-Tablets hingegen keine Chance gegen die iPad-Dominanz.
Großer Akku und 100 Watt Laden
Der Akku des MatePad Pro 13.2" bietet eine Kapazität von 10.100 mAh und sorgt laut Huawei für eine Akkulaufzeit von bis zu 13 Stunden bei der Wiedergabe lokaler Videos. Aufladen lässt sich das Tablet mit bis zu 100 Watt, ein passendes Netzteil liegt dem Tablet bei. So soll es nach 40 Minuten zu 80 Prozent und nach 65 Minuten vollständig geladen sein. Im Test ging es mit 61 Minuten noch etwas flotter. Das 100-Watt-Turbo-Charging muss erneut manuell durch das Gedrückthalten des Ladesymbols auf dem Display aktiviert werden, damit der Akku nicht jedes Mal, auch wenn nicht notwendig, derart belastet wird.

Akkulaufzeit des MatePad Pro 13.2
ComputerBase testet die Akkulaufzeit wie immer in zwei Szenarien, bei der YouTube-Wiedergabe über WLAN und im Akkutest des PCMark, wobei das Display immer auf 200 cd/m² kalibriert ist. Ein Reduzieren der Auflösung ist deaktiviert, die Bildwiederholfrequenz beträgt 144 Hz.
12:27 Stunden Akkulaufzeit bei der YouTube-Wiedergabe liegen zwar im Rahmen der Angaben von 13 Stunden bei lokaler Videowiedergabe von Huawei, aber deutlich hinter den 17:44 Stunden des MatePad Pro 12.2. Hier wirken sich das größere Display und wahrscheinlich auch die geänderte CPU und GPU überproportional auf die Akkulaufzeit aus. Dies gilt auch im PCMark, in dem nur noch 6:30 Stunden erreicht werden, während die Akkulaufzeit des MatePad Pro 12.2 bei über 10 Stunden liegt.
Android-basiertes HarmonyOS
Als Betriebssystem kommt HarmonyOS 4.3 auf Basis von Android zum Einsatz, das jedoch auf einen vorinstallierten Google Play Store verzichten muss. Über microG und den Aurora Store lassen sich aber innerhalb weniger Minuten alle Google-Apps auf dem MatePad installieren. Eine Anleitung von ComputerBase erklärt die hierfür notwendigen Schritte.

Befolgt man die Anleitung, lassen sich auch auf dem MatePad Pro 13.2 Google-Apps und Google-Dienste wie YouTube, Gmail, Chrome, Google Fotos, Google Kalender, Google Home und Google Maps problemlos nutzen. Mit dem Aurora Store erhält man erneut quasi den Google Play Store.

In einer zusätzlichen Anleitung erläutert ComputerBase auch, wie man auf dem MatePad Netflix mit Widevine-Level L1, Disney+, Spotify, Prime Video, Discord, Banking-Apps und Co richtig nutzen kann.
Mit HarmonyOS Next, das auf Android vollständig verzichtet und derzeit in China als Beta-Version verfügbar ist, hat HarmonyOS 4.3 nichts zu tun.
Huawei erweitert Android mit HarmonyOS 4.3 aber auch um ein paar Funktionen, die beispielsweise das Zusammenspiel mehrere Huawei-Geräte mit demselben Huawei-Account verbessern. So lassen sich Dateien schnell zwischen Huawei-Geräten über den SuperHub austauschen, in den man Texte, Bilder, Dateien und Videos ziehen kann, um sie auf einem anderen Gerät zu nutzen. Zudem lassen sich Fenster frei schwebend und nebeneinander anordnen und in ihrer Größe anpassen.
Hervorragend verarbeitet und leicht
Mit Abmessungen von 196,1 × 289,1 × 5,50 mm und einem Gewicht von 580 Gramm ordnet sich das MatePad Pro 13.2 zwischen dem iPad Air mit 13 Zoll und dem iPad Pro mit 13 Zoll ein. Kleiner, dünner und leichter als das iPad Air, größer, dicker und genauso schwer wie das iPad Pro. Das MatePad 12.2 ist fast 70 Gramm leichter, obwohl es nur 1 Zoll kleiner ist.
Beim Gehäuse setzt Huawei auf einen Mittelrahmen aus einer Magnesium-Legierung und eine Glasfaser-Rückseite. Die Verarbeitung des gesamten Tablets ist in jeder Hinsicht hervorragend. Tasten, Gehäuse, Spaltmaße, Bohrungen und Aussparungen, hier passt alles.
Mit Fingerabdrucksensor und ToF-Kamera
Das Tablet bietet eine Taste zum Ein- und Ausschalten und eine Wippe zur Lautstärkesteuerung. Sie sind oben beziehungsweise an der rechten Seite platziert, wenn das Tablet hochkant genutzt wird. In der Power-Taste ist ein Fingerabdrucksensor verbaut, mit dem das Tablet alternativ zu PIN oder Gesichtserkennung entsperrt werden kann. Die ToF-Frontkamera, über die auch die Gesichtserkennung läuft, bietet wie beim Vorgänger 16 Megapixel. Über sie wird auch die Gestensteuerung realisiert und, dass der Bildschirm eingeschaltet bleibt, wenn man auf ihn guckt.
Wi-Fi 6, GPS, NearLink und Bluetooth
Anders als der ein Jahr alte Vorgänger unterstützt das MatePad Pro 13.2 nun auch Wi-Fi 6 (802.11 ax) mit Dualband (2,4 und 5 GHz). Bei Bluetooth wird mit Version 5.2 allerdings nichts neues geboten. Für kabellose Kopfhörer unterstützt das Tablet neben SBC und AAC auch LDAC und L2HC. Für die Kommunikation zum M-Pencil und dem neuen Keyboard nutzt Huawei das eigene NearLink-Funkprotokoll. Werden die Geräte magnetisch mit dem Tablet verbunden, werden sie automatisch erkannt und zur Verbindung angeboten. Für das Verbinden des Tablets mit Computern und zum Aufladen ist USB-C an Bord.
Das MatePad Pro 13.2 bietet wie das kleinere MatePad Pro 12.2 darüber hinaus GPS zur Positionsbestimmung (GPS/GLONASS/BeiDou/Galileo), kann also auch mit Navigations- und Kartendiensten genutzt werden, was unterwegs mangels Mobilfunkanbindung jedoch die Bereitstellung eines Hotspots über ein Smartphone erforderlich macht.
Einen Steckplatz für Speicherkarten zur Speichererweiterung bietet das Tablet nicht, bei 512 GB internem Speicher sollte dies aber in aller Regel auch nicht notwendig sein.
Neben einem Gyroskop sind im Tablet ein Gravitationssensor, ein optischer Umgebungslichtsensor, ein Hallsensor und ein Kompass verbaut.
6 Lautsprecher und 4 Mikrofone
Um bei der Wiedergabe von Videos oder Musik nicht immer auf Kopfhörer angewiesen zu sein, verbaut Huawei im neuen Tablet insgesamt sechs Lautsprecher, zwei mehr als im MatePad Pro 12.2. Beispielsweise für Videokonferenzen sind vier Mikrofone verbaut – genau so viele wie im MatePad 12.2, doppelt so viele wie im MatePad 11.5"S. Klanglich bieten sowohl die Lautsprecher als auch die Mikrofone eine im Alltag überzeugende Leistung, um über sie Videos wiederzugeben oder in ruhiger Umgebung Videokonferenzen durchzuführen.

Neues magnetisches Full-Size-Keyboard
Veränderungen gibt es auch beim optionalen Smart Magnetic Keyboard, das bei dem großen 13-Zoll-Tablet als Full-Size-Keyboard mit einem Tastenhub von 1,5 mm und Keycaps mit der Standardgröße von 16,5 × 16,5 mm ausgestattet ist. Ebenfalls integriert ist ein Touchpad, das bei diesem Modell 120 × 72 mm misst. Im Vergleich zum Magic Keyboard des Apple iPad Pro 13 ist das Smart Magnetic Keyboard von Huawei 186 Gramm leichter und 0,9 mm dünner.
Drei Aufstelloptionen
Anders als beim MatePad Pro 12.2, bei dem das Tastatur-Cover aus einem Stück besteht und ein Fach für den M-Pencil bietet, ist das Tastatur-Cover des MatePad Pro 13.2 eher wie beim MatePad 11.5S ausgelegt. Es besteht aus einer Rückseite, die sich magnetisch mit der Rückseite des Tablets verbindet und so auch einzeln genutzt werden kann, und dem Tastaturteil, der sich ebenfalls unter das Backcover magnetisch ans Tablet andockt. Diese Aufteilung bietet zwar keinen Platz für den Stift, dafür aber eine getrennte Nutzung und Positionierung von Tastatur und Tablet. Über das Backcover am Tablet lässt sich ein Standfuß ausklappen. Ist die Tastatur auch mit dem MatePad verbunden, lässt es sich so wie ein Notebook nutzen. Ist die Tastatur nicht am Tablet befestigt, können beide Elemente getrennt voneinander aufgestellt werden, lassen sich aber ebenso noch nutzen, da die Tastatur per NearLink drahtlos mit dem Tablet kommuniziert. Sie muss also nicht am Tablet angedockt sein, um genutzt werden zu können. Darüber hinaus lässt sich das Tablet aber auch ganz ohne Tastatur nur mit der Rückseite nutzen und mit ausgeklapptem Standfuß angewinkelt hinlegen, um mit dem M-Pencil auf dem Display schreiben, zeichnen oder malen zu können.
Ein Nachteil dieser drahtlosen Verbindung ist aber, dass man die Tastatur nicht einfach lösen kann, um die Onscreen-Tastatur zu nutzen. Da die Tastatur weiterhin verbunden ist, muss man die Verbindung immer erst manuell in den Einstellungen des Tablets trennen, um das Tablet in Reichweite tatsächlich auch als reines Tablet nutzen zu können. Auch am größeren Modell wäre hierfür ein Ein-/Ausschalter am Keyboard wünschenswert.
Mobiles 1-kg-Notebook
Und da die Kombination aus Tablet und Smart Magnetic Keyboard aber eben auch ein Notebook-Ersatz sein soll, ist auch das Gewicht entscheidend. Während das Tablet allein 580 Gramm wiegt, bringt es die Tastatur auf 480 Gramm, so dass sich ein Gesamtgewicht für die mobile Nutzung von nur 1.060 Gramm ergibt.
Verarbeitung, Passgenauigkeit und Haptik der magnetischen Tastatur sind erneut sehr gut. Wer nicht immer ein Notebook mitschleppen möchte, erhält mit der Tastatur nicht nur einen sehr guten Schutz, sondern auch einen äußerst praktischen Mehrwert im Alltag.
M-Pencil mit NearLink
Wie erwähnt wird aber nicht nur die Tastatur über NearLink per Funk verbunden, sondern auch mit dem MatePad Pro 12.2 lässt sich der M-Pencil zur Stifteingabe für das Schreiben, Malen und Zeichnen nutzen. Der M-Pencil rastet erneut magnetisch an der oberen Seite des Tablets im Landscape-Modus ein. Dort wird er auch kabellos aufgeladen. Da auf den M-Pencil in den letzten Tests bereist mehrfach ausführlich eingegangen wurde, wird an dieser Stelle auf die entsprechenden Abschnitte im Test des MatePad Pro 12.2 und MatePad 11.5"S verwiesen.
Space Ring für die neue Kamera
Das Huawei MatePad Pro 13.2 besitzt zwei Kameras an der Rückseite und eine, bereits erwähnte Frontkamera. Die Linsen an der Rückseite sind von einem „Space Ring“ eingebettet, dessen Design Huawei an das Logo von HarmonyOS angelehnt hat. Mit 13.000 Schliffflächen möchte Huawei in diesem Element zudem seine Handwerkskunst unter Beweis stellen.
Die Hauptkamera wurde von 13 Megapixel beim 2024er Modell auf nunmehr 50 Megapixel mit einer Blende von f/1.8 aktualisiert. Die Weitwinkel-Rückkamera verfügt hingegen über 8 Megapixel, eine Blende von f/2.2. Auch ein LED-Blitz wird erneut geboten. Das Kameramodul ragt aus dem Tablet heraus, ohne Cover kippelt das Tablet auf dem Tisch liegend, mit liegt es exakt plan auf.
Trotz des 50-Megapixel-Sensors ist die Kamera im Tablet nicht so leistungsfähig wie in aktuellen Smartphones, auch von Huawei. Wer die Wahl hat, greift deshalb weiterhin zum Smartphone. Dennoch zeigt das MatePad Pro 13.2 i Vergleich zum MatePad Pro 12.2 deutlich bessere, natürlichere, weniger kühle Farben und ein insgesamt besseres Bild.
Bei Videoaufnahmen unterstützt die Hauptkamera Aufnahmen mit 4K-Auflösung, ist dabei aber auf 30 FPS limitiert. Bei 1080p können über die Hauptkamera Videos auch mit 60 FPS aufgezeichnet werden. Die Frontkamera bietet hingegen maximal 1080p mit 30 Bildern pro Sekunde. Für Videokonferenzen bietet sie auch bei moderatem Licht gute Aufnahmen.
Fazit
Huawei hat das größte Tablet mit 13,2 Zoll mit PaperMatte-Display aufgerüstet, das das Modell aus 2024 noch nicht bietet. Die Verbesserungen beim matten Display gegenüber den bisherigen PaperMatte-Generationen sind aber gering und sollten allein nicht den Ausschlag für das MatePad Pro 13.2 im Vergleich etwa zum MatePad Pro 12.2 geben.

Beachtlicher ist, dass Huawei ohne neuen Prozessortyp deutlich mehr Leistung umsetzen kann. In Grafik-Benchmarks sind mitunter 70 Prozent Mehrleistung gegenüber dem MatePad Pro 12.2 möglich. Bei reinen CPU-Tests sind es immer noch bis zu 20 Prozent, die das neue Tablet vorne liegt. Auch wenn Huawei die eigenen Prozessoren und Geräte hiermit nicht zu Gaming-Tablets machen kann, da die Leistung immer noch deutlich hinter der Spitze des Testfeldes zurückliegt, ist dieser Sprung beachtlich. Wer sein Tablet nicht zum Spielen benutzt, dem reicht die gebotene Leistung im Alltag spielend.
Einhergehend mit der besseren Leistung fällt die Akkulaufzeit des MatePad Pro 13.2 allerdings deutlich kürzer aus als beim MatePad Pro 12.2. Dieser Punkt spricht klar für den Griff zum kleineren Modell.
Und auch wenn das OLED-PaperMatte-Display des MatePad Pro 13.2 sowohl hinsichtlich Farben, Bildwiederholfrequenz, Schärfe und Helligkeit allein betrachtet überzeugen kann, so ist ihm das etwas kleinere Tandem-OLED-Display des MatePad Pro 12.2 etwas überlegen, bietet es insbesondere bei HDR doch eine deutlich höhere Spitzenhelligkeit.
Auch beim neuen Smart Magnetic Keyboard ist das Urteil im Vergleich zum Glide Keyboard des MatePad Pro 12.2 nicht ganz eindeutig. Einerseits lässt es sich besser handhaben, da Rückseite und Tastatur zwei Teile sind, andererseits muss der M-Pencil wieder am Tablet oder in der Tasche verstaut werden und kann nicht in ein Fach an der Tastatur gelegt werden. Im Zweifel ist die flexiblere Handhabung beim MatePad Pro 13.2, wenn man das Tablet nicht nur als Notebook-Ersatz nutzen möchte, aber wohl der Tastatur des MatePad Pro 12.2 vorzuziehen. Mit rund einem Kilogramm Gesamtgewicht ist die Kombination aus Tastatur und Tablet ein willkommener Alltagsbegleiter abseits eines schwereren Notebooks.
Bei der Kamera, die Huawei auf 50 Megapixel aufgewertet hat, ist das Urteil hingegen eindeutig. Hier bietet das neue MatePad Pro 13.2 eine sichtbar bessere Qualität als das MatePad 12.2.
Die Verarbeitung, sowohl des Tablets selbst als auch des Zubehörs, ist erneut hervorragend.
Zu beachten ist, dass auch das MatePad Pro 13.2 aufgrund der US-Sanktionen gegen das Unternehmen ohne Google-Apps ausgeliefert wird. Wer etwas Erfahrung mit Android-Geräten hat, kann jedoch der Schritt-für-Schritt-Anleitung von ComputerBase folgen, die erklärt, wie man die Google-Apps und ‑Dienste auf dem Huawei-Tablet in wenigen Minuten installiert.
Das MatePad Pro 13.2" (2025) ist in Gold mit 12 GB RAM und 512 GB internem Speicher zur UVP von 1.199 Euro verfügbar. Zum Marktstart erhalten Kunden in Deutschland beim Kauf einen 200-Euro-Voucher, sodass der Preis auf 999 Euro sinkt, und kostenlos sowohl den M-Pencil, das Smart Magnetic Keyboard, eine Bluetooth-Maus, einen Rucksack und ein 100-Watt-USB-C-Ladegerät dazu. Das Angebot gilt bis zum 24. März 2025.
- sehr gutes OLED-Display
- reflexionsarme PaperMatte-Beschichtung
- 144 Hz
- praktisches 3:2 Seitenverhältnis
- 512 GB Speicher
- überraschendes Leistungsplus
- hervorragende Verarbeitung
- guter Fingerabdrucksensor
- gute Stereo-Lautsprecher
- Full-Size-Keyboard
- M-Pencil
- vergleichsweise kurze Akkulaufzeit
- Mittelklasse-SoC
- ab Werk keine Google-Apps
- unnötige Bloatware
ComputerBase hat das MatePad Pro 13.2 mit M-Pencil und Smart Magnetic Keyboard leihweise von Huawei zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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