Onyx Boox Note Air 3 C im Test: Der fast sicher geglaubte Amazon-Scribe-Bezwinger
Lange Zeit sah der Boox Note Air 3 C von Onyx im Test wie der sichere Sieger im Duell gegen den Kindle Scribe aus, hatte er seinen Konkurrenten doch jederzeit im Griff und konnte in allen Belangen überzeugen. Ein Grund sprach am Ende dann aber doch dagegen und verhinderte eine klare Empfehlung: die Display-Helligkeit.
Design, Verarbeitung und Preis
Den neuen Note Air 3 bietet Onyx, der nicht nur als eigener Hersteller, sondern auch als OEM-Fertiger in Erscheinung tritt, in zwei verschiedenen Ausführungen an: Wem die klassische Graustufendarstellung ausreicht, der greift zum „normalen“ Air 3. Wer Wert auf eine Farbausgabe legt, bevorzugt dagegen die C-Variante. Preislich macht sich der Unterschied durchaus bemerkbar: So verlangt das Unternehmen 550 Euro für die Ausführung mit Farbdisplay, die Graustufenversion ist hingegen 100 Euro günstiger erhältlich. Im vorliegenden Test wird die Farbversion näher unter Augenschein genommen.
Gleiche Gestaltung, gleiche hochwertige Materialwahl
Optisch greift der Hersteller dabei auf die bewährte Gestaltung des Vorgängers zurück, wobei das neue Produkt mit 193 × 226 mm nur unwesentlich kleiner geworden ist. Auch das Gewicht ist mit 430 g trotz neuer Technik nahezu unverändert geblieben. Für das Gehäuse verwendet Onyx erneut eine Aluminium-Magnesium-Legierung, die ein edles und zugleich robustes Aussehen verleiht. Die einzelnen Komponenten greifen dabei nahtlos ineinander und unterstreichen dadurch die hochwertige Verarbeitung. Das Gehäuse kann aufgrund der Materialwahl ebenso für kühle Finger sorgen: In den warmen Sommermonaten mag das für manch einen Nutzer durchaus angenehmer erscheinen, in der kalten Jahreszeit kann die Rückseite aber unter Umständen unangenehm werden. Gleichzeitig besteht durch deren glatte Oberfläche die Gefahr, dass der E-Book-Reader dem Nutzer in einem unachtsamen Moment leicht aus der Hand gleiten kann.
Die auf den ersten Blick sichtbaren Unterschiede zwischen dem neuen Note Air und seinem Vorgänger fallen gering aus: So besitzt der Einschaltknopf nun einen integrierten Fingerabdrucksensor und ist von der Seite an den oberen Rand gewandert. Die Technik des Reader-Tablet-Hybriden ist in dieser Position wieder im linken Bereich untergebracht, was an einem breiteren Rand zu erkennen ist. Gehalten werden kann der Reader sowohl mit der linken wie auch mit der rechten Hand, für einen Wechsel muss dieser lediglich gedreht werden. Das Gerät verfügt über keine Bedientasten. Die gesamte Bedienung erfolgt entweder über das Display oder den Stift, auf den im weiteren Verlauf des Tests noch näher eingegangen wird.
Onyx Boox Note Air 3 C | Onyx Boox Note Air 2 | Amazon Scribe | |
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Betriebssystem: | Android 12 | Android | proprietäres Betriebssystem |
Display: | 10,30 Zoll 1.860 × 2.480, 300 ppi E-Ink Kaleido 3, 16 Graustufen, beleuchtet Farbdarstellung, 4.096 Farben 930 × 1.240, 150 ppi |
10,30 Zoll 1.404 × 1.872, 227 ppi E-Ink Carta, 16 Graustufen, beleuchtet |
10,20 Zoll 1.860 × 2.480, 304 ppi E-Ink Carta 1200, 16 Graustufen, beleuchtet |
Blaulichtfilter: | Ja | ||
Helligkeitssensor: | – | Helligkeitssensor | |
Bedienung: | Touch, Stifteingabe | ||
SoC: | 2,4 GHz, 8 Kern/e | 2,0 GHz, 8 Kern/e | ?, ? |
RAM: | 4.096 MB | ? | |
Interner Speicher: | 64 GB, erweiterbar (46,0 GB verfügbar) |
64 GB (50,0 GB verfügbar) |
16 GB (? verfügbar) Variante 32 GB (? verfügbar) Variante 64 GB (? verfügbar) |
Konnektivität: | USB Typ C 802.11 b/g/n/ac |
USB 3.0 Typ C 802.11 a/b/g/n/ac |
USB Typ C 802.11 b/g/n |
Bluetooth: | 5.0 | Ja | |
Mobilfunk: | – | ||
Größe (B×H×T): | 193,0 × 226,0 × 5,8 mm | 195,4 × 229,4 × 5,8 mm | 196,0 × 229,0 × 5,8 mm |
Gewicht: | 430 g | 420 g | 433 g |
Schutzart: | IPX8 | – | |
Akku: | 3.700 mAh | 3.000 mAh | ? |
Kabellose Laden: | Nein | ||
Textformate: | CHM, DOC, DOCX, Epub, FB2, FB2.zip, HTM, HTML, PDF, RTF, TXT | ACSM, CHM, CBR, CBZ, DJVU, DOC, DOCX, Epub, FB2, FB2.zip, HTM, HTML, Kindle (AZW), Kindle Format 8 (AZW3), Mobi (geschützt), Mobi (ungeschützt), PDF, PRC, PRC (nativ), RTF, TCR, TXT | DOC, DOCX, HTM, HTML, Kindle (AZW), Kindle Format 8 (AZW3), Mobi (ungeschützt), PDF, PRC (nativ), TXT |
DRM-Formate: | Adobe-DRM E-Pub, Adobe-DRM PDF | Adobe-DRM E-Pub, Adobe-DRM PDF, Kindle (AZW), LCP / Care | Kindle (AZW) |
Audio-Formate: | MP3, WAV | MP3, WAV, OGG, M4B, Audible Hörbücher | Audible Hörbücher |
Vorlesefunktion: | Text-To-Speech | – | |
Preis: | 550 € | 500 € | ab 275 € / – |
Der USB-C-Port, über den der Reader sowohl geladen als auch mit Peripherie verbunden werden kann, ist bei der neuen Generation ebenfalls etwas ungünstig mittig auf der linken Seite (wenn sich der Einschaltknopf oben befindet) angebracht. Wird der Reader beim Lesen, egal ob links oder rechts, normal gehalten, wird der Anschluss stets von der Hand verdeckt. In dieser Position ist ein gleichzeitiges Lesen und Laden des Air 3 C oder eine anderweitige Nutzung des Ports bei zugleich bequemem Halten nicht möglich. Dieser Umstand wurde bereits im Test zum Vorgänger bemängelt. Hier hätten die Entwickler die neue Generation für eine Korrektur nutzen und die Schnittstelle mehr im oberen Bereich anbringen sollen.
Hülle mit kleinen Hindernissen
Um das Lesegerät vor eventuellen Schäden zu schützen, gehört eine entsprechende Hülle ebenfalls zum Lieferumfang, wobei sie den Note Air 3 C nur bedingt zu schützen vermag. So wird sie lediglich mittels Magnete an die Rückseite des Readers angebracht. Dort haftet sie generell gut, jedoch nur so lange, wie die Hülle mit dem Probanden nicht mehr als senkrecht gehalten wird. Hängt dieser nur ein wenig kopfüber, sorgt das Eigengewicht des Air 3 C dafür, dass dieser sich aus der magnetischen Verankerung löst und herausfällt. So modern eine solche Lösung auch erscheinen mag, eine herkömmliche Klemmhalterung würde in den meisten Situationen mehr Schutz bieten. Gerade wenn dem Nutzer das Gerät aus der Hand gleitet, wird nicht selten rein aus Reflex nach der Hülle gegriffen, um den Sturz doch noch zu verhindern. Dieser Ruck könnte bereits dafür sorgen, dass sich der E-Book-Reader von der Hülle löst und ab diesem Moment alleine dem Boden als stetig näher kommendes verbindliches Ziel entgegensieht. Ähnliches wurde bereits im Test zum Kindle Scribe von Amazon bemängelt.
Auch an anderen Stellen bietet die Hülle weniger ausgeklügelte Lösungen: So besitzt sie eine Schlaufe, die sich einerseits um den mitgelieferten und ebenfalls per Magnet seitlich am Gehäuse gehaltenen Stylus und andererseits um den Deckel der Hülle legt, um ihn geschlossen zu halten. Wird der Deckel geöffnet, muss die Schlaufe nach hinten geschlagen werden, wo sie normalerweise ebenfalls durch einen Magneten gehalten wird. Durch Umgreifen oder ähnliche Bewegungen löst sie sich jedoch nicht selten und hängt dann vor dem Bildschirm. Die Spannkraft reicht zwar nicht aus, dass die Lasche auf ihn schlägt, die Geduld des Nutzers wird dabei jedoch nicht selten strapaziert.
Damit besagte Hülle den Note Air 3 C so gut wie möglich schützen kann, steht sie an den Seiten ein paar Millimeter über. Das wirkt sich negativ auf den bereits beschriebenen Einschaltknopf aus, der dadurch mit dem Finger nicht sonderlich gut erreicht werden kann – mit negativer Auswirkung auf den darin befindlichen Abdrucksensor, der dadurch nur umständlich mit dem Finger berührt werden kann.