Ducky One X Tastatur im Test: Induktive Luxus-Tastatur zum fairen Preis
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Ducky realisiert einstellbare Taster auf andere Art: Die One X setzt auf Induktion. Auch, aber nicht nur deshalb ist sie die spannendste Analogtastatur seit langem. Sie brilliert nicht in jedem Punkt, aber liefert durch die Bank mindestens die Note „Gut“. Alle Details im Test.
Vieles, was die Ducky One X (Mini)* kann, kann die Konkurrenz noch ein klitzekleines bisschen besser. Trotzdem macht die neue Enten-Tastatur ein richtig attraktives Angebot und ist das spannendste Analogmodell seit langem. Das liegt nicht nur daran, dass Ducky auf Wesentliches schaut, sondern auch an analogen Induktionstastern. Alle Details im Test.
- Induktive analoge Taster
- Tippgeräusch (Dämmung)
- Verarbeitung
- Einstellungsmöglichkeiten
- Web-App nur am Kabel nutzbar
- Nur ein Profil programmierbar

Ducky One X im Detail
Die One X wird in zwei Formaten angeboten: Neben dem getesteten 60%-Format, das alle Tasten außer Buchstaben und Zahlen streicht, gibt es die Tastatur im normalen Fullsize-Formfaktor, der vier Zusatztasten über dem Nummernblock ergänzt.
Ausstattung
Die Ausstattung deckt im Jahr 2025 alle Wünsche des gehobenen Preissegments ab. Tasten sind beleuchtet und können auf zwei Ebenen programmiert werden, fehlende Tasten und Zusatzfunktionen, die vorrangig aus typischen Medienfunktionen bestehen, finden sich im FN-Layer.
Zur Datenübertragung bietet die One X drei Wege: Bluetooth, 2,4-GHz-Funk und USB über eine Type-C-Buchse. Wie lange der 2.500 mAh große Akku zum Betrieb der Tastatur reicht, verrät Ducky nicht. Die Batterieanzeige kann per Tastenkombination „eingeblendet“ werden, den Ladestand bilden dann die LEDs der Zahlentasten ab.
Ein Hauch nerdig
Im Karton befinden sich zudem „nerdige“ Extras. Tastenkappen in abweichender, bunter Farbe und ein Reinigungspinsel im Entendesign, der auch als Deko-Objekt fungiert, fallen zumindest auf. Beworben werden zudem „Quack Mechanics+“, was zuvorderst einen aufwändigen Aufbau meint – Ducky behält den Fokus stärker auf funktionaler Qualität denn auf Design.
Ducky One X Mini Wireless (Schwarz) |
Ducky One X Wireless |
|
---|---|---|
Größe (L × B × H): | 30,8 × 12,4 × 4,0 (5,4) cm | 45,2 × 15,0 × 4,0 (5,4) cm |
Layout: | 66 Keys („hacker“) | 105 ISO (erweitert) |
Gewicht: | 954 g | 1.605 g |
Gehäuse-Material: | Kunststoff | |
Kabel: | 1,80 m, USB/Type-C-USB (modular), Bluetooth, Funk ? | |
Hub-Funktion: | – | |
Key-Rollover: | 6-KRO, N-KRO | |
Schalter: | Ducky inductive switches Hot-Swap-fähig Analoge Taster |
|
Switch Plate: | Aluminium | |
Tasten: | Form: zylindrisch Material: PBT-Kunststoff Beschriftung: Double-shot molding |
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Zusatztasten: | – | 3 × Medien 1 × Extra |
Medienfunktionen: | Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Stopp, Vor/Zurück | |
Zusatzfunktionen: | Helligkeit (regeln, ausschalten) | |
Beleuchtung: | Farbe: RGB Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Farbschleife Sonstige: individuelle LED-Profile |
|
Makros & Programmierung: | 1 Profile, Hardware-Wiedergabe vollständig (inkl. Sekundärbelegung) programmierbar |
|
Preis: | ab 150 € | 179 $ |
Analoge Taster auf andere Art
Einstellbare Taster machen sich bislang den Effekt zu Nutze und messen die Stärke des Magnetfeldes, das ein im Stempel platzierter Magnet aussendet. Die Taster der One X gehen hingegen einen anderen Weg. Er steckt im Namen: Die „AI“-Taster sind „Analog Inductive“ Switches.
Duckys magnetic switches erklärt
In den „magnetic switches“ stecken immer noch Magnete, nun aber in Stabform, die in Spulen auf dem PCB gesenkt werden. Dort wird beim Ein- und Auslassen über das Prinzip elektromagnetischer Induktion eine Spannung erzeugt (Erklärvideo auf YouTube). Auch darüber lässt sich errechnen, wie tief die Taste eingedrückt wurde, allerdings nicht mehr ganz so leicht wie beim Hall Effekt.
Der Grund für das Abweichen von bewährter Technik steckt in den Details. Die Induktionstaster sparen Strom und Kosten. Laut Ducky brauche es keinen Sensor für jeden Taster mehr, darüber hinaus sei die Technik viel energieeffizienter. Das spielt eine Rolle, wenn es um kabellosen Betrieb geht, weil es sich unmittelbar auf die möglichen Laufzeiten auswirkt. Außerdem versprechen die Taster größere Beständigkeit und Präzision; Hall-Effekt-Taster könnten unter nachlassenden Magneten leiden. Dafür bieten entsprechende Tastaturen aber die Option einer Neukalibrierung.
Taster im Alltag
Der Auslösepunkt der Taster ist zwischen 0,1 und 3,5 Millimeter in 0,1-Millimeter-Schritten einstellbar, der Widerstand beim Eindrücken beginnt bei 40 Gramm. Damit orientieren sich die Taster an der Norm und sind universeller abgestimmt als leichtgängigste Modelle, die bei 30 Gramm beginnen, aber schwerer dosierbar sind.
Der höhere Kraftaufwand bewährt sich als Allround-Abstimmung, weil er die Nutzung sehr früher Auslösepunkte und der Rapid-Trigger-Funktion in scharfer Einstellung erleichtert. Es ist dann weniger leicht möglich, eine Taste durch reines „Auflegen“ der Finger versehentlich auszulösen. Im Gegensatz zu normalen linearen Tastern muss der höhere Widerstand nicht einmal anstrengend wirken. Wer früh auslösen lässt, kann in leichtgängigeren Bereichen bleiben, wenn er auf das vollständige (und sinnlose) Durchdrücken der Taster verzichtet.
Materialseitig setzt Ducky auf POM-Kunststoff für den Stempel und ein Nylon-Gehäuse, das zusammen mit Schmierung und eigenen Stabilisatoren für reibungsfreie Betätigung sorgen soll. Praktisch schrammen die Switches am allerhöchsten Niveau vorbei. Minimale Reibung bleibt bei langsamen, bewussten Herunterdrücken erfahrbar, was den Modellen einen leichten „Cherry-Touch“ verleiht.
Eine feine Spur besser geht das noch, ist aber von störender Präsenz entfernt. Man muss dabei festhalten, dass von Gateron gefertigte Analogtaster gegebenenfalls etwas stärker klappern, aber geschmeidiger bleiben. Wer eigentlich die Ducky-Taster fertigt, ist unklar. Vor Veröffentlichung wurde Cherry als Partner angekündigt, die Taster haben aber mit Cherrys Multipoint Switches wenig gemein und, so legen Bilder nahe, besitzen einen anderen Stempel.
Einstellmöglichkeiten im Vergleich
Bei den Einstellmöglichkeiten schöpft Ducky die meisten Optionen aus. Der verstellbare Auslösepunkt ist gesetzt. Besonders schnelles Auslösen ermöglichen Rapid Trigger, bei denen der Auslösepunkt relativ vom letzten Zurücksetzen berechnet wird. Die Einstellmöglichkeiten bleiben hier jedoch grob und verraten mangels Vorschau in der Software nicht, wie sie sich auswirken.
Darüber hinaus verfügt die One X über Multi-Point-Trigger, die mehrere Auslösepunkte beim Ein- und Ausfedern definieren können, wobei zusätzliche, nicht alternative Signale übertragen werden. Eine analoge Funktion zu Wootings ModTap fehlt auch Ducky, die zwischen Antippen und Drücken unterscheidet. Für eine 60%-Tastatur wäre sie hilfreich.
Beleuchtung & Tastenkappen
Tastenkappen fertigt Ducky aus 85 Prozent PBT-Kunststoff und verweist darauf, dass dieser Wert höher als bei Konkurrenten liege. Durchscheinend sind nur die schwarzen Varianten, die Akzentkappen benutzen als Basisschicht weißen Kunststoff. Bei der Ausleuchtung bleiben Tasten mit feinen Buchstaben oder fein stilisierten Doppelfunktionen dunkler oder zeigen Farbverläufe. Das ist nicht ganz optimal, im Alltag lässt sich darüber jedoch hinwegsehen.
Alltag & Akustik
Dämmung und ein auf Gummi gelagertes PCB sind mittlerweile bei dreistellig teuren Tastaturen Standard. Bei Ducky kommt die aktuell maximale, mehrlagige Dämm-Ausbaustufe zum Einsatz, die hier „Quack Mechanics“ heißt, aber eine reine Marketing-Bezeichnung bleibt. Ungeachtet solcher Wortspielereien schnürt Ducky ein rundes Paket.
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Akustik
Die Entenmechanik macht Tippen auf der One X dezent. Sie sorgt für reduzierten Hall und ein befriedigendes Tock am Ende des Anschlages. Ein leichtes Kunststoff-Klackern bleibt, hier wäre ein Metallgehäuse im Vorteil.
Entsprechende Tastaturen, etwa von Keychron, Akko oder auch die NZXT Function Elite MiniTKL (Test), sind eine Spur satter und klarer im „Tok“, sie kosten allerdings deutlich mehr. Der Wooting 60 HE in der Standardausführung oder der Endgame Gear KB65 HE zieht die One X deutlich davon. Entsprechend lässt sich festhalten: Für die Preisklasse ist das eine sehr gute Bilanz.
Ansonsten macht die One X im Alltag eine hervorragende Figur. Viel lässt sich ohnehin nicht sagen: Das Layout ist sinnvoll gewählt, vor allem aber kann es auf zwei Ebenen angepasst werden. Eine detaillierte Beurteilung der Tastenbelegung erübrigt sich daher. Liegen Pfeil- oder andere Tasten auf der FN-Ebene schlecht, können sie einfach umgesetzt werden. Auch „FN“ selbst darf wandern – zum Beispiel bewährt sich die Funktion als Ersatz für Capslock. So wird es möglich, auch mit der extrem zusammengestrichenen Tastenanzahl effektiv zu arbeiten.
Software
Neu belegt werden Tasten mit einer Web-App, die nur im kabelgebundenen Betrieb funktioniert. Im Prinzip erinnert sie im Aufbau an VIA oder den Keychron-Launcher. An die Qualität von Wootings Software kommt Ducky trotz übersichtlichen Aufbaus nicht heran. Zwar ist die App ein deutlicher Fortschritt gegenüber Systemsoftware-Lösungen von Corsair, NZXT oder Razer sowie einer rein auf Tastenkombinationen basierenden Variante, die Ducky bislang eingesetzt hat.
Sie ist jedoch in zwei Punkten limitierend. Zusatzfunktionen sind auf Lautstärke und Medienplayer beschränkt, die LEDs müssen zwingend über die App eingestellt werden. Darüber hinaus fehlt für die Konfiguration der Taster eine Live-Vorschau zum Testen der Auswirkungen. Man kann damit leben, muss aber festhalten, dass zeitgemäß anders geht.
Fazit: Luxus zum fairen Preis
Vieles, was die Ducky One X (Mini)* kann, kann die Konkurrenz noch ein klitzekleines bisschen besser. Trotzdem macht die neue Enten-Tastatur ein richtig attraktives Angebot und ist das spannendste Analogmodell seit langem. Das liegt nicht nur daran, dass Ducky auf Wesentliches schaut, sondern auch an analogen Induktionstastern.
Dass die Taster mit nur fast eliminierter Reibung ein kleines bisschen hinter der absoluten Spitzenqualität liegen, damit kann man im Alltag gut leben. Gut leben ist das Stichwort: Die aufwändige Dämmung führt zu befriedigendem „Klack“. Auch hier geht es in der Spitze ein wenig besser, aber das, was Ducky bietet, passt – zumal Ducky sich vor Platzhirsch Wooting platziert. Dass man nur ein Profil hat, ein paar Zusatzfunktionen fehlen, die Analogtaster einer Vorschau bedürften? Damit kann man ebenfalls leben, gerade weil zumindest statt Software der Browser zum Programmieren reicht.
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Warum man mit all diesen Dingen leben kann, ist am Ende einfach. Die Enten-Tastatur verlangt „nur“ 150 Euro als Preis für ihre Dienste und ist ein ziemlich rundes Gesamtpaket, das in allen Bereichen wenn nicht Spitze, dann zumindest aber gut ist und sich keine Ausrutscher erlaubt. Wooting nimmt 200 Euro für die lautere, kabelgebundene 60 HE (Test), die für Analogtaster allerdings der Maßstab des Möglichen bleibt, Akko 240 Euro für die Mod 007 HE (Test).
Insofern bietet Ducky eigentlich der perfekte Einstiegspunkt in die Welt analoger Technik.
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ComputerBase hat die One X von Ducky leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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