Glorious GMMK 3 Pro HE im Test: Optionen ohne Ende für 140 bis 600 Euro
Die Serie Glorious GMMK 3 umfasst eine ganze Reihe von Edel- und Luxustastaturen in drei Größen, die auf Wunsch maßgeschneidert werden und aufrüstbar sind. Normale oder Hall-Effekt-Taster, Kunststoff oder das Material der Switch Plate: die Optionen sind vielfältig. Einen Dämpfer liefert der Test, denn der gute Ansatz hakt noch.
Glorious GMMK3: modular & aufrüstbar
Aus der neuen GMMK der 3. Generation macht Glorious eine ganze Serie* für den höher- und höchstpreisigen Bereich. Sie umfasst im Kern vier Tastaturen, die sich allerdings ganz individuell anpassen lassen:
- Basis ist die GMMK 3 mit Kunststoffgehäuse, normalen Tastern und PBT-Tastenkappen.
- Darüber siedelt Glorious mit der GMMK 3 HE ein Modell für Hall-Effekt-Taster an.
- Topmodell ist die GMMK 3 Pro mit Metallgehäuse.
- Die als GMMK 3 Pro HE ebenfalls Hall-Effekt-Technik, also einstellbare Taster mit variablem Auslösepunkt bietet.
Für sich genommen ist die GMMK 3 Pro mit den richtigen Tastern eine ordentliche, angenehm klingende Tastatur. Doch es gibt Detailschwächen und eine (noch) sehr unausgereifte Software. Die Details im Test.
- Breite Auswahl von (HE-)Tastern
- Hot Swap mit analogen & mechanischen Tastern
- Aufrüstbarkeit & leicht zu modifizieren
- ordentliche Akustik & Anmutung
- Software fehlerbehaftet, Features fehlen
- Gehäuse & Modi-Schalter schlecht zu greifen
- FN-Ebene (noch) fest programmiert
- Akustik gut, nicht spitze
- 75% Layout ungeschickt
4 Varianten × 3 Größen = 12 Basismodelle
Alle vier Modellvarianten werden mit Fullsize-, 75%- und 65%-Layout angeboten und können mit einer Polling-Rate von 8.000 Hz arbeiten. Der eigentliche Clou soll aber ein anderer sein: Alle Tastaturen können in allen Bestandteilen auf- und umgerüstet werden. Ein Hall-Effekt-PCB, Metallgehäuse oder andere Farben lassen sich dadurch einfach nachrüsten, ohne ein komplett neues Produkt kaufen zu müssen.
Ob das eine sinnvolle Option ist, hängt stark von den verlangten Preisen ab, zu denen sich Glorious noch nicht vollständig geäußert hat. Ein Drehregler kostet 11 Euro, die Glorious-Plakette 6 Euro, ein Spiralkabel 50 Euro – zum Rest hält sich das Unternehmen noch bedeckt. Einzelne Modelle und Layouts können darüber hinaus als Wireless-Variante mit 2,4-GHz-Funk und Bluetooth 5.2 erworben werden.
Die GMMK3-Serie kann zudem in drei Konfigurationen gekauft werden: Als Barebone ohne Taster und Kappen, als vorkonfigurierte, entweder schwarze oder weiße Variante im freien Handel sowie komplett individualisiert über Glorious' „Boardsmith“-Konfigurator. Nur dort kann auch die Stabilisierung der Taster bestimmt werden: Im Handel gibt es lediglich die gängige Aluminiumplatte, beim Hersteller selbst darf auch Kupfer, Polycarbonat und der Verbundwerkstoff FR4, bei der Gummilagerung für das PCB eine Mischung aus Poron und Silikon gewählt werden, um Anschlag und Klang im Detail zu modifizieren.
Testmuster für 552 Euro
Preise beginnen abhängig vom Formfaktor zwischen 140 und 160 Euro für das Basismodell, 220 bis 230 für Hall-Effekt-Varianten, die Pro-Version liegt zwischen 260 bis 330 Euro und das Topmodell kostet 330 bis 410 Euro – je nach Formfaktor, wobei weniger Tasten hier ausnahmsweise auch weniger Kosten bedeuten.
Das Boutique-Programm liegt noch einmal darüber und treibt schnell Tränen in die Augen. Für die Test-Tastatur werden rund 552 Euro (!) aufgerufen – zugegeben mit teurem Spiralkabel, aber nur mit „Standard-Tastern“. Maximal wären noch einmal gut 50 Euro mehr möglich. Ohne besondere Tastenkappen, mit normalem Kabel und den einfachen Fox-HE-Tastern läge eine bunte 65%-Tastatur in Boardsmith bei 442 Euro; ein riesiger Haufen Geld für Farbe und selbst zur Preisempfehlung der vorkonfigurierten Versionen ein beträchtlicher Aufschlag in Höhe von 30 Prozent.
Im Fullsize-Format gibt es im Konfigurator sowohl beim Basispreis als auch den Kosten für farbliche Gestaltung – Gehäuseteile sind deutlich teuer – noch Luft nach oben. Maximal können Käufer aktuell gut 650 Euro für eine Wireless-75%- oder kabelgebundene Fullsize-Tastatur auf den Tisch legen.
Custom für Anfänger
Man muss schon hier klar sagen: Das sprengt den Rahmen und lässt nur auf günstigere Preise für „Nachrüster“ und Selberbauer hoffen. Diese sind allerdings neben besonders gut verdienenden Anwendern auch die Zielgruppe: Glorious möchte Enthusiasten ansprechen, die den Weg in den Custom-Kaninchenbau scheuen – im Grunde das, was Asus mit der Azoth macht, allerdings durch den Verkauf von Zubehör über den Hersteller selbst viel weiter gedacht. Der Gedanke ist letztlich: Bei Glorious muss man nicht auf unbekannten Seiten, Groupbuys und international suchen, sondern bekommt alles passend aus einer Hand und leicht verfügbar.
Glorious PC Gaming Race GMMK3 Pro HE 65% | |
---|---|
Größe (L × B × H): | 33,2 × 12,4 × 4,1 cm Handballenauflage optional |
Layout: | 68 Keys |
Gewicht: | 1.396 g |
Gehäuse-Material: | Aluminium |
Kabel: | 1,50 m, USB/Type-C-USB (modular), Bluetooth, Funk ? |
Hub-Funktion: | – |
Key-Rollover: | N-KRO |
Schalter: | Glorious Fox HE / Hot-Swap-fähig Analoge Taster |
Switch Plate: | Aluminium |
Tasten: | Form: zylindrisch Material: PBT-Kunststoff Beschriftung: Double-shot molding |
Zusatztasten: | Scrollrad (Lautstärke) |
Medienfunktionen: | Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Vor/Zurück |
Zusatzfunktionen: | Profile wechseln, Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi |
Beleuchtung: | Farbe: RGB Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Farbschleife Sonstige: individuelle LED-Profile |
Makros & Programmierung: | 3 Profile, Hardware-Wiedergabe vollständig (inkl. Sekundärbelegung) programmierbar Variante 3 Profile, Hardware-Wiedergabe vollständig (inkl. Sekundärbelegung), softwarelos programmierbar |
Preis: | 330 € / – |
Analoge Taster (auch) mit Klick
Hot-Swap-fähig sind alle GMMK 3 zu 3- und 5-Pin-Tastern. Nur das PCB der HE-Tastaturen kann darüber hinaus wie das der Akko Mod 007 HE zusätzlich(!) Hall-Effekt-Taster aufnehmen oder in Mischbestückung arbeiten. Der Wechsel erfordert eine manuelle Kalibrierung über die Software, wozu jede Taste einmal gedrückt werden muss.
Wie andere Hersteller garantiert Glorious nur für eigene analoge Taster eine reibungslose Funktion; mechanische Modelle sind uneingeschränkt nutzbare. Als Grund werden wie immer Abweichungen bei der Ausführung der Taster und der Einstellung der Sensoren angegeben; es könne funktionieren, müsse aber nicht. Die Polarität soll derjenigen von Gaterons analogen Tastern entsprechen, was einen Tausch erlauben sollte.
Nachrüsten kostet allerdings: 36 HE-Taster liegen bei 30 Euro. Dafür gibt es nicht nur einen Taster, sondern eine ganze Reihe davon. Neben normalen, linearen Modellen mit typischer, roter Abstimmung bietet Glorious auch gedämpfte Silent- sowie taktile und taktil-klickende Modelle an, bei denen sich der Auslösepunkt verstellen lässt. Der Druckpunkt bleibt allerdings immer an Ort und Stelle. Analog-Features umfassen Rapid Trigger, die Möglichkeit, mehrere Auslösepunkte auf eine Taste zu legen sowie Dynamic Keystroke, das zwischen Antippen und Halten einer Taste unterscheidet. Analoge Eingaben, ein „Thumbstick-Modus“, ist geplant.
Fox-Ultralight-Taster im Detail
Im Test wurde die GMMK3 Pro allerdings nicht mit analogen, sondern mit normalen Fox Ultralight verwendet, Glorious' Version von Speed-Tastern. Sie sind besonders leichtgängig und lösen früh aus. Dabei machen sie einen hervorragender Eindruck: Tippen geht präzise, leichtgängig, gleichmäßig und absolut geschmeidig von der Hand. Auch das Schreiben von Texten funktioniert gut: Leichtgängig bedeutet hier nicht hypernervös.
Selbst auf größeren Tasten lässt sich kein Hauch von Kratzen oder Verkanten provozieren. Auch der „Wobble“, das Wackeln des Stempels hat Glorious reduziert, wenngleich nicht ganz so perfekt wie Asus bei NX-Tastern – die aber sonst nicht mithalten können. Da die Taster darüber hinaus nur minimal angeschlagen werden müssen, machen sie leises Schreiben richtig leicht. Die Fox Ultralight sind daher das, was sie sein müssen: exzellente Taster.
Normale Fox-Taster mit rotem Stempel kratzen hingegen leicht in den Führungen, was auch bei HE-Versionen der Fall ist. Diese Eigenschaft teilen sie sich mit taktilen Panda-Tastern, die über einen deutlich ausgeprägten Druckpunkt verfügen. Je nach Modell ist das gut bis mittelmäßig, aber schwerlich begeisternd für eine über 300 Euro teure Tastatur. Taktil-klickende Raptor-Taster wiederum haben einen – vergleichen mit normalen blauen Tastern – sanfteren, weniger spitzen Druckpunkt, der sie generell angenehmer macht. Wie überzeugend die GMMK 3 wirkt, hängt also zu einem guten Stück von den Tastern ab.
Glorious PC Gaming Race Fox HE | Glorious PC Gaming Race Lynx HE | Glorious PC Gaming Race Panda HE | Glorious PC Gaming Race Raptor HE | |
---|---|---|---|---|
Charakteristik: | linear | taktil | taktil („clicky“) | |
Hubweg: | 4,0 mm | |||
Position des Signalpunktes: | 2,0 mm | |||
Widerstand am Signalpunkt: | 45 g | 40 g | 45 g | 55 g |
Widerstand am Druckpunkt: | – | |||
Lebensdauer (Anschläge): | 100 Mio. |
Alltagserfahrungen: Leise und flexibel
Das Layout beim 65%- und 75%-Modell hat Vor- und Nachteile. Normale 75%-Tastaturen haben bei gleicher Breite selbst zur kleinsten GMMK3 eine Entfernen-Taste und können Pfeil- und Funktionstasten etwas absetzen, wodurch sich die Tasten etwas leichter betätigen lassen – oder sind deutlich schmaler.
Layout geht besser
Die GMMK3 entscheidet sich stattdessen für ineffizient viel, aber schön anzuschauenden Überstand an den Seiten der Tastatur und für Platz um den Drehregler. Durch den Freiraum ist er sehr gut nutzbar und kann durch den Entfall der dritten Funktionstaste in der Reihe komplett natürlich gedreht werden. Letztlich muss hier abgewogen werden, welche Tasten oder Funktionen häufiger verwendet werden, ein „normales“ 75%-Layout erscheint allgemein aber als leicht überlegen. Bei der GMMK3 75% stellt sich die Frage nicht: Keine abgesetzten Tasten und kein Platz um den Drehregler kombiniert lediglich beide Nachteile miteinander.
Medienfunktionen und die fehlenden Tasten liegen auf der FN-Ebene, auch wenn sie auf den Tasten nicht hinterlegt werden. Da Glorious der „Normbelegung“ folgt, geht das Lernen schnell von der Hand. Dafür wird das Design schlichter und das Neubelegen erleichtert. Zumindest irgendwann: Noch können FN-Taste und FN-Ebene nicht modifiziert werden.
Vier Schrauben reichen
Winzige Nörgeleien muss auch das Gehäuse aushalten. Gewicht hilft dem Klang, erschwert jedoch das Verschieben. Andere Hersteller denken deshalb an Griffmulden, mit denen sich leichter unter die Tastatur greifen lässt, Glorious verzichtet darauf. Aufgrund ihrer flachen Form sind Modi-Umschalter an der Rückseite zudem schwierig zu nutzen, auch wenn man das im Grunde nie muss.
Dafür ist Modularität ein echter Pluspunkt. Das Design wurde eindeutig mit Blick auf Modifikationen entworfen. Schrauben an der GMMK ist deshalb erfreulich einfach. Nach nur vier(!) Kreuzschlitz-Schrauben, die unter gesteckten, nicht geklebten Gummifüßen verborgene liegen, lassen sich die Gehäusehälften trennen und alle Komponenten ohne weiteres Schrauben entnehmen. Einfacher geht es kaum. Schön auch: Gasket-Mounts als Ersatz liegen der Tastatur bei, falls beim Modifizieren eine der Auflagen verlorengeht.
Unperfekte Akustik
Das mit Polycarbonate-Platte versehene Testmuster der Redaktion überzeugt klanglich. Es klingt tief, eliminiert Nebengeräusche und unterscheidet sich wohltuend vom hellen Klackern einfacher Tastaturen. Alles andere bewegt sich im Bereich persönlichen Geschmacks. Asus' Azoth Extreme klingt noch etwas dumpfer, Akkos Mod 007 etwas heller, aber erheblich satter und weniger „hohl“, wenn man Taster mit Kraft bis an den Anschlag haut. Gerade Akko zeigt, dass über Dämmung im Gehäuse und etwas flachere Tastenkappen noch mehr zu holen ist. Auch eine Keychron Q5 Max liefert klanglich ein besseres, solideres Bild ab.
Eine Rolle für den Klang spielen aber auch die Taster. In diesem Bereich lässt Glorious kein Potential liegen, zeigt ein Kreuztausch, denn die Fox Ultralight sind isoliert betrachtet angenehmer als Akkos Cream Yellow und deutlich dezenter als einfache MX Red der ersten Generation. Am Gesamteindruck vermag das jedoch nichts zu ändern: Die GMMK 3 ist gut, aber nicht spitze.
Bei der Software versagt
Softwareseitig hat die GMMK 3 eine große Baustelle in vielen Bereichen. Symptomatisch dafür: Jedes Profil kann in drei Ebenen konfiguriert werden, umgeschaltet wird aber nicht über die FN-Ebene – sondern über eine Tastenfunktion, für die aktuell eine andere Belegung geopfert werden muss. Dass FN-Taste und -Ebene nicht programmiert werden können, ist gerade bei Kompaktlayouts ein Ärgernis, für den Preis ein Doppeltes. Die Funktion soll nachgereicht werden.
Auch das Belegen der Tasten geht nicht so gut von der Hand wie nötig wäre. Neu belegte Tasten werden unklar gekennzeichnet, beim Mausover zeigt Core kryptische Bezeichnungen an und gibt „Keyboard Function 11“ für Profile Cycle Down aus. Einzelne Tastenfunktionen lassen sich zudem nicht auf Standard zurücksetzen, die alte Funktion muss stattdessen manuell ausgewählt werden. Wie Software geht, zeigt ansonsten weiterhin Wooting, aber auch Akkos seltsam übersetzter Cloud Driver wäre ein Upgrade. Immerhin: Nicht-HE-PCBs können auch mit quelloffener QMK-Firmware programmiert werden.
Dazu kommen und kamen Fehler: Zu Release wurden LED-Settings nicht korrekt ausgelesen, MX-Taster als analoge angezeigt. Im Kabelbetrieb schaltet die GMMK3 zudem nach kurzer Zeit die LEDs bis zum nächsten Neuverbinden permanent aus, beim Tippen kommt es aufgrund zu knapper Entprellzeit zu Chatter – Doppeleingaben. Die letzten beiden Punkte ist Glorious bereits angegangen, eine Beta-Firmware, die ComputerBase getestet hat, behebt beide Probleme – zumindest fast, denn die Beleuchtung geht nun nur noch kurz aus und dann sofort wieder an.
Selbst dann genügt Core 2 den Ansprüchen an eine teure Tastatur aktuell nicht. Als erster Aufschlag wäre die Software okay, so muss sie beim Kunden reifen. Ein mit heißer Nadel gestricktes Programm will schwerlich schmecken, wenn ein Unternehmen neue Premium-Preisbereiche nicht nur erschließen, sondern gar etablieren möchte.
Fazit: Ganz schön schwer-ig
An sich ist die GMMK 3 Pro mit den richtigen Tastern eine ordentliche, angenehm klingende Tastatur mit ein paar Detailschwächen und sehr unausgereifter Software. Nur das 75%-Layout fällt heraus, es nutzt seinen Platz denkbar schlecht und disqualifiziert sich damit ganz und schnell. Als größte Kritikpunkte bleiben aktuell (noch) fehlende Software-Features, bei dem vor allem die fixe FN-Ebene ärgert, sowie ein schweres, aber ohne Griffmulden schwer bewegbares Gehäuse.
Der eigentliche Kaufgrund wäre neben taktilen HE-Tastern vielmehr das Ökosystem, die Aufrüstbarkeit und das Versprechen von integrierter Bastelfreude. Ob das aufgeht, wird von der Preisgestaltung und der Verfügbarkeit weiterer Teile abhängen. Boardsmith jedenfalls scheint wie bei anderen Angeboten, etwa von NZXT, eine Offerte für Menschen zu sein, für die Geld absolut keine Rolle spielt oder denen Design um jeden Preis wichtig ist. Sind die Preise dort ein Indiz, wird auch das Zubehör viel zu teuer, um praktisch relevant zu werden. Das ist ein Problem, denn Innovation bringt die GMMK 3 über das Ökosystem und die Aufrüstbarkeit in den Markt, nicht so sehr über einen qualitativen Sprung; in diesem Bereich hält sie allenfalls mit.
Beim Preis liegt aktuell ohnehin der Hase im Pfeffer. Schon unabhängig des Blicks auf die Kosten kauft man mit der GMMK 3 ein Produkt, bei dem die bessere Hälfte – die Software – im Argen liegt, und das deshalb zum vorsichtigen Abwarten anrät; Käufer müssen ansonsten darauf hoffen, dass Glorious zeitnah große Schritte macht. Zu viel Potential und zu viel des Gesamtpakets, auch bei Zusatzkomponenten, liegt noch als Versprechen in der Zukunft. Selbst dann müsste die GMMK 3 allerdings günstiger werden, um sich im Direktvergleich zu behaupten.
330 Euro für das getestete Board in der Standardausführung erscheinen auch ungeachtet dieser Mailaise deutlich zu teuer. Hoffnungsschimmer ist lediglich die besser Sichtbarkeit verglichen mit Konkurrenz, weil Glorious Vertriebspartner besitzt – und im Händlerregal verglichen mit Razer und Logitech qualitativ tatsächlich wie ein Upgrade wirkt.
Darauf muss der Hersteller hoffen. Denn: Eine Akko Mod 007B HE (Test) gibt es für 230 Euro mit dem gleichen Featureset, aktuell besserer Software, besserem Klang, besserem Gehäuse und besserem 75%-Layout. Eine Wooting 60 HE (Test) mit besserer Software lässt für 230 Euro noch finanziellen Spielraum für ein Tofu-Case aus Metall und Dämmmaterial, um auch dort gleichzuziehen. Für die GMMK 3 Pro lässt dieses Umfeld derzeit kaum Platz. Schaut man sich um, was ohne Hall Effekt für etwa 150 Euro möglich ist, erscheint auch der Erfolg der kleineren Modelle keinesfalls gesichert: Keychron Q5 Max oder die Non-HE-Versionen der Akko-Tastatur zeigen, dass es auch hier nicht nur günstiger geht, sondern noch Potential ausgeschöpft werden kann.
- Breite Auswahl von (HE-)Tastern
- Hot Swap mit analogen & mechanischen Tastern
- Aufrüstbarkeit & leicht zu modifizieren
- ordentliche Akustik & Anmutung
- Software fehlerbehaftet, Features fehlen
- Gehäuse & Modi-Schalter schlecht zu greifen
- FN-Ebene (noch) fest programmiert
- Akustik gut, nicht spitze
- 75% Layout ungeschickt
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Glorious unter anderem im Rahmen einer Veranstaltung des Unternehmens in Kopenhagen erhalten. Die Kosten für Anreise, Abreise und eine Hotelübernachtung wurden von dem Unternehmen getragen. Darüber hinaus hat ComputerBase die GMMK 3 Pro HE von Glorious leihweise unter NDA zum Testen erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht.
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