Monsgeek M1 V5 im Test: Metall ist Trumpf
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Material ist durch nichts zu ersetzen, schreit die Monsgeek V1 V5 und zeigt auf ihr massives Metallgehäuse. Das und weitere Kniffe bringen in einigen Bereichen Luxus in eine Tastatur, andere Bereiche verfehlen das Segment. Für rund 180 Euro kann das allerdings aufgehen, denn das Material schafft eine gute Custom-Basis im Test.
Wenn die Taster der Händedruck einer Tastatur sind, dann macht die Monsgeek M1 V5 einen nichtssagenden Eindruck. Ihre Stärken liegen in der Verpackung und einem Metallgehäuse. Ein genauer Blick kann sich lohnen, denn die Tastatur-Basis an sich überzeugt. Alle Details im Test.
- Metallgehäuse, satter Klang
- Quelloffene Firmware
- Großer Akku
- Modi-Schalter unter Capslock
- Gehäuse schwer zu greifen
- Taster können leicht kratzen
Monsgeek M1 V5: Schlank, wenig Verzicht
Mit 75%-Layout hat die M1 V5 die wichtigsten Tasten an Bord. Was das Design betrifft, lässt der Hersteller Freiheiten: Weitere Tastenkappen in Schwarz oder Weiß ermöglichen es, das Standard-Design entweder deutlicher oder gar nicht mehr zu akzentuieren. Verpackt wird das in einem massiven Vollmetall-Gehäuse, das zu einem Gewicht von 1,7 kg einen guten Teil beiträgt.
Aufbau im Blick
Pfeil- und Funktionstasten werden allerdings am rechten Rand neu angeordnet, um Platz zu sparen. Entfernen sitzt beispielsweise über der Rücktaste. Abstände zwischen den Tastenfeldern erleichtern die Orientierung ohne Sichtkontakt. Über normale Funktionen geht die Tastatur nur mit einem programmierbaren Drehregler hinaus.
Mehr Ausstattung als gewöhnlich
Daten sendet das Modell über Bluetooth 5.0, 2,4-GHz-Funk oder USB-C. Ein Akku mit einer Kapazität von 8.000 mAh, deutlich mehr als üblich, verspricht laut Hersteller eine Laufzeit von maximal 86 Stunden mit Hintergrundbeleuchtung oder 500 Stunden ohne LEDs.
Gut zu sehen ist darüber hinaus der Einsatz von quelloffener Firmware mit VIA-Unterstützung, die das Konfigurieren der Tastatur auf mehreren Ebenen im Browser ermöglicht.
Akko Monsgeek M1 V5 | |
---|---|
Größe (L × B × H): | 33,3 × 14,4 × 4,0 cm |
Layout: | 81 Keys |
Gewicht: | 1.762 g |
Gehäuse-Material: | Aluminium |
Kabel: | 1,40 m, USB/Type-C-USB (modular), Bluetooth, Funk ? |
Hub-Funktion: | – |
Key-Rollover: | N-KRO |
Schalter: | Akko V3 Piano Pro Hot-Swap-fähig |
Switch Plate: | Polycarbonat |
Tasten: | Form: zylindrisch Material: PBT-Kunststoff Beschriftung: Double-shot molding |
Zusatztasten: | – |
Medienfunktionen: | Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Vor/Zurück |
Zusatzfunktionen: | Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi, Gaming-Modus, System-Funktionen |
Beleuchtung: | Farbe: RGB Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Gaming-Beleuchtung, Farbschleife Sonstige: individuelle LED-Profile |
Makros & Programmierung: | 1 Profile, Hardware-Wiedergabe vollständig (inkl. Sekundärbelegung) programmierbar Quelloffene Firmware |
Preis: | ab 164 € |
Taster: Vielfalt & Flexbililtät
Bestellt werden kann die M1 V5 mit vier verschiedenen Tastern aus dem Akko-Sortiment. Es gibt sie linear mit normalen und verkürztem Hub sowie mit Druckpunkt und in einer hörbar klickenden Version.
Hot-Swap-Sockel ermöglichen es, die Taster werkzeuglos gegen andere 3- und 5-Pin-Modelle zu tauschen. Getauscht werden können darüber hinaus die Stabilisatoren. Am PCB-befestigte Modelle, Akkos TPU-Stabilizers, werden vormontiert, im Lieferumfang befinden sich aber auch verschraubbare Modelle, die eine etwas straffe Rückmeldung und abweichenden Klang vermitteln sollen.
Akko V3 Piano Pro | Akko Rosewood | Akko V3 Creamy Purple Pro | Akko Creamy Cyan | |
---|---|---|---|---|
Charakteristik: | linear | taktil | taktil („clicky“) | |
Hubweg: | 3,1 mm | 4,0 mm | 3,0 mm | 4,0 mm |
Position des Signalpunktes: | 1,9 mm | 2,0 mm | ||
Widerstand am Signalpunkt: | 45 g | 30 g | 65 g | |
Widerstand am Druckpunkt: | – | 55 g | 50 g | |
Lebensdauer (Anschläge): | ? |
Akko V3 Piano Pro
Für den Test hat Akko die M1 V5 mit V3 Piano Pro ausgestattet. Vom Widerstand her entsprechen sie roten Tastern, allerdings mit verkürztem Hub. Dadurch wird der Anschlag schneller erreicht. Das hat zwei Folgen: Erstens fühlen sich die Taster „zackiger“ an, zweitens schlägt der Stempel leichter und öfter an – die Tastatur „klackt“ gleichmäßiger.
Beim Eingleiten machen sich die Führungen wenig bemerkbar, sind bei langsamer Betätigung aber spürbar – bei einzelnen Tastern auch deutlicher. Akko spricht bei diesen Modellen zwar von „zusätzlichen Lubes“, im Ergebnis geht es dennoch feiner. Gaterons G Pro 3.0 oder Jupiter Red, die es teils in günstigeren Tastaturen gibt, heben sich von den Piano Pro noch einmal ab.
Die Akko-Taster sind insgesamt durchaus angenehme lineare Modelle, aber in der Mittelklasse einzusortieren. Das liegt überwiegend an der etwas ungleichmäßigen Qualität einzelner Taster. Für 180 Euro sollte das nicht sein, es erklärt ein wenig, warum Akko Ersatzexemplare beilegt. Dazu kamen bei einem ersten Testmuster Doppeleingaben – ein Defekt, da ein zweites Muster in diesem Punkt problemfrei agierte. Die Tasterqualität blieb allerdings vergleichbar.
Beleuchtung macht Ambiente
Die Hintergrundbeleuchtung hat, wie in letzter Zeit oft, nur ambiente Funktion. Das liegt an den Tastenkappen: Da sie zwar aus zwei Schichten Kunststoff gefertigt werden, von denen keine lichtdurchlässig ist, leuchten die LEDs um die Tasten herum und lediglich das Tastenbett aus. Für gute Ablesbarkeit sorgt alleine der Kontrast zwischen weißer Schrift und grauer beziehungsweise schwarzer Farbe darum herum.
Alltag
Wenn man sich mit den Tastern arrangiert, steht die Monsgeek M1 V5 im Alltag kaum im Weg. Kaum? Weil zwei selten relevante Kleinigkeiten stören. Ansonsten stellt sich die Tastatur solide auf.
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Akustik: Tief und dezent
Bei der Monsgeek sorgt nicht nur das Metall für angenehmen Klang. Auch ein aufwändiger Aufbau mit mehreren Schichtungen Dämmung aus Silikon und Poron eliminieren Hall und erzeugen ein relativ tieffrequentes, aber klares Klacken beim Erreichen des Anschlages, der darüber hinaus klassenüblich durch Gummipuffer am PCB gedämpft wird. Konkurrenz mit Kunststoff-Gehäuse, wie die Sharkoon SGK50, lässt Kunststoff etwas stärker hallen, Anschläge sind dort weniger klar „tockig“.
Im Metall-zu-Metall-Vergleich geht es mehr um Klangfarbe und Nuancen. Eine Keychron Q5 Max tippt etwas heller, eine Akko Mod 007 HE dumpfer. Hier geht es um die Frage, wie und auf welcher Frequenz die Anschläge präsent sein sollen. Den besten Kompromiss hat im persönlichen Geschmack Akko gefunden. Ausschlaggebend ist jedoch der individuelle Geschmack.
Zur geringen Lautstärke tragen die Taster bei. Gateron Pro 3.0 klingen im Direktvergleich dumpfer, hier klackt es am Anschlag etwas heller und prägnanter, das Tippgeräusch wird wahrnehmbarer. Gateron Jupiter aus dem Keychron-Sortiment sind noch einmal heller gefärbt, die Akko-Taster positionieren sich hier in der Mitte. Wie stark sich das auswirkt, ist eine Frage der konstruktiven Beschaffenheit der Tastatur: Das Keychron-Q5-Chassis ebnet sie eher ein, bei der Monsgeek oder auch in einer Sharkoon SGK50 S3 werden sie wahrnehmbarer. In allen Fällen ergeben sich deutliche Unterschiede zu alten Tastern wie Cherry MX1, die hörbar heller und klappernder agieren.
Werkzeugloses Modifzieren
Ein weiterer Vorteil der M1 V5 ist ihre Zugänglichkeit. Während die GMMK 3 Pro HE (Test) noch vier Schrauben zum Erreichen des Innenlebens lösen lässt, sind es bei Monsgeek keine mehr.
Nach dem Abziehen des Drehreglers kann das Oberteil der Tastatur einfach abgedrückt werden. PCB und Dämmung können anschließend einfach aus dem Gehäuse genommen und modifiziert werden. Zum Experimentieren mit verschiedenen Materialien ist das ideal. Auch Tastenkappen und Taster können so leichter getauscht werden.
Layout
Beim Layout liegt der Fokus etwas weniger auf leichter Zugänglichkeit. Durch den Verzicht auf die Beschriftung von Sekundärfunktionen muss auswendig gelernt werden, was durch die konventionelle Platzierung von LED-Steuerung und Verbindugsmodi abgefedert wird. FN+Leertaste visualisiert den Ladestand der Batterie über die Zahlentasten: Je mehr aktiviert sind, desto größer die verbleibende Laufzeit. Im Gegenzug ist das Erscheinungsbild schlicht – und es bleibt auch dann korrekt, wenn Sekundärfunktionen neu belegt werden.
Der vergrößerte Drehregler ist ein zweischneidiges Schwert. Er lässt sich am Rand trotz glatter Oberfläche etwas besser betätigen, mit zwei Fingern an gegenüberliegenden Seiten durch den verringerten Abstand zu den Tasten ein wenig schlechter greifen, wenn nicht nur die Fingerspitzen zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus setzt Monsgeek auf einen Schiebeschalter, der auf reinen Netzbetrieb sowie den MacOS-Modus aktiviert. Dieser Schalter sitzt jedoch unter der Capslock-Taste, deren Kappe zum Ändern der Einstellung abgenommen werden muss. Die übliche Position auf der Rückseite der Tastatur, die sich auch für die Wahl der Betriebsmodi anbieten würde, beherbergt nur den USB-C-Anschluss. Mutmaßlich erleichtert das die Fertigung des Gehäuses, praktisch ist es nur bedingt. Durch die Kombination aus fehlenden Griffmulden und hohem Gewicht lässt sich die M1 zudem schwer umsetzen. Auch das geht besser.
Software ist es wert
Die universelle QMK-Firmware der Tastatur kann über den Browser mit Hilfe von VIA programmiert werden. Dass dazu eine Layout-Datei eingelesen werden muss, die Akko auf der Download-Seite verlinkt, ist eine kleine Hürde für Anfänger, die zuletzt bei Sharkoon nicht nötig war. Dass die Bezeichnungen für Funktionen teilweise etwas technisch sind, muss eingerechnet werden und erfordert ein wenig Mitdenken.
Diese Hürde zu nehmen ist es allerdings wert. VIA verspricht nicht nur Langlebigkeit, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche: Eine Tastatur übersichtlich und alltagstauglich zu programmieren. Für Mac- und Windows-Modus kann zudem jeweils eine abweichende FN-Ebene belegt werden. Dass Änderungen sofort auf den Speicher der Tastatur geschrieben werden, hat ebenfalls Vorteile. Einstellen heißt fertig sein und auf Werbung für Zusatzfunktionen, Ökosysteme und System-Monitoring zu verzichten. Egal auf welchem Betriebssystem. Viel besser geht es kaum.
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Fazit: Für Metall-Freunde
Wenn die Taster der Händedruck einer Tastatur sind, dann macht die Monsgeek M1 V5 einen nichtssagenden Eindruck. Ihre Stärken liegen vielmehr in der Verpackung und einem Metallgehäuse. Ein genauer Blick kann sich lohnen, denn die Tastatur-Basis an sich überzeugt.
Ihre Stärken sind ganz klar das Metallgehäuse und der Umstand, dass sowohl Taster als auch Dämmung ohne Schraubendreher und in Windeseile ersetzt werden können. Dazu kommt die ausdauernde Laufzeit dank großem Akku, hochwertig trockener Klang, und schließlich die quelloffene Software, ein handfester Fortschritt gegenüber herstellereigenen, proprietären Lösungen.
Größte Schwachstelle sind tatsächlich die Taster. Akkos Piano-Pro-Modelle schwanken beim Feedback etwas und können ein wenig kratzen. Fällt das beim Benutzen und Schreiben auf? Minimal. Sind die deshalb schlecht? Ein klares „Jein“. Nicht per se, aber für 180 Euro genügt „ganz okay“ in der Regel nicht den Ansprüchen. Die gleiche Frage stellt sich in Bezug auf die seltsam platzierten Modus-Schiebeschalter oder fehlende Aussparungen am Gehäuse, um die Tastatur umsetzen zu können.

Am Ende kommt es hier auf den Preis an. Über die Hersteller-Homepage und mit oft gewährtem Rabatt liegt die Tastatur bei knapp 165 Euro. Dafür sind die Taster in Anbetracht der Vorzüge verschmerzbar. Eine Keychon Q1 in gleichem Formfaktor ist teurer, ansonsten bleiben für etwas weniger Geld Alternativen mit Kunststoff-Gehäuse, das klanglich in einer anderen Liga spielt. Vor allem wenn man Taster ohnehin tauschen und seine Tastatur modifizieren möchte, ist die M1 V5 daher ein erwägenswertes Angebot. Wer hingegen zuallererst auf die Taster schaut, nimmt besser etwas mehr Geld in die Hand oder begnügt sich mit Kunststoff-Gehäusen.
- Metallgehäuse, satter Klang
- Quelloffene Firmware
- Großer Akku
- Modi-Schalter unter Capslock
- Gehäuse schwer zu greifen
- Taster können leicht kratzen
ComputerBase hat die Monsgeek M1 V5 von Akko leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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