Sharkoon SGK50 S2 & S3 PBT im Test: Nicht für jedermann, aber für viele ein rundes Paket
Eine möglichst kompakte Tastatur mit möglichst wenig Verzicht ist nur möglich, indem alle Tasten zusammengeschoben werden. Sharkoon macht mit der Skiller SGK50 S2 und SGK50 S3 PBT genau das und mehr. Das Ergebnis dieser Effizienz im Test? Nicht perfekt, für einige vielleicht gewöhnungsbedürftig. Aber gut.
Sharkoon SGK50 S2 und S3 PBT im Test
Die Sharkoon SGK50 S2 und S3 PBT bieten ein rundes Paket zum hinnehmbaren Preis. Dass die Tastaturen dennoch nicht jeden Geschmack bedienen können, ist erwartbar, im Allgemeinen funktioniert das auf Effizienz getrimmte Konzept aber gut – so gut, dass es in der Mehrheit der Fälle aufgehen dürfte. Alle Details im Test.
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- Geschmierte Taster
- Leises, unauffälliges Tippgeräusch
- Quelloffene Software
- Kompakte Abmessungen
- PBT-Tastenkappen lichtundurchlässig
- Layout erfordert Kompromissbereitschaft
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Sharkoon Skiller SGK50 S2 und SGK50 S3 im Detail
Beide Skiller-Tastaturen schieben Tasten eng zusammen. Das Ergebnis: Sie minimieren Verzicht und Fußabdruck zugleich, sind am Ende nur so groß wie eine Tastatur im nächstkleineren Formfaktor.
Das Layout ist ungewöhnlich
Die Skiller SGK50S2 schafft es mit Nummernblock, auf die Größe einer Tenkeyless-Tastatur zu kommen. Dazu schiebt Sharkoon Pfeiltasten in das normale Tastenfeld hinein und verkürzt dazu eine Handvoll weiterer Tasten. Funktionstasten sitzen über dem Nummernblock – und zwar alle, weil auch die F-Tasten zusammenrücken.
Bei der SGK50 S3 wird der Nummernblock hingegen ganz gestrichen und Funktionstasten zusammen mit einer Makrotaste überwiegend an den rechten Rand des Tastenfeldes geschoben. Hier gehen die Funktionstasten über Eck.
Normale Ausstattung mit Bonus
Ansonsten bleiben die Tastaturen mit einer Ausnahme simpel. RGB-Tastenbeleuchtung und Datenübertragung via USB-C-Kabel sind Standard. Highlight ist der Verzicht auf Hersteller-Software: Beide Modelle setzen auf die quelloffene QMK-Firmware und können über die VIA-App im Browser konfiguriert werden.
Sharkoon Skiller SGK50 S2 PBT (Gateron G Pro 3.0 Yellow) |
Sharkoon Skiller SGK50 S3 PBT (Gateron G Pro 3.0 Yellow) |
Sharkoon Skiller SGK50 S2 |
|
---|---|---|---|
Größe (L × B × H): | 36,8 × 12,1 × 5,0 cm | 31,0 × 12,0 × 4,0 cm | 36,8 × 12,1 × 5,0 cm |
Layout: | 101 ISO (96 %) | 85 Keys | 101 ISO (96 %) |
Gewicht: | 880 g | 724 g | 880 g |
Gehäuse-Material: | Kunststoff | ||
Kabel: | 1,50 m, USB/Type-C-USB (modular) | ||
Hub-Funktion: | – | ||
Key-Rollover: | N-KRO | ||
Schalter: | Gateron G Pro 3.0 Yellow Hot-Swap-fähig |
Gateron Red / Brown Hot-Swap-fähig |
|
Switch Plate: | Polycarbonat | ||
Tasten: | Form: zylindrisch Material: PBT-Kunststoff Beschriftung: dye sublimation |
Form: zylindrisch Material: ABS-Kunststoff Beschriftung: laser cut |
|
Zusatztasten: | – | 1 × Makro | – |
Medienfunktionen: | Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Vor/Zurück | ||
Zusatzfunktionen: | Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi, Makroaufnahme | Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi, Gaming-Modus, Makroaufnahme | Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi, Makroaufnahme |
Beleuchtung: | Farbe: RGB Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Gaming-Beleuchtung, Farbschleife Sonstige: individuelle LED-Profile |
Farbe: partielle Beleuchtung : RGB Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Farbschleife Sonstige: individuelle LED-Profile |
Farbe: RGB Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Gaming-Beleuchtung, Farbschleife Sonstige: individuelle LED-Profile |
Makros & Programmierung: | 256 kB, 1 Profile, Hardware-Wiedergabe vollständig (inkl. Sekundärbelegung), softwarelos programmierbar Quelloffene Firmware |
256 kB, 1 Profile, Hardware-Wiedergabe vollständig (inkl. Sekundärbelegung), softwarelos programmierbar |
256 kB, 1 Profile, Hardware-Wiedergabe vollständig (inkl. Sekundärbelegung), softwarelos programmierbar Quelloffene Firmware |
Preis: | ab 110 € | ab 90 € | ab 90 € / ab 90 € / ab 90 € |
Tasten im Detail: Lohnt der Aufpreis?
Im Gegensatz zu den normalen SGK50 S2 und S3 besitzen die PBT-Modelle bessere Tastenkappen – und bessere Taster. Gaterons Standard-Taster, die linearen Red und Yellow sowie die taktilen Brown weichen. Angeboten wird das PBT-Modell in nur einer Konfiguration: Mit Gateron G Pro 3.0 Yellow.
Taster: Gateron G Pro 3.0 Yellow
Gegenüber einfachen Standard-Tastern sind die gelben Gateron Pro 3.0 ein spürbares und deutliches Upgrade. Vernünftige Schmierung sorgt für sanftes, kratzfreies Eindrücken, die Konstruktion für weniger Spiel in den Tastenkappen. Kaum wackelnde Tasten wiederum geben eine straffe Rückmeldung. Auch die Lautstärke reduziert sich etwas.
Verglichen mit roten Tastern steigt der Federwiderstand leicht, aber schon merklich an. Schwergängig sind die Taster nicht, erfordern aber eine etwas bewusstere Betätigung. So hat man das Gefühl etwas stärkerer Kontrolle und Präzision, allerdings auch von etwas weniger Agilität. Das ist jedoch eine Frage des Geschmacks. Im mittleren Preisbereich sind G Pro 3.0 eine sehr gute Wahl, die sich positiv von Cherry MX oder einfachen Gateron- und Kailh-Tastern abheben.
Gateron G Pro 3.0 Yellow |
Gateron Red |
Gateron Brown |
Gateron Yellow |
|
---|---|---|---|---|
Charakteristik: | linear | taktil | linear | |
Hubweg: | 4,0 mm | |||
Position des Signalpunktes: | 2,0 mm | |||
Widerstand am Signalpunkt: | 50 g | 45 g | 50 g | |
Widerstand am Druckpunkt: | – | |||
Lebensdauer (Anschläge): | 100 Mio. | 50 Mio. |
Tastenkappen: PBT statt ABS
Der zweite Unterschied der PBT-Version sind die Tastenkappen. Die einfachen Varianten bestückten Gateron-Taster mit Deckeln aus beschichtetem ABS-Kunststoff, aus dem Lettern ausgeschnitten werden. Die Beschriftung kann deshalb unleserlich werden, wenn die Beschichtung abgerieben ist.
Beim teureren Modell verwendet Sharkoon Kappen aus PBT-Kunststoff, der seine raue Oberflächenstruktur sehr viel länger beibehält. Speckiger Glanz ist dem Material deshalb weitgehend fremd. Die Beschriftung wird hier im Dye-Sub-Verfahren aufgebracht. Dabei wird die Farbe der Lettern mit Hilfe von Wärme in den Kunststoff eingearbeitet und dort gebunden. Dadurch ist die Beschriftung gegen Verblassen und Kratzer geschützt, also sehr haltbar. Lichtdurchlässig ist sie allerdings nicht.
Die Beleuchtung reduziert das auf den Status von ambientem Licht, das um die Tasten herum leuchtet. Etwas ärgerlich: Einzelne LEDs, unter Enter sowie linker Shift-Taste leuchten sichtbarer, weniger indirekt an der Taste vorbei. Tasten bleiben aber aufgrund des hohen Kontrastes auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut ablesbar. Letztlich handelt es sich um eine Geschmacksfrage: Man muss diese Art der Beleuchtung mögen. Ein Austausch wird durch das Layout erschwert, das in der untersten Tastenreihe von der ISO-Norm abweicht.
Alltag & Akustik
SGK50 S2 und S3 heben sich in zwei Punkten von der jüngst getesteten, älteren S4 ab. Erstens wird der dünne Schaumstoff zur Dämmung durch dickeres Silikon ersetzt, zweitens die Switch Plate aus Kunststoff anstatt aus Aluminium gefertigt.
Akustik: Hauptsache leise
Das macht einen erheblichen Unterschied. S2 und S3 besitzen ein dumpfes, überaus dezentes Klangbild. Gerade bei normalem, geübtem Schreiben, bei der Krafteinsatz moderiert wird um stärkeres Anschlagen am Hubende zu verringern, sind beide Tastaturen sehr leise und gehen in der Umgebung schnell unter. Sie hebt sich so von Kontrahenten im Segment ab. Das Material der Switch Plate sorgt zudem für etwas sanftere Anschläge, weil es stärker nachgibt als Metall. Vor allem aber reduziert sich die Lautstärke auch hierdurch.
Verglichen mit teureren Produkten geht der S-Serie das knackige, klare Klangbild ab. Cooler Master MK770 oder teure Vollmetall-Tastaturen, Akko Mod 007 oder Keychron Q-Serie (Test der Q5 Max) klingen heller, ohne Hall, sie haben klare, auch bei linearen Tastern „klickende“, aber auch präsente Anschläge. Besser, schlechter? Eine Frage des Geschmacks.
Layout unter der Lupe
Wie gut zusammengeschobene Layouts funktionieren hängt davon ab, wie präzise Finger ohne Hinschauen und haptische Orientierung an den richtigen Stellen landen, wie viel Übungszeit verkraftbar ist – oder wie häufig die „Randtasten“ genutzt werden. Pfeil- und Funktionstasten etwas abzusetzen wird im Allgemeinen bei häufiger Nutzung etwas praktischer sein, gleiches gilt für die F-Reihe.
Dass die letzte Tastenreihe etwas tiefer als die davor liegende Zahlenreihe liegt, erschien auf den ersten Blick seltsam. Nach der Eingewöhnung erschließt sich der Sinn: Die Finger wissen so auf jeden Fall, auf welcher Reihe sie sich befinden. Insgesamt legte sich die anfängliche Skepsis schnell: Das Kompaktlayout sieht schwierig aus, kann aber funktionieren. Entscheidend ist allerdings, wie oft man die am Rand gedrängten Tasten benötigt.
Software ist quelloffen
Quelloffene Software, das Zusammenspiel von QMK und der VIA-App, hat sich schon bei anderen Tastaturen bewährt. Die originale Firmware stellt Sharkoon auf den Produktseiten zum Download bereit, die dann mit QMK umfangreich modifiziert werden können.
Für den Normalanwender empfiehlt sich allerdings der Weg zur browserbasierten und damit plattformunabhängigen VIA-App. Erfreulich: Im Gegensatz zu Nerdytec und Keychron muss dazu keine Config-Datei geladen werden, der Aufruf der App reicht. Die Nutzung erfordert, je nach Vorwissen, ein wenig Eindenken aufgrund teils technischer Bezeichnungen für die Funktionen.
Die Einarbeitung lohnt sich absolut. Änderungen werden sofort auf die Tastatur geschrieben, die Oberfläche ist übersichtlich, die Konfigurationsmöglichkeiten sind weitreichend und umfassen sowohl die FN-Ebene als auch die FN-Taste. Dazu kommt potentiell viel längerer Support als bei einem Hersteller. Kurz: VIA rockt und hebt die Sharkoon-Tastaturen weiter positiv aus der Masse ab.
Design Packs bringen Farbe
Parallel zu den Tastaturen verkauft Sharkoon „Design Bundles“, die zwischen 30 und 45 Euro kosten. Sie enthalten einen Satz bunt gestalteter PBT-Tastenkappen. Design und Beschriftung werden über eine Beschichtung aufgetragen, die prinzipiell Abrieb anheim fällt. Lichtdurchlässig sind auch diese Kappen nicht, was mit Blick auf die Gestaltung allerdings Sinn ergibt. Die zweifarbigen Lettern sind allerdings etwas schwierig: Die weißen Buchstaben zogen beim Herabblicken stets den Fokus auf sich. Teil des Bundles ist zudem eine passende 900 × 400 mm große Desk Mat.
Fazit: Leisetreter
Die SGK50 S2 und S3 bieten ein rundes Paket zum hinnehmbaren Preis. Dass sie nicht jeden Geschmack bedienen können, ist erwartbar, im Allgemeinen funktioniert das Konzept aber gut – so gut, dass es in der Mehrheit der Fälle aufgehen dürfte.
Denn die sehr geringe Lautstärke der PBT-Version, die in dieser Variante überzeugenden Taster, haltbaren Tastenkappen und eine quelloffene Firmware mit leichter und zugleich umfangreicher Programmierung der Tasten sind gewichte Argumente für die SGK50 S2 und S3.
In Kauf nehmen muss man lediglich ein wenig Eingewöhnung in die Software und den Umstand, dass zumindest bei PBT-Versionen die Beschriftung der Tastenkappen lichtundurchlässig ist. Insgesamt sollte man das gut in Kauf zu nehmen können. Auch das Kompaktlayout funktioniert prinzipiell gut – es findet einen Kompromiss aus Nutzbarkeit und Platzgewinn, den Sharkoon maximal effizient ausnutzt.
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Wer die Randtasten allerdings häufig nutzt, sollte tendenziell eher zum 75%-Layout greifen. Die Nerdytec Cykey (Test) für rund 90 Euro ist allerdings lauter und besitzt nur ABS-Tastenkappen. Weitere Alternativen stehen in Form der auch kabellos übertragenden Keychron V1 oder der nur in proprietärer Software programmierbaren Akko 5075B Plus bereit.
ComputerBase hat die SGK50 S2 PBT, die SGK50 S3 PBT sowie das Design Bundle D4 von Sharkoon leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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