Unlimited1980
Lieutenant
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- Beiträge
- 975
Ich bin mal so frei, diesen Post als eigenen Thread zu posten.
Im Jahr 2014 wirds langsam Zeit, diese ewige Legende ein für alle mal zu busten!
Digital Access Legends
Die Legende der "immer schlechter werdenden Latenzzeit"!
Es war einmal vor langer Zeit,... Leute,... ich buste hiermit eine der hartnäckisten und ältesten urbanen Hardwarelegenden, die auch jetzt anlässlich der Einführung von DDR4 in Foren erneut massenepidemisch aufgewärmt wird:
Die Legende der angeblich "immer schlechter werdenden Latenzzeit"!
Sehr gut präsentiert sich diese Legende auch in der bisherigen Diskussion hier im Forum...
1.Grundlagen:
Unterscheidung Latenzzeit und Zyklenanzahl
Ja, es ist richtig: Für die Speicherperformance direkt relevant ist die LatenzZEIT.
Zeit wird immer in einer EINHEIT [h,min,sec,...,ns] angeben!
Umso kürzer die LatenzZEIT, umso besser performt der Speicher.
Insofern ist aus der LatenzZEIT direkt ein Rückschluss auf die Leistungsfähigkeit eines Speichertyps zu ziehen.
Wenn jedoch überall in den Foren von "CL2" etc. zu lesen steht, was kann es auf keinen Fall sein, was diese Zahl angibt, weil sie ja dimensionslos ist?
Richtig: "CL2, etc" ist KEINE Zeitangabe und somit auch keine LatenzZEITangabe!
Somit hats auch erstmal nichts mit LatenzZEIT zu tun!
Die auf der Packung von eurem Speicher beworbene CL gibt nämlich lediglich eine Zyklenzahl an, sprich eine Anzahl an Zyklen, die völlig bedeutunglos ist, wenn man nicht dazu angibt wie lange ein solcher Zyklus dauert.
Genauer gesagt gibt die CL an, wie viele Taktzyklen der Speicher benötigt, um Daten bereitzustellen.
Beispiel:
Würde ein solcher Zyklus z.B. 1sec dauern und wir hätten eine CL1, so hätten wir auch eine Latenzzeit von 1sec.
Was sehr langsam wäre! [TrotzCL1]
Fazit:
Man kann anhand der CL keine Leistungsaussage über einen Speicher treffen -zumindest nicht anhand der CL alleine!
Anhand der LatenzZEIT alleine sehr wohl!
Es ist völlig normal, dass die CL mit steigender MHz-Zahl zunimmt, während die Latenzzeit perfekt gleich bleibt.
2. Entwicklung der Latenzzeit
Sehr interessant ist es zu sehen, dass die LatenzZEIT seit dem letzten Jahrtausend mit SD-RAM PC66, anno 1997, mehr oder weniger eine Konstante von 10ns darstellt, die seither weder langsamer noch schneller geworden ist!
[table="width: 500, class: grid, align: left"]
[tr]
[td]Speichertyp [/td]
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[/table]
Das Verrückte an der Sache ist, dass so viele Leute (auch ganze Generationen an Redakteuren und Artikelschreibern) bis heute immer noch dem Trugschluss unterliegen, dass Speicher mit CL2 per se deutlich schnellere Zugriffszeiten bieten muss als Speicher mit CL20!
Die Realität ist jedoch, dass
DDR - 400 @ CL2 - 2 - 2 - 6 und
DDR4-4000@CL20-20-20-60
in Nanosekunden gemessen EXAKT DIE GLEICHE LATENZEIT von 10ns HABEN!
Das ist ja auch sonnenklar, DDR4-4000 taktet "effektiv" 10x so schnell wie DDR-400.
Daher darf er auch 10x so viele CL-Zyklen benötigen für die selbe Latenzzeit, wie der DDR-400.
Erstaunlich ists auch nur auf den ersten Blick, dass es in punkto Latenzzeit seit so langer Zeit keinen Funken Fortschritt gab.
Eremit hat dazu einen passenden Beitrag gebracht, dass 10ns bereits verdammt schnell ist!
3. Fazit
Man darf die CL nie unabhägig vom Speichertakt bzw. vom "effektiven Speichertakt" betrachten.
Umso höher der Takt, umso höher automatisch die CL, ohne dass die Latenzzeit dabei steigt.
Es wird nie einen DDR4-4800-Speicher geben, der erheblich bessere Timings als CL24-24-24-72 haben wird.
Denn diese Timings sind bereits sehr schnell... sprich genauso schnell wie CL2-2-2-6 bei DDR-400!
Im Jahr 2014 wirds langsam Zeit, diese ewige Legende ein für alle mal zu busten!
Digital Access Legends
Die Legende der "immer schlechter werdenden Latenzzeit"!
Es war einmal vor langer Zeit,... Leute,... ich buste hiermit eine der hartnäckisten und ältesten urbanen Hardwarelegenden, die auch jetzt anlässlich der Einführung von DDR4 in Foren erneut massenepidemisch aufgewärmt wird:
Die Legende der angeblich "immer schlechter werdenden Latenzzeit"!
Sehr gut präsentiert sich diese Legende auch in der bisherigen Diskussion hier im Forum...
1000Postern schrieb:Ach was waren das noch Zeiten mit meinen DDR-400 mit CL2-2-2-5 Latenzen
1.Grundlagen:
Unterscheidung Latenzzeit und Zyklenanzahl
Ja, es ist richtig: Für die Speicherperformance direkt relevant ist die LatenzZEIT.
Zeit wird immer in einer EINHEIT [h,min,sec,...,ns] angeben!
Umso kürzer die LatenzZEIT, umso besser performt der Speicher.
Insofern ist aus der LatenzZEIT direkt ein Rückschluss auf die Leistungsfähigkeit eines Speichertyps zu ziehen.
Wenn jedoch überall in den Foren von "CL2" etc. zu lesen steht, was kann es auf keinen Fall sein, was diese Zahl angibt, weil sie ja dimensionslos ist?
Richtig: "CL2, etc" ist KEINE Zeitangabe und somit auch keine LatenzZEITangabe!
Somit hats auch erstmal nichts mit LatenzZEIT zu tun!
Die auf der Packung von eurem Speicher beworbene CL gibt nämlich lediglich eine Zyklenzahl an, sprich eine Anzahl an Zyklen, die völlig bedeutunglos ist, wenn man nicht dazu angibt wie lange ein solcher Zyklus dauert.
Genauer gesagt gibt die CL an, wie viele Taktzyklen der Speicher benötigt, um Daten bereitzustellen.
Beispiel:
Würde ein solcher Zyklus z.B. 1sec dauern und wir hätten eine CL1, so hätten wir auch eine Latenzzeit von 1sec.
Was sehr langsam wäre! [TrotzCL1]
Fazit:
Man kann anhand der CL keine Leistungsaussage über einen Speicher treffen -zumindest nicht anhand der CL alleine!
Anhand der LatenzZEIT alleine sehr wohl!
Es ist völlig normal, dass die CL mit steigender MHz-Zahl zunimmt, während die Latenzzeit perfekt gleich bleibt.
2. Entwicklung der Latenzzeit
Sehr interessant ist es zu sehen, dass die LatenzZEIT seit dem letzten Jahrtausend mit SD-RAM PC66, anno 1997, mehr oder weniger eine Konstante von 10ns darstellt, die seither weder langsamer noch schneller geworden ist!
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Die Realität ist jedoch, dass
DDR - 400 @ CL2 - 2 - 2 - 6 und
DDR4-4000@CL20-20-20-60
in Nanosekunden gemessen EXAKT DIE GLEICHE LATENZEIT von 10ns HABEN!
Das ist ja auch sonnenklar, DDR4-4000 taktet "effektiv" 10x so schnell wie DDR-400.
Daher darf er auch 10x so viele CL-Zyklen benötigen für die selbe Latenzzeit, wie der DDR-400.
Erstaunlich ists auch nur auf den ersten Blick, dass es in punkto Latenzzeit seit so langer Zeit keinen Funken Fortschritt gab.
Eremit hat dazu einen passenden Beitrag gebracht, dass 10ns bereits verdammt schnell ist!
eremit007 schrieb:In 10ns legt Licht gerade mal 3m zurück. Mit dem Verkürzungsfaktor durch die Permittivität vom PCB liegt die Distanz wohl eher bei 1-2m. Anhand der Zahlen sieht man schon, dass sich da aufgrund physikalischer Grenzen nicht viel verbessern lässt.
Steigern lässt sich nur die Bandbreite, mit der Taktfrequenz und/oder der Breite der Anbindung.
3. Fazit
Man darf die CL nie unabhägig vom Speichertakt bzw. vom "effektiven Speichertakt" betrachten.
Umso höher der Takt, umso höher automatisch die CL, ohne dass die Latenzzeit dabei steigt.
Es wird nie einen DDR4-4800-Speicher geben, der erheblich bessere Timings als CL24-24-24-72 haben wird.
Denn diese Timings sind bereits sehr schnell... sprich genauso schnell wie CL2-2-2-6 bei DDR-400!
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