Plattencrash mit Datenverlust in NAS RAID1 und ReFS

Klaus_57

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Hallo Ihr Lieben
Folgende Situation:
Wir hatten einen Plattencrash in einem NAS mit RAID1-Konfiguration (2 2TB-Seagate HDs). Eine Platte hat ganz den Geist aufgegeben, die Andere interessanterweise hat unerklärlicherweise teilweise die Situation gespeichert von vor 5 Monaten (genau 6. September 2015).
Folgendes Problem:
Teilweise, weil die Situation des 6. Sept. leider nicht vollständig ist! Es fehlen ca. 900 MB Daten - zum Glück nicht wichtig, aber ärgerlich.

Wenn ich diese Platte per USB an meinen Laptop anschließe wird sie normal erkannt und die komplette Ordnerstruktur erkannt - leider sind viele der Ordner nun leer !
Die Datenträgerverwaltung zeigt mir Datenträger 1 (LW-Buchstabe F:) mit 1862,89 GB online, fehlerfrei, primär und 381 MB nicht zugeordnet.
Von den ursprünglich auf der Platte genutzten ca. 980 GB werden nun nur mehr ca. 140 GB als genutzt angezeigt.

Eine Überprüfung mit Testdisk zeigt mir die Platte wie folgt an:
1999GB/1862 GiB
CHS 243136 255 63 sector-size=512
Menupunkt Analyze ergibt folgende Fehlermeldung: Partition Sector doesn´t have the end mark 0xAA55
Ein Durchlauf findet keine Partition und auch deeper search ergibt nichts
Bei Auswahl des Menüpunkts Advanced kommt folgende Meldung: No partition available

Frage:
Sind die Dateien also tatsächlich Pfutsch.
Welche Schritte kann ich eventuell noch unternehmen.

Bitte um Rückmeldung welche weiteren Infos für Euch noch wichtig sind - welche Screenshots ggf. helfen.

Besten Dank jedenfalls schon jetzt für jede Hilfe.

Klaus
 
Was für Platten sind es denn genau? Wenn die eine den Datenstand von vor ein paar Monaten hat, ist sie damals vermutlich aus dem RAID geflogen und es wurde nicht bemerkt, aber man sollten den Zustand des RAIDs und seiner Platten eben immer regelmäßig überwachen und auch Backups machen, denn RAIDs ersetzen keine Backups!

ReFS kenne ich nicht, aber wenn es dynamsiche Datenträger sind, was das mit dem Anschluss über USB keine gute Idee, denn über USB geht das nicht:

Daher würde ich erst einmal beide Platten klonen, am Besten unter Linux mit dd oder wenn es schwebende Sektoren gibt, mit ddrescue. Poste im Zweofel mal die Screenshots von CrystalDiskInfo (die Portable Standard Edition reicht und ist frei von Werbung, einfach auf den Link der Portable klicken, warten bis die zip Datein automatisch downgeloaded wird, die zip speichern und irgendwohin komplett entpacken, dann DiskInfo.exe dort starten) für die beiden Platten, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind.
Ergänzung ()

PS: Unterstützt Testdisk überhaupt schon ReFS? hier wird nur auf R-Studio und remo verwiesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Holt
Danke erstmal für die schnelle Antwort.
Die Platten sind Seagate Barracuda LP 2 TB
Das NAS ist eigentlich so konfiguriert, dass bei Fehlern eine Meldung kommen müsste. Wo die Situation des 6. September herkommt ist vorerst nicht erklärbar. Es ist weder ein automatisches oder nicht automatisches Backup konfiguriert, noch irgend eine Synchronisation. Aber sei's drum - die wichtigen Daten sind gerettet, weil dafür schon ein Backup auf externem Datenträger vorhanden war. Bei den verlorenen Dateien geht es hauptsächlich um Filme - also eigentlich wirklich nur ärgerlich. Und diese Dateien waren im September schon drauf.
Mal sehen ob ich an einen Linux-Rechner komme wegen dem klonen.
Hier der Screenshot der Crystaldiskinfo - nicht wirklich informativ oder ? Übrigens, weiter verbreitern ging nicht.
CrystalScreenshot.jpg

ReFS = Resilient File System; einfach gesagt der Nachfolger von NTFS, ab Windows 8, und eben auch auf dem NAS mit Windows Server 2012.
Übrigens unterstützt Testdisk tatsächlich auch ReFS.

Hier noch ein Screenshot von Testdisk:
Testdisk_Screenshot.png

Gruss
Klaus
 
Klaus_57 schrieb:
Die Platten sind Seagate Barracuda LP 2 TB
Das sind schon mal für diese Anwendung komplett ungeeignete Platten, da hätte man NAS Platten nehmen müssen.
Klaus_57 schrieb:
Das NAS ist eigentlich so konfiguriert, dass bei Fehlern eine Meldung kommen müsste. Wo die Situation des 6. September herkommt ist vorerst nicht erklärbar.
Das hat es offenbar nicht, also lieg da auch was schief. Jedenfalls kannst Du mal davon ausgehen, dass die eine am 6.09. aus dem RAID geflogen ist und seidher das RAID degradiert weitergelaufen ist, bis nun auch die zweite Platten Probleme bekommen hat.
Klaus_57 schrieb:
Es ist weder ein automatisches oder nicht automatisches Backup konfiguriert, noch irgend eine Synchronisation.
Der nächste Fehler, denn RAIDs ersetzen nun einmal keine Backups und ein NAS ist alleine auch kein sicherer Ort für Daten, obwohl die Hersteller das gerne so darstellen.
Klaus_57 schrieb:
Bei den verlorenen Dateien geht es hauptsächlich um Filme - also eigentlich wirklich nur ärgerlich. Und diese Dateien waren im September schon drauf.
Also konntest Du die Daten von der Platte die den Stand vom September hat noch retten, das ist ja schon mal erfreulich.
Klaus_57 schrieb:
Mal sehen ob ich an einen Linux-Rechner komme wegen dem klonen.
Wenn die Daten von der einen Platte lesbar sind, brauchst Du die natürlich nicht mehr zu klonen, aber ein Backup davon anzulegen würde ich dringend empfehlen!
Klaus_57 schrieb:
Hier der Screenshot der Crystaldiskinfo - nicht wirklich informativ oder ? Übrigens, weiter verbreitern ging nicht.
Das sagt nicht wirklich viel aus, aber es könnte auch am USB Gehäuse liegen, nicht alle erkauben das Auslesen der S.M.A.R.T. Werte. Im Zweifel wäre es hilfreich ein anderes, mordernere Gehäuse zu kaufen und zu verwenden oder die Platten intern über SATA anzuschliessen um die S.M.A.R.T. Werte auszulesen.

Klaus_57 schrieb:
ReFS = Resilient File System; einfach gesagt der Nachfolger von NTFS, ab Windows 8, und eben auch auf dem NAS mit Windows Server 2012.
Das weiß ich wohl, aber ich habe es nie verwendet. Man sollte auch eine ECC RAM fähige HW mit ECC RAM haben, wenn man so ein Server-OS mit Prüfsummen und Fehlerkorrektur verwendet, denn sonst riskiert man, dass bei RAM Fehlern die Daten kaputtkorrigiert werden und wenn es die Metadaten betrifft, wir das Filesystem komplett korrupt, bei ZFS ist man dann den Pool los.
 
@Holt

Hallo und vielen Dank soweit.

Zwecks Direktanschluss S-ATA in einem PC mal ne dumme Frage: Kann ich die Platte ohne weiteres in einen laufenden PC (natürlich wenn er ausgeschaltet ist) als Zweitlaufwerk anschließen, oder muss ich was beachten; z.B. Jumper o. ä.

Könnten Dir evtl. die Daten eines HDDScan helfen ?

Und zum Schluss - kannst Du schon einschätzen, ob weitere Suche überhaupt Sinn macht oder sind die fehlenden Daten doch definitiv Pfutsch ?
 
Wirklich wichtige Jumper gab es nur bei ersten SATA 3Gb/s HDDs, weil einige der ersten Chipsätze mit SATA Host Controllern nicht mit den SATA 3Gb/s Platten klargekommen sind und so konnte man frühe SATA 3Gb/s Platten auf den 1.5Gb/s Modus zwingen. Wenn Du also nicht wirklich so ein Mainboard mit einem uralten Chipstz hast, dann sollten die ggf. vorhanden Jumper auf der HDD keine Rolle spielen, sowas wie Master & Slave gibt es bei SATA nicht. Hot-Plug verlangt meist den AHCI Modus und man muss aufpassen die Stecker schön parallele aufzustecken und nicht zu verkeilen, die haben eine bestimmte Reihenfolge in sie Kontakt bekommen müssen, weshalb mache Anschlüsse auf der Platte etwas länger sind als die anderen.

Das sollte hier aber nicht nötig sein, oder hängt der Rechner beim Booten wenn die HDD angeklemmt wurde? Dann wäre es für die Gesundheit der Platte ein schlechtes Zeichen.
 
Hallo

ich hab's mit einem PC aus 2013 versucht und tatsächlich ist der Bootvorgang hängengeblieben.
Danach hab ich mich nicht mehr getraut weitere Schritte zu unternehmen.
Welchen Chipsatz dieser PC hat weiss ich leider nicht
An der Platte selbst sind keine Jumper; der Jumperblock ist leer.
Laut Seagate-Site dienen evtl. Jumper wirklich nur der Begrenzung auf 1,5GB/s.

Ich habe gelesen, dass diese Platten "Hot-plug"-kompatibel sind.
Heisst das, dass ich diese Platte auch mal am eingeschalteten PC anschließen kann ?

Um nochmal auf das NAS zurück zu kommen - Du hast geschrieben, dass diese Platten nicht geeignet sind.
Kannst Du vielleicht welche empfehlen?

Danke

Klaus
 
Ein PC der 2013 gekauft wurde, sollte neu genug sein um mit SATA 3Gb/s keine Probleme zu haben, die fraglichen Chipsätze sind rund 10 Jahre alt und waren die ersten mit SATA Host Controllern. Wenn aber die HDD noch einen Jumper auf 1,5Gb/s hätte, wäre es auch schon eine recht alte HDD sein, denn diese Jumper haben die HDDs schon lange nicht mehr. Zu Hot-Plug hatte ich doch im letzten Post schon alles geschrieben was dazu zu sagen ist, aber wenn der Rechner mit angeschlossener Platte schon beim Bootvorgang hängt, also sehr wahrscheinlich bei der Plattenerkennung im BIOS/UEFI, dann ist die Platte oder das SATA Kabel defekt. Du könntest es also allenfalls noch einmal mit einem anderen SATA Datenkabel probieren, aber wenn das Kabel sonst an einer Platte hing die normal funktioniert, ist wohl die Platte defekt.
 
@Holt
Sorry - das mit dem Hot-plug hatte ich komplett überlesen.
Ich werd's noch mal mit nem anderen SATA-Kabel probieren.
Dieses hat zwar beim letzten Einsatz funktioniert, ist aber schon ein Weilchen her.


Klaus
 
Hallo

ich wollte nur kurz berichten, dass ich meine Daten nun mit dem recovery tool ReclaiMe habe retten können.
Ich hatte zuerst ein paar andere versucht, u.a. Recuva und PC File Inspector, aber die kamen wohl mit dem Filesystem ReFS nic ht zurecht. Das hat nun wie gesagt mit ReclaiMe wunderbar funktioniert. Ich konnte ca. 90 % meiner Daten retten - fehlt wohl nur der Teil, der effektiv auf fehlerhaften Sektoren gespeichert war. Super Sache.
Übrigens hat Photo.rec ebenfalls einen großen Teil der Daten retten können, mit dem Unterschied zu ReclaiMe, dass die geretteten Daten (also die einzelnen Files) alle eigene Filenamen bekommen haben, wo hingegen bei ReclaiMe tatsächlich der Ordnerbaum erhalten blieb und die Dateien mit Originalnamen gerettet wurden. Also eindeutiges Plus für ReclaiMe.

@Mods
Ich weiss leider nicht wie man einen Threat als gelöst kennzeichnet.

LG
Klaus_57
 
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