Kaltstartprobleme / Kondensatorentausch Mainboard Basics

cantknoweveryth

Lieutenant
Registriert
März 2010
Beiträge
733
Hallo, :)

nach Ärger mit Kaltstartproblemen (kalter PC startet erst nach einer gewissen Wartezeit) und Einfrieren / Instabilität von Anwendungen habe ich auf meinem Mainboard einen unsicheren Kantonisten festgestellt:

IMG_0025.JPGIMG_0021.JPG

Zum Kondensatorentausch gibt es ja schon einige durchaus brauchbare Do-It-Yourself-Anleitungen, welche jedoch nicht alles behandeln können.

So hätte ich gern erfahren, was man für einen Lötkolben, speziell auch im Hinblick auf das Ablösen / Entlöten des alten Kondensators braucht. Ist da 30 Watt / Nadelform ausreichend?

Gibt's beim Lötmaterial im Hinblick auf die Qualität etwas zu beachten (mit Blei / ohne Blei)?

Bei den Kondensatoren geht manchmal die Meinung etwas auseinander: Manche sagen das beides, Spannung in Volt und Kapazität in Mükrofarad lediglich Mindestanforderungen sind und man besser alles eine Stufe höher nimmt. So. z. B. statt 6,3 V 10 V und statt 1500müF z. B. 3000 müFarad. Bei der Temperaturstandfestigkeit (105° C statt 85° C) ist dies ja auch gut nachzuvollziehen. Andere Meinungen sagen aber eben, dass die Voltzahl höher gewählt werden kann (soll), aber die Kapazität peinlichst einzuhalten ist? Was gilt da?

Und ansonsten - als Löt-Newbie - die dünne Seite des Kolbens ist die, welche warm wird? ;) ;)

Für aufschlussreiche Auskünfte ist dankbar:

cke :king:
 
Also die Kapazität solltes du definitiv beibehalten !
Spannung kannst du gerne etwas mehr nehmen.

Empfehlen würde ich immer die identischen Werte.

Heutzutage lötet man ohne Blei (Umwelt und so), wobei das Lötzinn mit Blei einen niedrigeren Schmelzpunkt hat und somit das löten etwas leichter / schneller geht.

Es gibt bessere Videos, aber hier ist mal eins was prinzipiell schon ganz ok ist.
Löt Löt
Was hier nicht so gut ist: Beine sollte man vorher kürzen, da jede mechanische Beanspruchung der Lötstelle nach dem Löten vermieden werden sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
30W Lötkolben? Bloß nicht. Max. 20W. Dazu einen Lötabsauger und die feinste Lötspitze.
 
@bart0rn: Danke erst Mal! Kannst Du das etwas näher begründen mit der Kapazität? Normalerweise könnte man doch denken, dass diese nach oben keine Rolle spielen könnte, da ja die stromabfordernde Gegenstelle ja eigentlich nicht wissen sollte, dass diese höher ist und deshalb vielleicht unangemessen hohe Ströme abfordern könnte. Ich würde mir das lediglich wie eine größeres Reservoir vorstellen.

Was sagst Du zu Kolbenform und -leistungsstärke?

cke
Ergänzung ()

@woodpeaker: Dann lies mal das (unter Entlöten):
http://www.elektronikbasteln.pl7.de/defekte-elkos-im-pc-austauschen.html !

Die Fachmeinungen gehen da wohl etwas sehr auseinander!

cke
 
Ich arbeite mit einem 90W Lötkolben. Du musst nur die Temperatur richtig einstellen.

Wenn du keine Temperaturregelung hast dann kannst Du natürlich mit 20W nicht so schnell was kaputt machen (da er einfach ewig braucht und du viel Zeit zum beobachten/denken hast.)

How 2 Löten
Seite 18 ist hier interessant.

Zur Spannung und Kapazität: https://www.elko-verkauf.de/low-esr-typen/90-low-esr-definitionen/264-andere-elkowerte.html?showall=1

Kolbenform: Zu kleine Lötspitze brauchst du länger die Temperatur auf die Lötstelle zu bringen. Zu große Spitze bekommst Du evtl. die Temperatur zu schnell drauf. Also es muss keine Nadelform sein, ich verwende welche mit einer ca. 3mm breiten (abgeflachten) Spitze.
 
die kapazität bestimmt auch das lade und entladeverhalten. bei höherer kapazität ist auch früher eine bestimme spannung erreicht beim laden. das beeinflusst dann an anderer stelle das zeitverhalten.
 
Lieber zuviel Leistung als zuwenig, es ist besser, möglichst heiß aber kurz zu löten, statt minutenlang auf der Lötstelle rumzubraten.

Spannung mindestens so groß wie aktuell verbaut ist, Kapazität würde ich beibehalten. Mehr bringt nicht unbedingt was (u.U. schon, aber dazu müsste man tiefergehende Kenntnisse haben, zu welchem Zweck der C an der Stelle dient. In Schwingkreisen wäre eine falsche Kapazität z.B. nicht angebracht).
Außerdem sollte der Beinchenabstand (Rastermaß) passen, und: Elkos sind gepolt! Nicht falschrum einbauen, sonst gehen sie kaputt.

Stellt sich aber trotzdem die Frage, wie sehr der Aufwand lohnt. Bei alter Hardware kann man reparieren, wenn man den Kram eh zuhause und zuviel Zeit hat.
 
Bitte vorsichtig sein.

Bei falscher Löttechnik ziehst du dir die Vias aus dem Board und das ist relativ irreparabel.

https://www.youtube.com/watch?v=zXZNClRr6R0

Der erklärt das hier an einer Dell Maschine alles 1A. (Ab Min 7)

Und was hier auch noch keiner schreibt: ESR!!!1! muss stimmen. (Serienwiderstand)
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Opa Hermie bei der alten Hardware lohnt es sich zu lernen das man bei neuerer es auch andwenden kann wenn nötig
 
Wie im Video normaler Lötkolben tut's mit etwas höherer Temperatur und einer breiten Spitze um beide Drähte des Kondensators auf 1x zu entlöten. Zum Einlöten dann eine dünne Spitze, gibt schönere Lötstellen.

Wenn es zu heiß wird (zu lang dran oder zu viel Leistung) dann ist die Gefahr groß die Vias zu ziehen. Die sind wie gesagt KO Kriterium. Das Board ist bei Multilayer danach defekt für immer. Da gibt es keine Methode das zu reparieren.
 
Zurück
Oben