wieviel Hitze verträgt ein Mainboard im Backofen maximal?

freifacht

Lieutenant
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Hi Leute,

ich habe hier ein Notebook HP 625, welches das wohl recht häufig auftretetende Probelm hat, dass es sich wg. Problemen am Grafikchip nicht mehr starten lässt.
Jetzt hatte ich als Billigvariante einer Reparatur das Mainboard ausgebaut und für eine halbe Stunde im Backofen bei ca. 180 °C gebacken.
Alles wieder zusammengebaut; das Gerät lässt sich nun zumindest sporadisch starten.
Mal läuft der Rechner hoch und wenn dann Windows läuft, läuft er auch, ohne zu murren.
Wenn man ihn testhalber neustartet, kann es aber passieren, dass er nicht wieder hochfährt.
Manchnmal schafft er es bis zum Windows-Logo, um dann einfach auszugehen, manchmal nur bis zu dem Punkt, wo man die Auswahlanzeige für's BIOS bekommt. Sobald man eine Auswahl, z.B. F2 für's BIOS trifft, geht er einfach aus.
Vor der "Reparatur" lief er wie gesagt, überhaupt nicht mehr an, sie scheint also schon etwas bewirkt zu haben.
Jetzt vermute ich, dass ich mit einer heißeren und evtl. längeren "Back-Reparatur" etwas mehr Erfolg haben könnte.
Dazu würde ich gerne an die Grenze des Machbaren gehen, deshalb, langer Rede kurzer Sinn, meine Frage:
wie heiß kann man ein Mainboard im Backofen "rösten", bevor es irgendeinen Schaden nimmt?

danke schon mal :)
 
Das Mainboard meines HP 2133 Mini-Note habe ich bei 200 Grad ca. 20min gebacken. Das hat es auch wieder zum Leben erweckt. Wie hoch man gehen kann wird aber von verschiedensten Dingen abhängen. Verwendete Kondensatoren, Anbauteile usw. Ist sehr individuell.
Außerdem bin ich mir ziemlich sicher das die Chips die Hitze nicht so toll finden. Mir kommt es so vor als wäre die Performance bei mir danach noch schlechter gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube da gibt es keine verlässliche Aussage, generell sind eigentlich die 180 Grad schon zu viel.
Im Grunde kommt es auch auf die Dauer an wie lange das Board der Hitze ausgesetzt ist.

Der Backofen ist übrigends kein Wundermittel, oft halten die Teile danach nur wenige Monat.
 
Wenn du dir sicher bist, welches Bauteil oder welche Lötverbindung für den Ausfall des Mainboards verantwortlich ist, würde ich eher zu einer Heißluftpistole raten.

Auf niedriger Gebläsestufe habe ich damit so manches Macbook/Notebook wieder zum Leben erweckt. Meist lag es am Grafikchip.

Edit: Wie schon erwähnt ist das keine dauerhafte Lösung.
 
Generell sollte man gar nicht backen, denn diese Temperaturen liegen außerhalb der Spezifikation der einzelnen Komponenten auf dem Board.

Wenn defekt -> Wertstoffhof.
 
Ein Versuch ist es Wert. Die meisten Bauteile können bis zu 105°C Betrieben werden, ich würde im backofen also nicht wesentlich drüber gehen und dafür länger (1-2 Stunden) drin lassen.
 
OK, ich sehe, da habe ich wohl evtl. zu heiß gebacken.
Ich denke, ich werde dann trotzdem mal wie Hackito zur Heißluftpistole greifen und den Bereich um den Grafikchip, der i.d.R. als die Ursache für diesen Fehler angesehen wird, bearbeiten.
Entweder er läuft danach noch eine Weile, oder eben nicht.
Versuch macht kluch ;)

EDIT:
deebo80 schrieb:
Warum schiebt ihr denn Notebooks in den Backofen?

Feuchtigkeitsschaden oder wie?
Gilt als Billigreparatur, um schlechte Lötstellen wieder zum Leben zu erwecken, ist aber, wie weiter oben schon gesagt wurde, meistens nicht von allzu langer Dauer.
Ist wohl auch etwas Glücksache, ob es klappt und wie lange es hält.
Wenn man ein bißchen Spaß am Schrauben abends während des z.B. Fernsehguckens hat, kann man es ja versuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mr.Seymour Buds schrieb:
Generell sollte man gar nicht backen, denn diese Temperaturen liegen außerhalb der Spezifikation der einzelnen Komponenten auf dem Board.

Wenn defekt -> Wertstoffhof.

Ach komm schon.
Eine x Box 360 ist nach dem Backofen noch ein paar Jahre gelaufen​.
Was für eine wegwerfgeneration...
 
Mr.Seymour Buds schrieb:
Generell sollte man gar nicht backen, denn diese Temperaturen liegen außerhalb der Spezifikation der einzelnen Komponenten auf dem Board.

Wenn defekt -> Wertstoffhof.

Deshalb auf mein Rat zu einer feinregulierten Heißluftpistole. Etliche Kondensatoren sind auf Betriebstemperaturen von maximal 105 °C ausgelegt.
 
Wenn nicht sogar schrottige 85° Kondensatoren verbaut sind.

Ich hab mit Backen auch schon die ein oder andere Grafikkarte (Bes. 8800 Ultra) gerettet, allerdings das ewige Leben hatten sie danach nicht.

Bei einem Notebook würde ich eher zur Heißluftpistole greifen.

Backofen hat auch den Nachteil, dass es immer zu Ausdünstungen kommt die besonders gut riechen und sicher sehr gesund sind. Die nächste Pizza mit Elko-Geschmack ist garantiert! ;)
 
freifacht schrieb:
Gilt als Billigreparatur, um schlechte Lötstellen wieder zum Leben zu erwecken, ist aber, wie weiter oben schon gesagt wurde, meistens nicht von allzu langer Dauer.
[...]
Wenn man ein bißchen Spaß am Schrauben abends während des z.B. Fernsehguckens hat, kann man es ja versuchen.
Hmm, ein Backofen extra für Elektronik anzuschaffen finde ich nicht als Billiglösung. Oder wird das in den Backofen für die Lebensmittel gesteckt? Dann braucht man sich über Schadstoffe im Essen wenigstens nicht wundern :daumen:.
 
Zum Glück hatte ich zum Backen einen alten ausrangierten Ofen. In mein normales Backrohr für das Essen würde ich niemals eine Hauptplatine legen und aufheizen.
 
Mr.Seymour Buds schrieb:
Wenn defekt -> Wertstoffhof.

1. Man hat doch nichts zu verlieren
2. In manchen Fällen funktioniert es auch.

Meine R9 270 läuft auch seit über einen Monat wieder.

Außerdem ist es nichts anderes was Reparatur Services machen (entweder austauschen, oder eine gezielte Stelle erhitzen).
Mit dem Backofen erhitzt du zwar alles, dies ist aber nicht schlimm.
 
Nach Euren Schilderungen ist für mich jedenfalls klar:

Keinen gebrauchten Ofen bei Ebay kaufen. :D
 
Jap, weißt nie was da drinn "gebacken" wurde :D
 
Die Temperatur ist beim backen halbwegs egal und muss auch gar nicht so hoch sein.
Beim Backen werden nicht die Lötstellen geschmolzen und neu verbunden (ein weit verbreiteter Irrglaube) sondern durch die Wärmeausdehnung und das anschließende zusammenziehen werden Microrisse überbrückt.

Wichtig ist eigentlich eher dass man das Teil sanft erhitzt, also nicht in den vorgeheizten 200 Grad Ofen sondern am besten in den kalten Ofen und dann erst hoch heizen. Knapp über 100 Grad reicht da meistens völlig und das können auch die meisten Bauteile auch ab.
 
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