160GB HDD wird von Testdisc als 29PB erkannt

LordB

Commodore
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Hallo, folgendes Problem, eine ExcelStor Jupiter 160GB HDD war defekt mit Totalausfall. Kein Motorlauf mehr.
Ich habe das Mainbaord von einer Baugleichen getauscht, damit lief sie wieder an, aber der Lesearm wollte nicht aus der Parkposition fahren, wie ein vorsichtiger Blick (in fast staubfreier Umgebung) unter den Deckel verriet.
Die HDD wurde auch nicht im Festplattendienstprogramm (MacBook Pro, OS X 10.11.3) angezeigt.

Also ganz sacht einmal den Arm um 2mm aus der Parkposition geholt, (nicht auf die Plattern! Nur kurz davor.) Deckel wieder zu und siehe da, die HDD fährt hoch und wird nun als "unbekannt, 29,62 PB" angezeigt, mit der Bitte sie zu initialisieren.

An dieser Stelle kann auch TestDisc wohl erst mal nicht damit anfangen.

Habt Ihr noch Ideen? Von ganz tot bis "Bitte initialisieren" ist ja schon mal ein Erfolg. Nur die 29 PB sind etwas irritierend...

Anhang anzeigen 550092

Anhang anzeigen 550091
 
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Hat die Platte ein ROM mit den spezifischen LAufwerkskalibrierungsdaten? Hast Du das umgelötet?
 
Das weiß ich nicht.
Die Platine lässt sich so 1:1 tauschen und darunter sind nur Kontakte, die ins Innere weiter leiten.

Ich habe Testdisc mal nach Partitionen suchen lassen:


Disk /dev/disk1 - 29616 TB / 26935 TiB - 57843902643615 sectors
Analyse sector 32768/3578068382: 13467%
Read error at 32767/0/1 (lba=32767)
 
wie miac schon sagt bringt dir das umstecken nichts. Jede Platte hat eigene Kalibrierungsdaten daher wird diese falsch erkannt.
 
Hm, das ist natürlich schlecht. Allerdings passiert im Moment noch was seltsames: schalte ich die HDD aus und wieder ein, wird eine andere Größe angezeigt.
Mal 1,2 TB, mal 48 PB. Ich wäre jetzt davon aus gegangen, dass dann auch immer das Gleiche falsche Ergebnis angezeigt werden müsste.

Und: bei jeder Analyse durch Testdisc wird der Read Error an der gleichen Stelle angezeigt.

Disk /dev/rdisk1 - 42058 TB / 38251 TiB - 82145012113597 sectors
Analyse sector 32768/3762577596: 19125%
Read error at 32767/0/1 (lba=32767)

Ließe sich damit nicht was anfangen?

Ein weiterer:

Analyse sector 65536/3762577596: 19125%
Read error at 65535/0/1 (lba=65535)


Ich lass die Analyse mal die Nacht durch laufen ..

Das Problem dürfte ja auch sein, dass sie sich nicht mal als irgend eine HDD ausgibt. Sonst steht da ja eine Information zum Namen und Modell.
 
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Die Platten zum Teil Informationen von den Platter selbst und das scheint überhaupt nicht vernünftig zu klappen. Nach dem Rumbasteln wird ein Profis sich kaum noch der Sache annehmen und damit kannst Du allenfalls noch eine oder zwei andere, baugleiche Platinen versuchen oder die Platten dem Wertstoffhof anvertrauen.
 
Nun, der "Profi" hatte sie gar nicht mehr zum leben erweckt und aufgegeben. Das ist ja überhaupt der Grund, warum es eine 2. baugleiche HDD gibt. Jetzt läuft sie zumindest wieder an und wenn ich Testdisc vertrauen darf, sind einzelne Sektoren lesbar, sonst würde es nicht Sektor für Sektor prüfen können. Den Versuch mit ein zwei anderen kann man sicherlich noch wagen.
 
Sind da wichtige Daten drauf oder warum bemühst du dich so? Eine 160GB HDD... Wenn die kaputt ist weg damit und für 40 Euro eine neue mit 1TB kaufen.
 
Die weitere Analyse mit Testdisk kannst du dir sparen, löte den EEPROM der Originalplatine auf die Neue um, mit etwas Glück sollte die Firmware im Servicebereich der Platte noch nicht überschrieben sein (das geschieht bei WD HDDs unweigerlich wenn auch nur Ein Anlauf mit dem falschen EEPROM durchgeführt wird).
 
Wenn Du noch die alte Controllerplatine hast, dann löte da die Schutzdioden raus und überbrücke ggfls die Sicherungswiderstände. Vielleicht geht es dann wieder.

Leider hast Du ja die Umstände des defektes nicht beschrieben.
 
Ist mir auch nur so herangetragen worden. Die Besitzerin sagte nur, dass die HDD plötzlich tot war. Sie hat sie dann zu einem PC-Spezialisten gebracht. Diese haben eine gleiche HDD besorgt und ihr beide zurück gegeben, mit den Worten "von uns nicht mehr zu retten, ggf. an ein Spezialunternehmen wenden". Sie hat also von einem Spezialunternehmen einen Kostenvoranschlag erstellen lassen. Die zu erwartenden Kosten übersteigen aber ihre finanziellen Mittel, sodass dies leider nicht in Frage kommen kann.

Die Analyse durch Testdisc läuft noch ... ich erwarte mal ca. 4,9 Mio Sektoren. (Vermutlich FAT32) Aktuell sind wir bei 1,6Mio.
 
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NJay schrieb:
Sind da wichtige Daten drauf oder warum bemühst du dich so? Eine 160GB HDD... Wenn die kaputt ist weg damit und für 40 Euro eine neue mit 1TB kaufen.
Es sollte wohl selbstverständlich sein, dass man so eine Aktion immer nur zum Retten von Daten und nicht als Reparatur zur Weiternutzung der Platte macht. :cool_alt:

pcpanik schrieb:
Nun, der "Profi" hatte sie gar nicht mehr zum leben erweckt und aufgegeben.
Was für ein Profi war das denn?
pcpanik schrieb:
Ist mir auch nur so herangetragen worden. Die Besitzerin sagte nur, dass die HDD plötzlich tot war. Sie hat sie dann zu einem PC-Spezialisten gebracht. Diese haben eine gleiche HDD besorgt und ihr beide zurück gegeben, mit den Worten "von uns nicht mehr zu retten, ggf. an ein Spezialunternehmen wenden".
Der Profi wäre hier eben das Spezialunternehmen zur Datenrettung gewesen und an den hätte man sich gleich wenden müssen, wenn die Daten wichtig sind und man selbst damit nicht weiter kommt, etwas weil die Platte gar nicht erst erkannt wird. Diese alte Pltrinetauschtrick geht bei viele neueren HDDs eben nicht mehr und man steigert beim Basteln eben auch nicht unbedingt die Chancen des Datenrettungsprofis.

pcpanik schrieb:
Sie hat also von einem Spezialunternehmen einen Kostenvoranschlag erstellen lassen. Die zu erwartenden Kosten übersteigen aber ihre finanziellen Mittel, sodass dies leider nicht in Frage kommen kann.
Das kostet halt, die Profis brauchen ja auch viel Equipment und Schulung, man hat eben meist nur einen Versuch und muss es gleich richtig machen.

Hast Du wenigstens mal die S.M.A.R.T. Werte ausgelesen und wird die Größe jetzt korrekt angezeigt? Außerdem hätte ich spätestens bei schwebenden Sektoren oder wenn die HDD offen war, sofort mit ddrescue einen Klon gezogen und die Recoverytools darauf losgelassen, statt auf eine HDD in einem fraglichen Zustand.
 
Eine Diskussion über hätte, hätte, ist wie immer nicht zielführend. Was man hätte tun sollen, ist zwar nett zu schreiben, hilft aber nicht.
Das sind gute Informationen fur einen Sticky: was man tun sollte, wenn ...
Das Problem ist, dass müssten dann die betroffenen auch noch lesen.
Was denken sich manche hier, wer heutzutage noch ne 8 Jahre alte 160 GB HDD nutzt? Und kein Backup macht? Sicher keine IT-Affinen Leute. ;)

In Screenshot 1) ist ja zu erkennen, dass keinerlei SMART geliefert wird.

Mal schauen was TestDisc am Ende auswirft. Wenn sich die Möglichkeit ergibt - da wo ich aktuell bin kann ich auf meine Werkzeuge nicht zugreifen - werde ich es mit umlöten der Sicherungsdioden oder des EEPROM versuchen. Wobei mir die Dioden einfacher erscheinen.

Ich lade nachher mal Fotos hoch.

Mein Dank aber für eure Beiträge und Hilfe, und die Informationen!
Ergänzung ()

Hier mal die Fotos:

1) die defekte HDD
01_def_hddgrjsc.jpg

02_def_hdd9ykvz.jpg

01_def_platfbjiw.jpg

02_def_plat65kvp.jpg


2) die Ersatz HDD
01_ers_hddw2kis.jpg

01_ers_platr6jih.jpg

02_ers_plat5fk0o.jpg


Wenn ich alles zurück baue fährt die Ersatz-HDD auch brav hoch und meldet ihr Volume.
SMART wird leider nicht unterstützt.

Anhang anzeigen 550580
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei so alten externen USB Platten wird das Auslesen der S.M.A.R.T. Werte oft nicht unterstützt, während die neueren USB-SATA Bridgechips es fast alle unterstützen.

D3 und D4 (links unten beim Molex Anschluss) müssten die Schutzdiode sein, aber messe die vor dem Löten durch, die sehen auf den Bilder noch gut aus, aber wenn die nur ausgelöst sind und nicht mit viel Last wie z.B. bei einem internen PC Netzteil beaufschlagt wurden, sieht man es ihnen auch i.d.R. nicht an. Der kleine 8 Pin SMT Chip unten rechts könnte der Chip mit den Kalibierdaten sein, da müsste man mal nach der Bezeichnung googlen, aber wenn ich das richtig abgelesen habe, ist es ein 93C76WP und damit ein 8kBit serial EEPROM und damit ein sehr heißer Kandidat für den Chip mit den Kalibierdaten.
 
Dankeschön!! Das sollte helfen.
Wird sicher einige Tage noch dauern bis ich dran arbeiten kann.
Gebe dann Rückmeldung.

Nochmals, Danke.
Ergänzung ()

In Ergänzung, die Ersatz HDD fährt über den Molex auch nicht hoch. Nur über den SATA Stecker. Sind die getrennt abgesichert?
Es stellt sich halt die Frage, was simpler oder erfolgsversprechender ist. Die HDD muss ja nur ein einziges mal hochfahren und sich auslesen lassen.
 
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SUPER Leute, einfach SUPER! Ganz herzlichen Dank im Namen der Besitzerin.

Die Diode D3 hat bidirektionalen Durchgang - also Kurzschluss ;) Umlöten hat zum Erfolg geführt. Die Daten sind kopiert!
Erkennen und einbinden der HDD hat zwar volle 3 Minuten gebraucht und es gab dabei richtig viel Aktivität auf der Platte, was zu einer Menge neuer Schweißperlen geführt hat, aber schlussendlich wurde sie erkannt und ich habe sofort den Kopiervorgang angeworfen. Alles ist gerettet.

Lieder steht auf der Diode für mich nichts verwertbares drauf: BA 81 A gibt mir jedenfalls keine Info. in Sperrrichtung wirft mir das Multimeter 187 aus. Bauform ist DO-214AC, aber das wars dann auch schon. Nun gut, was soll's. Die Daten sind gesichert und bereits noch mal kopiert. Die Hardware kann somit der Verwertung zugeführt werden.
 
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Nachdem die Platten offenbar sogar geöffnet und die Platinen getauscht wurden, ist die Wertstoffverwertung auch das einige, was man mit denen noch anfangen kann. Sonst hätte es gereicht die Diode abzulöten und die HDDs hätte weiter genutzt werden können, die Dioden sind ja nur ein Schutz, aber ohne laufen die Platten auch, nur dann eben ohne den Schutz und bei der nächsten Überspannung sind die dann hin.
 
Nachdem die Platten offenbar sogar geöffnet und die Platinen getauscht wurden, ist die Wertstoffverwertung auch das einige, was man mit denen noch anfangen kann.

Na klar, 8 bzw. 9 Jahre ExelStor Platten die kochend heiß laufen wie die alten IBMs, die damals auch reihenweise starben (ExelStor war der Auftragsfertiger) noch weiter verwenden ... selbst ungeöffnet würde ich denen keine Daten mehr anvertrauen ... ;)

Und das Öffnen war ja notwendig un den verklemmten Arm zu befreien, stand ja oben. ;) Der wollte nicht mehr aus der Parkposition herauskommen.
 
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Das kann auch an den falschen Kalibrierungsdaten der fremden Controllerplatine gelegen haben.
 
Nein, kann es nicht, weil sie auch beim normalen lauf kochend heiß wird. Und die andere ebenfalls. Ich kenne diese HDD Serie. Die gab es entsprechend auch von IBM und die sind meist den Hitzetod gestorben.
 
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