fipsi1 schrieb:
Die haben z. B. 250 Monitor und jeder einzelne hat eine eigene Windows Lizenz bzw. eigenen Computer. Hört sich für mich irgendwie nicht logisch an.
Ist aber absolut logisch, wenn man sich ein bisschen mit der Technik und der Materie befasst.
Erstmal sieht das ja ganz simpel aus. Man stellt einen PC in die Mitte und richtet rundherum 8 Arbeitsplätze ein, steckt 8x Monitor, Tastatur und Maus an und los geht's.
Jetzt schauen wir uns aber mal an, was das eigentlich konkret für die Technik heißt:
Ganz grundsätzlich muss ja dafür schon mal die achtfache leistung verfügbar sein. Das sollte ja relativ verständlich sein. Und das alleine ist schon eine ordentliche Hausnummer. Selbst wenn alle 8 Abrieter nur auf den leeren Windows-Desktop schauen würden, würde das schon massiven Rechenaufwand bedeuten.
Das reicht aber im Endeffekt gar nicht. Damit der PC diese acht Arbeitsplätze völlig unabhängig voneinander versorgen kann, entsteht zusätzlicher Leistungsbedarf. Das Betriebssystem muss ja alle acht Arbeitsplätze irgendwie unabhängig voneinander versorgen und auf die Dinge die da gemacht werden reagieren können. Der Speicher muss so verwaltet werden, dass sich die Leute nicht gegenseitig überschreiben und trotzdem Zugriff auf ihre Daten haben. Hast du schon mal veruscht, dich auf acht verschiedene komplizierte Dinge gleichzeitig zu konzentrieren?
Oder anders gesagt: So wie ein Mensch nur eine begrenzte Anzahl Arme hat und dadurch in der Anzahl der Aufgaben, die er machen kann eingeschränkt ist, ist auch ein Prozessor physikalisch in der Anzahl der Aufgaben, die er gleichzeitig bearbeiten kann eingeschränkt.
Dazu kommt dann noch, dass alleine diese Verwaltung von acht unterschiedlichen Instanzen also auch nochmal Leistung kostet und ungleich schwieriger zu programmieren ist. Wie beim Arbeiten mit vielen Menschen eben auch: Desto mehr Menschen in einer Firma arbeiten, desto mehr Personal braucht es, nur um das Ganze zu verwalten.
Wir können also schon mal sagen, dass für so eine Verwendung (selbst wenn nur einfache Aufgaben erledigt werden sollen) ein extrem starker PC notwendig wäre, der dementsprechend auch extrem teuer wäre.
Dazu kommt, dass die Hardware und das Betriebssystem einfach deutlich aufwändiger wären und alleine das nochmal extra kosten würde. Und selbst dann wäre diese Verwendbarkeit immer noch relativ stark eingeschränkt.
Deswegen ist es eben eigentlich sehr logisch, dass es um Welten einfacher (und dadurch auch günstiger) ist, jedem einen PC hinzustellen.
Je nachdem sind das dann teilweise nur ganz "kleine", schwache PCs, weil nur einfache Aufgaben erledigt werden müssen, aber es sind eben alles einzelne PCs.
Die werden durch Mengenrabatte aber eben auch wieder günstiger.
Jetzt gibt es noch die Variante, dass Server verwendet werden und remote gearbeitet wird. Das klingt erstmal wieder so, als würde es alles vereinfachen, tatsächlich ist es aber genau umgekehrt.
Ich werde mir jetzt sparen, dass noch genauer auszuführen, weil es da dann schon wirklich langsam kompliziert wird und mein Beitrag ohnehin schon sehr lang ist. Bitte bei Interesse selbst recherchieren. Kurz zusammengefasst lässt sich nur sagen, dass ein Server zum einen noch aufwändiger zu verwalten und noch teurer ist und hier, wenn man direkt mehrere Arbeitsplätze anschließen wollte, noch mehr zusätzliche Probleme auftauchen. Auch diese Variante macht das ganze also letzten Endes nur noch komplizierter und teurer.
In manchen Fällen baust du nur ne Verbindung zu nem virtuellen System über Remote Desktop auf, aber selbst da braucht jeder seinen eigenen Hardware Client für die Session.
