J
Jupp53
Gast
Hallo Allerseits,
Heute wurde in den Nachrichtensendungen, die ich in Radio, Fernsehen und Zeitungen verfolge, dieser Tag bis auf einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung, Rubrik "Das politische Buch", ausgelassen.
Es geht um einen mörderischen Angriffskrieg mit Kriegsverbrechen in einem Ausmaß, dass es seitdem nicht wieder gab. Diese Kriegsverbrechen wurden aus tagespolitischen Gründen immer wieder herunter gespielt. Einzig der Bundespräsident Gauck äußerte sich zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am 8.Mai und bezeichnete den millionenfachen Mord an kriegsgefangenen Rotarmisten als "eines der größten deutschen Verbrechen". Steinmeyer verlor dazu dieses Jahr kein Wort. Die umfassende Empörung darüber in Russland unabhängig von politischen Standpunkten wird jeder begreifen, der sich mit der Geschichte beschäftigt hat und keine nationalistische Brille trägt.
Die nationalistischen Organisationen in NSDAP und Wehrmacht brachten von 5,7 Millionen Kriegsgefangenen aus der UdSSR alleine 3 Millionen durch Hunger, Folter und Erschießungen um. Die Hälfte der 27 Millionen Toten in der UdSSR waren Frauen, Kinder und Greise, die der antislawischen Rassenpolitik und dem Antikommunismus zum Opfer fielen.
Die Täter kamen in der Regel unbestraft davon. Wenn es doch zu Gerichtsverfahren kam, wurde die Strafe oft nach ein paar Jahren ausgesetzt. Der Artikel der SZ berichtet das Beispiel des Mörders Egon Zill, Schutzhaftlagerführer im Konzentrationslager Dachau. Dieser Mann war stolz auf seine Beteiligung an der Erschießung von 4000 Menschen zwischen 1941 und 1942. Er war einer von 190 Tätern. 1955 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde er bereits nach 8 Jahren aus der Haft entlassen und lebte bis 1974 weiter in Dachau.
Das Übersehen und Vergessen dieser Verbrechen aus tagespolitischer Opportunität (Auseinandersetungen mit der UdSSR im Kalten Krieg, aktuelles Feindbild Russland für die NATO, völkerrechtswidrige Annektion der Krim, Krieg in der Ostukraine) ist gefährlich. Die Erinnerung muss wach gehalten werden, um die Gefahren von Rassismus ("slawische Untermenschen"), Nationalismus ("Deutschland gegen den Rest der Welt" damals, Deutsche gegen Ausländer heute) und Militarismus (Kriege der NATO, Waffenexporte) immer wieder klar wahrzunehmen und in der Zivilgesellschaft zurückzudrängen.
Stichworte 1.Ordnung: Überfall auf die UdSSR, Kriegsverbrechen, Opportunistische Haltung zu Menschenleben.
Stichworte 2.Ordnung: Zivilgesellschaft, Rassismus, Nationalismus, Militarismus
Gruß Jupp
Heute wurde in den Nachrichtensendungen, die ich in Radio, Fernsehen und Zeitungen verfolge, dieser Tag bis auf einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung, Rubrik "Das politische Buch", ausgelassen.
Es geht um einen mörderischen Angriffskrieg mit Kriegsverbrechen in einem Ausmaß, dass es seitdem nicht wieder gab. Diese Kriegsverbrechen wurden aus tagespolitischen Gründen immer wieder herunter gespielt. Einzig der Bundespräsident Gauck äußerte sich zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am 8.Mai und bezeichnete den millionenfachen Mord an kriegsgefangenen Rotarmisten als "eines der größten deutschen Verbrechen". Steinmeyer verlor dazu dieses Jahr kein Wort. Die umfassende Empörung darüber in Russland unabhängig von politischen Standpunkten wird jeder begreifen, der sich mit der Geschichte beschäftigt hat und keine nationalistische Brille trägt.
Die nationalistischen Organisationen in NSDAP und Wehrmacht brachten von 5,7 Millionen Kriegsgefangenen aus der UdSSR alleine 3 Millionen durch Hunger, Folter und Erschießungen um. Die Hälfte der 27 Millionen Toten in der UdSSR waren Frauen, Kinder und Greise, die der antislawischen Rassenpolitik und dem Antikommunismus zum Opfer fielen.
Die Täter kamen in der Regel unbestraft davon. Wenn es doch zu Gerichtsverfahren kam, wurde die Strafe oft nach ein paar Jahren ausgesetzt. Der Artikel der SZ berichtet das Beispiel des Mörders Egon Zill, Schutzhaftlagerführer im Konzentrationslager Dachau. Dieser Mann war stolz auf seine Beteiligung an der Erschießung von 4000 Menschen zwischen 1941 und 1942. Er war einer von 190 Tätern. 1955 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde er bereits nach 8 Jahren aus der Haft entlassen und lebte bis 1974 weiter in Dachau.
Das Übersehen und Vergessen dieser Verbrechen aus tagespolitischer Opportunität (Auseinandersetungen mit der UdSSR im Kalten Krieg, aktuelles Feindbild Russland für die NATO, völkerrechtswidrige Annektion der Krim, Krieg in der Ostukraine) ist gefährlich. Die Erinnerung muss wach gehalten werden, um die Gefahren von Rassismus ("slawische Untermenschen"), Nationalismus ("Deutschland gegen den Rest der Welt" damals, Deutsche gegen Ausländer heute) und Militarismus (Kriege der NATO, Waffenexporte) immer wieder klar wahrzunehmen und in der Zivilgesellschaft zurückzudrängen.
Stichworte 1.Ordnung: Überfall auf die UdSSR, Kriegsverbrechen, Opportunistische Haltung zu Menschenleben.
Stichworte 2.Ordnung: Zivilgesellschaft, Rassismus, Nationalismus, Militarismus
Gruß Jupp