22. Juni

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hal9000

Captain
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in zeiten, in denen überall und gern von Krieg gesprochen und geführt wird, sollten die Menschen kurz innehalten und an den 2. Juni zurückdenken, auch wenn alles getan wird, diesen Tag aus dem Gedächtniss der Menschen zu verdrängen. Und zwar an den 22. Juni 1941. 22. Juni 1941 - Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion. ~ 27 Millionen (27 000 000) Bewohner der Sowjetunion tot. Dutzende Millionen Tote in vielen anderen Ländern. Deshalb kurz innehalten und genau daran denken, bevor man wieder in Kriegsgeheul ausbricht.
 
Überrascht mich nicht, dass von dir eine so einseitige Darstellung kommt bzw. dass du in solcher Form an dieses Datum erinnerst. Aber wenn du die Opfer des deutschens Feldzugs gegen Russland betrauerst und damit fertig bist, den Zeigefinger zu erheben, dann kannst du gleich damit weitermachen die Opfer der Stalinschen Säuberungen zu betrauern. Oder vielleicht betrauerst du die Opfer des Kommunismus insgesamt.

Nur damit mich hier keiner falsch versteht: Ich will weiß gott nicht Böses mit Bösem vergleichen oder Opferzahlen gegenzählen um zu errechnen, wer der schlimmere Diktator ist, noch sympathisiere ich irgendwie mit dem rechten Lager oder gar Nazideutschland. Bei Hal9000 hat man nur leider immer eine sehr einseitige, anti-deutsche, anti-westliche Attitüde. Und dieses stumpfe Schwarz/Weiß denken bringt mich auf die Palme. Deswegen muss ich ihn leider daran erinnern, dass auch seine "Helden" keine ganz weiße Weste haben, obwohl er doch so gerne die verschiedenen Systeme (Kapitalismus/Kommunismus, Westen/Osten) in Schubladen wie "gut" oder "böse" steckt.
 
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Diese 27 Millionen Tote sind nicht an einem Tag gestorben sondern im Verlauf des Krieges.

Wenn wir an jedem Tag gedenken müssen werden wir aber langsam depressiv. Ich glaube an den Krieg, der geführt wurde, denkt "Deutschland" noch viel zu oft. Es ist 70 Jahre her! Das ist keine Ausrede oder Aufforderung zum vergessen, aber hey: Da haben hier sicher 99% der Forumuser noch nicht gelebt.

Ebenso sind nach dem Krieg unter Stalin ca. 3 Millionen Opfer im eigenen Land durch die Stalinsche Säuberungen geworden.
 
kommt runter von eurer palme.ja, es ist 70 jahre her. 27 mio tote dort im osten und 50 bis 70 mio tote weltweit. unglaubliche gräueltaten sind verübt worden. von allen am krieg beteiligten. nicht mehr daran denken? ihr dürft das gerne. ich werde es trotzdem machen. und ich wiederhole mich, es geht nicht darum, was einer ist, sondern was einer tut. und egal seiner politischen/ religiösen und wer weiß noch überzeugung. das ist schwarz-weiß-denken. es ist aber trotzdem schön, das man die toten der einen seite mit den toten der anderen seite aufwiegt. da werf ich gleich noch die unzähligen toten der kolonisierung aller möglicher kontinente in die waagschale. und wenn sich alle etwas beruhigt haben, solten witr über krieg grundsätzlich nachdenken. und auch kurz an die mio toten von vor 70 jahren denken.
 
da werf ich gleich noch die unzähligen toten der kolonisierung aller möglicher kontinente in die waagschale.

Es ging um keinen Vergleich, es ging darum, dass in der Sowjetunion auch direkt nach dem Krieg Menschen unterdrückt und getötet wurden, vom "eigenen Land" sozusagen. Das ist kein Vergleich und keine Rechtfertigung, es zeigt nur, dass zu diesen Tagen eben nicht alles ok war um es gelinde auszudrücken.

Und da hast du vollkommen Recht. Eine Gräueltat wird nicht durch andere aufgewogen etc. Aber es sind eben wie du sagst durch die Kolonisierung und "Bekehrung" anderer Menschen in die "Zivilisation" so viele gestorben, da kräht heute tatsächlich kein Hahn mehr nach. Frag die übergebliebenen Indianer bzw. für mich Amerikaner. Oder die Australier, für mich Engländer.... Das ist nicht vergessen, es wird nur mit einem Augenzwinkern weggetan. Aber die heutige Generation kann da nichts dafür. Ebenso die Kämpfe der Menschen afrikanischer Abstammung(bin mir nicht sicher wie ich es politisch korrekt ausdrücken soll) um Gleichberechtigung. Das alles sollte man nicht unter den Teppich kehren, aber das begegnet mir doch nicht im Alltag oder? Wenn ich jemanden sehe, der Anders ist, denke ich doch nicht direkt an irgendwelche Massengräber oder Tote, sondern ich sehe einfach nur eine weitere Person.

Von daher halte ich es einfach für übertrieben hunderte von Gedenktagen zu halten, heute für die getöteten Sowjetische Bevölkerung, morgen für die Menschen jüdischer Abstammung, übermorgen für die Polen (die werden meist kaum erwähnt), dann die Indianer, die Franzosen, die ..... Die Liste ist endlos. Und daher für mich nicht von Belang. Wichtig ist doch, dass wir uns diese Werte ins Gedächtnis einprägen und direkt sagen: Krieg? Ne, Krieg ist keine Lösung.

Wer daran erst noch mit einem Gedenktag aufgerüttelt werden muss, der versteht es sowieso nicht.
 
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