2x 240GB (bzw. 4x120 GB) SSD Raid 0 --> Reallife performance Adobe Illustrator

jaky_HK

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Hallo,
hat jemand Erfahrungen bezueglich Raid 0 und real life Performance, insbesondere mit Adobe Illustrator?
Ziel ist es, dass Illustrator auch bei Bearbeiten von sehr grossen Files "fluessig" bleibt.
Dabei soll ein Teil des Raid0-systems als "Scratchdisk" partitioniert werden.
Es werden grosse Datenmengen zwischengespeichert.
Bringt da ein Raid0 etwas oder gibt es woanders "Bottlenecks", die ich uebersehe?

Vorgesehen ist das Raid0 fuer eine Workstation, die taeglich "ge-backuped" wird - daher sind die "Sicherheitsrisiken" ueberschaubar.(es werden nebenbei auch noch HDDs installiert sein).
Mir geht es vor allem um Performance!
32 GB RAM und einem Xeon E3 1230v3 sollen die Systemgrundlage sein.

Weiterhin: Reicht der Raid Controller vom H77 MB oder braucht man einen externen?
Spiele mit den Gedanken von 2x240GB Raid0 oder 4x120GB Raid0/ 2x 2x120GB Raid 0.

Vielen Dank schonmal im Vorraus!
 
Ich denke, dass bei deinem Vorhaben die Schreibrate eine wichtige Rolle spielt. Also beim SSD-Kauf eine nehmen, die Ordentliche liefert. Es bringt nix, eine 120er zu kaufen, wenn eine 240er schon allein die doppelte Schreibrate liefert. Somit kannst du dir eine Raid0-Stufe sparen ;).

Ansonsten reicht der Controller aus. Ist ja nix schlimmes, keine Checksummen die Rechenaufwand versursachen.
 
Schonmal vorab vielen Dank fuer die schnellen Antworten.

@Vanilla: Ja Hohe Schreibrate ist das Stichwort. Die Samsung 840 Evo Serie sieht ganz gut aus, auch wenn ich nicht weiss, ob ich mit ner 120GB als Raid 0 oder 250GB mit hoeherer Schreibrate insgesamt schneller ist - daneben ist mir auch nicht klar ob features wie "Turbowrite" mir wirklich was bringt oder nur Marketing-geschwaetz ist.

@Luxuspur: RAMisk sagt mir leider nix. Das mit Ram aufruesten ist so eine Sache, da es deutlich mehr kostet. Ob ich eine grosse SSD oder die gleiche Groesse gesplittet in mehrere SSDs als Raid-0-Array habe, macht nicht einen so grossen Kostenunterschied aus- daher die ueberlegung. Und 32GB RAM extra sind dann schon deutlich teurer...

@Kae: Nette Ueberlegung, aber im Budget nicht drin. Hier (in Hong Kong) kostet eine Samsung 840 EVO 250GB 133EUR...
 
Du kannst davon ausgehen, dass die 250GB SSD normalerweise intern etwas ähnliches macht, als wenn du zwei 120GB SSDs als RAID0 verbaust - nur dass es intern in der SSD ohne Verluste von Zugriffszeit oder Verlust von TRIM funktioniert.

Ein RAID0 lohnt sich nur zwischen den schnellsten beiden Modellen einer SSD Variante, heute meist so um die 480-500GB. Hier kann man dann die sequentiellen Raten nochmal steigern, so lange der SATA Controller nicht bremst. Hier wäre eine PCI-e SSD dann die beste Lösung, sofern ein ausreichend schneller Steckplatz am Mainboard zur Verfügung steht.

Die Frage ist: braucht Illustrator wirklich so hohe sequentielle Schreibraten? Also wird wirklich so viel am Stück in große Dateien geschrieben? Oder geht es nicht doch eher zufällig zur Sache, so dass es also eher auf kleinere Filesizes und Random Zugriffe ankommt - hier bringt dir dein RAID nämlich so gut wie gar nichts mehr, oder bremst sogar!

Turbo-Write bei der Evo heißt, dass sie bis zu einer Größe von 3 GB Dateien schneller wegschreiben kann, als es ihr TLC NAND eigentlich zulässt, dann verlangsamt sich das Schreiben. Nach kurzer Pause steht der Turbo-Write wieder zur Verfügung.
Wenn regelmäßig sehr viel geschrieben wird, empfiehlt sich also eher die Samsung 840 Pro, die ihre Schreibgeschwindigkeit dank MLC NAND durchgängig halten kann.
 
Lies Dir mal diesen Test von RAID 0 aus zwei SSDs durch, dann siehst Du wie wenig das bei praktischen Anwendungen bringt. Die realen Anwendungen können schon die Performanceunterschiede der einzelnen SSDs kaum herausarbeiten, da wird einfach zu wenig I/O im Verhältnis zur CPU Last erzeugt. Die hohen seq. Transferraten die z.B. ein RAID 0 bietet, kannst man nur ausnutzen, wenn man wirklich dumm Daten schaufelt aber nicht mehr, wenn die CPU mit den Daten auch noch irgendwas machen muss.
 
Leider bin ich aus den Tests nicht wirklich schlau geworden.
Was ich aber weiss: ein PCI-e SSD sprengen definitv mein Budget. Der Preisunterschied zwischen zb. 2 x 250GB und einer 500GB SSD ist aber nicht sehr gross, daher die Frage ob es sinn macht (von der Performance), da ich auch gehoert habe dass eine 500GB schneller ist als eine halb so grosse SSD.

Illustrator (und auch Photoshop) erzeugt relativ grosse temporaere Files, die bei voll ausgelastetem RAM auf eine Scratch disk ausgelagert werden (in der Regel wird Scratch-Disk groesse = 4x RAM groesse empfohlen).
Die koennen auch mal schnell ueber 30 GB gross werden, ohne Probleme.
D.h., Illustrator schreibt im Prinzip permanent Daten im Hintergrund.
Bei dieser Form des Zwischenspeicherns/ Schreiben auf Scratchdisks - profitiere ich da von den hoeheren Schreibraten eines Raid 0 systems?
 
Die Frage ist z.B. , ob du mit einer einzelnen SSD einen SATA-3G ( 6Gbps ) Anschluss ausreizt. Wenn die SSD es schafft ( auch in den Schreibraten ) , da kann es was bringen eine zweite SSD einzubauen. Dadurch verdoppelt man die SATA-Bandbreite.

Bis dahin würde ich es als sinnvoller erachten, eine größere Variante einzusetzen, die intern eine höhere Schreibrate aufweist. Wenn es sich wirklich um solche große Datenmengen handelt, kann es was bringen. Allerdings bezweifle ich, dass ständig auf die komplette "30GB" Auslagerung zugegriffen wird. Sicherlich werden immer nur "Auszüge" verwendet.
 
Schnelle sind die große SSDs vor allem bei seq. Schreiben, beim Lesen tut sich da eigentlich nichts. Gegen den Kauf von zwei kleinen SSDs spricht vor allem auch das Argument, dass man mit den kleinen SSDs in einigen Jahren nicht mehr viel sinnvolles anfangen kann. Es ist nicht lange her, da waren 60/64GB SSD noch Mainstream aber heute sind die selbst für Windows alleine schon knapp. Für eine 500GB SSD wird man länger eine gute Verwendung haben als für zwei mit nur 250GB.
 
jaky_HK schrieb:
Illustrator (und auch Photoshop) erzeugt relativ grosse temporaere Files, die bei voll ausgelastetem RAM auf eine Scratch disk ausgelagert werden (in der Regel wird Scratch-Disk groesse = 4x RAM groesse empfohlen).
Die koennen auch mal schnell ueber 30 GB gross werden, ohne Probleme.

Die Frage ist ja aber: wie oft wird in diese Files wirklich in großem Stil sequentiell geschrieben, wenn überhaupt? Die Windows Auslagerungsdatei ist auch mehrere Gigabyte groß, aber die Zugriffe sind normalerweise klein und zufällig. Die reine Größe einer temporären Datei sagt also noch nichts über die Art der Zugriffe aus, aber ich gehe bei Illustrator und Photoshop eher davon aus, dass es nicht ständig lange, sequentielle Zugriffe sein werden.

Bei Video (also Premiere oder After Effects) geht es schon eher sehr sequentiell zu, da die verarbeiteten Daten dort eben Videos sind, und das sind nun mal komprimierte Dateien, die mehrere Gigabytes groß sind. Aber selbst bei diesen Programmen wird auf die Scratch Discs viel kleineres Zeug geschrieben, und nicht nur ständig sequentiell.

Und wie der Test, den Holt verlinkt hat eben auch sagt:
The RAID-based configurations undoubtedly scored the first touchdown given exceptional sequential results, but the game didn't end there. Individual SSDs regained ground in the tests that followed, even posting better scores in some of them. Random I/O performance is a good example. Striped drives are certainly better equipped to push more IOPS, but only when you're stacking commands more than four high. Jumping up to a queue depth of 32, 16, or even eight is really uncommon in a desktop or workstation environment. As a result, the performance differences are far less pronounced in the real world.

kurz mal übersetzt schrieb:
"Die RAID-basierten Konfigurationen erzielten ohne Zweifel den ersten Punkt durch außergewöhnliche sequentielle Werte, aber das Spiel endete hier nicht. Einzelne SSDs gewannen in den folgenden Tests an Boden zurück, sie konnten in einigen dieser Tests sogar bessere Werte erzielen. Zufällige I/O Leistung ist ein gutes Beispiel. Laufwerke im Stripe sind sicherlich besser ausgestattet, um mehr IOPS zu erreichen, aber nur, wenn man mehr als vier Befehle in Warteschlange stellt. Sprünge zu einer Warteschlange von 32, 16 oder sogar nur acht sind wirklich untyptisch in einer Desktop- oder Workstation Umgebung. Im Ergebnis sind die Leistungsunterschiede in der Realität wesentlich geringer"

Mir wäre im Übrigen schon alleine der Aufwand für ein RAID 0 zu doof, und die erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit. Eine einzelne SSD ist dagegen super einfach und robust, ohne Konfiguration und sonstiges Hin und Her.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
^^ das ist Quatsch. Wenn das kein Systemlaufwerk ist kann man ein RAID0 problemlos aus dem Windows heraus konfigurieren, entfernen und umkonfigurieren. Da kann man ruhig mal damit spielen.

Rein statistisch erhöht sich die Ausfallwahrscheinlichkeit. Aber wenn man nur eine Einzelne hat und diese geht kaputt, ist auch bloß alles hinüber. Wenn man es so ausdrückt, kommt das so rüber als stresse ein RAID0-Verbund die Hardware mehr.
 
highks schrieb:
Die Frage ist ja aber: wie oft wird in diese Files wirklich in großem Stil sequentiell geschrieben, wenn überhaupt? Die Windows Auslagerungsdatei ist auch mehrere Gigabyte groß, aber die Zugriffe sind normalerweise klein und zufällig. Die reine Größe einer temporären Datei sagt also noch nichts über die Art der Zugriffe aus, aber ich gehe bei Illustrator und Photoshop eher davon aus, dass es nicht ständig lange, sequentielle Zugriffe sein werden.

Meine Erfahrungen mit Illustrator war bisher die: Während des Arbeitens mit (besonders bei aufwendigeren) Files wächst die Auslagerungsdatei kontinuierlich an, und kann schnell einige Gigabyte erreichen - und das Programm wird langsamer, da es im Prinzip jedem Arbeitsschritt in der Auslagerungsdatei abspeichert, es gibt nervige "lags", so dass zwischen einer Aktion (z.b. eine komplexe Grafik mit der Maus bewegen) und der erfolgten Anzeige auf dem Bildschirm einige Sekunden vergehen koennen, wenn viele grosse Bilder eingebettet sind, wird es noch schlimmer. Daher denke ich, je hoeher die Lese- und Schreibrate der Auslagerungsdatei ermöglicht wird, desto flüssiger und handle-barer bleibt das Programm bei extrem großen Dateien.

Auch wenn ich es sehr schätze, wir ihr alle mir helfen wollt, kann ich mit solchen Tests, auch uebersetzt, wie den von Holt wenig anfangen (bin auf diesen Test schon bevor ich diesen Thread gestartet hab, gestoßen), auch wenn ich ja viel versuche selber herauszufinden, aber ich glaube um so was bewerten zu können fehlt mir einfach das Fachwissen, daher bin ich ja hier!

Zufällige I/O Leistung ist ein gutes Beispiel. Laufwerke im Stripe sind sicherlich besser ausgestattet, um mehr IOPS zu erreichen, aber nur, wenn man mehr als vier Befehle in Warteschlange stellt. Sprünge zu einer Warteschlange von 32, 16 oder sogar nur acht sind wirklich untyptisch in einer Desktop- oder Workstation Umgebung. Im Ergebnis sind die Leistungsunterschiede in der Realität wesentlich geringer"

Ich hab keine Ahnung, was eine Warteschlange von 32 oder 16 ist oder was für einen praktischen Nutzen I/O Leistung in meinem Fall hat.

Mein Ziel: Illustrator / Photoshop --> maximal schnell mit meinem Budget!

Aber die Idee von Vanilla ist vielleicht gar nicht so schlecht: Dass System auf einer normalen SSD lassen, und die Scratchdisk und die Workfiles auf einem RAID 0 SSD array speichern - wo mir die Frage aufkommt: Hat eigentlich eine Partitionierung auf einem SSD Raid 0 array irgendwelchen Einfluss auf die Geschwindigkeit?

Und nochmal nebenbei, vielen Dank fuer eure Antworten!!!
 
Wenn Du so riesengroße Dateien hat und Adope dabei so viel RAM belegt, dann wäre entweder ein S. 2011 mit 64GB oder aber wenigstens die Wahl einer SSD mit einer konstant hohen Schreibraten ggf. sinnvoller. Die Evos mit 120/250GB können ja nur immer 3GB wirklich sehr schnell schreiben, was dann ggf. nicht mehr reichen könnte und dann wären die 840 Pro oder eine m550 die bessere Wahl und ggf. dann eben auch ein RAID 0 mit 2 davon. Mehr als 3 lohnen sich aber nicht, da die Anbindung der Chipsätze dann limitiert und keine höheren seq. Transferraten erlaubt, wobei ich Dir aber auch nicht sagen kann, ob das Schreiben beim Auslagern überhaupt so schnell erfolgt, dass das ganze über etwas bringt, denn obwohl natürlich aus dem RAM schnell geschrieben werden kann, muss ja immer noch die Speicherverwaltung erst die auszulagernden Bereiche bestimmen.
 
Mein System ist mit 32GB geplant, da 64GB RAM auf einem 2011 MB zwar nett wären, sind aber leider jenseits meines Budgets. Daher die 840 Evos, werden sie doch überall wegen ihrer Preis-Leistung als "sweet spot" gefeiert.


Holt schrieb:
Die Evos mit 120/250GB können ja nur immer 3GB wirklich sehr schnell schreiben, was dann ggf. nicht mehr reichen könnte und dann wären die 840 Pro oder eine m550 die bessere Wahl und ggf. dann eben auch ein RAID 0 mit 2 davon. Mehr als 3 lohnen sich aber nicht, da die Anbindung der Chipsätze dann limitiert und keine höheren seq. Transferraten erlaubt, wobei ich Dir aber auch nicht sagen kann, ob das Schreiben beim Auslagern überhaupt so schnell erfolgt, dass das ganze über etwas bringt, denn obwohl natürlich aus dem RAM schnell geschrieben werden kann, muss ja immer noch die Speicherverwaltung erst die auszulagernden Bereiche bestimmen.

Meinst du mit den 3GB sehr schnell den RAPID mode der Evo? Ich Frage mich, wie groß der Real-Life Leistungsunterschied zwischen einer Evo und der Pro wirklich ist, besonders in RAID 0, bei Test bzw. Vergleichen, die ich gefunden habe, sind die nicht wirklich weit von einander entfernt.

Aber verstehe ich das richtig, dass bezüglich den RAID 0 mehr als 3 SSDs in einem Verbund keine nennenswerten Leistungssteigerung zu erwarten ist? Sind die 6 GB / s die Anbindung der Chipsaetze?
 
jaky_HK schrieb:
Meinst du mit den 3GB sehr schnell den RAPID mode der Evo?
Das ist TurboWrite, ein interner Pseudo-SLC Schreibcache der Evos und hat mit RAPID nichts zu tun. RAPID ist eine Software RAM-Cache, den Du aber bei RAM Mangel sowieso nicht nutzen solltest und wohl auch in einer RAID Konfiguration gar nicht nutzen kannst.

jaky_HK schrieb:
Ich Frage mich, wie groß der Real-Life Leistungsunterschied zwischen einer Evo und der Pro wirklich ist, besonders in RAID 0, bei Test bzw. Vergleichen, die ich gefunden habe, sind die nicht wirklich weit von einander entfernt.
Wobei Dir Frage ist, wie weit man diese Real-Life Tests auf Deine Situation anwenden kann, wo ja eigentlich schon von Vornherein klar ist, dass es zum Swappen kommen wird, was bei den allermeisten Testsystemen bei Reviews wohl kaum der Fall sein dürfte, denn die haben i.d.R. mehr als genug RAM für die getesteten Anwendungen.

jaky_HK schrieb:
Aber verstehe ich das richtig, dass bezüglich den RAID 0 mehr als 3 SSDs in einem Verbund keine nennenswerten Leistungssteigerung zu erwarten ist? Sind die 6 GB / s die Anbindung der Chipsaetze?
Das ist richtig, aber die 6Gb/s sind die Anbindung der SSD an den Chipsatz, nur hat das ganze Chipsatz nur eine Anbindung mit DMI2 x4, was PCIe
2 x4 entspricht und praktisch so 1.6 bis maxima 1.7GB/s erlaubt, für alles was am Chipsatz und auch seinen 8 PCIe 2.0 Lanes hängt. Bei Z77 hast Du nur 2 SATA 6Gb/s Lanes, da braucht man dann 4 SSD um dieses Limit zu erreichen, weil ja nur 2 SSDs an SATA 6Gb/s betrieben werden können und die anderen beiden dann nur an SATA 3Gb/s. Beim Z87 wären schon 3 SSDs im RAID 0 genug um die Anbindung des ganze Chipsatzes auszulasten, zumindest Lesend. Schreibend bei je 500MB/s dann auch, aber bei SSDs mit geringeren Schreibraten hängt es eben von deren Schreibrate ab, wie viele es sind. Aber ob das RAID 0 beim Swappen überhaupt etwas bringt, kann ich eben nicht sagen.
 
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