3 DSL-Leitungen bündeln, ist dies SO möglich?

Failure

Lt. Junior Grade
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Guten Morgen,

im Einsatz ist ein Lancom 1722 VoIP. Vorhanden sind 3 DSL 16.000 Leitungen. Vom Splitter I geht DSL in ADSL vom Router. Vom Splitter II und III geht DSL in jeweils einen Speedport 200 und von dort in den Router (ETH1 + ETH2). Bündelt man so drei Leitungen, oder ist das völlig stupide? Der Lancom verteilt dann über einen Netgear GS724TP.

LG
 
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Das wird meiner Meinung nach nichts. Wenn dann benötigst du einen Router mit mehreren WAN Anschlüssen und Load Balancing Funktion.
 
Jepp, das wird so nix.
Einen sogn. Bonding oder Multi-Link Anschluss muss sowohl von DEINEM Router, als auch von der GEGENSTELLE supportet sein.
Ansonsten hast du einfach nur 3x 16 Mbit oder so, d.h. ein einzelner Download wird nie mehr als 16 Mbit erreichen.
Einem Router mit Loadbalancing ohne Bonding / Multilink Funktion würde wenigstens die Last (TCP Sessions) auf die 3 Leitungen versuchen gleichmäßig zu verteilen, aber du kämst niemals auf die Bandbreite aus der Summe der drei Anschlüsse. Ohne Loadbalancing dürfte nur eine der 3 Leitungen genutzt werden, die anderen blieben ungenutzt, da bei sowas ja auch immer noch die "Routing-Costs" ne Rolle Spielen.

Je tiefer man so eine Bündelung in der OSI Schicht umsetzte, desto einfacher umsetzbar. Auf IP Ebene ist sowas nicht mehr richtig praktikabel.

Und wie schon gesagt, brauchst du dafür eigentlich einen Router der soviele WAN Ports hat wie du DSL-Leistungen hast.
 
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Auch mit Load Balancing / Kopplung erreichst du nicht mehr wie 16MBit/s bei einem einzelnen Download.
Wenn du mehrere Clients und Downloads gleichzeitig machst, dann bringt dir LB was.
Ich hab auch zwei Router im Haus und habe einfach die Gateways manuell eingestellt...
 
Verzeih mir meinen Fehler, ich habe meinen ersten Post nochmal bearbeitet, da ich etwas vergessen habe (die 2 Speedport 200). Auch wenn ich nicht weiß ob das einen Unterschied macht.
Ergänzung ()

DerBaya schrieb:
Auch mit Load Balancing / Kopplung erreichst du nicht mehr wie 16MBit/s bei einem einzelnen Download.

Das ist auch nicht das wirkliche Ziel. Stehen mit der o. g. Konfiguration 3x16MBit/s zur Verfügung? Oder nur 1x16 MBit/s? Das Ziel ist nicht, bei einem Download 48 MBit/s zu erreichen, sondern insgesamt 48 MBit/s zur Verfügung zu stellen.
 
Wenn ETH 1 und EHT2 WAN Ports, also geroutete Ports und keine geswitchten Ports sind UND der Router Loadbalancing kann, kommst du wenigstens soweit, dass du alle Leitungen, aber nie mehr als 16 Mbit/s nutzen kannst.

Für Multilink/ Bonding benötigst du 1 Modem mit in deinem Fall 3 DSL Ports, die sich als logische Einheit zusammenschalten lassen. Aber wie gesagt, wenn dass der DSLAM nicht unterstützt oder der Provider nicht konfiguriert, weil du nur ein Kleinkunde mit Standardvertrag bist, hilft auch das nichts.

Letztlich kommunizierst du ja über IP und das ist ein Punkt-zu-Punkt Protokoll, weshalb mehrere WAN-IPs hier problematisch sind. Daher kann da nur eine Session über ein Interface laufen. Wenn dieses aber nur eine DSL Leitung hat, kannst du auch nur die Kapazität einer Leitung nutzen, wenn du mehr nutzen möchtest musst du dafür sorgen, dass alle DSL Leistungen zusammen nur 1 IP pro Ende hat.
 
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Der Router unterstützt das Vorhaben grundsätzlich, "bis zu 3 Ports können als zusätzliche WAN-Ports inkl. Load-Balancing geschaltet werden".
 
Wie gesagt

Loadbalancing = 3x 16 Mbit != Bonding = 1x 48 Mbit
 
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Nicht ich schrieb:
Wie schon unzählige Male erwähnt, unterstützt es auch dein Provider??????
Ist hier nicht erst einmal die Frage ob LoadBalancing oder Multilink / Bonding verwendet werden will? Denn meiner Meinung nach, Funktioniert LoadBalancing immer. Denn bei einem Kunden (Telekom Privat Anschluss, kein Business), haben wir damals auch LoadBalancing aktiviert ohne das etwas dafür umgestellt werden musste.
 
Failure schrieb:
Das ist auch nicht das wirkliche Ziel. Stehen mit der o. g. Konfiguration 3x16MBit/s zur Verfügung? Oder nur 1x16 MBit/s? Das Ziel ist nicht, bei einem Download 48 MBit/s zu erreichen, sondern insgesamt 48 MBit/s zur Verfügung zu stellen.

Wurde bereits ergänzt. Ist wohl untergegangen.

@TE: Wie schon mehrfach geschrieben, wenn du alle 3 Leitungen an einem Router mit 3x WAN und Load Balancing anklemmst, werden alle 3 Leitungen mehr oder weniger gleichmässig genutzt. Laden zB 3 PCs etwas bei Steam, können sie theoretisch alle jeweils mit 16 Mbit/s runterladen, weil sie vom Router jeweils eine komplette Leitung bekommen. Wenn der Lancom das kann, dann probier es aus. Das Handbuch wird dir im Zweifelsfalle weiterhelfen.
 
Eine weitere Möglichkeit ist, eine Multilink-PPP/L2TP-Verbindung zu einem Server mit entsprechender Internet-Anbindung. Dann kann die Bandbreite auch von einer einzelnen Anwendung genutzt werden.
 
Moin. Danke für die Antworten. Es geht darum, dass 29 VoIP-Teilnehmer (einige über Hardware-IP-Telefone direkt im Switch und ein paar via Software auf dem PC @WLAN Router) angeschlossen sind und laut Hersteller werden pro 16 MBit/s 10 gleichzeitige Gespräche empfohlen. Das Problem ist allerdings, dass viele Probleme beim Telefonieren haben (rauschen, knacken, hängen, Teilnehmer weg, Teilnehmer hört nur noch einseitig, etc.).. ich vermute dass es an der (zu schwachen?) Leitung liegt und die Telefonate nicht anständig verteilt werden. Zu den 29 Teilnehmern kommt noch der normale Traffic der Nutzer dazu. Irgendwelche Ideen?
 
Statt ADSL S(H)DSL bestellen. Dann passt auch der Upload, ggf. mal ein gescheites QoS Konzept im LAN und am Router output erarbeiten, vielleicht entstehen die Problem auch da? Gerade Softphone via WLAN :freak:.
Können die Switche denn überhaupt alle QoS?
Du solltest, bevor du etwas machst mal wirklich ermitteln, ob es wirklich an der Bandbreite liegt, d.h. sie ausgelastet ist.

Bei dir sind ja nicht die 16 Mbit/s im Download, sondern wohl eher die 0.8 bis 1 Mbit/s im Upload das Problem.
Hättest du in beide Richtungen 16 Mbit/s dürften einige Probleme weg sein, damit lassen sich auch deutlich mehr realisieren, als 10 Voip Anschlüsse pro ADSL Anschluss. Wobei ich 10 gleichzeitige Telefonate für 0,8-1 Mbit/s schon als viel empfinde.
G711 benötigt pro Richtung 64 kbit/s + SIP Traffic + etwas "Luft" pro Gespräch muss man Rechnen.
Und auch ein Download erzeugt immer Upload (Anfrage von Dateien + TCP-ACKs)

29 Teilnehmer hört sich ja nicht gerade nach einem privaten Umfeld an.
 
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Meiner Meinung nach, hätte ich eine VoIP fähige TK Anlage für das Vorhaben organisiert und einen Multiplexanschluss bei der Telekom (oder wo anders) beantragt. So schön die reinen VoIP Anschlüsse für Telefonie und Internet sind, aber in diesem Fall wäre eine Trennung (Telefon + Internet) wahrscheinlich Stressfreier gewesen. Oder irre ich mich da jetzt?

Gruß, Domi

Nachtrag: Ich rede aber nicht von einer TK Anlage die an einen VoIP Anschluss angeschlossen wird, sondern eine die VoIP fähig ist, so das man VoIP Endgeräte anschließen kann und die Anlage dennoch Multiplexanschluss beinhaltet. Unsere Auerswald hat nämlich so etwas ähnliches, nur ohne Multiplex Feature.
 
29 VoIP? Hossa, das klingt in der Tat nicht mehr nach privat. Da stellt sich die Frage ob man sich da nicht auch lieber professionelle Unterstützung holen sollte. Man muss ja noch nicht mal etwas kaufen, einfach in einem Systemhaus um die Ecke anrufen und einen Termin vereinbaren. Die schauen sich das Umfeld und die Anforderungen an und können eine adäquate Lösung anbieten. Machst du das selbst, wird das im worst case gar nicht oder zumindest nicht zufriedenstellend laufen.

Problematisch wird vermutlich auch sein, dass einige VoIP via WLAN nutzen. Im schlimmsten Falle sind da sogar mehrere APs im Spiel und man bewegt sich während eines Gesprächs zwischen zwei APs. Wenn das der Fall sein sollte, wirst du mit Consumer-Hardware nicht glücklich werden, das sag ich dir gleich. VoIP und WLAN-Roaming benötigen professionelles WLAN-Equipment inkl. WLAN-Controller. Sonst ist das Roaming zwischen den APs viel zu langsam (bis zu 10 Sekunden vs 0,xx Sekunden), um VoIP aufrecht zu erhalten und die Verbindungen brechen bei jedem AP-Wechsel ab. Das gilt wie gesagt nur, wenn überhaupt WLAN-VoIP hausintern "mobil" genutzt wird.

Auch sonst ist die Geschichte aber wie oben schon erwähnt nicht zu unterschätzen. Der Download wird halb so wild sein, der würde allein vermutlich schon die 30 Teilnehmer bzw. 10 Verbindungen stemmen können, aber der Upload steht auf einem anderen Blatt. Bei einem Anruf kann man grob mit 80 kbit/s brutto rechnen (inkl. Overhead). Das wäre dann schon 800 kbit/s bei den 10 Gesprächen und würde den Upload fast komplett auslasten. Wird währenddessen noch etwas gesurft, geht nix mehr.

Ich vermute mal, dass VDSL25 ausreichen würde. 25 Mbit/s down, 5 Mbit/s up. Eine symmetrische Leitung ist natürlich schöner, kann aber auch ne Ecke teurer sein. Wenn ich sehe was unsere 4/4 Mbit-Leitung pro Monat kostet..................
 
Ich hab mir mal den Traffic angesehen im LANMonitor und unter Volllast im Up-/Download die Gespräche getestet. Da hat alles einwandfrei funktioniert. Ich werde mich dann wohl doch mal an euren Tipp halten und das Fachhaus um die Ecke fragen, hab schon genug Zeit damit verplempert. Vielen Dank für eure Antworten, einige haben mir gut weitergeholfen.
 
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