3TB-HDD als reine Datenplatte - Anschluß intern an SATA2 möglich? Oder nur SATA3?

HALOdri

Cadet 4th Year
Registriert
März 2011
Beiträge
127
Hallo zusammen,

ich möchte mir eine 3TB-HDD zulegen (die neuen Seagate mit nur 3 Plattern: ST3000DM001).

Ich möchte die Platte als reine Datenplatte nutzen und am liebsten am eSATA-Anschluß betreiben (quasi intern als SATA2 angeschlossen).

Mein System:
Board: Gigabyte P55A-UD4 (nativ nur SATA2, USB 3.0 per NEC-Controller, zusätzlicher Marvell SATA3-Controller vorhanden)
Win 7 Pro, 64bit

Daß Formatierung mit "GPT" Pflicht ist, ist klar. Kein Problem, habe Win7 64bit.

Nun aber meine Fragen:
Ist die Nutzung als Datenplatte IMMER möglich, also auch mit einem Board, das kein UEFI hat?

UEFI braucht man ja nur, wenn man von der >2TB-HDD booten will, oder?

Ich habe in diversen Berichten Andeutungen gelesen, dass auch der Controller-Chipsatz mit der neuen LBA64-Adressierung klarkommen muß.

Ist das so?
Wie finde ich raus ob meiner das tut?
Oder ist das Teil der SATA-Spezifikation?
Wird das schon von SATA2 unterstützt oder erst ab SATA3?
Kann man davon ausgehen, dass ALLE SATA3-Chipsätze LBA64 unterstützen?
Oder hat das mit den SATA-Spezifikationen nichts zu tun?

Wenn OK mit SATA3 kann ich ja den Marvell-SATA3-Anschluß meines Boards nutzen und mit so nem Bracket zu einem externen Anschluß umfunktionieren.

Wie kann ich sichergehen, dass mein SATA-Anschluß die 3TB unterstützt?

Habe schon Horror-Threads gefunden wie den hier:
https://www.computerbase.de/forum/threads/wd-3tb-ist-ploetzlich-raw.988263/

Da waren bei 2 Usern *wupp* alle Daten weg, sobald mehr als 2,2GB Daten geschrieben wurden und damit die "magische" Grenze überschritten worden war.

D.h. aber im Umkehrschluß, dass wenn ich die HDD an meinen SATA-Anschluß hänge, sie mit mehr als 2,2 GB befülle und alle Daten noch da sind, die Sache paßt?


Alternativ würde ich ein externes USB3.0-Gehäuse kaufen.
Wie sieht es hier aus? Muß da mein interner NEC-USB3.0-Controller auch irgendwas unterstützen oder läuft ne 3TB-Platte mit nem USB-Gehäuse immer (vorausgesetzt natürlich, das USB-Gehäuse unterstützt HDDs mit 3TB)?

Kann jemand ein gutes USB3.0-Dock empfehlen, das >2TB-Platten erkennt?
Sollte auf jeden Fall einen ein/aus-Schalter haben und bis max. 30 EUR kosten.

Ein riesen Danke an alle, die den langen Text durchgelesen haben und mir ein paar Tips geben können. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bezüglich der USB HDD Variante kann ich dir sagen das es nur vom Betriebssystem abhängt (inderekt natürlich auch von den Treibern die ja ein TEil des BS sind)
D.h. wenn dein OS eine 3 TB platte identifizieren kann über USB geht es und ja win 7 kann das.

bezüglich den anderen Thema:
du hast eine recht aktuelles Mainboard. das kann definitiv mit 3 TB HDD umgehen
ich habe ein P35 und das kann schon 3 TB HDD als Datenplatten benutzen. Der Chipsatz ist mind. 2 Jahre älter als deiner.
 
Daß Formatierung mit "GPT" Pflicht ist, ist klar. Kein Problem, habe Win7 64bit.

Bist Du sicher das Mischbetrieb möglich ist, ich denke die Systemplatte muss dann auch GPT sein.
 
Der übliche Idiotentest, ob Board-Chipsatz/Treiber oder externe Controller die Adressierung jenseits der 2,199TB/2TiB mitmachen: (Achtung! funktioniert nicht bei USB2.0-Anbindung, weil das auf ~30MB/s limitiert!)
HDDScan Read Test oder HDTune Pro Benchmark - wenn sich im 2TiB Bereich keine Änderung im Kurvenverlauf ergibt, passt alles. Wird sie ab dort wieder sprunghaft so schnell wie am Anfang, würde man sich bei Verwendung die Daten wie in den Negativbeispiel-Links überschreiben.
Es ist übrigens keine 64Bit LBA-Adressierung, sondern 48Bit...
 
Zuletzt bearbeitet: (Ausnahme hinzugefügt)
@thenobs

Danke für den Link.
Da steht ja sinngemäß, dass die Unterstützung für >2TB-Platte nur Betriebssystem- und Treiber-abhängig ist.

Das ist ja schonmal klasse.

@Ernst@at

Danke für den Hinweis, dass auch schon beim Lesen der "Alles auf Anfang nach 2,2TB"-Effekt auftaucht.

Dann brauche ich zum Testen nicht 2,5TB Daten auf die Platte schaufeln, sondern kann einfach das Tool drüberlaufen lassen.

Tja, ob's dann läuft, muss ich wohl selbst testen, da hier wohl wieder soviele Konfigurationsmöglichkeiten im Spiel sind, dass man nicht sagen kann, ob meine Kiste schon 3TB-fähig ist...


Zwei letzte Fragen hätte ich aber noch:
Szenario 1:
Angenommen ich habe meine 3TB-Platte in einem passenden USB3.0-Gehäuse, bei mir läuft alles.

Jetzt nehme ich die Platte zu nem Bekannten mit, dessen System NICHT 3TB-tauglich ist. Er hat zwar Win7, aber irgendwas passt halt mit seinem Controller/Treiber nicht.

Haut's mir dann sofort nach dem Einstecken und Erkennen der Platte durch Win7 alle Daten zusammen?

Oder adressiert der USB3.0-Controller in meinem externen Gehäuse immer richtig?

Szenario 2:
Was wäre, wenn ich beim Kollegen die Platte intern an SATA anschliesse und sie wird nicht richtig erkannt?
Daten sofort futsch oder alles noch da, wenn ich wieder bei mir anstecke?
 
Zuletzt bearbeitet:
the_nobs schrieb:
Bezüglich der USB HDD Variante kann ich dir sagen das es nur vom Betriebssystem abhängt (inderekt natürlich auch von den Treibern die ja ein TEil des BS sind)
D.h. wenn dein OS eine 3 TB platte identifizieren kann über USB geht es und ja win 7 kann das.

Nicht jedes ohne 3TB Platte gekaufte externe USB Gehäuse kann 3TB Platten. Das geht bis hin zur FW vom Chip im Gehäuse. Darauf sollte man beim Kauf achten. Update der FW für ZB ASM 1051 steht im ASM1041/51 Beitrag hier im Forum. Und ja, es werden noch Gehäuse mit FW aus 2009 ausgeliefert.
 
@Ernst@at
Was ist mit Mischbetrieb, ist das nun möglich, wenn die anderen Vorraussetzungen passen?

@Johannes66
Da es mit seinem Gehäuse an seinem Rechner geht, aber am Rechner des Kumpel nicht, liegt es ja wohl nicht am Gehäuse.
 
werkam schrieb:
Was ist mit Mischbetrieb, ist das nun möglich, wenn die anderen Vorraussetzungen passen?
Warum sollte das nicht gehen? Die Entscheidung für MBR oder GPT gilt immer nur pro Festplatte. Nur auf einer physischen Festplatte kannst du nicht gleichzeitig MBR und GPT einsetzten.
 
werkam schrieb:
@Johannes66
Da es mit seinem Gehäuse an seinem Rechner geht, aber am Rechner des Kumpel nicht, liegt es ja wohl nicht am Gehäuse.

Seine Aussagen sind Fiktiv - siehe auch erster Beitrag. Das heißt, er hat noch gar nix. Deswegen die Warnung.
 
Ich habe meine 3TB-Platte in einem passenden USB3.0-Gehäuse, bei mir läuft alles.

Was daran fiktiv ist weiss ich nicht.

Sorry, er hats noch nicht, siehe 1. Beitrag, nochmal nachgelesen. :daumen:
 
So, hab's jetzt mal editiert, daß das klarer rauskommt ;)

Nein, habe noch nix - ist nur eine theoretische Annahme.
Aber bevor ich was kaufe will ich wissen, wie's geht.

Und der schlimmste Alptraum für mich ist es, eine 3TB-Platte irgendwo anzuschließen und nachher sind alle Daten futsch. Weil dann: :n8:
Backup hin oder her.

Deswegen der Thread hier.

@ werkam:
Jein - Mischbetrieb MBR und GPT ist wohl möglich, aber nur wenn das Board KEIN UEFI hat.

So lese ich das zumindest aus dem offiziellen Microsoft-Artikel raus:
http://msdn.microsoft.com/de-DE/windows/hardware/gg463525

Q. What about mixing and matching GPT and MBR disks on the same system?

A. GPT and MBR disks can be mixed on systems that support GPT, as described earlier. However, you must be aware of the following restrictions:

> Systems that support UEFI require that boot partition must reside on a GPT disk. Other hard disks can be either MBR or GPT.
> Both MBR and GPT disks can be present in a single dynamic disk group. Volume sets can span both MBR and GPT disks.

Da ich ein Nicht-UEFI-Board habe, sollte das bei mir also passen.

@Johannes66
Danke für die Warnung. Habe ich auch schon gemerkt, dass man hier sehr aufpassen muß, zumal viele Hersteller hier überhaupt keine Angaben machen, bis zu welcher Laufwerksgröße ihr externes Gehäuse denn eigentlich zugelassen ist.

Daher auch meine Frage: kennt jemand vielleicht ein USB3.0-Dock bis 30 EUR mit >2TB-Unterstützung?
Ein/Aus-Schalter ist unbedingt nötig, ansonsten keinerlei Design-Ansprüche.

Ja, ich könnte das auch googeln, aber bis man sich da eben durch die Datenblätter gearbeitet hat von wegen >2TB-Unterstützung...
 
Da Du selbst wohl noch weniger Ahnung hast als ich, sollte mir die Aussage von @Madnex in Post #9 oder @Ernst@at, die evtl noch kommt, mehr helfen, als Deine Aussage.
 
Es ist mir zu mühsam, jetzt alle Fragen einzeln zu quoten und meinen Senf draufzuschmieren. Deshalb als Zusammenfassung aus meinem mickrigen Erfahrungsschatz:

  • GPT Pflicht? Nein! - Diverse Externe Gehäuse zB von WD und Intensio bedienen sich einer USB2.0 bzw USB3.0 Schnittstelle an einem USB3.0/SATA Controller mit noch nicht näher untersuchter Plattentyp-Erkennungslogik, der 4K Sektoren vorgaukelt; so kann das MBR-Format bis 16GiB verwendet werden.
    Diese Variante birgt Sprengstoff, wenn man mit anderen Tools als über die Windows Datenträgerverwaltung an der Platte herummurkst, die Weiterverwendung der Daten bei Wechsel von/in so ein Gehäuse ist nicht gewährleistet, Rettungstools können damit uU nicht umgehen. Datenrettung/weiterverwendung von NTFS-Partitions ist aber zumindest nach händischem Eingriff möglich
    Externe und interne Seagate's verwenden zu diesem Zweck eine Schmuddellösung von Acronis, deren Datenrettung noch nicht erforscht ist (vielleicht dieses WoE, ein Opfer hängt schon im Datenrettungsforum).
  • als Bootplatte: Wenn man von der gerade erwähnten Schmuddellösung absieht, und es sich daher um einen GPT-Datenträger handeln muss, um über die gesamte Kapazität verfügen zu können, ist dazu ein EFI-fähiges BIOS des Boards notwendig.
  • Bei herkömmlicher Sektorsize von 512Bytes ist für Platten über 2,199TB/2TiB als Datenträgerformat GUID/GPT notwendig, wenn der hinter dieser Grenze liegende Bereich genutzt werden will. Die Restriktionen der Unterstützung dieses Formates als Datenplatte oder als bootbare Systemplatte hat ja schon "the_nobs" im Post#4 verlinkt, ein Mischbetrieb von MBR- und GPT- basierten Datenträgern ist immer möglich. Unter XP könnte bei fehlenden Servicepacks bei einem GPT-Datenträger die Aufforderung, diesen zu initialisieren und formatieren, aufpoppen und so zur Zerstörung verleiten. Frickeltools aller Art zur Partitionierung oder Änderung der Partitionbelegung sind ebenfalls dazu geeignet.
  • Zur Umgehung dieser Limits sind theoretisch auch andere Abstrusitäten geeignet, die unter Ausnutzung der fehlerhafter Programmierung des Datenträgermounts im Windows eine Verwendung der Bereiche jenseits der 2TiB Grenze oder der Bootfähigkeit (durch Hybrid-MBR) versprechen. Mangels geeigneter Versuchkaninchen von mir bisher nicht erforscht.
  • Obwohl die Erweiterung der ATA-Spezifikationen von 28 auf 48Bit LBA Adressierung (zur Umschiffung des 137GB/128GiB Limits) schon ein Jahrzehnt zurückliegt, haben ein paar geistig umnachtete BIOS-Programmierer bei der Umsetzung eine künstliche Limitierung auf 30,31 oder 32Bit geschaffen, welche die Überschreibungssymptome ab 512GiB, 1TiB und 2TiB hervorrufen.
    Dieser Makel ist auch bei USB-Bridgechips und Port-Multipliern externer Gehäuse zu finden.
  • Der im Post#5 beschriebene Test der Übertragungsrate funktioniert nicht an einer USB2.0 Schnittstelle, weil durch die Limitierung der Übertragungsrate auf max 33MB/s der sprunghafte Wechsel von etwa 100 auf 150MB/s an der 2TiB-Grenze nicht beobachtet werden kann. Das funktioniert nur intern, per eSATA oder im USB3.0 Mode(**). Es ist auch nicht nötig, einen Scan über die ganze Platte zu machen, er reicht, ein paar GB vor und hinter dieser 2TiB-Grenze als Grenzen im HDDScan anzugeben.
    Aussagekräftig ist aber bei allen Anbindungsarten(auch mit Datentransferlimitierung) der Verlauf der Punkteschar des Access-Tests.
  • Hat man nun am eigenen System geprüft, ob die >2TiB Datenträgerverwendung ordnungsgemäß abläuft, so lauert bei Wechsel auf ein externes Gehäuse oder Verwendung an einem anderen Rechner die sofortige Datenkorruption, bedingt durch die Eigenheiten der GPT-Datenträgererkennung. Will man es dort prüfen, ist es schon passiert, sobald die Platte vom System erkannt wird(*). Diese Korruption hängt von der jeweiligen Partitionaufteilung ab, bleibt meist unbemerkt, und tritt erst in ein fatales Stadium, wenn der Plattenbeginn und der Index überschrieben wird, was aber durch die Eigenheit der NTFS-Speicherzuweisung schon weit unterhalb einer Befüllung von 2TiB erfolgen kann.

    Ein Test ohne Risiko unter anderer Umgebung ist entweder nur mit leerer Platte oder per Gefummel mit einem HexEditor( zB HxD) möglich.

  • an älteren Gigabyte-Boards hat man zusätzlich noch die prickelnde Ungewissheit, ob die Platte nicht eines Tages um 1TB kleiner erkannt wird oder aus einem dynamischen Verband fliegt.

Ich hoffe, dass ich damit zur Verwirrung beitragen konnte. :D
_____________
(*) Die Win Datenträgerverwaltung prüft bei der GPT-Variante, ob hinten am Ende der Platte ein Mirror steht. Wenn sich ein auf 32bit limitierendes Element in der Übertragungskette befindet, dann schreibt Win einen neuen Mirror(weil an der falsch adressierten Stelle ja keiner zu finden ist) unterhalb der Sektoradresse maxLBA-2**32 drüber und zerstört damit den an dieser Stelle stehenden Inhalt von 33 Sektoren.

(**) Auch bei USB3.0 kann die Übertragungsrate limitiert sein, zB durch ungenügende PCIe-Anbindung

Geändert (01.03.2012 um 12:06 Uhr) Grund: Link hinzugefügt, Fussnote, EFI-Boot
 
Zuletzt bearbeitet: (Aussagen zu USB 3.0 relativiert, Fussnote 2, Access-Test hinzu)
@ Ernst@at

Wow - das nenne ich mal nen fundierten Post! :)

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, das aufzuschreiben.

Damit ist alles geklärt.

Hatte schon so ein Gefühl, daß das bloße Anstecken der HDD an den "falschen" Rechner zu Datenverlust führen kann. *oh je*

Auch wenn mir "werkam" nämlich jegliches Computerwissen abspricht, so bin ich schon sehr lange "im Geschäft" und kenne diverse Zicken und Weh-wehchen aus eigener Erfahrung.

Daher auch meine detaillierten Fragen.

Ich habe schon das 512 MiB-Limit (ja, Megabyte ;) ), das 2GiB-Limit, das 137 GB LBA-Limit mitgemacht - und jetzt eben das 2 TiB-Limit - überstehen wir auch wieder.


Eine der schlimmsten Computerproblematiken sind Datenverluste, die durch irgendwelche Inkompatibilitäten entstehen.

Jetzt weiß ich - und viele andere, die das hier verfolgt haben - wie man dem vorbeugen kann.

Vielen Dank nochmal an Ernst@at und alle anderen, die sich hier beteiligt haben. :)
 
Auch wenn mir "werkam" nämlich jegliches Computerwissen abspricht
Nein, da hast Du etwas falsch verstanden. Nur würde mir eine Aussage wie sie nun von @ernst@at gemacht worden ist, mehr Sicherheit geben als Deine Aussage. Da Du selbst nicht genau weisst ob es geht oder nicht, verlasse ich mich nicht darauf. Sonst muss ich, wie Du bereits selbst befürchtest >>
Eine der schlimmsten Computerproblematiken sind Datenverluste, die durch irgendwelche Inkompatibilitäten entstehen.
nur noch im Datenrettungsforum Anfragen zur Rettung meiner Daten absetzen. Dann hole ich mir lieber 2 x 2 TB Platten und habe weniger Ärger.

Mein Dank geht auch an alle, die mitgewirkt haben und an Dich ein Sorry, wenn Du da was in den falschen Hals bekommen hast. Datensicherheit ist für mich auch sehr wichtig. :daumen:
 
Zurück
Oben