5 GHz Wlan je höher der Kanal je mehr Datenrate?

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Hallo,

bei optimieren meines Wlan´s im 5 GHz Netz bin ich vorhin über folgendes Aussage gestolpert,

Die Kanäle 36 - 64 sind auf eine maximale Datenrate von 866 Mbit/s limitiert, erst darüber erhält man die 1733 Mbit/s bzw. 1300 Mbit/s

Ich dachte bis jetzt das die maximale Datenrate über die Kanalbreite 20, 40 oder 80 MHz bestimmt wird und nicht darüber welchen Kanal ich im Wlan nutze. Liege ich nun mit meiner Annahme falsch oder kommt es wirklich auf den Kanal an den man im 5 GHz Netz nutzt?
 
Teste es doch einfach aus.
 
Woher stammt denn die Aussage, bzw. in welchem Kontext steht sie?
 
Wenn dem so wäre würde ich annehmen das dazu was in den Handbüchern der unbekannten Geräte steht.
 
Nicht alle Kanäle ermöglichen eine Kanalbreite von 80MHz. Die höheren Kanäle werden auch vom Radar genutzt. Router müssen DFS beherrschen, also die dynamische Auswahl der Frequenz, um auf diesen Kanälen senden zu dürfen. Eine feste Auswahl dieser Kanäle ist nicht möglich, da der Router dem Radar Vorrang geben muss, falls dieses erkannt wird.
Primär hängt deine maximale Geschwindigkeit von der Kanalbreite ab. Welche Kanalbreite aber maximal genutzt werden kann, hängt von den verwendeten Endgeräten, deiner Umgebung und deinem Router ab.
 
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@brainDotExe
Diese Aussage habe ich in einer Gruppe für Fritzbox Router auf FB, wo diese und sehr ähnlicher Aussagen des Öfteren geschrieben werden, aber es sind halt eben nur Aussagen einzelner Personen ohne das Hintergrund dazu geleifert wird. Es geht dabei aber auch immer darum wie man das mögliche maximale an Leistung aus dem Router herausholen kann.

@Midium

Danke für deine Erklärung, also hängt das ganze doch mehr von der Kanalbreite ab wie von der Höhe des Kanals. Gibt es den eine Liste oder ähnliches wo festgelegt ist welche Kanal welche Kanalbreite nutzt?
 
Prinzipiell hängt es nur von der Kanalbreite, MIMO und genutzter Modulation ab.
Die Höhe des Kanals ist irrelevant.

Du kannst das ganz einfach berechnen, ein Kanal ist 5 MHz breit.
Für beispielsweise 80 MHz Kanalbreite, brauchst du 16 Kanäle.

Was natürlich sein kann ist, dass ein spezielles Gerät in einem speziellen Frequenzband nur limitierte Kanalbreite unterstützt.
 
Kommt auch auf die Anzahl Antennen an.

https://wlanport.de/information/wlanwiki/5ghz-kanaele-fuer-wlan-in-deutschland

  • 20MHz: 36, 40, 44, 48, 52, 56, 60, 64, 100, 104, 108, 112, 116, 120, 124, 128, 132, 136, 140
  • 40MHz: 38, 46, 54, 62, 102, 110, 118, 126, 134
  • 80MHz: 42, 58, 106, 122
  • 160MHz: 50, 114
Mein Router hat 8 Antennen und sendet auf ersten 5GHZ auf Kanal 36, 40, 44, 48, 52, 56, 60, 64 (ab 52 DFS) als Auswahl und auf dem zweiten 100, 104, 108, 112, 116, 120, 124, 128 (alle DFS) und erreicht somit obwohl "nur" 20 Mhz bis zu 2165 Mbits.
 
brainDotExe schrieb:
Prinzipiell hängt es nur von der Kanalbreite, MIMO und genutzter Modulation ab.
Die Höhe des Kanals ist irrelevant.

Die „Höhe des Kanals“ bestimmt aber die maximal mögliche Sendeleistung (unter Kanal 100 max. 200mW, ab Kanal 100 max. 1000mW).
Und die Sendeleistung bestimmt die Feldstärke und somit auch die momentan mögliche Modulationstiefe, welche ebenfalls die Symbolrate mitbestimmt.
 
Das ist aber eine regulatorische und keine technische Einschränkung.
Auch mit geringerer EIRP ist bei kurzer Entfernung die höchste Modulationsstufe möglich.
 
brainDotExe schrieb:
Das ist aber eine regulatorische und keine technische Einschränkung.

Das stimmt, aber daß die gewählte Kanalhöhe irrelevant für den Datendurchsatz ist, stimmt im realen Betrieb nicht. Deshalb meine Ergänzung.

Auch mit geringerer EIRP ist bei kurzer Entfernung die höchste Modulationsstufe möglich.

Das stimmt auch.
Im realen Betrieb (um den es im Allgemeinen geht), erhält man aber ab Kanal 100 auch noch bei größeren Distanzen als bei der reinen Nahdistanzmessung eine höhere Modulationstiefe und somit eine höhere Datenrate als mit einer Kanalwahl unter 100.
 
FarmerG schrieb:
Die „Höhe des Kanals“ bestimmt aber die maximal mögliche Sendeleistung

Korrekt - aber irrelevant.

Und die Sendeleistung bestimmt die Feldstärke

Ebenfalls korrekt - und ebenfalls irrelevant.

und somit auch die momentan mögliche Modulationstiefe, welche ebenfalls die Symbolrate mitbestimmt.

Nicht die Feldstärke des Senders bestimmt nicht die Modulationstiefe sondern die Feldstärke beim Empfänger. Somit ist es nicht die Sendeleistung die die Modulationstiefe bestimmt sondern die Empfangsleistung.
 
Anscheinend hast Du mich nicht verstanden:
Die Empfangsleistung beim Empfänger hängt direkt von der Sendeleistung ab. Zudem beschreibt die Feldstärke die mögliche Empfangsleistung am jeweiligen Ort. Wie sollte man das denn auch anders verstehen?

Zudem ist die Kommunikation bidirektional - die Kommunikationspartner sind nacheinander sowohl Sender als auch Empfänger.
 
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Kurz und knapp ... ja, im hintersten Zimmer kommt auf Kanal 100 etwas mehr Bandbreite an (zumindest bei mir), als auf Kanal 36
 
Bei mir beträgt die netto nutzbare Bandbreite an entferntester Stelle im Haus (2 Etagen, aschegefüllte Holzböden) ~150MBit/s (Kanal unter 100) zu ~350MBit/s (Kanal 100).
Auch an anderen Stellen im Haus ist der Bandbreitenunterschied noch sehr deutlich und vor dem Haus (Stellplatz für‘s Auto) ist der Unterschied sogar noch größer.
 
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FarmerG schrieb:
Anscheinend hast Du mich nicht verstanden:

Ich hab dich vermutlich schon richtig verstanden, kann nur die Aussage nicht stehen lassen.

Die Empfangsleistung beim Empfänger hängt direkt von der Sendeleistung ab.

Richtig. Aber das heißt, bezogen auf die maximale Bitrate, nur dass die Reichweite erhöht wird.
 
Hayda Ministral schrieb:
Ich hab dich vermutlich schon richtig verstanden, kann nur die Aussage nicht stehen lassen.

Nein, hast Du nicht. Sonst hättest Du nicht diesen technischen Unsinn mit „die Feldstärke des Senders“ geschrieben.

Richtig. Aber das heißt, bezogen auf die maximale Bitrate, nur dass die Reichweite erhöht wird.

Es wird eben nicht nur die Reichweite erhöht (was hier nicht gefragt wurde), sondern eben auch die Symbolrate innerhalb der „ursächlichen Reichweite“, da hier die Modulationstiefe, auf Grund des höheren Störabstandes an den jeweiligen Empfangsorten (welche aber auch die Sendeorte sind) durch die nun höhere Sendeleistung, größer gewählt wird. Und die Modulationstiefe bestimmt eben auch die Symbolrate mit.
Die maximale Modulationstiefe zwischen zwei Kommunikationspartnern wird eh nur innerhalb der Nahdistanz erreicht.

Zur Erinnerung: Der Thread-Ersteller fragte „5 GHz WLAN, je höher der Kanal je mehr Datenrate?“
Und der Einwurf, dass die „Höhe des Kanals hierfür irrelevant sei“ ist eben nicht richtig.
 
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Könnte ein "Feature" der Firmware eines Routers sein. Oberhalb von Kanal 64 werden höhere Kanal- Bandbreiten benutzt.
 
Hayda Ministral schrieb:
Ursächliche Reichweite? Nun wirds esotherisch.

Wie soll ich es sonst kurz und knapp beschreiben, ohne in technische Abhandlungen abzugleiten?
Hiermit meine ich “innerhalb der vorherigen Reichweite bei 200mW Sendeleistung“ wird nun bei 1000mW durchgängig eine höhere Modulationstiefe genutzt, da auch mit der höheren Sendeleistung der Störabstand innerhalb der ursächlichen Reichweite (also die Reichweite, welche vorher mit 200mW erreicht und genutzt wurde).

Das hat nichts mit Esoterik zu.
Deine fehlende Einsicht einen Fehler einzugestehen, wird aber langsam lästig!
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mkossmann schrieb:
Könnte ein "Feature" der Firmware eines Routers sein. Oberhalb von Kanal 64 werden höhere Kanal- Bandbreiten benutzt.

Nein, die Kanalbandbreite (richtiger: Modulationsbreite) ist in meinem Beispiel immer gleich gewählt: 80MHz. Auch die Anzahl der Streams war gleich (4x).
Das einzige was sich ab Kanal 100 ändert, ist die Sendeleistung, welche das 5fache der Sendeleistung der Kanäle unterhalb von Kanal 100 betragen darf.
Bei einer erhöhten Sendeleistung und gleichbleibenden Abstand der Kommunikationspartner wird auch gleichzeitig im Empfänger der Spannungsabstand zwischen Nutzsignal und umgebenden Störsignalen (Eigen- und Fremdemission elektromagnetischer Wellen) erhöht.

Somit ist beim Empfänger die Differenzierbarkeit bei der Erkennung der Amplitudensprünge der einzelnen Trägerfrequenzen innerhalb der Kanal- bzw. Modulationsbreite feiner durchführbar. Das nennt sich Modulationstiefe (QuadraturAmplitudenModulation (QAM) der einzelnen Trägerfrequenzen (OFDM). Es sind 234 Trägerfrequenzen und 8 „datenlose“ Pilotfrequenzen bei einer Modulationsbreite von 80MHz nach 802.11ac vorhanden).

Wie fein die Abstufung der Amplitudenmodulation stattfinden kann, hängt eben vom momentanen Störabstand ab, welcher eben mit der Erhöhung der Sendeleistung ebenfalls mit erhöht wird.
Die momentan zu verwendende Modulationstiefe der Trägerfrequenzen wird zwischen den Kommunikationspartnern (u.a. anhand der Bewertung der momentanen Störabstände) ausgehandelt.

Die Nutzung der maximal möglichen 256 Amplitudenstufen (8 Bit) bei einer Modulationstiefe von 256QAM (5GHz 802.11ac) aller einzelnen Trägerfrequenzen ist real nur innerhalb einer Kurzdistanz und ohne nennenswerte EMR in der Umgebung möglich.
 
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