6800 XT defekt oder Spiele einfach schlecht programmiert?

Maine

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Hallo,

zu Beginn mein System:

AMD Ryzen 9 5900X | Noctua NH-D15 | Gigabyte X570 Aorus Elite | AMD Radeon 6800 XT
Crucial 32GB DDR4-3600 CL16 | Creative Soundblaster Z | beQuiet Straight Power 11 850W Gold
Acer XF270HUA (1440p / Freesync) | Windows 11​


Relevant aufgefallen ist mir mein Problem, als der Patch 1.5 für Cyberpunk 2077 veröffentlicht wurde. Von heute auf morgen lies sich das Spiel nicht mehr starten - genauer: Es crashte oftmals schon während der Introvideos (CDPR-Logo usw.). Manchmal kam man noch für 1-2 Minuten ins Spiel, das war es dann aber auch. GPU-Temperaturen mit maximal 80 °C total im Rahmen, dasselbe bei der CPU.

Bei Read Dead Redemption 2 trat das Problem ebenfalls auf, nach 1-2 Minuten Spiel schmiert es ab.
Abstürze hatte ich auch bei z.B. Ghost Recon Breakpoint wenn Vulkan genutzt wurde oder bei SOTTR wenn DX12 statt DX11 genutzt wurde. Ich hatte das aber nie so richtig miteinander verknüpft, da andere grafikintensive Spiele problemlos liefen (z.B. Anno 1800 oder AC: Origins).

Was wichtig sein könnte: Das Ganze geht immer auch mit einem AMD-Treiberabsturz einher.

Nachdem ich dann über mehrere Monate hinweg (auch mit Hilfe des CDPR-Supports) so ziemlich alles ausprobiert hatte:
  • Grafiktreiber sauber deinstallieren & neuinstallieren
  • Alles was OC ist ausschalten (also auch XMP-Profile beim RAM), auch alle Kombinationen davon durchprobiert
  • Soundtreiber sauber deinstallieren & neuinstallieren
  • Windows komplett sauber neuinstallieren
  • CP2077 komplett sauber neu installieren
  • Mods sauber entfernen
  • und was weiß ich noch alles...

...habe ich nun mal einen neuen Versuch gestartet und dieses Mal den maximalen Grafikkartentakt im AMD-Treiber auf 95% gesetzt. Mir war zuvor bei offenem Gehäuse aufgefallen, dass das Spulenfiepen beim Abspielen der Introvideos verhältnismäßig laut war.
Und siehe da - keine Abstürze mehr.

Nun stellt sich mir natürlich die Frage: ist meine Karte defekt oder liegt es am grottig programmierten Spiel bzw. Spielen?
Eine RMA-Geschichte ist aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit preislich attraktiver Alternativen (eine vergleichbare RTX 3080 12G kostet mindestens 800 €, für die 6800 XT habe ich direkt bei AMD 650 bezahlt...) für mich aktuell nicht besonders attraktiv, zumal ich ja auch gar nicht sicher sagen kann, dass die Grafikkarte einen Defekt hat. Ich bin auch kein Freund davon, mir eine Karte nur zum Testen zu bestellen und sie dann wieder zurückzuschicken - nennt mich bescheuert, aber da tun mir sowohl die Umwelt als auch der Händler leid.

Programme wie FurMark usw. habe ich schon stundenlang durchlaufen lassen, ohne jegliche Probleme oder Artefakte zu bekommen.

Hättet ihr vielleicht noch einen Tipp, wie ich das noch etwas genauer rausarbeiten könnte?

Schon einmal vielen Dank vorab!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist denn die Grafikkarte verkabelt?
Seasonic.png

Hast du den FurMark mit 95% Takt laufen lassen oder Stock?
 
Grafikkarte so verkabelt wie beQuiet das im Handbuch sagt, sprich verschiedene Schienen und es sollte eigentlich kein Lastproblem sein.

Furmark lief mit 100% Takt und Vollauslastung (lt. GPU-Z) völlig stabil.
 
meine 6800xt pfeift auch gut bei CP2077, teils unabhängig dee Bildrate. Aber nen Frame-Cap von 60fps wäre mal ein Test wert.
Prüf doch bitte mal mit den Treiber-Overlay die Frame Rate und die Übergangs-Temperatur
 
Framecap 60 hatte ich auch ausprobiert (eingestellt über AMD Treiber), das wird aber bei den Introvideos mal geflissentlich ignoriert, sprich es crasht trotzdem.
Ergänzung ()

Drewkev schrieb:
@Maine
80°C also, und wie viel Grad hat dann der HotSpot?
Wenn du mir sagst, wie ich den ohne professionelles Messequipment messen kann? ;)
HWInfo spuckt das soweit ich weiß nicht sinnvoll aus, da die Grafikkarte dafür gar keinen eigenen Sensor hat.

EDIT: Wenn es ein Hitzeproblem wäre, müsste es dann nicht auch bei FurMark usw. auftreten? Und z.B. Ghost Recon Breakpoint mit DX12 lastet die Karte auch vollkommen aus, schmiert aber nicht ab.
 
Ah ok, schaue ich mir heute abend mal an.

Zum Framecap: Richtig, das sollte so nicht sein. Wenn die Spiele abschmieren, schmiert aber auch immer der AMD-Treiber komplett ab, das hatte ich in der Beschreibung oben vergessen (wird hinzugefügt). Und dann schmiert offenbar auch der treiberseitige Framelimiter mit ab.
 
Schon mal probiert ob diese Probleme auch mit nem RAM Takt von 3200MHz auftreten?
Oder gar mit der Maximalen JEDEC Spezifikation?

OK, Hat sich erledigt, hab ich überlesen.
 
Stimmt, das könnte klappen. Werde ich auch mal ausprobieren.
 
Also ganz im Ernst: wenn Spiele Crashen ohne dass man die Karte undervoltet oder die FPS capped, dann hat entweder die Karte oder das NT einen weg und wär ein eindeutiger Reklamationsgrund.

Ich würd als erstes mal die Karte in einem anderen Rechner testen sofern das möglich ist. Zeigt sich dort das selbe Fehlerbild, ist es die GPU. Wenn nicht, ist es wohl das Netzteil.
 
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Ich stimme dir selbstverständlich zu. Aber müsste es dann nicht immer abschmieren, wenn Volllast auf der GPU anliegt? Wieso nur bei einigen wenigen Spielen?
 
Hatte das selbe Problem mit meiner xfx 6800 xt. Das einzige was es endgültig behoben hat war das Autotuning im AMD Adrenalin Tool. Seit dem nie wieder ein Problem gehabt. Ich habe beides CPU und GPU übertakten lassen. Ist im Reiter Leistung.
 
Hast du deine Tests auch mal unter Windows 10 ausgeführt? Das wäre meine 1. Anlaufstelle... Ich höre immer mal wieder, dass irgendwelche Treiber (durch die Bank verschiedene Anbieter/Hersteller) abgestürzt sind. "Komischerweise" lief dann immer alles unter Win10
 
Maine schrieb:
müsste es dann nicht immer abschmieren, wenn Volllast auf der GPU anliegt?
Was meinst du denn warum keiner ernsthaft so was wie Prime oder Furmark benutzt um Hardware zu testen?
Richtig.


Nicht Volllast führt zu Abstürzen, sondern Wechsellast.
 
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Maine schrieb:
Wieso nur bei einigen wenigen Spielen?
Weil je nach Spiele-engine unterschiedlich starke und vor allem schnelle Lastspitzen auftreten können.
 
LasseSamenström schrieb:
Hast du deine Tests auch mal unter Windows 10 ausgeführt?
Jep, habe ich ebenfalls, das hat leider nix geändert. In der Tat war das Problem der Auslöser, Windows 11 zu installieren, Symptomatik blieb aber wie beschrieben bestehen.


Captain Mumpitz schrieb:
Nicht Volllast führt zu Abstürzen, sondern Wechsellast.
Auch wenn ich deinen etwas ruppig herüberkommenden Ton nicht ganz nachvollziehen kann - ok, klingt plausibel.
 
Maine schrieb:
Aber müsste es dann nicht immer abschmieren, wenn Volllast auf der GPU anliegt?

nein, die meisten probleme kommen vom modernen boost-algorithmus. wenn die karte wenig last bzw. verbrauch hat, taktet der core hoch, um das powerlimit zu füllen. hier kann der boost takt einfach zu hoch für den core werden und dann crasht der core.

gerade in situationen mit zeitweise absurd viel fps tritt das auf.

in der unendlichen weisheit von amd hat man auch jeden direktzugriff auf den takt aus dem treiber entfernt und bekommt nur noch so dämliche offset slider, die das problem nur mit einem performanceverlust beheben. könnte man einfach einen maximalen takt einstellen, wäre das thema gegessen.

auf der anderen seite heißt das aber auch, dass die karte letztendlich den standardtakt nicht halten kann und so quasi minderwertiges silizium ist, das in der karte nicht hätte verbaut werden dürfen und aus binning-ausschuss gründen trotzdem passiert ist. ist aber bei amd so nicht neu. gibts auch bei ryzen cpus auch immer mal wieder.

du kannst die stabilität auch über niedrigere temperaturen verbessern. wäre ggf. auch noch ein ansatzpunkt. wenn die karte aber auch "kalt" beim starten crasht, ist die temperatur hier kein faktor.
 
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