Abiquote

Ich frage mich ehrlich wo du in der Schule eine so hohe Konkurrenzsituation siehst?
Und das die Noten so verteilt werden, das der Durchschnitt ne 3 bekommt kann ich nicht bestätigen.
Bei uns war es jedenfalls bei den meisten Lehrern so, dass die sich das Benotungsschema schon ausgedacht haben, bevor die Klausur geschrieben wurde. Da wurde dann villeciht ein bisschen angepasst.
Es kam auch vor dass dann der beste ne 3 hatte.
 
Kann ich bestätigen aus meinen Erfahrungen, allerdings muss man auch festhalten, dass Bildung Ländersache ist und wir darum 16 verschiedene Schulgesetzgebungen haben.
 
Bildung sollte Bundsache sein.

Das 3 Schichten Modell ist meiner Meinung nach nicht schlecht und die Durchlässigkeit ist auch sehr flexibel zwar meistens eher nach unten als nach oben aber man kann auch gut von der Real aufs Gymnasium wechseln.

Ich finde man sollte nur die Selektierung erst ab der 7 Klasse vornehmen.
Wie soll ein 10 Jähriger entscheiden welcher Weg für ihn der beste ist wenn er lieber am Nachmittag Fussball spielen geht als zu lernen.
Außerdem ist die Pädagogik an Grundschulen manchmal ne Katastrophe (Kann aus eigener Erfahrung sprechen)

Hatte ab dem 3 Schuljahr ne Lehrerin die nen richtigen Kicker auf mich hatte und meinen Eltern gesagt hatte ich sollte auf die Hauptschule (alle Noten 1- 3 nur Deutsch 5 (Hat sie übrigends unterrichtet))

Meine Eltern lassen sich einlullen, bis zur 6 habe ich mir selbst nix dabei gedacht, erst dann ist mir so richtig klar geworden was für Mist das eigentlich war, also musste ich mich hocharbeiten

Weg: Haupt --> Real --> Gymnasium --> Abi 2,2

Ich finde einfach nicht richtig das dein Leben von 1 Person abhängt und du dabei im Alter von 10 wenig Mitspracherecht hast oder das du dich wohl nicht gegen den Lehrer durchsetzten kannst

Und anscheinend soll es jetzt sogar so sein das die Einsortierung in die weiterführenden Schulen durch die Grundschullehrer bindend sind
 
@Fleshed
Genau das meine ich! Wenn die Selektion beginnt, sind die Kinder einfach nicht imstande zu begreifen, was da geschieht und welche Auswirkungen das auf ihren weiteren Lebensweg hat. Anhand deines Beispiels sieht man zwar, dass es auch einen Weg aus der Misere, aber in wie vielen anderen Fällen wird jungen Menschen ihr Lebensweg durch diese frühzeitige Unterteilung in Gewinner und Verlierer vorgezeichnet?

GNR schrieb:
Im übrigen find ich das 3-Stufen-System ansich eine gute Sache. Doch bei der Umsetzung und dem Inhalt des Unterrichts wird und muss einem übel werden.
Naja, dass du damit zufrieden bist, ist ja im Prinzip auch kein Wunder, da du dich als Gymnasiast zu den Gewinnern des dreistufigen Modells zählen darfst. Aber wo Gewinner sind, da sind auch Verlierer...
 
wenn ihr euch nur darüber auslaßt ab wann selektion sinnvoll ist, dann habt ihr meine passage überlesen, in der ich beschrieben habe, dass es weitestgehend vom einzelnen unabhängig ist ob und wie er selektiert wird oder nicht.
nochmal: wenn in einer klasse mit im schnitt sehr guten schülern beispielsweise die note drei in einem diktat, im fach deutsch, mit 15 fehlern erreicht werden kann (weil die gesamtfehlerzahl der schüler geteilt durch die anzahl schüler = 15 in diesem beispiel = die mittelnote, von der aus dann nach oben und unten auf die noten abgewichen wird - gaußsche normalverteilung) dann kann ein schüler, bei gleicher leistung, aber dann in einer im schnitt insgesamt schwächeren klasse (wo dann die note drei eventuell auch noch mit 25 fehlern erreicht werden kann) auf einmal eine 2 bekommen.
und diese notenverschiebung hatte jetzt mit seiner individuellen leistung gar nichts zu tun, denn die blieb ja gleich (15 fehler), sondern eben weil selektion überhaupt angestrebt ist und einteilung der schüler auf das notentableau, hat er in einem fall ne 3 bekommen, im anderen fall eine 2.
in anderen fällen kann hier mal ne 4, dort mal ne 5 bei gleicher leistung rausspringen und schwupps ist dieser schüler dann auf einmal, obwohl die leistung gleich blieb, versetzungsgefährdet.
diese selektion hat aber, wie schon oben von diversen leuten erwähnt, ihre logik im kapitalismus - dadurch wird dafür gesorgt, dass recht viele mittelmäßige menschen produziert werden, die sich dann in ihr schicksal zu fügen haben und mittelmäßige arbeiten mit mittelmäßigen löhnen usw später erhalten, während dann wieder recht wenige weiter oben stehen.
so wie schule hier in dieser gesellschaft organisiert ist hat sie nur mit einer art von lernen zu tun, die so ausgerichtet ist, dass am ende auch die passenden humanen ressourcen für das wirtschaftssystem rauskommen.
mit eigentlichem lernen und aneignen der welt hat das alles aber gar nichts mehr zu tun, wenn bereits durch die organisation der schule und der notengebung und der strikten regeln des abprüfens (und die konsequenzen beim durchfallen) bereits vorher schon als maßstäbe der beurteilung feststehen.
und dann wundert man sich noch darüber, dass kinder kein bock auf lernen haben - zurecht, denn auf so eine art von lernen hätte (und hatte) auch ich kein bock.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn du die anderen Beiträge gelesen hättest, dann hättest du auch erfahren dass diese Praktik der Notenvergabe nicht überall zutrifft. In NRW jedenfalls ist das nicht so (bei den Schulen die ich kenne).
Wäre interessant aus welchem Bundesland du kommst.
Klar ist es allgemein so, dass man in einer schwächeren Klasse besser glänzen kann.
Zudem gibts es in den meisten Ländern Zentralabitur. Da bringt es dann nichts wenn man in einer "schlechten" Klasse leicht an gute Noten gekommen ist.
Aber wer wirklich was für die Schule tut und nicht faul ist schafft auch seinen Abschluss, egal wie gut oder schlecht der Klassendurchschnitt ist.

Mich würde interessieren wie ein gerechtes Schulsystem, bei dem die Schüler auch noch Spass beim lernen haben, in deinen Augen aussieht.
 
wie kommst du darauf dass ich ein "gerechtes schulsystem" anstrebe?
wir haben doch schon ein gerechtes schulsystem.
siehe meinen beitrag zur chancengleichheit, die gegeben ist.
das problem, das ihr nicht seht, ist, dass die leistungen gemessen werden mit maßstäben, die als beurteilungsgrundlage von außen an den inhaltlichen stoff herangetragen werden.
und das hat im kapitalismus seine richtige logik. aber auch nur dort.
 
@th3o

Wenn das stimmt, dass Noten je nach Können der Mitschüler gegeben werden, ist das natürlich ein Unding und sollte abgeschafft werden. Aber wo bitte hat das etwas mit dem Kapitalismus zu tun? Das könnte im Sozialismus (oder was auch immer du genau anstrebst) ebenso gut vorkommen.

Dich stört, dass Kinder aus besseren Verhältnissen durschnittlich bessere Aussichten haben, als Kinder aus schlechteren Verhältnissen. Um das zu beheben, müsste man die Kinder von Geburt an alle in genormte Heime schicken, wo jedes Kind exakt gleich behandelt wird und es von jeglichen Verwandten/Freunden/Günstlingen fern halten, damit es nicht bessere Chancen bekommt. Das Wetter z.B. müsste künstlich gleich gehalten werden und jedes Kind muss am gleichen Tag geboren werden, da ansonsten z.B. ein Kind, an dessen Geburtstag schlechtes Wetter ist, benachteiligt wäre. Das wäre utopisch und unmenschlich, aber ist anscheinend deine Idee.

"diese selektion hat aber, wie schon oben von diversen leuten erwähnt, ihre logik im kapitalismus"
Nein. Es geht einfach darum, herauszufinden, wer gut geeignet ist für gewisse Berufe. Und das muss in jedem Wirtschaftssystem passieren, das auch nur halbwegs erfolg haben möchte. Speziell mit dem Kapitalismus hat das aber nichts zu tun.

Du versuchst (wie viele Linksextreme) zwanghaft in allem die Schuld des Kapitalismus zu sehen, ohne sich z.B. mal zu fragen, was im Sozialismus/Kommunismus denn so viel besser wäre.
 
@ Th3o also mir ist es neu, dass die Noten nach der Gaußschen Normalverteilung vergeben werden. Es ist zwar ein Ziel, dass gern propagiert wird, aber das ist nur ein Idealbild. Das wird nicht so gerechnet, dass es nachher hinkommt. Das habe ich in meiner Schulzeit nie gehört und auch nicht in meinem Studium (Lehramt). In der Regel sollte der Bewertungsmaßstab vorher feststehen und auch dem Schüler bekannt sein. Zumindest ist das am sinnvollsten nachher nicht in endlosen Diskussionen zu landen. Der Lehrer kann natürlich nachher, wenn die Arbeit zu schlecht war immer noch an seinem Erwartungshorizont herumspielen, aber man kann etwas richtiges nicht plötzlich nicht mit der vollen Punktzahl bewerten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Feuermanngnther schrieb:
Es geht einfach darum, herauszufinden, wer gut geeignet ist für gewisse Berufe.

Wobei sich dazu Noten sowohl von allgemeinbildenden Schulen als auch Hochschulen kaum (= gar nicht) eignen.
Aber man ist wohl froh, überhaupt ein Unterscheidungsmerkmal zu haben. Auch wenn die Aussagekraft ausgesprochen Gering ist.

Zur Ausgangsfrage:
Ich denke ein 'druchschnittliches' deutsches Abitur enthält Stoff, den sicher >>50% der Bevölkerung bewältigen könnten. Das ist dann letztlich vor Allem eine Frage der Selbstdisziplin und der Qualität der Ausbildung.
 
Dich stört, dass Kinder aus besseren Verhältnissen durschnittlich bessere Aussichten haben, als Kinder aus schlechteren Verhältnissen.

äh, nö. das ist mir irgendwie ziemlich egal sogar, weils gar nicht meinen punkt betrifft, den ich deutlich machen wollte.
das stört vielleicht leute aus der partei DIE LINKE, SPD oder Grüne.


Es geht einfach darum, herauszufinden, wer gut geeignet ist für gewisse Berufe.

Das stimmt sogar. Man bildet sich ein, dass man das dadurch rausfinden würde.
 
ap0k. schrieb:
Ich hab's bis jetzt erstmal nur fluechtig gelesen.
Aber das ist schonmal festzuhalten
Hauptschulabschluss
27343
Polytechnische Oberschule
4637
Realschule
15244
(Fach)Hochschulreife
17968
Ohne Schulabschluss
2761
Danke fuer den Tipp Exar

Bei Wikipedia/Schulabschluss steht

Laut Statistischem Bundesamt erwarben etwa 23 Prozent aller Schulabgänger des Jahres 2003/ 2004 ein Zeugnis der Hochschulreife; einen Realschulabschluss 42,6 Prozent oder einen Hauptschulabschluss 25,0 Prozent. Ohne Schulabschluss blieben 8,3 Prozent.
 
GrandTheft schrieb:
Ohne Schulabschluss blieben 8,3 Prozent.

Das ist wirklich erschreckend. :eek:
Ich hätte eher vermutet, dass es sowas nur in 'Einzelfällen' gibt.
 
Nunja, ich fand das Abi pille palle. War fast nie in der Schule, kurz vor den Klausuren hab ich mir die Ordner von Klassenkamerraden kopiert und kurz durchgelesen. Ende vom Lied Durchschnitt 1,8 ( Baden Württemberg).


Aber es liegt vermutlich an mir und nicht am Abbi. Laut Wikipedia bin ich mit meinem IQ von 138 hochbegabt :)


@ mdave


Wenn man ehrlich ist, zu was braucht man überhaupt nen Schulabschluss?
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt hast du so einen tolles Abitur und hast nichtmal das Prinzip einer Diskussion verstanden. ;)
 
@ DugDanger

Wobei er das eigentlich müsste den er gehört zu einer Gruppe der Leistungsbesten Menschen in Deutschland

Nur 0,1 % aller Menschen erreichen einen IQ von über 135 und damit ist er in Deutschland 1 unter 80000 was ihn natürlich besonders macht...

Wobei IQ meist garnichts mit Lernvermögen zu tun hat sondern nur mit der Vielschichtigkeit deines Geistes, bei Test wie dem Mündlichen geht es eher um EQ als um IQ^^
 
äh, nö. das ist mir irgendwie ziemlich egal sogar, weils gar nicht meinen punkt betrifft, den ich deutlich machen wollte.

Ehm und was war das dann:

ein solches system, das gegenüber den sozialen, natürlichen etc. unterschieden zwischen den kindern gleichgültig ist, wird in der regel diese unterschiede bloß reproduzieren, was sich dann in den unterschiedlichen berufszweigen/-karrieren wiederspiegelt (ausnahmen bestätigen die regel, dienen aber der herrschaftsordnung zur ideologischen rechtfertigung des kalbiers "schaut, der hats geschafft, nur weil er sich reingehängt hat)

Und wo das ganze auch nur im entferntesten etwas mit dem Kapitalismus zu tun hat, hast du auch noch nicht dargelegt, du widerholst es nur einfach immer wieder. Man könnte bei dir Kapitalismus mit praktisch jedem Wort ersetzen, ohne dass signifikant der Inhalt deiner Aussagen sinken würde.
 
@ Feuermanngnther

Kapitalismus definiert sich durch die Schaffung von Mehrwerten, durch Kapitalakkumulation, durch Lohnabhängigkeiten und durch Konkurrenz zwischen den Akteuren.

Darauf wird man in der Schule vorbereitet. Außerdem wird man grob in ein, der schulischen Leistung adäquates Beschäftigungsverhältnis eingeteilt.

Der Hauptschüler wird nicht Bankvorstand, der 1er Gymnasiast wird kein Straßenkehrer, zumindest ist das nicht die Regel.

Soviel wissen übers eigene System sei einem jeden schon gegönnt.

Das ist dann auch nicht gerecht oder ungerecht, es ist nur einfach so.

Zitat Feuermanngnther

Und wo das ganze auch nur im entferntesten etwas mit dem Kapitalismus zu tun hat

Alles hat mit Kapitalismus zu tun, selbst das Kinderkriegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@feuermann
das, was du da von mir zitiert hast, spricht überhaupt kein moralisches urteil über dieses system aus. das liest du bloß da rein.
da steht lediglich wie es ist und welchen zweck das hat, dass es so ist.
ganz simpel.
was das mit kapitalismus zu tun hat? schau mal was andere dazu geschrieben haben. da stehen dann so sachen wie: wie soll man denn ohne noten herausfinden wer für bestimmte berufe am besten geeignet ist? oder: wenn wir keine selektion hätten, dann würde sich ja niemand für miese berufe interessieren (anmerkung von mir: als wenn die leute mit miesen abschlüssen sich interessieren würden und aus liebe zum müll müllmänner werden :freak:)
und drei mal darfst du raten wie unsere berufe, die berufshiearchien, die entlohnungen für die berufe organisiert sind: richtig. kapitalistisch. ;)
fragst du dich immer noch wie schulselektion und wirtschaftssystem zusammenhängen?
 
Ja, das frage ich mich immer noch.
Nenne mir doch mal ein funktionierendes Wirtschaftssystem (ich schließe da jetzt ausnahmsweise den Sozialismus ein, da er wenigstens in der Theorie langfristig das Wohl des Volkes im Blick hat), wo vor der Berufswahl nicht sortiert wird, um herauszufinden, wer am besten wofür geeignet ist. Ob das über Noten passiert, oder über was auch immer ihr da wollt, ist jetzt erstmal egal.

In der DDR wollten sicherlich auch die wenigsten Müllmänner Müllmänner werden, aber hatten wohl nicht die Qualifikation für andere Berufe.
 
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