wenn ihr euch nur darüber auslaßt ab wann selektion sinnvoll ist, dann habt ihr meine passage überlesen, in der ich beschrieben habe, dass es weitestgehend vom einzelnen unabhängig ist ob und wie er selektiert wird oder nicht.
nochmal: wenn in einer klasse mit im schnitt sehr guten schülern beispielsweise die note drei in einem diktat, im fach deutsch, mit 15 fehlern erreicht werden kann (weil die gesamtfehlerzahl der schüler geteilt durch die anzahl schüler = 15 in diesem beispiel = die mittelnote, von der aus dann nach oben und unten auf die noten abgewichen wird - gaußsche normalverteilung) dann kann ein schüler, bei gleicher leistung, aber dann in einer im schnitt insgesamt schwächeren klasse (wo dann die note drei eventuell auch noch mit 25 fehlern erreicht werden kann) auf einmal eine 2 bekommen.
und diese notenverschiebung hatte jetzt mit seiner individuellen leistung gar nichts zu tun, denn die blieb ja gleich (15 fehler), sondern eben weil selektion überhaupt angestrebt ist und einteilung der schüler auf das notentableau, hat er in einem fall ne 3 bekommen, im anderen fall eine 2.
in anderen fällen kann hier mal ne 4, dort mal ne 5 bei gleicher leistung rausspringen und schwupps ist dieser schüler dann auf einmal, obwohl die leistung gleich blieb, versetzungsgefährdet.
diese selektion hat aber, wie schon oben von diversen leuten erwähnt, ihre logik im kapitalismus - dadurch wird dafür gesorgt, dass recht viele mittelmäßige menschen produziert werden, die sich dann in ihr schicksal zu fügen haben und mittelmäßige arbeiten mit mittelmäßigen löhnen usw später erhalten, während dann wieder recht wenige weiter oben stehen.
so wie schule hier in dieser gesellschaft organisiert ist hat sie nur mit einer art von lernen zu tun, die so ausgerichtet ist, dass am ende auch die passenden humanen ressourcen für das wirtschaftssystem rauskommen.
mit eigentlichem lernen und aneignen der welt hat das alles aber gar nichts mehr zu tun, wenn bereits durch die organisation der schule und der notengebung und der strikten regeln des abprüfens (und die konsequenzen beim durchfallen) bereits vorher schon als maßstäbe der beurteilung feststehen.
und dann wundert man sich noch darüber, dass kinder kein bock auf lernen haben - zurecht, denn auf so eine art von lernen hätte (und hatte) auch ich kein bock.