Abitur > IT Systemkaufmann > und nun ?

Luke2kk

Lieutenant
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Feb. 2009
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Guten Abend,

aufgrund meiner etwas festgefahrenen Situation hoffe ich von euch ein paar Anstöße zu bekommen, wie es für mich (23 Jahre) zukünftig weitergehen kann.

Dem Titel könnt ihr bereits grob entnehmen, dass ich nach meinem Abitur (KA/Baden Württemberg) eine Ausbildung zum IT Systemkaufmann mit Zusatzqualifikation Wirtschaftsinformatik gemacht habe. Seither arbeite ich seit 2 Jahren in den IT Handel welcher mich nach der 3 jährigen Ausbildung übernahm.
Meine Tätigkeiten umfassen den 1st und 2nd Level Support im Vertriebsbereich als auch das Reklamationsmanagement für B2B Großkunden.

Da ich derzeit alles andere als glücklich bin, was hauptsächlich an fehlender Struktur des Betriebes, mangelnder Teamleitung und meiner Meinung schlechter Bezahlung (2000 € brutto) liegt, möchte ich nun den nächsten Schritt machen. Meinen jetzigen Arbeitgeber werde ich verlassen.

Nun stellt sich mir jedoch die Frage, welche schulichen/beruflichen Optionen sich für mich ergeben ?
Leider ist mein Abitur mit einem Schnitt von 3.0 und schlechten Noten in Mathematik nicht wirklich eine Grundlage für Studiengänge der Informatik, weshalb ich mich von diesem Gedanken erstmal entfernt habe.

Da ich nicht ganz unkreativ bin, hätte ich mir gerne Weiterbildungsmöglichkeit gewünscht, die möglichst die IT und Gestaltung vereint. Dies scheint es aber nicht zu geben.
Mein Interesse im Bereich der IT liegt eigentlich darin, Software/Apps zu entwickeln, zu gestalten oder diese z.B. zu verbessern bzw. grundsätzliche Workflowoptimierung.
Um es mal trivial auszudrücken: "Warum ist der Knopf an Position X platziert. Der macht an Position Y mehr Sinn"
Hierzu muss ich jedoch erwähnen, dass ich auf diesem Gebiet bis auf die Grundlagen der JAVA Programmierung in der Berufsschule absolut keine Erfahrung gesammelt habe. Ich kann weder programmieren noch habe ich jemals eine App entwickelt. Eigentlich möchte ich auch nicht als reiner Programmierer arbeiten, sondern wie vorangehend beschrieben eher "oberflächlich" an Optimierung arbeiten. Wunschdenken ?

Würde mich über ein paar Meinungen freuen. Vielleicht könnt ihr, sofern ihr einen ähnlichen Weg eingeschlagen habt, mal kurz schildern wie es für euch nach dem IT-Systemkaufmann weiterging.

Danke vorab.
 
Hallo

CallmeXxX schrieb:
Da ich nicht ganz unkreativ bin, hätte ich mir gerne Weiterbildungsmöglichkeit gewünscht, die möglichst die IT und Gestaltung vereint. Dies scheint es aber nicht zu geben.
Wo hast du denn gesucht um nichts zu finden?
Es gibt den Meister, den Staatl. gepr. Techniker und den Operative Professional als Weiterbildung (mit diversen Spezialisierungen), das hatten wir alles schon mehrmals, schau einfach mal hier rein:
https://www.computerbase.de/forum/t...nter-fachinformatiker-abschluss-2008.1743389/
https://www.computerbase.de/forum/t...s-fachinformatiker-systemintegration.1713354/

Grüße Tomi
 
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Deine Leidenschaft klingt ein bisschen nach Projektleitung, dein Ausbildungsberuf eher nach vertrieblicher Weiterbildung bzw. Betriebswirt. Wären das auch Optionen?
 
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Operative Professional certified IT Systems Manager / geprüfter IT-Entwickler.
WENN du dann im Anschluss daran einen Job in genau diesem Teilbereich (technische Projektleitung in der Softwareentwicklung) findest, dann würde das ungefähr deine Wünsche erfüllen. Dazu gehört jedoch auch noch mehr, nicht nur der "kreative" Part. Unter anderem (mal wieder) Betriebswirtschaft und damit Mathematik ;)

Knackpunkt ist jedoch: Um die Prüfung ablegen zu können muss dein Betrieb mitziehen. Die müssen dir nämlich ermöglichen als Projektverantwortlicher eigenständig ein Projekt im Betrieb durchzuführen, welches auch "ausreichend Umfangreich" für ein Projekt ist. Das bedeutet auch, dass du für ein Projektteam verantwortlich bist d.h. zuzüglich deiner Rolle als Projektverantwortlicher brauchst du noch wenigstens zwei weitere Leute in deinem Team, die du innerhalb dieses Teams (fachlich) führst. Zudem musst du eine Anerkennung zu einem spezifischen IT-Spezialisten vom Betrieb ausgestellt bekommen - oder tatsächlich eine Prüfung zum IT-Spezialisten vorher ablegen.

Zweiter Knackpunkt: Der OP ist recht unbekannt. Viele Firmen bevorzugen doch eher abgeschlossene Studiengänge. Damit einen neuen Job zu finden kann sich also etwas müßig gestalten - ist aber nicht unmöglich.

Aber WENN alles klappt hat man danach eine breite Verwendungsmöglichkeit und kann dann auch in die von dir angestrebten Bereiche vordringen.

Das oder eine klassische Expertenkarriere - immer weiter spezialisieren (Studium, Selbststudium, Weiterbildungen), bis nichts mehr übrig bleibt :)
 
Angewandte Informatik (z.b. Medieninformatik) an einer FH kann man auch mit einer 3 in Mathe packen.
Das ist alles LERN-Sache.
Wir sprechen hier ja nicht von Informatik oder Mathematik an einer Uni.
Das sind 2-3 Module a 5 ECTS, vermutlich wird man da keine 1,0 abliefern, aber mit lernen und dann auch verstehen (so schwer ist das eben nicht) sollte ne 2-3 drin sein. Und wenn es ne 4 ist und alle anderen Module sind gut ist das auch kein Ding.

Daher würde ich ein Studium nicht ausschließen.
 
Hallo zusammen.
Vielen Dank für die zahlreichen ausführlichen Kommentare.
Ich habe mich nun etwas im Bereich diverser Studiengänge umgesehen. Als Alternative zur Informatik und deren Abwandlungen habe ich den Studiengang Kommunikations und Medienmanagement entdeckt - auch besser bekannt als technischer Redakteur.

Die Beschreibung klingt vielversprechend und scheint die Kernbereiche zu umfassen, die ich eingangs angesprochen hatte.
Hauptsächlich geht es darum Technik in Bild und Sprache zu vermitteln - somit ließe sich neben dem technischen Hintergrund auch etwas der "Kreativteil" abdecken.

Gibt es hier vielleicht ein paar technische Redakteure unter euch ?
 
Persönlich habe ich das Vorurteil, dass Studiengänge mit Begriffen wie "Kommunikation" oder "Medien" Studiengänge sind, die nach erfolgreichen Abschluss des Studiums direkt in die Arbeitslosigkeit führen. Ist aber nur mein Vorurteil.

Bitte schau dir mal in den geläufigen Job Portalen an, ob es Jobs in deiner Richtung gibt und welche Qualifikation die voraussetzen. Gib auch mal den Studiengang an und schau was dort für Jobs raus geworfen werden.
 
Medieninformatik ist schon nicht schlecht. Wie immer brauch man halt verwertbare Praxis neben dem Studium
 
Bei mir an der Hochschule gibts Technikjournalismus, die naturwissenschaftlichen Teile sind stark zusammengekürzt und sollten für jeden mit einem Hauch technischen Verständnis gut zu schaffen sein. Jedenfalls scheint es Spaß zu machen, ich seh die ständig grinsend mit Kamera und Mikrofon rumlaufen, um ihre Fernseh- und Radiobeiträge zu produzieren ;)
 
Hmmm... findest du 2000 €/brutto im Monat echt so wenig? Ich kenne einige leute im gleichen Feld die weniger als du im Monat haben, und die sind bereits einige Jahre mit dabei.

Hast du dir vielleicht überlegt etwas frischen wind in deinen alltag zu bringen ?
wie wäre es denn zb. dich auch für stellen im Ausland zu bewerben ? grade der Bereich UK (trotz brexit) ist ziemlich beliebt .. oder wenn es weiter weg sein darf wie wäre es mit Australien ?
Ich war letztes jahr da und war total begeistert. (wenn es da nur nicht so warm wäre haha)
 
@Skjaldmaer: Sorry, aber ich kenne deutlich zu viele Leute die als Lagerist deutlich mehr verdienen. Mit diesem Gehalt kann ich mich nicht zufrieden geben. Werde wohl nun aufs Vollzeit Studium gehen...

Ich war 2013 auch 3 1/2 Monate in Australien - die Wärme ist doch gerade das Tolle :-) Aber deshalb gleich auszuwandern, na ich weiß nicht.
 
Skjaldmaer schrieb:
Hmmm... findest du 2000 €/brutto im Monat echt so wenig? Ich kenne einige leute im gleichen Feld die weniger als du im Monat haben, und die sind bereits einige Jahre mit dabei.

Zu den konkreten Umständen hat der TE ja wenig geschrieben, sodass man nur Mutmaßen kann, aber zumindest für BaWü als Bundesland ist das schon in der Tat wenig.


CallmeXxX schrieb:
Mit diesem Gehalt kann ich mich nicht zufrieden geben. Werde wohl nun aufs Vollzeit Studium gehen...

Du hast ja nicht geschildert, welche Rolle du (also welchen tatsächlichen "Wert") für den 2nd-Level-Support im Unternehmen spielst, aber nichtsdestoweniger (auch wenn es ein geringes Gehalt ist für BaWü) musst du auch Bedenken, dass 1st-Level-Support und besonders Reklamationsmanagement nicht gerade "Raketenwissenschaften" sind.


CallmeXxX schrieb:
Werde wohl nun aufs Vollzeit Studium gehen...

Was denn konkret?
Besonders wenn dein Ziel eine möglichst hohe monetäre Vergütung ist, kann das auch "problematisch" werden. Mit problematisch meine ich, dass gerade bei den Wirtschafts-Bindestrich-Studiengängen (noch nicht ganz so schlimm, aber ähnlich zu BWL) die Problematik existiert, dass das sehr viele Bildungsinstitute anbieten und sehr viele Leute studieren. D.h. wenn man "nur" an einem hohen Gehalt interessiert ist, könnte es insofern problematisch werden, als das z.B. Managementposten eben nur begrenzt verfügbar sind und man mit sehr vielen Absolventen konkurriert.
Wer da von einer namhaften Uni kommt und vor allem auch das nötige Potenzial mitbringt und z.B. Interesse, Neugier, Spaß, ... studiert, der wird i.d.R. die Bewerber die nur an mehr Geld interessiert sind ausstechen.


_killy_ schrieb:
Persönlich habe ich das Vorurteil, dass Studiengänge mit Begriffen wie "Kommunikation" oder "Medien" Studiengänge sind, die nach erfolgreichen Abschluss des Studiums direkt in die Arbeitslosigkeit führen. Ist aber nur mein Vorurteil.

Das ist nicht nur ein Vorurteil und gewiss nicht nur deins. Durchschnittsgehalt, Einstellungsquoten (vor allem nicht fachfremd) und wie schnell überhaupt der Einstieg gelingt sind bei Medien-Bindestrich-Studiengängen auf jeden Fall deutlich geringer als z.B. beim typischen Ingenieur, Mathematiker, Informatiker, Physiker, ...
Ich habe zumindest noch nie eine Statistik gesehen, in der das auch nur ansatzweise andersherum gewesen wäre. In der Regel gesellen sich Medien-Bindestrich-Studiengänge zu oder leicht über solchen Studiengängen wie Soziologie, Erziehungswissenschaften, ...
 
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