Access-Point-Suche, was macht Sinn für mich?

karl0190

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Liebe Forengemeinde,

ich bin auf der Suche nach einem neuen Access-Point, der meinen langsam in die Jahre gekommenen Unifi AP AC Pro ersetzen soll. Zur Info: Mein Router (Fritzbox 7530) steht relativ ungünstig in der Ecke eines 2-stöckigen Altbaus. Zu diesem Zweck habe ich schon vor Jahren einen Access Point (oben genannten AC Pro) mittig im Haus im Erdgeschoss angebracht; er versorgt auch den ersten Stock mit WLAN. Das machte er bislang zwar zufriedenstellend, aber ich denke, jetzt, wo er immer öfter Ausfälle hat, wird es Zeit, mindestens auf Wi-Fi 6 aufzurüsten. Ich habe mir schon einige Marken und APs angesehen, aber ich bin mir bei einigen Merkmalen nicht sicher, ob ich sie brauche oder nicht.

Unser Altbau hat eine dicke Decke zwischen Erdgeschoss und erstem Stock, sodass oben Endgeräte (FireTV-Stick, Laptops und natürlich Handys) hauptsächlich mit dem 2,4-GHz-Netz verbunden werden. Kabel in den ersten Stock liegen keine, das kommt bei der Renovierung dran; bis dahin reicht aber auch WLAN. Und: Wie gesagt, das klappte eigentlich schon ganz gut; außer in den oberen Hausecken habe ich Empfang. Aber wenn ich schon mal aufrüste, will ich auch alles richtig machen - und nicht auf Marketing-Blabla hereinfallen.
Da bei uns auch Glasfaser in den nächsten 12 Monaten ansteht (sofern die Telekom den Zeitplan einhalten kann), wollte ich mir einen AP holen, der auch etwas von der Geschwindigkeit (vermutlich werden's erstmal keine 1000 MBit, sondern 600) ins obere Stockwerk bringt. Soweit ich informiert bin, sind im 2,4-GHz-Netz momentan Übertragungsraten von 1148 MBit/s mit 4x4-MU-MiMo der Stand der Dinge.

Ich frage mich nun: Bringt mir ein AP, der so etwas unterstützt, überhaupt etwas oder ist das nur Marketing und ich kann mir ein paar Euro sparen? Meine Recherchen im Netz haben mich nicht weitergebracht. An manchen Stellen wird die Technik angepriesen, an anderen heißt es, für Privatanwender bringt das nichts. Mir ist klar, dass die oben genannten AP-Geschwindigkeitswerte von 1148 MBit/s rein theoretischer Natur sind und ich vielleicht nur die Hälfte der Übertragungsrate erreiche, aber das wäre ja schonmal besser als die Hälfte von z.B. 600 MBit/s.

Sorry für den langen Text und lange Rede, kurzer Sinn: Meine primäre Frage lautet:

Lohnt es sich, einen AP zu holen, der im 2,4-GHz-Netz 4x4-MU-MiMo unterstützt bzw. eine Übertragungsrate von 1148 MBit/s bietet? V.a. hinsichtlich Geschwindigkeit und Reichweite durch die Betondecke.
Und könnt ihr mir eventuell ein paar zuverlässige APs empfehlen, die ohne extra Controller (egal ob physisch oder per Software auf dem Rechner) angesprochen werden können?

Ich hoffe, es war nicht alles Blödsinn, was ich geschrieben habe.
Ich bedanke mich jedenfalls im Voraus für die Antworten und wünsche erstmal angenehme Nachtruhe!
 
Nein, lohnt sich absolut nicht.

Bringe das WLAN näher an die Endgeräte und verwende konsequent 5 GHz Wifi 5 (ac) aufwärts, das bringt wirklich Geschwindigkeit.

Bei Wifi 5 und aufwärts im 5 GHz sind die Brutto-Datenraten theoretischer Natur und du kannst mit etwa der Hälfte dieser Werte als Netto rechnen, wenn du nah am AP bist. Im 2,4 GHz-Bereich sind die Bruttowerte gerne nur esoterischer Natur, wenn es schlecht läuft.

Bei 2,4 GHz WLAN gilt auch Brutto nur die Datenrate, die dein Endgerät auch unterstützt und das sind in der Regel keine 600 Mbit/s, sondern gerne nur 144 oder 72 Mbit/s, resultierend in knapp 10-50 Mbit/s netto je nach Bedingungen.
 
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Wieviel Endgeräte hast du denn, die 4x4 Mu-MiMo unterstützen? Ich befürchte du wirst einfach da landen, wo du auch mit deinem Unify schon warst. Ich hab hier grad nen Mikrotik cAP ax am Start, aber der wird keine Gigabit-Glasfaser durch ne Betondecke funken können^^.
 
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wie wäre es mit Mesh-fähig Unifi's nach oben zu gehen? setze sie lieber dichter, als zu weit auseinander, die Treppe hoch. ach ja, ab mehr als einen Unifi Access Points braucht es einen Controller. das kann ein Cloudkey sein, ein Raspberry Pi der zum Cloudkey gemacht wurde. Oder eben die neuen Cloud Gateways.
besser als Mesh is jedes Kabel. zB die ultra flachen, die sich fast überall verstecken lassen und auch durch Fester gehen.
 
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Nimm einen Router oder eine gebrauchte Fritzbox.. dann hättest gleich Mesh..

APS sind zu teuer für das gleiche...

MIMO können die auch .. Bridge Modus oder ap Modus... 5 GHz Verbindung von unten nach oben und oben dann 2,4 GHz für Geräte.
 
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karl0190 schrieb:
Mein Router (Fritzbox 7530) steht relativ ungünstig in der Ecke eines 2-stöckigen Altbaus.
eine 7520 direkt(!) darüber für guten Uplink ins EG. Wände und Decken werden immer "dicker" wenn man schräg durch funken muss.
Eine weitere 7520 diagonal auf der anderen Seite des EG oder OG, je nach Empfangssituation.

Kostenpunkt um die 50-70€ je nach Kleinanzeigen-Glück.
 
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OK, dann muss werde ich anstatt der von mir angedachten Lösung eure Ratschläge mal durchgehen.

Ich bedanke mich für die Hilfe und werde mich bei weiteren Fragen wieder melden, sobald ich die ganze Angelegenheit neu durchdacht habe! 👍
 
karl0190 schrieb:
immer öfter Ausfälle
Die sich wie äußern? Klingt erstmal so, als hat der PoE-Versorger einen Schuss.
karl0190 schrieb:
Kabel in den ersten Stock liegen keine, das kommt bei der Renovierung dran
Du kannst auch mit uns zusammen denken. Wann genau steht die Renovierung an? Ich würde in jedes Stockwerk mindestens einen WLAN-Punkt für die 2,4-GHz-Gundversorgung setzen. Und dann zusätzlich noch in den Lümmelecken einen WLAN-Punkt mit 5-GHz-WLAN. Ideal wäre an der Decke in jedem Raum. Also alles weit weg von Deiner Idee mit nur einem WLAN-Wunderwuzzi im gesamten Haus.
karl0190 schrieb:
ohne extra Controller (egal ob physisch oder per Software auf dem Rechner)
Wie Du merkst, würde ich den UAP-AC-Pro eher reparieren oder austauschen. Wenn Dir das mit dem Controller zu lästig wurde, hast Du auch noch andere Hersteller zur Auswahl … Mein Tipp wären gebraucht Zyxel NWA1123-AC Pro. Die kann sowohl an die Decke als auch an die Wand, gehen zentral über Internet-Seite oder lokal über Web-Oberfläche, Strom über Netzteil, PoE-Inkjektor oder PoE-Switch, und sind richtig günstig. Allerdings ebenfalls noch Wi-Fi 5, aber wenigstens 802.11ac Wave 2.
 
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Ich merke die Ausfälle des APs am ehesten daran, dass die Geschwindigkeit dahinter alle paar Tage einbricht. Gefühlsmäßig merke ich es beim Surfen und Streamen, dann führe ich Speedtests mit 2 Android-Apps durch (der Unifi-WiFiMan-App und der von OOkla) und merke, dass nur noch ein Bruchteil an Speed von dem rauskommt, was meine 100er DSL-Leitung hergibt. Nach einem Neustart gehts wieder rauf auf relativ konstante 90-95 MBit/s. Zumindest für einige Zeit...
Anzumerken ist hierbei (sorry, dass ich das zu erwähnen vergessen habe), dass ich vor rund einem Jahr OpenWRT als auf den AP gespielt habe. Zugegebenermaßen hauptsächlich, weil die Controllersoftware auf dem Gamingrechner im Erdgeschoss installiert war - und ich den nicht immer extra einschalten wollte für einen Neustart des APs.

Die Renovierung steht nicht sonderlich bald an. Das Haus gehört noch meinem Vater und er wohnt auch noch darin. Solange er lebt, möchte er von größeren Umbauarbeiten verschont bleiben. Ich hab also auch keine Eile damit. ;)

Ich bin bis jetzt von der Idee angetan, direkt über dem jetzigen AP einen weiteren Mesh(?)-AP aufzustellen, der dann das obere Geschoss versorgt. Wie erwähnt funktioniert das WLAN im oberen Geschoss (im begrenzten Rahmen, also relativ direkt über dem AP) ja recht ordentlich. Allerdings ist mir MESH bislang noch kein großer Begriff. Da muss ich mich erst einlesen, wie das genau funktioniert und was ich dafür brauche.
Aber vielleicht habt ihr ja Tipps.
 
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karl0190 schrieb:
Würde die original Firmware probieren, ob das die selben Symptome erzeugt. Dann den PoE-Geber austauschen … klingt jedenfalls eher nach einem Software- als einem Hardware-Problem.
karl0190 schrieb:
  1. FRITZ!Repeater 6000 als LAN-Brücke
    und darüber dann einen
  2. FRITZ!Repeater 6000 als WLAN-Brücke
Die Frage ist eher, wieviel Geld Du ausgeben willst. Wenn Ihr nicht all zu viel gleichzeitig macht, Du aber schon einen Computer mit 160 MHz hast, dann gingen auch zwei FRITZ!Repeater 3000 AX. Tiefer würde ich nach Deiner Beschreibung nicht gehen.
karl0190 schrieb:
Telekom [Deutschland] Glasfaser […] vermutlich werden's erstmal keine 1000 MBit, sondern 600
Wenn Ihr aktuell DSL100 habt, würde ich erstmal mit Fiber150 weiter machen und schauen, ob das nicht ausreicht. Ihr könnt dann immer noch weiter hoch, also Fiber300. Dann Fiber600. Das spart Geld und unterdrückt auch den Drang die ganze Heim-Infrastruktur entsprechend fähig haben zu müssen. Klingt nämlich wirklich nach, „Hol Dir einfach nochmal zwei gebrauchte FRITZ!Box 7520!“
 
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Also grundsätzlich halte ich den AP AC Pro nach wie vor nicht gerade für einen veralteten Access Point. UniFi verkauft diesen ja sogar noch neu in seinem Shop. Wobei ich mir bei einer Neuanschaffung dann auch eher WiFi6 APs zulegen würde (oder WiFi7 wenn man ganz up to date sein will). Aber bei mir laufen zwei AP AC Pro seit 6 Jahren problemlos, und ich schaffe damit eigentlich problemlos um die 300-400 MBit, halt immer abhängig vom jeweiligen Client. Ich würde auch zuerst einmal wieder die Original-Software aufspielen und schauen wie sich der AP verhält. Außer Du willst halt unbedingt auch was Neues haben, kann ja auch der Fall sein.
 
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karl0190 schrieb:
und merke, dass nur noch ein Bruchteil an Speed von dem rauskommt, was meine 100er DSL-Leitung hergibt. Nach einem Neustart gehts wieder rauf auf relativ konstante 90-95 MBit/s. Zumindest für einige Zeit...
Klingt für mich nach typischem Zurückfallen der Verbindung auf Wifi 4. Du kannst zum Testen mal separate SSIDs für 2,4 und 5 GHz verwenden und auf "Wichtigen" Geräten nur die 5 GHz Verbindung automatisch auswählen lassen.
 
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karl0190 schrieb:
Anzumerken ist hierbei (sorry, dass ich das zu erwähnen vergessen habe), dass ich vor rund einem Jahr OpenWRT als auf den AP gespielt habe. Zugegebenermaßen hauptsächlich, weil die Controllersoftware auf dem Gamingrechner im Erdgeschoss installiert war - und ich den nicht immer extra einschalten wollte für einen Neustart des APs.
Daran wirds wohl liegen.
OpenWRT hat desöfteren Probleme mit WLAN, teilweise steht in der Beschreibung sogar: "Wireless is not working stable. Connection comes down after a certain time (hours)."

Wenn du keine Probleme mit der Original Firmware hast, dann probiere erst mal die.
Alternativ kannst du zukünfig auch TP-Link kaufen. Die können Webinterface und Controller, nur nicht beides gleichzeitig. Da hast du dann die Wahl.
 
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open WRT auf einem Unifi klingt spannend und doch erschreckend, zu mal es scheinbar ein Mesh fähiger Pro war. Mit eng maschigen Mesh die Treppe hoch, meinte ich mit ca 2-3 die Treppe hoch. man kann ohne Lan- Kabel immer nur noch das weiter geben was man empfängt. willst du also das verstärken und weiter geben was du am Rand seiner Reichweite noch empfängst, wird das nichts mehr.
einen einzeln AP von Unifi hätte man doch auch ohne Controller betreiben können. oder habe sie das einem Update weg genommen?
 
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Kann mir mal wer das Phänomen von Controllern erklären? Bin da irgendwie abgehängt worden. Bisher seh ich das nur als Nachteil, weil man ja immer irgendne extra Kiste mit der Controller-Software laufen lassen muss. Wo liegt da genau der Vorteil? Was läuft da drauf, was nicht auf den APs/Routern selber drauf laufen kann?
 
qiller schrieb:
Wo liegt da genau der Vorteil?
Keine 50 Webinterfaces für 50 Geräte sondern nur eins in dem alles konfiguriert wird.
Zusatzfunktionen wie z.b. Mesh mit Failover (dafür muss der Controller aber dann dauerhaft und nicht zur Konfiguration laufen)

Als Privatnutzer mit nur einem AP völlig irrelevant, bzw. sogar eher zu meiden, wenn die Konfiguration nur über Controller oder App und nicht per Webinterface möglich ist. Wenn du aber mehrere Managed Switche, mehrere Access Points und einen Router vom gleichen Hersteller im Einsatz hast, dann durchaus eine Überlegung wert.

Wie gesagt, bei Unifi nur per Controller oder App. Bei TP-Link Omada per Webinterface oder Controller (gibt bei Umstellung einen Reset, also alles einmal neu einstellen wenn doch mal ein Controller zum Einsatz kommt)
Das ganze wird intressant, wenn dein Netzwerk mal eine gewisse größe erreicht hat (kleine Firma, etc)
 
Darknesss schrieb:
Wie gesagt, bei Unifi nur per Controller oder App.
Und wieso kommt man als Hersteller auf so eine Einschränkung? Warum nicht optional? Ich mein ich seh das mit den Controllern bei größeren Netzen durchaus ein. Aber bei 2-3 WLAN APs doch nicht. Check ich nicht. Für mich fällt so ein WLAN-AP direkt raus, wenns eh nur um eine überschaubare Ausleuchtung geht.
 
qiller schrieb:
Und wieso kommt man als Hersteller auf so eine Einschränkung?
Zielgruppe die oftmals eh direkt einen Controller verwendet.

Gut man könnte natürlich trotzdem ein Webinterface anbieten, wie TP-Link ja erfolgreich beweist, aber auch die basteln mit ihren 24V Passiv PoE Teilen einen Murks den auch keiner versteht.
 
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