Airflow bei Einsatz von Staubfiltern (CM HAF X)

Wylver

Ensign
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Hallo,
Ich stell mir demnächst einen neuen PC zusammen und brauch beim Thema Gehäusebelüftung eure Meinung.

Als Gehäuse werde ich ein Coolermaster HAF X benutzen das ich laut Herstellerangaben mit der Maximalen Lüfterzahl bestücke.

Zusätzlich möchte ich mir noch diese Staubfilter besorgen, da die besonders Effektiv sein sollen.
Laut Herstellerangaben mindern diese Filter den Luftdurchsatz um 15% an den Lüftern wo sie angebracht werden. Des weiteren sollen sie nur an Lüftern angebracht werden die Luft in den PC hineinsaugen.

Um einen möglichst Staubfreien PC zu erhalten soll man seine Lüfter so anordnen, dass ein Überdruck im PC entsteht (es soll mehr Luft hineingelangen, als abtransportiert wird).

Unter diesen Gesichtspunkten ist die Frage wie ich die ganzen Gehäuselüfter anordnen soll, um einen Überdruck zu erzeugen, und doch den PC gut zu kühlen.


Meine Überlegung war ja folgende:
1x 230 Front - intake
2x 200 Deckel - intake
1x 200 Seite - intake
1x 140 Hinten - exhaust
Und die Lüfter im Gehäsue sollen Richtung Rückseite blasen.

Würde das so vom Luftstrom und von der Kühlung hinhauen oder geht das mal gar nicht?
 
Mehr rein als raus ist schon sinnvoll, aber durch den Einsatz eines Lüfters in der Seite zerstörst du dir jeglichen Airflow.
Aber hast du nicht die Möglichkeit 2 Lüfter in die Front zu setzen?
Dann könntest du auch die 2 im Deckel rausblasen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, vorne ist beim Haf X ein großer 230mm Lüfter vormontiert.
Warum stellen den Gehäsuehersteller überhaupt Gehäuse mit Seitenlüftern her, wenn diese kontraproduktiv sind? :/
 
Weil viele denken "mehr Lüfter = bessere Kühlung". Warme Luft steigt immer nach oben, Lüfter sollten dieses Phänomen nur unterstützen, nicht stören.
 
Über die ideale Lüfterkonfiguration, incl. ob Unterdruck oder Überdrück, oder wo was rein- oder rausbläst kann man ewig streiten. Ich selber schaue ca. gleich viel in- wie outtake zu haben, im Zweifel mit leichter Tendenz für Überdruck wegen dem Staub. Andere ziehen Unterdruck vor um die Wärme schneller rauszukriegen; in Summe glaube ich macht es nicht wirklich was aus. Ich wäre nur vorsichtig bei extremen Über- oder Unterdruck, und deine Konf. hat extremen Überdruck.

Wichtiger scheint mir zu sein die Kühlung den Komponenten anzupassen. Vollbestückung eines HAF X finde ich overkill, außer du hast wirklich viel / heiße hardware (mehrere GPUs oder starkes übertakten etc).

Rate dir auch den HAF XM anzuschauen. Denn der lässt viel flexiblere Lüfterkonfiguration zu. Die Größen der Lüfter dort sind durchwegs 120, 140 und 200 mm, fast durchgängig alternativ welche Größe genau an welcher Seite verbaut wird. Mir waren 120 und 140 mm wichtig weil man dafür eine Auswahl an guten (starke aber leise -> wenn zahlreiche Lüfter verbaut sind, ist mir das wichtig) Alternativlüftern kriegt und mit ein paar von denen ganz einfach verschiedene Konfigurationen durchtesten kann und die an allen Seiten einsetzen kann. Der HAF X hat eher exotischere Luftergrößen und bietet weniger Tauschspielraum, was bei mir der Killergrund war. Die Alternativlüfter kosten aber natürlich was.
Beim XM könntest neben den vorgebauten an der Seite einen extra 140 reinbauen (bei starker GPU), oder den hinteren und oberen etwas runterreduzieren um Überdruck zu erzielen. Für ein normales System sollte das reichen.
 
Hab gerade noch ein wenig recherchiert, und hier im Forum folgenden Beitrag gefunden.

Besonders interessant finde ich zwei links welche auf Tests verweisen:

Luftstrom-Test von Dexgo.com
Test von Hardwaremax.net

@firespot:
Das Ziel der Konfiguration ist es ja einen Überdruck zu erzeugen, damit wenig Staub ins innere gelangt, und so auch die staubfilter effektiv zu nutzen.
Und ich möchte wie gesagt das Haf X benutzen, und dort alle verfügbaren Lüfter (ausgenommen CPU-Lüfter) per Lüftersteuerung regeln.
Ob das jetzt overkill ist oder nicht sei mal dahingestellt.

Warum sind denn Konfigurationen mit starkem Über- oder Unterdruck unter besonderer Vorischt zu betrachten?
 
Bei Unterdruck ziehst du durch jede Ritze Luft und damit Staub an. Bei Überdruck müssen die Lüfter immer gegen den Druck arbeiten und laufen dementsprechend nicht mehr optimal zum Ergebnis - sie müssen schneller drehen um die gleiche Menge Luft in das Gehäuse zu bekommen. Es wird also nicht leiser sondern lauter.

Perfekt ist ein Lüftungskonzept, welches mit möglichst wenig Lüftern auskommt und trotzdem gute Temperaturen erreicht - leichter Überdruck gegen Staub mit eingeschlossen. Das geht am besten in dem man den natürlichen Kamineffekt unterstützt und nicht zerstört.

Was willst du denn überhaupt kühlen?
 
Gekühlt soll im Grunde genommen das Innenleben werden?!?

Falls du meinst welche Komponenten das sein sollen:
Intel i5-3570K (mäßig übertaktet)
Asus P8Z77-V Deluxe
ATI 7970 (dual fan design)
16Gb Ram

Zu berücksichtigen ist halt, dass die ansaugenden Lüfter einen Teil ihrer Leistung auf Grund der Luftfilter verlieren.
 
Ersten link kenn ich, zweiter war mir neu. Beide sehr nett :).

Unterdruck zieht dir Staub bei kleinen Öffnungen rein, das willst du generell vermeiden; verstehe ich voll. Starker Unterdruck macht alles natürlich noch schlimmer, und auf die Staubfilter vor den reinblasenden Lüftern kann man dann eh gleich ganz verzichten.

Überdruck presst die warme Luft bei freien Öffnungen aus dem Gehäuse raus. Wo und wie genau ist aber nicht leicht zu kontrollieren, bei starkem Überdruck noch weniger und es können sich daher lokale Hitzezonen bilden (dort wo eben keine Öffnungen sind und sich die warme Luft staut / zusammengetrieben wird). Direkt angeblasene Komponenten werden kühl sein, aber in den Nebenbereichen kann das ganz anders ausschauen. Hängt halt sehr vom Case (Dichtheit etc) und sonstigem Aufbau ab. Normal heißt starker Überdruck auch dass von verschiedenen Seiten reingeblasen wird, und die Verwirbelungen tun dann ihr übriges um alles noch unvorhersagbarer zu machen.

Denke mehr an einen sauberen airflow. Man sieht das in den Grafiken vom 2. link eh ganz gut, durchgehend kühl ist wenn vorne / unten / Seite rein und oben / hinten raus. Da brauchst du nicht mehr als 4 Lüfter (2. Reihe 2. Spalte) um gute und auch gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen; genug Konstellationen mit >= 4 Lüftern sind schlechter und v.a. lokal inhomogener. Die Variante mit 6 Lüftern im selben airflow (1. Reihe 3. Spalte) bringt im Schnitt nicht mehr, nur der seitliche zusätzliche (1. Reihe 2. Spalte), der direkt die gemessenen Komponenten anbläst, bewirkt noch wirklich was.
Und weil Wäme aufsteigt bietet es sich halt so direkt an hinten / oben rausblasen (intuitiv denke ich gehts da weniger um Luft effizienter aus dem Case rauszukriegen, als das Neureinblasen warmer Luft zu verhindern. Bläst du oben rein, holst du dir damit einen Gutteil der warmen Luft, die vorher durch Öffnungen rausdiffundiert und von dort aufgestiegen ist, gleich wieder zurück, also ein Kreislauf den man nicht haben will).

Der HAF X hat doch eh so große Lüfter. Wenn du vorne und seitlich 230 + 200 rein und hinten und oben 140 und 1x 200 raus hast, hast du einen starken aber sehr sauberen Airflow und dennoch Überdruck. Das klingt doch eigentlich perfekt :), und wenn du Vollbesetzung willst, drossel halt die 2 oberen auf die Hälfte runter :D.

Schlußendlich wird im Einzelfall nichts anderes übrigbleiben als auszuprobieren. Wenn du dich eh für das Gehäuse und Lüftervollbesetzung entschieden hast, ist ja nur die Frage ob die oberen rein- oder rausblasen. Kannst ja einfach testen was effizienter ist (ich vermute: letzteres), schau aber dass du mehrere Messpunkte übers ganze System verteilt hast und repräsentativ vergleichst. Die Lüftersteuerung finde ich gut, das gibt dir viel Flexibilität zum Probieren.

Achte bei deinem Filterset, ob da auch ein Netzteilfilter dabei ist. Bei meinem HAF XM ist da unten nämlich genauso wenig Schutz wie überall anders .... :(.
Ergänzung ()

Zu deinen Sorgen wegen Luftstromverlust durch die Lüfter:

230mm (vorne) und 200 (Seite) rein = ca. (pi-mal-Daumen Schätzung basierend auf Daten gängiger Lüfter, inkl. Coolermaster eigenen) 250 + 185 m3/h, also 435 m3/h, rein.

140 (hinten) und 200 (oben) = ca. 120 + 185 m3/h, also 305 m3/h, raus.

Ergo kannst du bei den reinblasenden bis zu 30% durch die Filter verlieren um noch Überdruck zu erzielen. Dein Set mit 15% gibt dir da mehr als genug Spielraum, also auch für den Fall das obige Schätzungen in Wahrheit etwas daneben sind -> und leichter Überdruck ist IMHO eh besser als starker :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, also in dem Filterset sind grundsätzlich genug Filter drinnen um eine ansaugende Vollbestückung zu gewährleisten (Der Sinn sei mal dahingestellt, Lieferumfang ist aber gut).
Und im zweifelsfall kann man sich von Demcifilters eigens Filter anfertigen lassen.

Da ich als Lüftersteuerung sowieso die NZXT Sentry LXE haben möchte die mit 5 Temperaturfühlern kommt, kann man sicher ganz einfach einige Tests mit verschiedenen Lüfterkonfigurationen ausprobieren.

Also grundsätzlich bleiben dann eben 2 Varianten zum Testen:

1x 230 Front - intake
2x 200 Deckel - intake
1x 200 Seite - intake
1x 140 Hinten - exhaust

und

1x 230 Front - intake
2x 200 Deckel - exhaust
1x 200 Seite - intake
1x 140 Hinten - exhaust


Naja, ich denke auf Grund der Lüftersteuerung werden wohl beide Varianten gut regelbar sein, wobei das einzige Augenmerk eben auf einen etwas stärkeren Überdruck gelegt werden muss, da auch die Filter ein wenig die Leistung der Lüfter beeinträchtigen.

Edit:
Wobei eine Alternative wäre noch, am Gehäuseboden einen 120mm Lüfter mit größerem statischen Druck (um durch die Netzteilkabel zu blasen) anzubringen, dafür opfert man halt die Kabelabdeckung des Gehäuses, man könnte aber ruhigen Gewissens beide Deckellüfter oben normal rauspusten lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lass uns doch nachher wissen wie die beiden Konfigurationen abschneiden, hilft allen sicher.

Bei der ersten achte auf ausreichend langen Messzeitraum unter load, da der Kreislauf aus warme-Luft-oben-wieder-reinblasen länger braucht bis sich das thermische Gleichgewicht einpendelt.
 
Gut, werde dann mal einen Erfahrungsbericht posten.

Vorerst bleibt grundsätzlich mal festzuhalten, dass vermutlich beide Konfigurationen Alltagstauglich sind.
Jedoch die Variante welche geringere Durchschnittstemperaturen im System erzeugt dank der automatischen Lüftersteuerung etwas leiser sein sollte?

Bin schon auf die Ergebnisse gespannt :)
 
Alltagstauglich sind wohl beide, ja, vermutlich sogar wenn die Lüfter nur auf 70% oder so laufen (und die Ohren werden das mehr spüren als die Temperatursensoren :)). Ich glaube auch dass der Unterschied zwischen den Lüfterkonfiguration gerade bei niedriger drehenden Lüftern, also auf silence getrimmt, deutlicher wird.

Bei automatischer Lüftersteuerung musst halt achten dass bei der Konf mit oben-rausblasen irgendwie trotzdem der Überdruck garantiert wird (und ohne automatische Steuerung müssten die 2 oben rausblasenden auch runtergedrosselt werden, sonst kriegst Unterdruck).

Ich würde anfangs zum messen mal rein manuell kontrollieren um einen guten Eindruck zu bekommen, und dann gegen automatisch vergleichen. Automatisch muss nicht besser sein.
 
Wylver schrieb:
Gekühlt soll im Grunde genommen das Innenleben werden?!?
Ach nee...

Wylver schrieb:
Falls du meinst welche Komponenten das sein sollen:
Intel i5-3570K (mäßig übertaktet)
Asus P8Z77-V Deluxe
ATI 7970 (dual fan design)
16Gb Ram.

Geht doch.

Da würden ein langsam drehender Lüfter vorn/unten und ein ebenso langsam drehender Lüfter oben/hinten vollkommen reichen - egal ob mit oder ohne Filter. Alles andere ist nicht nur unnütz sondern zudem auch noch laut.
 
Ich würde dir möglichst viele intakes empfehlen, den Seitenkühler solltest du aber weglassen. Oben setzt du dann einen niedrigdrehenden outtake. So würde ich es jedenfalls machen.
 
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