Während im vorangegangenen 6900er Artikel noch das Fractal Define mini C TG im Einsatz war, konnte man in meinem RX 6950XT Artikel mein neues Fractal Torrent compact RGB TG Gehäuse schon sehen, dass ich nun seit ca. 3 Monaten ausgiebig nutze. Mit dem Define konnte ich viel Erfahrung sammeln und hatte innerhalb von 4 Jahren alle Innereien immer wieder getauscht. Von GPU, CPU und Mainboard über Netzteil und Lüfter war alles dabei. Auch im neuen Gehäuse habe ich schon Grafikkarten getauscht und mit Lüftern experimentiert. Meine Erfahrung lässt mich die beiden Gehäuse ganz gut miteinader vergleichen, wobei auch dieser Vergleich nur meinen persönlichen Eindruck wiedergibt. Trotzdem bin ich wie immer um Professionalität und Objektivität bemüht und hoffe, dass alles was ich so formuliere nachvollziehbar und hilfreich für euch ist
Darum hat mich auch Fractal gebeten, die mir für diesen Erfahrungsbericht das Gehäuse und die Lüfter zur Verfügung gestellt haben.
Eine Beeinflussung oder Bezahlung findet nicht statt. Ich berichte also frei. Bei Fractal hat man mir gesagt, dass man zu seinen Produkten steht und jedes Feedback erwünscht ist. Diese Offenheit finde ich grundsätzlich sympatisch und kann auch sagen, dass der Kontakt mit dem Team sehr freundlich war.
Diesen Artikel schreibe ich auch, obwohl es schon einige Berichte über dieses Gehäuse gibt, ich aber vielleicht noch ein paar Infos beitragen kann die so bisher nicht berichtet wurden.
Das Define mini C TG war und bleibt auch vorerst das am besten verarbeitete Gehäuse, welches ich je bessen habe. Es war schön schlicht, stilvoll und konnte sowohl als Gaming PC als auch als eleganter Büro Rechner durchgehen. Es war relativ schwer durch die hohe Wandstärke und verklebte Dämmung, hatte dadurch aber auch eine sehr gute Stabilität und Laufruhe. Auch im Detail stimmte die Verarbeitung. Alle Kanten waren entgratet, die Lackierung einwandfrei und die Passgenauigkeit der Bauteile gut. Nur unter dem Gitter für die Oberseite musste ich nach 2 Jahren die Magnetstreifen neu verkleben und der fordere Staubschutzfilter war an den Rändern leicht franselig. Ansonsten hat das Gehäuse nie Probleme gehabt. Besonders geschätzt habe ich, dass man sehr oft Teile tauschen konnte, ohne dass Gewinde und andere Befestigungen davon kaputt gingen. Bei minderwertigen Gehäusen kommt es mir oft so vor, als würde man in sie besser nur 1x ein System einbauen, da beim 2. oder 3. Wechsel vielleicht schon Schrauben nicht mehr greifen oder sich etwas dabei verbiegt.
Trotz aller Vorzüge hat man sich manchmal einfach sattgesehen und braucht etwas neues. Vielleicht hat man auch Teile getauscht und wünscht sich ein anderes, dann wieder passendes, Farbkonzept. Oder ein Freund hätte das Gehäuse gerne und der Wechsel ergibt sich daraus. Im Zweifelsfall passt einfach die neue Grafikkarte nicht mehr rein. In meinem Fall war es ein bisschen was von allem
Wer mich schon länger kennt weiß, dass meine Hardware in der Regel effizient und auch sparsamer als standartmäßig läuft, da ich jede noch so kleine Einstellung ausreize. Die Leistung meiner Systeme ist trotzdem immer überdurchschnittlich gut und manchmal verwende ich mein Wissen auch für unvernünftige Rekordjagden. Bei denen lernt man viel dazu und kann auch Spaß haben. So wie z.B. hier: Radeon RX 560 ausgequetscht (ich bin mir übrigens sicher, dass es bei 3D-Mark nicht immer mit rechten Dingen zu geht Save war das eigentlich nicht nur Platz 41 ) , oder wie auch mit einer 6600XT.
Nun machen mir zwar auch kleine Grafikkarten oder sogar APU´s Spaß, aber trotz der verhältnismäßig großen Leistungssteigerung die sich oft aus diesen Teilen rausholen lässt, bleibt die absolute Leistung sowie der Stromverbrauch damit ja überschaubar. Ein Gehäuse mit gutem Airflow reicht also meistens, es muss kein Flow-Monster sein. Da ich mir aber auch gerne ganz fette Hardware einbaue und sie auch brauche, kommt man dann doch an die thermischen Grenzen eines Gehäuses. Vorallem während es zum Erscheinen des Define mit der RTX 2080 Super nur 215w TDP abzuführen gab und man heute aber 335w TDP Karten wie die RX 6950XT von XFX einbauen kann. Damals lagen die meisten anderen Karten natürlich noch weiter darunter und heute gibt es mit der RTX 4090 bei einer TDP von 450w auch noch größere Kaliber.
Wenn man dazu auch bei Luftkühlung bleiben will, führt kein Weg um ein auf Flow optimiertes Gehäuse herum, dass die Wärme auch zuverlässig abführen kann. Bei meiner Recherche nach dem für mich besten Gehäuse habe ich mir von verschiedenen Herstellern Modelle angesehen, Berichte gelesen, Reviews geschaut, und weil ich ein schwieriger Kunde bin auch telefonisch ein paar Unklarheiten geklärt. Beim Fractal Torrent compact RGB TG bin ich schlussendlich gelandet da mir das Design gefiel, der Formfaktor passte und mein Kontakt kompetent war. Meine gute Vorerfahrung mit dem Define und auch mit einem Pop, dass ich auch bald im Rahmen eines Artikels für einen Budget-Build von mir vorstelle, hat natürlich auch dazu beigetragen wieder auf Fractal Design zu vertrauen.
https://www.fractal-design.com/de/products/cases/torrent/torrent-compact/white-rgb-tg-clear-tint/
Mitte Januar kam das neue Gehäuse bei mir an:
Ich hatte etwas Mühe damit, das Gehäuse samt Polsterung aus dem Karton zu ziehen, da sich die Laschen der Öffnungen zum Tragen nach Innen gedrückt hatten und sich so mit dem Polster verkeilt hatten, dass es kein Vor oder Zurück gab. Mein Tip ist es, sich in dem Fall zwischen Polster und Karton bis zur Lasche durchzuquetschen und sie wieder in die neutrale Position zu drücken. Danach hat man kein Problem mehr. Vielleicht sollte aber auch nochmal das Design des Kartons überdacht werden, damit man das Problem nicht hat.
Ansonsten fand ich die Verpackung gut. Dass nicht unnötig viele Folien verwendet wurden, die Pappe aus recyceltem Papier zu sein scheint, man sich bei ihr auch dramatische Farben gespart hat, und die Kabelbinder zwar einen Draht, aber auch einen Papierkörper haben und eben nicht aus Kunststoff sind. Vielleicht geht es noch nachhaltiger, aber den ökologischen Ansatz habe ich erkannt und finde ihn zeitgemäß.
Nach dem Auspacken habe ich das Gehäuse begutachtet um mögliche Mängel zu Anfang erkennen zu können und um auch sicher zu sein, dass man sie, falls vorhanden, nicht selbst verschuldet hat. Mein Gesamteindruck war dabei positiv. Das Gehäuse hatte keine Transportschäden, Glas und Lackierung sahen gut aus. Bei genauer Betrachtung fiel mir auf, dass die Spaltmaße bzw. die Passgenauigkeit leider nicht so gut sind.
Wenn man sehr genau ist, kann einem auch auffallen, dass der Typ-C USB Anschluss und die Aux-Anschlüsse nicht ganz in die Verkleidung eingelassen sind. Sie stehen leicht darüber. Mit Unterlegscheiben an den Verschraubungspunkten unter der Platine lässt sich das beheben. Fractal hat mir trotzdem Ersatz gesendet, der dann etwas besser saß.
Der Monk in mir hat ein Problem damit, dass manche Gummipuffer schief aufgeklebt wurden. Vorallem wenn durch den Untergrund klar ist wo geklebt werden soll und andere Elemente bereits richtig sitzen, dann fällt es zumindest mir auf.
Ernsthafter ist es dann schon, dass viele Gewindegänge im Kunststoff geplatzt sind. Die Schrauben schienen mir nicht zu feste angezogen worden zu sein. Eigenen 3D-Druck Erfahrungen zufolge, sah mir das nach zu engen Gewindegängen aus. Gehalten haben sie, aber wenn man mal was reinigen oder umbauen möchte und da dran muss, kann es sein, dass sie komplett reißen oder die Schrauben anschließend keinen Halt mehr finden. Mit Klebstoff lässt sich dem vorbeugen, aber an einem Gehäuse in der Preisklasse möchte man eigentlich prinzipiell nichts kleben müssen. Auch wenn das mechanisch dann keine schlechte Lösung wäre.
Fractal scheint ein Problem mit Kunststoff Gussteilen zu haben und prüft das mit meinen Hinweisen intern. Das betroffene Teil haben sie auch ersetzt. Da es hält, habe ich das ursprünglich ausgelieferte Teil eingebaut gelassen und das neue quasi auf Reserve, für den Fall dass die Gewinde wirklich mal zum Problem werden.
Leider hatten einige Kunststoffteile auf der Innenseite Verschmutzungen, die wohl Rückstände aus der Produktion sind. Grau gesprenkelt quasi. Man bekommt sie nur vollständig sauber wenn man sie ausbaut. Dementsprechend wäre es besser, wenn die Teile ab Werk sauber verbaut würden. Der Schmutz ging aber mit einem feuchten Tuch sehr leicht ab.
Bei der Auslieferung noch intakt, aber wenige Tage darauf leider gebrochen, sind mir leider die rückseitigen Halterungen im Deckel. Die clipsen eigentlich praktisch von hinten in das Gehäuse ein und sorgen dafür, dass auch ohne Schrauben, mit denen man zusätzlich sichern kann, der Deckel in Position gehalten wird. Mehrfaches Öffnen haben sie bei mir nicht vertragen und grundsätzlich muss man vorsichtig damit umgehen. Zwar war ich nicht grob, aber auch nicht extra vorsichtig. Das kann also meine Schuld gewesen sein.
Fractal hat den Deckel aber bzgl. Passgenauigkeit eh ausgetauscht, weswegen ich da Glück habe. Obwohl ich den PC nicht am Deckel hochgehoben habe, kann ich mit dem Wissen auch nur davon abraten das Torrent am Deckel zu packen.
Ähnlich wie der Deckel nutzen auch der Frontgrill und die Seiten Kugelköpfe als Halterungen. Sie sind aber stärker gebaut und funktionieren gut. Obwohl die Seitenwände auch ohne Schrauben gehalten werden, kann man sie zusätzlich verschrauben. Wenn man mit dem PC unterwegs zur LAN ist (ja, ich / wir machen sowas noch ) sollte man sicherheitshalber Schrauben einsetzten. Der Frontgrill bietet keine Verschraubung, braucht die aber auch nicht, da die Halterungen gut feste sitzen. Mit einem sanften Ruck an seiner Oberseite rutschen die Kugelköpfe aus den Clips die sie halten und dann kann die Front gekippt und entnommen werden. Am Boden ist sie eingehakt. So kann man dann auch den Filter reinigen oder mit den beiliegenden Adapterschienen andere Lüfter installieren.
Aus diesem Gewebe sind die neuen Filter. Nicht franselig, aber auch hier gab es eine Stelle die nicht richtig verklebt war. Der untere Filter wird übrigens auch zugänglich nachdem die Front abgebaut wurde.
Je nach Mainboard und GPU sitzt diese direkt, oder mit Abstand für weitere Lüfter über dem Bodenfilter. Grafikkarten werden also nicht nur seitlich angeströmt, sondern können auch selbst Frischluft von der Unterseite atmen. Auf meinem Foto habe ich das beispielhaft dargestellt. Ganz so nah am Filter würde eine Karte tatsächlich dann nicht sitzen. Auf dem Foto sieht man auch Adapterschienen für verschiedene Lüftergrößen, die man optional verbauen kann. Ich hätte mir gewünscht, dass statt des Siebs am Boden auch eine Platte beiliegt um den Boden bei Bedarf zu verschließen. Belässt man es nämlich bei den beiden großen Frontlüftern, verliert man etwas Druck und die Luft strömt dann nicht nur hinten raus.
Das Netzteil wird beim Torrent in einer Mulde unter dem Deckel verbaut und kann, je nachdem wie es gedreht ist auch aus dem Gehäuse Luft abtransportieren. Anderen falls kann es auch etwas kühlere Luft unter dem Deckel wegziehen, der teilweise vom obersten Frontlüfter angeströmt wird. Damit man die Wärme aber zügig los wird und sie durch den Kamineffekt eh in Richtung des Netzteils aufsteigt, würde ich das Netzeil wie einen weiteren Gehäuselüfter verwenden. In der Mulde des Netzteils lassen sich die Kabel sauber verlegen und auch außen am Gehäuse gibt es ein Kabelmanagement, was ebenfalls clean aussieht.
Unter dem Netzteil an der Rückwand, auf Höhe des CPU Kühlers lasse ich einen Fractal Prisma AL-12 Lüfter ebenfalls Luft aus dem Gehäuse blasen und so unterstützen sich Hecklüfter und Netzteil in der oberen Ecke. Um den Schwarz-Weiß- aka Stoormtrooper-Look konsequent umzusetzen passt zum weißen Gehäuse natürlich ein schwarzes Mainboard mit weißen Akzenten, eine schwarze Grafikkarte mit weißen Akzenten und ein schwarzer Prisma AL-12 Lüfter auf dem BeQuiet! Pure Rock 2 ... mit weißen Akzenten Kontraste sehen einfach besser aus als wenn alles weiß wäre. Außerdem sieht ein weißer Lüfter auf einem Alu-Kühler für meinen Geschmack auch nicht aus. Die weißen Gummis auf dem schwarzen AL-12 habe ich von einem anderen weißen AL-12 übertragen. Ich würde es begrüßen, wenn Fractal einen Prisma AL-12 im Heck standartmäßig verbaut, denn der entlastet das Netzteil thermisch enorm. Die Beleuchtung wirkt damit auch gleichmäßiger. Hinter einem großen Luftkühler wird es sonst deutlich dunkller als im restlichen Gehäuse.
Übrigens hat man bei baugleichen Lüftern auch sehr ähnliche Motoren- bzw. Lagergeräusche, was homogener und damit angenehmer klingt, als wenn unterschiedliche Lüfter ein kleines Konzert veranstalten. Manche sind brummiger und andere hochfrequenter. Am besten orientiert man sich beim Lüfter Kauf am Klangcharakter und nicht nur an der Lautstärke an sich. Das subjektive Hören spielt dabei eine Rolle. Dieser Effekt ist aber mal mehr und mal weniger ausgeprägt, sollte nur prinzipell beachtet werden.
Das Torrent besitzt einen Nexus 9P slim Verteiler für die Lüfter. Das PWM Signal vom CPU-Lüfter Anschluss meines MSI B550m Mortar habe ich mit dem Verteiler verbunden und der taktet alle Lüfter damit an, was auch nochmal für ein gleichmäßiges Klangbild sorgt. Außerdem habe ich mit diesem Ansatz verschiedene Lastszenarien getestet und eine für alle Komponenten passende Lüfterkurve gefunden. Genauso gleichmäßig werden auch alle Lüfter beleuchtet, denn das 5V ARGB Signal meines Mainboards wird nach dem Daisy Chain Prinzip an alle Lüfterweitergegeben.
Eine ARGB-Steuerung hat der Verteiler leider nicht, deswegen ist eine Mainboard interne, oder eine andere als Quelle notwendig. Einen Knopf zum Durchschalten einiger Basis Profile wie das Pop ihn hat, hätte mir zusätzlich gefallen, denn Programme mit denen man die Beleuchtung dann konfiguriert zecken sich ziemlich tief ins System, fressen Ressourcen, sind manchmal verbuggt, manchmal unübersichtlich und fast immer überladen.
@der8auer hab ich gefühlt
Das Verkabeln hat mir Spaß gemacht, da an den richtigen Stellen Durchgänge in der Rückwand sind und alle Kabel lang genug waren. Ich achte immer darauf keine Kabel zu knicken, zu verdrehen oder zu belasten. Ich verlege sie entspannt und bringe dabei auch eine Struktur rein. Trotzdem ist es mir lieber, wenn es etwas wilder aussieht, anstatt die Kabel in eine Form zu zwingen die ihnen mechanisch vielleicht nicht gut tut.
Als testfreudiger Übertakter habe ich übrigens meinen Reset Knopf mit dem Clear CMOS Header meines Mainboards verbunden Das ist äußerst praktisch, wenn man 10x am Tag im Boot Vorgang festhängt. Aber dafür läuft meine CPU und mein RAM jetzt nebst radikaler Timings auch mit T1 ohne GDM
Beim Airflow und Design hat mich das Torrent nicht enttäuscht. Das ist einfach stark was temperaturtechnisch damit geht. Meine Komponenten sind gut eingestellt und damit sind die Temperaturen sowie die Lautstärke auf Wasserkühlungsniveau.
Wenn ich PUBG spiele, was heute nicht mehr den Worstcase darstellt aber auch nicht ganz ohne ist, dann sind auch nach einer Stunde bei hohen Grafikeinstellungen mit WQHD und 120 FPS keine 50°C Durchschnittstemperatur auf GPU oder CPU zu sehen. Peaks können natürlich mal kurz darüber liegen, aber in der Regel sind die Temperaturen im tief grünen, fast schon bläulichen Bereich. Im Idle liegen bei ca. 20°C Raumtemperatur 30°C auf dem 5800x und der 6950XT an. Dabei gehen 20% per PWM an die Lüfter, die dann mit ca. 330rpm drehen. Laut meines Google Pixel 5 macht das bei ca. 1m Abstand 28db aus. Meine Corsair MP600 GS SSD kommt auf 36°C und beim Spielen pendelt sie sich oft bei 42°C ein. Mit meiner Lüfterkurve liegt die Drehzahl der beiden großen 180mm Frontlüfter dann ungefähr bei 400 Umdrehungen pro Minute. Was 30% entspricht und hörbar, aber völlig unauffällig ist. Zumal der PC auch auf Augenhöhe mit auf dem Tisch steht. Laut Pixel schwankt die Lautstärke dann zwischen 32 und 34db. Ohne FPS Limit und mit je nach Szene 180 - 300 FPS ziehen die GPU 215w und die CPU 66w. Sie kommen dabei auf 67°C HotSpot Temperatur bzw. 54°C auf der CPU . Die Lüfter drehen dann mit ca. 460rpm und das Pixel misst 38 - 40db. Das ist natürlich deutlich lauter, aber kein unangenehmes Geräusch. Wem das zu laut ist, der kann einfach höhere Temperaturen inkauf nehmen, da auf beiden Komponenten noch mehr als 20°C Spielraum nach oben sind. Ich habe es einfach gerne kühl
Dazu hier auch meine Lüfterkurve, die an die CPU Temperatur gebunden ist.
Wer es noch leiser möchte, kann diese hier versuchen. Ob sie bei sommerlichen Temperaturen auch noch gut funktioniert , oder für nicht eingestellte und standartmäßig betriebene Komponenten ausreicht muss jeder für sich selbst testen.
Anfangs hatte ich noch eine Sapphire RX 6900 XT SE verbaut, die mit den beiden Frontlüftern gerade noch rein passte. Unter der Karte sah das Gehäuse dann aber etwas leer aus, obwohl mehr Lüfter kühlungstechnisch kaum was gebracht hätten. Zum Zeitpunkt der Aufnahme fehlten auch noch die kleineren Prisma Lüfter.
Dann habe ich die Karte durch eine XFX Speedster MERC319 RX 6950XT ersetzt, für welche das Gehäuse offensichtlich nicht gemacht ist, schlussendlich aber doch schön reingepasst hat. Übrigens auch ein Luftkühlungsmonster, weswegen die Kombination mit dem Torrent eigentlich der feuchte Luftkühlungstraum schlecht hin ist.
Die Karte kollidierte zunächst mit dem unteren Frontlüfter und ich wollte Fractals Idee beibehalten, die beiden großen Lüfter die Luft von vorne nach hinten durchschieben zu lassen. Ohne aber die Lüfter an ihren Aufnahmen zu modifizieren oder aber den Rahmen des Gehäuses passend zu schneiden war das nicht möglich. Ich habe mich dann dazu entschieden den Lüfter unter der Karte zu positionieren was dann gut aussah und strömungstechnisch auch noch sinnvoll war.
Der Boden des Gehäuses sieht jetzt nicht mehr leer aus, die Beleuchtung ist nochmals gleichmäßiger geworden und der Lüfter arbeitet den Lüftern der Karte zu und nicht gegen den äußeren.
Den oberen Lüfter habe ich etwas weiter runter gesetzt und gleiche Abstände zu den Rändern eingehalten, damit eine gewisse Symetrie und Ästhetik erhalten bleibt.
Tricky war dann noch die beim Torrent beiliegende GPU-Stütze, die durch 2 verschiedene Schienen mit unterschiedlichen Winkeln an der Rückwand des Gehäuses ziemlich flexibel positionierbar ist. Eigentlich, denn zur Merc hat sie quasi gar nicht gepasst und dicke USB 3.0 Kabel waren im Weg, wobei dieser Umstand von Mainboard zu Mainboard anders ausfallen kann. In meinem Fall musste ich mich zwischen GPU-Stütze, oder kein USB am Frontpanel entscheiden
Nach einigen Versuchen habe ich gewissermaßen auf der letzten Rille noch einen Punkt gefunden wo die Sütze passt und die GPU stabilisiert. Die Merc ist allerdings von sich aus schon ein stabiles Eisenschwein. Nur sollten auch dann Vibrationen vermieden werden, damit am Slot nicht über die Zeit Risse entstehen. Die Karte kann davon sterben. Die Stütze wirkt also auch dann, wenn sie nur für Stabilität sorgt und nicht nur Flex verhindert, was die Merc parktisch nicht hat.
Spätestens mit der Stütze hätte der untere Frontlüfter dann weichen müssen, aber so passte alles und hat wohl so sein sollen.
Zum Abschluss noch etwas RGBismus
Mein Fazit zum Fractal Design Torrent compact TG RGB lautet, dass mir das Gehäuse optisch sehr gut gefällt und es eine hohe Leistung für luftgekühlte Systeme ermöglicht. Die vorinstallierten Lüfter sind bereits ziemlich toll und mit etwas Kreativität stellt sich das Torrent als wandelbar herraus. Man bekommt es sogar richtig leise, obwohl es auf Airflow optimiert ist. Wenn ich Besuch empfange ist es bisher jedes Mal ein Blickfang gewesen und beeindruckt gelobt worden. Ich selbst freue mich auch regelmäßig über die neue Kiste und würde mit meinen Komponenten gerade in keine andere umziehen wollen. Das Kabelmanagement hat mir Spaß bereitet und bei allem was aus Metall ist wird das Torrent der Marke Fractal gerecht. Als jemand der seinen PC ständig auf und wieder zu macht, Sachen ein- und ausbaut ist es auch angenehm wie schnell man an alles ran kommt und wie gut durchdacht imgrunde alles ist.
Es scheint aber Qualitätsprobleme mit Kunstsstoffteilen zu geben, die Fractal nach Absprache aber alle ersetzt hat. Gedauert hat das nur gefühlt ewig, weswegen der Artikel erst jetzt erscheint. Fractal hat das mit Lieferproblemen begründet, was ich ihnen auch glaube und wofür sie wohl auch nichts können. Aber für ein 200€ Gehäuse fand ich das Finish, welches die Fabrik dem Gehäuse verliehen hat, zu schlecht und den Service, egal wie begründet, zu langsam. Schiefe Aufkleber, mangelhafte Spaltmaße, Verschmutzungen und auch Kunststoffspähne, die noch an den Lüftern an den Gewinden hingen, gehören sich generell nicht. Bei einem 40€ Schnäppchen erwarte ich sowas. Nur beim Torrent und allgemein von Fractal, die auch mein geschätztes Define C gebaut haben, ist das inakzeptabel. Es gab viele kleine Fehler die mit etwas mehr Sorgfalt vermeidbar sind und ich gehe davon aus, dass Fractal die in den Griff bekommt. Vielleicht habe ich auch nur Pech gehabt und es gibt kein generelles Problem. Ich kann allerdings auch nur bewerten was ich erfahren habe und das war so wie geschildet. Meinem Befund wollen sie trotzdem auch in eigenem Interesse nachgehen und so freundlich und verbindlich wie ich die Mitarbeiter kennengelernt habe, wird das auch gemacht, oder ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung meines Artikels bereits geschehen
Wenn Fractal dann vielleicht auch noch einen Prisma AL-12 für das Heck standartmäßig anbietet, würde mich das freuen und den Preis etwas verbessern. Ansonsten empfehle ich eigenständig noch einen zu ordern. Das macht die Sache rund.
Kommentiert gerne, wie eure Erfahrung mit dem Torrent ist, vielleicht sehen eure Systeme auch nochmal ganz anders aus
LG
Darum hat mich auch Fractal gebeten, die mir für diesen Erfahrungsbericht das Gehäuse und die Lüfter zur Verfügung gestellt haben.
Eine Beeinflussung oder Bezahlung findet nicht statt. Ich berichte also frei. Bei Fractal hat man mir gesagt, dass man zu seinen Produkten steht und jedes Feedback erwünscht ist. Diese Offenheit finde ich grundsätzlich sympatisch und kann auch sagen, dass der Kontakt mit dem Team sehr freundlich war.
Diesen Artikel schreibe ich auch, obwohl es schon einige Berichte über dieses Gehäuse gibt, ich aber vielleicht noch ein paar Infos beitragen kann die so bisher nicht berichtet wurden.
Das Define mini C TG war und bleibt auch vorerst das am besten verarbeitete Gehäuse, welches ich je bessen habe. Es war schön schlicht, stilvoll und konnte sowohl als Gaming PC als auch als eleganter Büro Rechner durchgehen. Es war relativ schwer durch die hohe Wandstärke und verklebte Dämmung, hatte dadurch aber auch eine sehr gute Stabilität und Laufruhe. Auch im Detail stimmte die Verarbeitung. Alle Kanten waren entgratet, die Lackierung einwandfrei und die Passgenauigkeit der Bauteile gut. Nur unter dem Gitter für die Oberseite musste ich nach 2 Jahren die Magnetstreifen neu verkleben und der fordere Staubschutzfilter war an den Rändern leicht franselig. Ansonsten hat das Gehäuse nie Probleme gehabt. Besonders geschätzt habe ich, dass man sehr oft Teile tauschen konnte, ohne dass Gewinde und andere Befestigungen davon kaputt gingen. Bei minderwertigen Gehäusen kommt es mir oft so vor, als würde man in sie besser nur 1x ein System einbauen, da beim 2. oder 3. Wechsel vielleicht schon Schrauben nicht mehr greifen oder sich etwas dabei verbiegt.
Trotz aller Vorzüge hat man sich manchmal einfach sattgesehen und braucht etwas neues. Vielleicht hat man auch Teile getauscht und wünscht sich ein anderes, dann wieder passendes, Farbkonzept. Oder ein Freund hätte das Gehäuse gerne und der Wechsel ergibt sich daraus. Im Zweifelsfall passt einfach die neue Grafikkarte nicht mehr rein. In meinem Fall war es ein bisschen was von allem
Wer mich schon länger kennt weiß, dass meine Hardware in der Regel effizient und auch sparsamer als standartmäßig läuft, da ich jede noch so kleine Einstellung ausreize. Die Leistung meiner Systeme ist trotzdem immer überdurchschnittlich gut und manchmal verwende ich mein Wissen auch für unvernünftige Rekordjagden. Bei denen lernt man viel dazu und kann auch Spaß haben. So wie z.B. hier: Radeon RX 560 ausgequetscht (ich bin mir übrigens sicher, dass es bei 3D-Mark nicht immer mit rechten Dingen zu geht Save war das eigentlich nicht nur Platz 41 ) , oder wie auch mit einer 6600XT.
Nun machen mir zwar auch kleine Grafikkarten oder sogar APU´s Spaß, aber trotz der verhältnismäßig großen Leistungssteigerung die sich oft aus diesen Teilen rausholen lässt, bleibt die absolute Leistung sowie der Stromverbrauch damit ja überschaubar. Ein Gehäuse mit gutem Airflow reicht also meistens, es muss kein Flow-Monster sein. Da ich mir aber auch gerne ganz fette Hardware einbaue und sie auch brauche, kommt man dann doch an die thermischen Grenzen eines Gehäuses. Vorallem während es zum Erscheinen des Define mit der RTX 2080 Super nur 215w TDP abzuführen gab und man heute aber 335w TDP Karten wie die RX 6950XT von XFX einbauen kann. Damals lagen die meisten anderen Karten natürlich noch weiter darunter und heute gibt es mit der RTX 4090 bei einer TDP von 450w auch noch größere Kaliber.
Wenn man dazu auch bei Luftkühlung bleiben will, führt kein Weg um ein auf Flow optimiertes Gehäuse herum, dass die Wärme auch zuverlässig abführen kann. Bei meiner Recherche nach dem für mich besten Gehäuse habe ich mir von verschiedenen Herstellern Modelle angesehen, Berichte gelesen, Reviews geschaut, und weil ich ein schwieriger Kunde bin auch telefonisch ein paar Unklarheiten geklärt. Beim Fractal Torrent compact RGB TG bin ich schlussendlich gelandet da mir das Design gefiel, der Formfaktor passte und mein Kontakt kompetent war. Meine gute Vorerfahrung mit dem Define und auch mit einem Pop, dass ich auch bald im Rahmen eines Artikels für einen Budget-Build von mir vorstelle, hat natürlich auch dazu beigetragen wieder auf Fractal Design zu vertrauen.
https://www.fractal-design.com/de/products/cases/torrent/torrent-compact/white-rgb-tg-clear-tint/
Mitte Januar kam das neue Gehäuse bei mir an:
Ich hatte etwas Mühe damit, das Gehäuse samt Polsterung aus dem Karton zu ziehen, da sich die Laschen der Öffnungen zum Tragen nach Innen gedrückt hatten und sich so mit dem Polster verkeilt hatten, dass es kein Vor oder Zurück gab. Mein Tip ist es, sich in dem Fall zwischen Polster und Karton bis zur Lasche durchzuquetschen und sie wieder in die neutrale Position zu drücken. Danach hat man kein Problem mehr. Vielleicht sollte aber auch nochmal das Design des Kartons überdacht werden, damit man das Problem nicht hat.
Ansonsten fand ich die Verpackung gut. Dass nicht unnötig viele Folien verwendet wurden, die Pappe aus recyceltem Papier zu sein scheint, man sich bei ihr auch dramatische Farben gespart hat, und die Kabelbinder zwar einen Draht, aber auch einen Papierkörper haben und eben nicht aus Kunststoff sind. Vielleicht geht es noch nachhaltiger, aber den ökologischen Ansatz habe ich erkannt und finde ihn zeitgemäß.
Nach dem Auspacken habe ich das Gehäuse begutachtet um mögliche Mängel zu Anfang erkennen zu können und um auch sicher zu sein, dass man sie, falls vorhanden, nicht selbst verschuldet hat. Mein Gesamteindruck war dabei positiv. Das Gehäuse hatte keine Transportschäden, Glas und Lackierung sahen gut aus. Bei genauer Betrachtung fiel mir auf, dass die Spaltmaße bzw. die Passgenauigkeit leider nicht so gut sind.
Wenn man sehr genau ist, kann einem auch auffallen, dass der Typ-C USB Anschluss und die Aux-Anschlüsse nicht ganz in die Verkleidung eingelassen sind. Sie stehen leicht darüber. Mit Unterlegscheiben an den Verschraubungspunkten unter der Platine lässt sich das beheben. Fractal hat mir trotzdem Ersatz gesendet, der dann etwas besser saß.
Der Monk in mir hat ein Problem damit, dass manche Gummipuffer schief aufgeklebt wurden. Vorallem wenn durch den Untergrund klar ist wo geklebt werden soll und andere Elemente bereits richtig sitzen, dann fällt es zumindest mir auf.
Ernsthafter ist es dann schon, dass viele Gewindegänge im Kunststoff geplatzt sind. Die Schrauben schienen mir nicht zu feste angezogen worden zu sein. Eigenen 3D-Druck Erfahrungen zufolge, sah mir das nach zu engen Gewindegängen aus. Gehalten haben sie, aber wenn man mal was reinigen oder umbauen möchte und da dran muss, kann es sein, dass sie komplett reißen oder die Schrauben anschließend keinen Halt mehr finden. Mit Klebstoff lässt sich dem vorbeugen, aber an einem Gehäuse in der Preisklasse möchte man eigentlich prinzipiell nichts kleben müssen. Auch wenn das mechanisch dann keine schlechte Lösung wäre.
Fractal scheint ein Problem mit Kunststoff Gussteilen zu haben und prüft das mit meinen Hinweisen intern. Das betroffene Teil haben sie auch ersetzt. Da es hält, habe ich das ursprünglich ausgelieferte Teil eingebaut gelassen und das neue quasi auf Reserve, für den Fall dass die Gewinde wirklich mal zum Problem werden.
Leider hatten einige Kunststoffteile auf der Innenseite Verschmutzungen, die wohl Rückstände aus der Produktion sind. Grau gesprenkelt quasi. Man bekommt sie nur vollständig sauber wenn man sie ausbaut. Dementsprechend wäre es besser, wenn die Teile ab Werk sauber verbaut würden. Der Schmutz ging aber mit einem feuchten Tuch sehr leicht ab.
Bei der Auslieferung noch intakt, aber wenige Tage darauf leider gebrochen, sind mir leider die rückseitigen Halterungen im Deckel. Die clipsen eigentlich praktisch von hinten in das Gehäuse ein und sorgen dafür, dass auch ohne Schrauben, mit denen man zusätzlich sichern kann, der Deckel in Position gehalten wird. Mehrfaches Öffnen haben sie bei mir nicht vertragen und grundsätzlich muss man vorsichtig damit umgehen. Zwar war ich nicht grob, aber auch nicht extra vorsichtig. Das kann also meine Schuld gewesen sein.
Fractal hat den Deckel aber bzgl. Passgenauigkeit eh ausgetauscht, weswegen ich da Glück habe. Obwohl ich den PC nicht am Deckel hochgehoben habe, kann ich mit dem Wissen auch nur davon abraten das Torrent am Deckel zu packen.
Ähnlich wie der Deckel nutzen auch der Frontgrill und die Seiten Kugelköpfe als Halterungen. Sie sind aber stärker gebaut und funktionieren gut. Obwohl die Seitenwände auch ohne Schrauben gehalten werden, kann man sie zusätzlich verschrauben. Wenn man mit dem PC unterwegs zur LAN ist (ja, ich / wir machen sowas noch ) sollte man sicherheitshalber Schrauben einsetzten. Der Frontgrill bietet keine Verschraubung, braucht die aber auch nicht, da die Halterungen gut feste sitzen. Mit einem sanften Ruck an seiner Oberseite rutschen die Kugelköpfe aus den Clips die sie halten und dann kann die Front gekippt und entnommen werden. Am Boden ist sie eingehakt. So kann man dann auch den Filter reinigen oder mit den beiliegenden Adapterschienen andere Lüfter installieren.
Aus diesem Gewebe sind die neuen Filter. Nicht franselig, aber auch hier gab es eine Stelle die nicht richtig verklebt war. Der untere Filter wird übrigens auch zugänglich nachdem die Front abgebaut wurde.
Je nach Mainboard und GPU sitzt diese direkt, oder mit Abstand für weitere Lüfter über dem Bodenfilter. Grafikkarten werden also nicht nur seitlich angeströmt, sondern können auch selbst Frischluft von der Unterseite atmen. Auf meinem Foto habe ich das beispielhaft dargestellt. Ganz so nah am Filter würde eine Karte tatsächlich dann nicht sitzen. Auf dem Foto sieht man auch Adapterschienen für verschiedene Lüftergrößen, die man optional verbauen kann. Ich hätte mir gewünscht, dass statt des Siebs am Boden auch eine Platte beiliegt um den Boden bei Bedarf zu verschließen. Belässt man es nämlich bei den beiden großen Frontlüftern, verliert man etwas Druck und die Luft strömt dann nicht nur hinten raus.
Das Netzteil wird beim Torrent in einer Mulde unter dem Deckel verbaut und kann, je nachdem wie es gedreht ist auch aus dem Gehäuse Luft abtransportieren. Anderen falls kann es auch etwas kühlere Luft unter dem Deckel wegziehen, der teilweise vom obersten Frontlüfter angeströmt wird. Damit man die Wärme aber zügig los wird und sie durch den Kamineffekt eh in Richtung des Netzteils aufsteigt, würde ich das Netzeil wie einen weiteren Gehäuselüfter verwenden. In der Mulde des Netzteils lassen sich die Kabel sauber verlegen und auch außen am Gehäuse gibt es ein Kabelmanagement, was ebenfalls clean aussieht.
Unter dem Netzteil an der Rückwand, auf Höhe des CPU Kühlers lasse ich einen Fractal Prisma AL-12 Lüfter ebenfalls Luft aus dem Gehäuse blasen und so unterstützen sich Hecklüfter und Netzteil in der oberen Ecke. Um den Schwarz-Weiß- aka Stoormtrooper-Look konsequent umzusetzen passt zum weißen Gehäuse natürlich ein schwarzes Mainboard mit weißen Akzenten, eine schwarze Grafikkarte mit weißen Akzenten und ein schwarzer Prisma AL-12 Lüfter auf dem BeQuiet! Pure Rock 2 ... mit weißen Akzenten Kontraste sehen einfach besser aus als wenn alles weiß wäre. Außerdem sieht ein weißer Lüfter auf einem Alu-Kühler für meinen Geschmack auch nicht aus. Die weißen Gummis auf dem schwarzen AL-12 habe ich von einem anderen weißen AL-12 übertragen. Ich würde es begrüßen, wenn Fractal einen Prisma AL-12 im Heck standartmäßig verbaut, denn der entlastet das Netzteil thermisch enorm. Die Beleuchtung wirkt damit auch gleichmäßiger. Hinter einem großen Luftkühler wird es sonst deutlich dunkller als im restlichen Gehäuse.
Übrigens hat man bei baugleichen Lüftern auch sehr ähnliche Motoren- bzw. Lagergeräusche, was homogener und damit angenehmer klingt, als wenn unterschiedliche Lüfter ein kleines Konzert veranstalten. Manche sind brummiger und andere hochfrequenter. Am besten orientiert man sich beim Lüfter Kauf am Klangcharakter und nicht nur an der Lautstärke an sich. Das subjektive Hören spielt dabei eine Rolle. Dieser Effekt ist aber mal mehr und mal weniger ausgeprägt, sollte nur prinzipell beachtet werden.
Ich habe mich für gleich brummig entschieden, also nur Fractal Lüfter verbaut. Obwohl die Prisma Lüfter von Fractal gut sind, kommen sie nicht an High End Modelle der Lüfer Experten ran. Sie sind aber so gut, dass ein Upgrade sich kaum lohnt. Schön beleuchtet finde ich sie auch. Man kann mit den Lüftern wirklich gut leben und hat ein fast lautloses System. Dafür dass das Torrent ziemlich offen angelegt ist und keine zusätzliche Dämmung hat, ist dass ziemlich beeindruckend. Mein Kollege Igor hat Fractals Prisma Lüfter übrigens auch schon getestet: https://www.igorslab.de/fractal-pri...und-radiator-auch-bei-niedrigeren-drehzahlen/Das Torrent besitzt einen Nexus 9P slim Verteiler für die Lüfter. Das PWM Signal vom CPU-Lüfter Anschluss meines MSI B550m Mortar habe ich mit dem Verteiler verbunden und der taktet alle Lüfter damit an, was auch nochmal für ein gleichmäßiges Klangbild sorgt. Außerdem habe ich mit diesem Ansatz verschiedene Lastszenarien getestet und eine für alle Komponenten passende Lüfterkurve gefunden. Genauso gleichmäßig werden auch alle Lüfter beleuchtet, denn das 5V ARGB Signal meines Mainboards wird nach dem Daisy Chain Prinzip an alle Lüfterweitergegeben.
Eine ARGB-Steuerung hat der Verteiler leider nicht, deswegen ist eine Mainboard interne, oder eine andere als Quelle notwendig. Einen Knopf zum Durchschalten einiger Basis Profile wie das Pop ihn hat, hätte mir zusätzlich gefallen, denn Programme mit denen man die Beleuchtung dann konfiguriert zecken sich ziemlich tief ins System, fressen Ressourcen, sind manchmal verbuggt, manchmal unübersichtlich und fast immer überladen.
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Das Verkabeln hat mir Spaß gemacht, da an den richtigen Stellen Durchgänge in der Rückwand sind und alle Kabel lang genug waren. Ich achte immer darauf keine Kabel zu knicken, zu verdrehen oder zu belasten. Ich verlege sie entspannt und bringe dabei auch eine Struktur rein. Trotzdem ist es mir lieber, wenn es etwas wilder aussieht, anstatt die Kabel in eine Form zu zwingen die ihnen mechanisch vielleicht nicht gut tut.
Als testfreudiger Übertakter habe ich übrigens meinen Reset Knopf mit dem Clear CMOS Header meines Mainboards verbunden Das ist äußerst praktisch, wenn man 10x am Tag im Boot Vorgang festhängt. Aber dafür läuft meine CPU und mein RAM jetzt nebst radikaler Timings auch mit T1 ohne GDM
Beim Airflow und Design hat mich das Torrent nicht enttäuscht. Das ist einfach stark was temperaturtechnisch damit geht. Meine Komponenten sind gut eingestellt und damit sind die Temperaturen sowie die Lautstärke auf Wasserkühlungsniveau.
Wenn ich PUBG spiele, was heute nicht mehr den Worstcase darstellt aber auch nicht ganz ohne ist, dann sind auch nach einer Stunde bei hohen Grafikeinstellungen mit WQHD und 120 FPS keine 50°C Durchschnittstemperatur auf GPU oder CPU zu sehen. Peaks können natürlich mal kurz darüber liegen, aber in der Regel sind die Temperaturen im tief grünen, fast schon bläulichen Bereich. Im Idle liegen bei ca. 20°C Raumtemperatur 30°C auf dem 5800x und der 6950XT an. Dabei gehen 20% per PWM an die Lüfter, die dann mit ca. 330rpm drehen. Laut meines Google Pixel 5 macht das bei ca. 1m Abstand 28db aus. Meine Corsair MP600 GS SSD kommt auf 36°C und beim Spielen pendelt sie sich oft bei 42°C ein. Mit meiner Lüfterkurve liegt die Drehzahl der beiden großen 180mm Frontlüfter dann ungefähr bei 400 Umdrehungen pro Minute. Was 30% entspricht und hörbar, aber völlig unauffällig ist. Zumal der PC auch auf Augenhöhe mit auf dem Tisch steht. Laut Pixel schwankt die Lautstärke dann zwischen 32 und 34db. Ohne FPS Limit und mit je nach Szene 180 - 300 FPS ziehen die GPU 215w und die CPU 66w. Sie kommen dabei auf 67°C HotSpot Temperatur bzw. 54°C auf der CPU . Die Lüfter drehen dann mit ca. 460rpm und das Pixel misst 38 - 40db. Das ist natürlich deutlich lauter, aber kein unangenehmes Geräusch. Wem das zu laut ist, der kann einfach höhere Temperaturen inkauf nehmen, da auf beiden Komponenten noch mehr als 20°C Spielraum nach oben sind. Ich habe es einfach gerne kühl
Dazu hier auch meine Lüfterkurve, die an die CPU Temperatur gebunden ist.
Wer es noch leiser möchte, kann diese hier versuchen. Ob sie bei sommerlichen Temperaturen auch noch gut funktioniert , oder für nicht eingestellte und standartmäßig betriebene Komponenten ausreicht muss jeder für sich selbst testen.
Anfangs hatte ich noch eine Sapphire RX 6900 XT SE verbaut, die mit den beiden Frontlüftern gerade noch rein passte. Unter der Karte sah das Gehäuse dann aber etwas leer aus, obwohl mehr Lüfter kühlungstechnisch kaum was gebracht hätten. Zum Zeitpunkt der Aufnahme fehlten auch noch die kleineren Prisma Lüfter.
Dann habe ich die Karte durch eine XFX Speedster MERC319 RX 6950XT ersetzt, für welche das Gehäuse offensichtlich nicht gemacht ist, schlussendlich aber doch schön reingepasst hat. Übrigens auch ein Luftkühlungsmonster, weswegen die Kombination mit dem Torrent eigentlich der feuchte Luftkühlungstraum schlecht hin ist.
Die Karte kollidierte zunächst mit dem unteren Frontlüfter und ich wollte Fractals Idee beibehalten, die beiden großen Lüfter die Luft von vorne nach hinten durchschieben zu lassen. Ohne aber die Lüfter an ihren Aufnahmen zu modifizieren oder aber den Rahmen des Gehäuses passend zu schneiden war das nicht möglich. Ich habe mich dann dazu entschieden den Lüfter unter der Karte zu positionieren was dann gut aussah und strömungstechnisch auch noch sinnvoll war.
Der Boden des Gehäuses sieht jetzt nicht mehr leer aus, die Beleuchtung ist nochmals gleichmäßiger geworden und der Lüfter arbeitet den Lüftern der Karte zu und nicht gegen den äußeren.
Den oberen Lüfter habe ich etwas weiter runter gesetzt und gleiche Abstände zu den Rändern eingehalten, damit eine gewisse Symetrie und Ästhetik erhalten bleibt.
Tricky war dann noch die beim Torrent beiliegende GPU-Stütze, die durch 2 verschiedene Schienen mit unterschiedlichen Winkeln an der Rückwand des Gehäuses ziemlich flexibel positionierbar ist. Eigentlich, denn zur Merc hat sie quasi gar nicht gepasst und dicke USB 3.0 Kabel waren im Weg, wobei dieser Umstand von Mainboard zu Mainboard anders ausfallen kann. In meinem Fall musste ich mich zwischen GPU-Stütze, oder kein USB am Frontpanel entscheiden
Nach einigen Versuchen habe ich gewissermaßen auf der letzten Rille noch einen Punkt gefunden wo die Sütze passt und die GPU stabilisiert. Die Merc ist allerdings von sich aus schon ein stabiles Eisenschwein. Nur sollten auch dann Vibrationen vermieden werden, damit am Slot nicht über die Zeit Risse entstehen. Die Karte kann davon sterben. Die Stütze wirkt also auch dann, wenn sie nur für Stabilität sorgt und nicht nur Flex verhindert, was die Merc parktisch nicht hat.
Spätestens mit der Stütze hätte der untere Frontlüfter dann weichen müssen, aber so passte alles und hat wohl so sein sollen.
Zum Abschluss noch etwas RGBismus
Mein Fazit zum Fractal Design Torrent compact TG RGB lautet, dass mir das Gehäuse optisch sehr gut gefällt und es eine hohe Leistung für luftgekühlte Systeme ermöglicht. Die vorinstallierten Lüfter sind bereits ziemlich toll und mit etwas Kreativität stellt sich das Torrent als wandelbar herraus. Man bekommt es sogar richtig leise, obwohl es auf Airflow optimiert ist. Wenn ich Besuch empfange ist es bisher jedes Mal ein Blickfang gewesen und beeindruckt gelobt worden. Ich selbst freue mich auch regelmäßig über die neue Kiste und würde mit meinen Komponenten gerade in keine andere umziehen wollen. Das Kabelmanagement hat mir Spaß bereitet und bei allem was aus Metall ist wird das Torrent der Marke Fractal gerecht. Als jemand der seinen PC ständig auf und wieder zu macht, Sachen ein- und ausbaut ist es auch angenehm wie schnell man an alles ran kommt und wie gut durchdacht imgrunde alles ist.
Es scheint aber Qualitätsprobleme mit Kunstsstoffteilen zu geben, die Fractal nach Absprache aber alle ersetzt hat. Gedauert hat das nur gefühlt ewig, weswegen der Artikel erst jetzt erscheint. Fractal hat das mit Lieferproblemen begründet, was ich ihnen auch glaube und wofür sie wohl auch nichts können. Aber für ein 200€ Gehäuse fand ich das Finish, welches die Fabrik dem Gehäuse verliehen hat, zu schlecht und den Service, egal wie begründet, zu langsam. Schiefe Aufkleber, mangelhafte Spaltmaße, Verschmutzungen und auch Kunststoffspähne, die noch an den Lüftern an den Gewinden hingen, gehören sich generell nicht. Bei einem 40€ Schnäppchen erwarte ich sowas. Nur beim Torrent und allgemein von Fractal, die auch mein geschätztes Define C gebaut haben, ist das inakzeptabel. Es gab viele kleine Fehler die mit etwas mehr Sorgfalt vermeidbar sind und ich gehe davon aus, dass Fractal die in den Griff bekommt. Vielleicht habe ich auch nur Pech gehabt und es gibt kein generelles Problem. Ich kann allerdings auch nur bewerten was ich erfahren habe und das war so wie geschildet. Meinem Befund wollen sie trotzdem auch in eigenem Interesse nachgehen und so freundlich und verbindlich wie ich die Mitarbeiter kennengelernt habe, wird das auch gemacht, oder ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung meines Artikels bereits geschehen
Wenn Fractal dann vielleicht auch noch einen Prisma AL-12 für das Heck standartmäßig anbietet, würde mich das freuen und den Preis etwas verbessern. Ansonsten empfehle ich eigenständig noch einen zu ordern. Das macht die Sache rund.
Kommentiert gerne, wie eure Erfahrung mit dem Torrent ist, vielleicht sehen eure Systeme auch nochmal ganz anders aus
LG
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