Aktuell 3. Lehrjar FISI, was kann man danach weitermachen?

FreiWild

Lt. Junior Grade
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Hallo Community,

ich mache momentan eine Ausbildung zum FISI (Fachinformatiker Systemintegration) und bin im 3. Lehrjahr. Ich bin 20 Jahre alt und wohne in Bayern.
Ich hab vor Beginn meiner Ausbildung mehrere Praktika absolviert und bin begeistert gewesen!
Nun merke ich jedoch, dass meine Motivation nachlässt und ich mich mehr und mehr frage, ob dieser Beruf der richtige für mich ist. Seit Anfang der Ausbildung bin ich eigentlich nur für Mitarbeiter Support zuständig, d.h. wenn ein Mitarbeiter z.B. ein Problem mit Office oder sonstige PC Probleme hat (auch das schrauben am Rechner gehört auch dazu) und nebenbei fallen noch „Hausmeistertätigkeiten“ an.
Ich interessiere mich sehr für Technik und Fortschritt, jedoch bringt mich die aktuelle Lage nicht weiter, da es eigentlich immer nur dieselben Tätigkeiten sind, die ich fast jeden Tag bewältigen muss.

Jetzt rückt das Ausbildungsende immer näher und es macht sich immer mehr Verzweiflung breit. Das Gespräch mit der Übernahme habe ich noch nicht gewagt. Der Betrieb (Arbeitsklima, etc.) ist super, aber wenn ich sehe, welche Tätigkeiten und eintönige Arbeit mich dort erwartet, habe ich keine Lust dort als Angestellter zu landen.

Die Frage ist nun was kann oder soll ich nach meiner Ausbildung als FISI machen? Die Noten sind jetzt eher auch der Durchschnitt. Ich besitze eine Mittlere Reife Abschluss, DE 4, Mathe 3, Englisch 4, BWR 4. Das eher schlechte Notenbild kommt von der damaligen Lernbereitschaft/Motivation. Aktuell läuft es in der Berufsschule ganz gut, 1. & 2. Lehrjahr einen Schnitt von ca. 2,75. Dieser wird auch nur von dem Fach Anwendungsentwicklung gedrückt. Das ist meine schwäche, ich kann mich mit dem „Programmieren“ nicht anfreunden. Die Noten dort sind zwischen 3 und 5 und das Verständnis/Kenntnisse liegt auf einer Skala von 1 – 10 (10 ist das Beste) auf 4. Da ich dieses Fach auch nie in der Arbeit umsetzten musste, wurde es für mich und auch für viele aus der Berufsschule uninteressant. Wir hatten somit auch keine Übung und die Noten darin waren noch nie gut. Der Soff im Fach Anwendungsentwicklung wird in der Schule auch sehr schlecht vermittelt. Mehr so in der Art, „ich will euch nicht mehr verraten, findet es selbst heraus!“

Habt ihr einen Vorschlag oder Idee, wie ich weiter machen könnte? Ich habe schon viel überlegt, aber es gibt so viele Sachen was man alles tun könnte. Ich habe mir schon verschiedene Studiengänge angehört. Dort käme für mich nur „Fahrzeuginformatik“ oder „Fahrzeugtechnik“ in Frage. Aber ehrlichgesagt habe ich auf Studieren keine Lust, das sag ich gleich von vorn herein. Ich möchte gerne mein eigenes Geld verdienen und nicht wieder ehwig lernen und in die „Schule“ gehen (hört sich komisch an). Wäre Studieren mit meinem Notenschnitt der Mittleren Reife überhaupt möglich? Ich weiß wenn man so eine Einstellung hat, sollte man eigentlich die Finger davon lassen.

Des Weiteren gibt es viele Kurse, Prüfungen, Zertifikate, etc. die man ablegen könnte, jedoch bringt mich das auch nicht viel weiter.
Gibt es so etwas als Techniker oder Meister, das ich nach meiner Ausbildung draufsetzten könnte? Lohnt sich das überhaupt? Ich will dadurch auch mein Gehalt verbessern.
Habt ihr andere Ideen was ich noch machen könnte?

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
Vielen Dank
MiRrocky
 
Erst einmal vorweg muss ich sagen, dass Lehrjahre immer noch kein Herrenjahre sind. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Das was du täglich machst, hört sich gar nicht so schlecht an, ehrlich gesagt. Es gibt wesentlich schlimmere Geschichten von Azubis, die dermaßen verarscht und ausgenutzt werden. Da kannst du froh sein, dass du noch was tust, was mit deinem Job zu tun hat und das Arbeitsklima stimmt. Von daher ist das absolut kein Minuspunkt. Ich beispielsweise hatte in meinen 3 Jahren Ausbildung zum FiSi vielleicht 10% praktische Arbeit - Abschlussarbeit inbegriffen. Du könntest also wesentlich schlecht dastehen. Abgesehen davon frage ich mich, was du sonst machen willst? Der gänge Einstieg findet nun mal über den Support (meist von Office Clients) statt.

Zusätzlich würde ich mit meinem Arbeitgeber reden. Dort solltest du klären, wie es mit einer Übernahme aussieht. Falls die Chancen gut stehen, kannst du gerne ansprechen, dass du dich weiterentwickeln willst und nicht im 1st/2nd Level sitzen bleiben möchtest. Im Zweifel ziehst du das noch ungefähr 1 Jahr durch, um Berufserfahrung zu sammeln - und kommst dann ggf. in andere Bereiche. Denn in dieser Zeit, und damit sind wir auch schon beim nächsten Punkt, kannst du Zertifikate machen. Daher die Frage, wieso dich das nicht weiterbringen soll? Das ist echt unverständlich für mich. Denn damit hast du was in der Hand - und gefragt sind bspw. Cisco oder MS Zertifikate allemal, je nachdem in welche Richtung du gehen magst.

Zum Thema Programmierung kann ich nur sagen, dass es nicht unbedingt notwendig ist, da du kein Anwendungsentwickler bist, also halb so wild. Man sollte schon mal Quellcode gesehen haben und die Syntax ansatzweise verstehen können - aber dass du als FiSi komplexe Anwendungen schreiben musst, das wäre zuviel verlangt - leider vergessen das einige Betriebe oftmals.

Zum Studium kann ich leider nichts sagen. Ich denke nur, dass du definitv Chancen hast, wenn dich gut verkaufst und Lernbereitschaft signalisierst. Nur solltest du nicht gleich alles von Anfang an "abblocken" - siehe Zertifikate.

Viel Erfolg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du musst, um Studieren zu können, erstmal die Fachhochschulreife erlangen. Das bedeutet für dich mit einer Abgeschlossenen Ausbildung nochmal 1 Jahr Schule. Danach könntest du Studieren gehen.


Was du machst, hört sich echt relativ "Human" an. Es könnte dir so ergehen, wie gefühlten 50% der Azubis. Sie sitzen rum und langweilen sich, da die IT ein Job ist, für den man Wissen braucht. Wenn dein Chef auf dich zu kommt, und dringend einen Linux Server für DHCP braucht, der IP verteilt etc, wird er sich das meistens zweimal überlegen. Das ist halt die Realität. Die wirklich wichtigen Dinge und interessanten, bekommste in der Ausbildung meistens relativ wenig mit, da man sie dir ja beibringen müsste.

Gute Ausbilder setzen sich mit dir zusammen und zeigen dir wie man X und Y macht. Aber oft sind Ausbilder selbst dermaßen gestresst, das sie keine Zeit dafür haben.

Überlegung: Den Server den Azubi aufsetzen lassen, er muss schnell online sein und "perfekt" funktionieren, oder es gleich selbst machen. Variante sparrt Menge Zeit und Frust. So wirds dir auch ergehen.

Aber wenn du mal überlegst, die Dinge dort auch machen zu können, wie deine Ausbilder, Server aufsetzen, Serverraum rumschrauben etc. Troubleshooting aktiv miteinbezogen zu werden, ist das um einiges Interessante, als wenn du diese Azubi Aufgaben machst.



Um nun zurück zu kommen:

Wenn du noch keine Lust aufs Studium hast (+ das Jahr Fachhochschulreife), solltest du auf jeden Fall im Betrieb bleiben. Diese Berufserfahrung kann dir keiner nehmen. Dort kannste dann aktiv auf deine (dann) Kollegen eingehen und sagen, du möchtest dich "Spezialisieren".

Diese All Round Administratoren, sind zwar ganz gut, aber es ist um einiges besser, sich in ein Themengebiet spezialisiert zu haben und dort detailierte Kenntnisse zu haben.

Du könntest zum Beispiel Exchange 2010 oder Server 2012 mal selbst aufsetzen auf einer Testmaschine, dich einarbeiten und wirklich viele Kniffe lernen, wie was damit funktioniert.

Wenn du dann so 2-3 Jahre Berufserfahrung auf dem Konto hast, dich wo anders bewerben willst, kommste dort sicher besser an, wenn du sagst "Hier, ich habe detailierte Kenntnisse in Exchange 2010 blabla", als wenn du sagst "Auf der alten Arbeit habe ich alles gemacht, und überall reingeschaut". Meistens besitzen größere Firmen eben mit größeren IT Arbeilungen auch ganze Teams. Diese sind sicher keine All Round Administratoren, sondern eben ein Firewall Team, Exchange Team etc. Dort aufs Exchange Team zu bewerben würde dich weiter bringen und macht auch sicher mehr Spaß.

Habe nun auf Exchange rumgeritten, aber es gibt sooo viele Dinge, die du machen könntest, Firewall, Exchange, Backup, Server, Virtualisierung etc...
 
Wenn du wirklich studieren willst dann brauchst du wie bereits richtig geschrieben die Fachhochschulreife. Das heißt für dich nochmal ein Jahr Schule.
Das Niveau ist aber bedeutend höher als in der Realschule, vorallem was Mathe und Physik angeht. Wenn du damit Probleme bzw. eine Abneigung dagegen hast und nicht wirklich nochmal auf eine Schule gehen willst dann lass es.

Am sinnvollsten wäre es dann für dich sofern du übernommen wirst zumindest ein halbes Jahr, besser ein Jahr in dem Betrieb zu bleiben.
Als ausgelernter Azubi hast du eben keine Berufserfahrung und die ist beim Bewerben und bei der Höhe des Gehalts nunmal entscheidend.

Du soltest dich aber auch rechtzeitig noch bei anderen Firmen bewerben, damit du sofern du nicht übernommen wirst nicht mit leeren Händen dastehst.

Dich in deinem Betrieb, wenn du übernommen wirst zu spezialisieren indem du sofern man es dir ermöglicht auch Einblick in andere IT-Bereiche bekommst halte ich auch für eine sehr gute Idee.

Jemand der sich auf Server, Virtualisierung oder eine Software spezialisiert hat ist gefragter als ein leicht zu ersetzender 1st Level-Supporter.

Was du, sofern du die Zeit und Motivation dafür hast sofort machen kannst ist dich informieren welche Zertifikate für dich und deine berufliche Zukunft in Frage kämen.
Von Microsoft gibt es da z.b. den MCITP für die Windows Server.
Damit könntest du sofort etwas tun um deine berufliche Qualifikation zu verbessern.
Evtl. übernimmt dein Betrieb auch einen Teil der Kosten.
 
Geh studieren und mach was aus dir. Als Facharbeiter mit minderer Qualifikation wirst du es nie weit bringen. Tu dir das also bitte nicht an. Die nötige Motivation für das Abi und Studium solltest du aus deiner jetzigen Situation schöpfen können.
 
Was ein Schwachsinn... Wenn ich lese, er muss Studiert haben, um etwas im Leben zu erreichen...

Ich habe hier mehr Mitarbeiter sitzen, die nur eine Ausbildung haben, als solch studierten "Wir können alles besser PUNKT" Menschen...

Ich könnte wetten, diese "Facharbeiter" sind für die Firma deutlich wertvoller als jeder Studierte. Das sind klasse Mitarbeiter. Verdienen ungefähr so viel wie ein Studierter (+Bonus etc) und arbeiten genau so hart. Haben mindestens so viel auf den Kasten, wie diese Studierten. Also das Studium in der IT heißt einfach nur "Ich will schneller mehr Geld verdienen". Die gleiche Gehaltsstufe erreichst du ohne Studium auch, solang du wichtig bist für das Unternehmen.

Nehm ich mir mal den AD Mensch hier. Dieser hat kein Studium, würde er sagen, er will noch mehr Geld sonst haut er ab, würde er sofort das bekommen... Ohne ihn hätte niemand mehr den Überblick über das AD... Super wichtiger Mitarbeiter ohne Studium.

Kann diese Liste solang weiterführen wie ich will. Für was braucht man das Studium wenn man in der gleichen Abteilung landet, wie die anderen nicht Studierten...
 
Malock hat absolut recht. Wäre ja noch schöner, wenn man unbedingt studieren müsste, um was zu erreichen.
Allerdings ist der TE noch jung und könnte den Weg einschlagen und absolvieren. Da er aber scheinbar kein wirkliches Interesse daran zeigt, wäre es Zeitverschwendung. Man muss es schon wollen. Bei mir ware es ähnlich. Ich hatte keine Lust mehr die Schulbank zu drücken. Ich wollte Geld verdienen. Das heißt allerdings nicht, dass ich Studenten verurteile - ich meine nur, dass es eine Einstellungsfrage ist. Letztendlich trifft man die Entscheidung für sich selbst und man muss sich damit anfreunden können.

Übrigens Malock: Ich wäre dafür, dass du mal mit deinem AD-Mitarbeiter redest :D
 
Hallo,

erstmal vielen Dank für eure Antworten. Ich freue mich das ihr das Thema auch ernst nehmt :)

Nachdem ich das so gelesen habe, kommt studieren überhaupt nicht mehr in Frage. Desweitern habe ich noch einmal eine Frage und zwar: gibt es nun einen FISI Meister oder Techniker den man machen könnte? Wenn dann möchte ich das gleich nach der Ausbildung durchziehen und nicht erst nach ein paar Jahren Berufserfahrung, inder die Lernbereitschaft wieder nachlassen könnte ;)

Das mit den Zertifizierungen habe ich wohl nicht so ernst genommen. Nach ein paar recherchen bin ich auf die "Cisco Basislevel-Zertifizierung CCNA" und "Microsoft-Zertifizierungen" gestoßen. Welche Zertifikate für mich die richtigen sind muss ich noch herausfinden.

Wegen der Spezialisierung auf ein Themengebiet. Mich interessiert sehr die Sicherheit in einem internen Netzwerk/Internet. Das herausfinden und beheben von Sicherheitslücken. Alles mögliche was damit zusammenhängt. Wie könnte man sich in dieses Themengebiet am "einbringen"?

Vielen Dank
MiRocky
 
Also ganz ehrlich, wurde hier auch schon oft genug diskutiert, wird dieses CCNA von Cisco nicht mehr so wirklich ernst genommen. Es ist einfach viel zu einfach dieses Zertifikat zu "erschummeln". Die Prüfungen kannste nebenbei mit den Lösungen machen, bzw die Lösungen kannste auswendig lernen.

Das Mircosoft Zertifikat ist SEHR teuer. Das muss dir dein Betrieb dann eher bezahlen, bzw. mitfinanzieren. Ist auch sehr hart, aber lohnt sich ungemein. Das würde deinen Marktwert um einiges heben, wenn du dieses in der Hand hast.


IT Sicherheit ist in letzter Zeit viel mehr in den Fordergrund gerückt. Du musst aber auch überlegen, das dann auch einige Rechtsfragen auf dich zukommen werden. Oft sind diese IT Sicherheitskerle auch die "Fragestation" für andere Mitarbeiter, wie es aussieht, ob man dort was hochladen darf, darf ich dort das machen, Rechtslage zu dem Fall. Also das ist der eine Aspekt.

Du möchtest eher Sicherheit in Form von Firewall/Netzwerk umsetzen oder? Dieser Job wird oft auch von Studierten ausgeführt.



Es gibt dann noch den IT Sicherheitstechniker

Die Tätigkeit im Überblick
IT-Sicherheitstechniker/innen beurteilen sicherheitsrelevante Anlagen von Unternehmen und Organisationen. Sie erstellen Konzepte und Lösungen unter Berücksichtigung bestehender Regelungen und Vorschriften, begleiten deren Umsetzung und erarbeiten und betreuen die dazu nötigen informationstechnischen Systeme.

IT-Sicherheitstechniker/innen arbeiten vor allem in Unternehmen, die Sicherheitssysteme herstellen. Auch in Ingenieurbüros für technische Fachplanung, in Firmen des Facility Managements oder Fachbetrieben für Sicherheitstechnik sind sie tätig. Darüber hinaus bieten sich Beschäftigungsmöglichkeiten bei Wach- und Sicherheitsdiensten, z.B. in der Sicherheitsberatung. Auch in der Hardwareberatung können ihre Fachkenntnisse gefragt sein.

Die Ausbildung im Überblick
IT-Sicherheitstechniker/in ist eine Weiterbildung nach der IT-Fortbildungsverordnung (IT-FortbV). Die Weiterbildung erfolgt in Form eines Selbststudiums und schließt mit einer Zertifizierung ab.

Die IT-Fortbildungsverordnung gliedert die Weiterbildung im IT-Bereich in drei aufeinander aufbauende Ebenen: Spezialisten, operative Professionals und strategische Professionals. IT-Sicherheitstechniker/in gehört zur unteren Ebene, den Spezialisten.

Die Dauer der Weiterbildung ist nicht vorgeschrieben und kann daher unterschiedlich sein. Sie liegt erfahrungsgemäß bei ca. 6 Monaten.


Das ist aber wiederrum was anderes.

Also Spezialisierungen sind eher was "Mündliches". Du sagst eben, du hast fosierte Kenntnisse im Bereich Sicherheit eines Netzwerkes. Kennst dich dort besonders gut aus, kannst schnell mit komplexen Probleme in einem Netzwerk in Punkto Sicherheit umgehen etc. Du bist dann eben einfach ein Fachmann für die Netzwerke sogesehen.
 
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