Akustikpaneele, Hallreduzierung

CB_KeinNameFrei

Lieutenant
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Ich bin umgezogen, und mein Computertisch steht jetzt ganz anders - in einer Zimmerecke. Nun habe ich Probleme mit Hall und stehenden Wellen in Bassfrequenzen. Sprich, meine Tischlautsprecher klingen dumpf und übermäßig basslastig, und wenn ich in mein Mikrofon spreche, habe ich ständig ein Dröhnen hinter meiner Stimme.

Hat hier jemand Erfahrung in der Auswahl von guten Wandpaneelen zur Schallabsorption, insbesondere im Bassbereich? Meine erste Internetrecherche hat mir hauptsächlich aufgezeigt, was sich alles nicht eignet - z.B. die typischen Noppenschaumstoffteile, die eben leider primär hohe Frequenzen absorbieren. Der Großteil der Produkte auf dem Markt scheint ähnliche Ausrichtungen zu haben.


(P.S.: Nein, ich möchte keine Kopfhörer tragen müssen. Das mag ich echt nicht.)
 
Ja, das ist schwierig, aufwändig und teuer. Bei Standboxen. Resonanzfallen selber bauen, mal danach suchen, Boxen anders platzieren. Teppich liegt? Wenn "nein", dann ändern.
 
Gibt es denn Spielraum bei der Positionierung der Lautsprecher? Das wäre mein erster Ansatz. (Lautsprecher so weit wie möglich weg von den Wänden etc.)
Im Obi hier gabs zuletzt zuletzt für vernünftiges Geld Akustik Paneele - sowas kann man auch anpassen und mit der Aufstellung natürlich variieren.

Aber ich würde erst ausreizen was bezüglich der Aufstellung möglich ist. Das spart Geld und behebt das Problem an der Wurzel.
 
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Als erstes Tisch und Boxen akustisch entkoppeln, beispielsweise versuchsweise mit Styropor oder ungeöffneten Packungen mit Papiertaschentüchern. Zeigt das noch zu wenig Wirkung, Position der Tischlautsprecher zentimeterweise von der Wand weg verschieben, auch mal weiter, als du eigentlich möchtest.
Ziel dieser Versuche: Eruieren, ob eine Positionsänderung zu einer Besserung führt.
Die Positionsänderung der Lautsprecher ist weitaus mehr versprechend als irgendwelche Bassfallen, die platzbedingt weit weg stehen. Solche würden insbesondere am Dröhnen beim Sprechen nichts ändern!

Und: "Geht nicht, gibt's nicht!" :)

Nachtrag: Die Formulierung "an der Wurzel packen" nehme ich gerne hier auch noch rein, kam während meinem Post rein
 
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Das einfachste wäre die Lautsprecher weit von Ecken und Wänden zu platzieren. Geht das nicht dann läuft es darauf hinaus
Firlefanz_11 schrieb:
Ja, das ist schwierig, aufwändig und teuer.

Entweder mit einem Helmholtz-Resonator (Bassfallen) versuchen oder mit einem DSP einmessen. Ersteres kann meist nur eine Resonanz richtig bekämpfen und ist je nach Frequenz riesig, zweiteres ist teuer und funktioniert nur an dem Platz wo gemessen wurde.
 
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Guten Tag,
hast du vielleicht mal versucht deinen EQ an dein Problem zu optimieren? Resonanzfrequenzen absenken Trittschall- und/oder Hochpassfilter aktivieren?
 
Seriosha schrieb:
Gibt es denn Spielraum bei der Positionierung der Lautsprecher? Das wäre mein erster Ansatz. (Lautsprecher so weit wie möglich weg von den Wänden etc.)
(...)
Aber ich würde erst ausreizen was bezüglich der Aufstellung möglich ist. Das spart Geld und behebt das Problem an der Wurzel.

zazie schrieb:
Als erstes Tisch und Boxen akustisch entkoppeln, beispielsweise versuchsweise mit Styropor oder ungeöffneten Packungen mit Papiertaschentüchern. Zeigt das noch zu wenig Wirkung, Position der Tischlautsprecher zentimeterweise von der Wand weg verschieben, auch mal weiter, als du eigentlich möchtest.
(...)

Helge01 schrieb:
Das einfachste wäre die Lautsprecher weit von Ecken und Wänden zu platzieren. (...)

drrrk schrieb:
Guten Tag,
hast du vielleicht mal versucht deinen EQ an dein Problem zu optimieren? Resonanzfrequenzen absenken Trittschall- und/oder Hochpassfilter aktivieren?

Die Lautsprecher sind leider das geringere Problem. Bei denen kann ich (und ja, habe ich) durch Regeln der Bassintensität schon viel erreichen. Viel schlimmer ist die schlechte Sprachqualität - ich arbeite im Home Office und bin daher jeden Tag am ins Mikrofon labern. Meine Gesprächspartner meinen alle, dass ich sehr deutlich schlechter klinge als vor dem Umzug.

Da hab ich auch schon probiert mich anders hinzusetzen und so, aber das einzige, was wirklich hilft, ist mich runterzubeugen und bis an die Lippen nah ranzugehen. Und das ist sehr ungünstig.

Daher der Gedanke an Akustipaneele. Die Wände direkt vor mir und direkt links von mir sind von Boden bis Decke blank, und da könnte man locker Sachen dranhängen. Geld ist jetzt auch nicht das größte Problem. Ich kenne mich halt nur nicht aus, was man nimmt um insbesondere das Dröhnen wegzukriegen.

Es gibt auch leider keinen anderen Ort im Zimmer, wo ich den Schreibtisch hinstellen könnte, an dem ich nicht automatisch direkt Sonne ins Gesicht oder direkt Sonne auf den Bildschirm kriege.
 
Dürften wir wissen um welches Mikro es sich handelt ?

ansonsten hier mal gucken
 
U.a. diese Paneele haben wir verwendet um Raumoptimierung zu machen. Die kannst du auch passend zusägen. Ist natürlich die Frage von wo in deinem Raum die Probleme herrühren, also von der Wand direkt am Schreibtisch oder z.B. der gegenüberliegenden Raumwand etc. die Möglichkeit den Raum auszumessen (akustisch) hast du wahrscheinlich nicht, sonst würdest du nicht Fragen - wäre aber eine Möglichkeit ;)

Aber am Ende tust du dem Klang deines Mikros, der Lautsprecher, und der Optik am Arbeitsplatz damit sicher keinen Abbruch. Deinem Geldbeutel halt dafür ^^

https://www.obi.de/paneele/dekor-paneele/c/243?filterbrand=Denpanels
 
Ich hab das Mikro auch schon in der Hand gehalten, ändert leider nichts am Dröhnen. =/

Ergo mein derzeitiger Fokus auf die Reduktion der Reflexionen von den beiden Wänden und der Ecke.
 
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CB_KeinNameFrei schrieb:
Ich kenne mich halt nur nicht aus, was man nimmt um insbesondere das Dröhnen wegzukriegen.
Tiefe poröse Absorber mit mittlerem bis geringem Strömungswiderstand. Bautiefe sollten mindestens 20 cm sein, wenn du in den Bassbereich vordringen willst.

Die meisten "Akustikpanele", die man so kaufen kann, dienen nur als Höhenabsorber. Damit bekommst du dumpfe Höhen und weiterhin resonierende Mitten und Tiefen. Also eine wunderbare Verschlimmbesserung, die sich auch für den Schaumstoff-Reseller mehr als gelohnt hat.

Ernsthafte Empfehlung:
Wechsle als erstes die Position des Schreibtisches. Wenn dein Kopf bzw. Mikro in einem durch die Raumgeometrie bedingten Hotspot liegt, dann helfen dir auch Absorber nur bedingt weiter. Das gleiche gilt für Equalizer.

Wenn du es trotzdem mit Absorbern probieren möchtest: Bassfallen und Breitbandabsorber. Das sind die beiden Stichwörter. Um dünne Höhenabsorber und technisch nicht weiter spezifizierte Produkte solltest du einen großen Bogen machen.
 
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Schreibtischposition wechseln ist echt ein Problem. Ist ein Eckraum, und die Außenwände sind knapp 80% Glas. Toll für einen lichtdurchfluteten Wohnraum - nicht so toll für einen Bildschirmarbeitsplatz. In dieser Ecke hier passt es aber genau mit dem Licht, weswegen ich die Wohnung nicht schon bei der Suche ausgeschlossen hatte. Nur da wusste ich noch nicht, wie extrem diese beiden Wände Schall zurückwerfen.

Muss ich mal schauen ob ich irgendwie was machen kann.

Wahrscheinlich werd ich auch mal so ein 25€ Set an Schaumstoff-Bassfallen für die Ecke probieren. Bei den dreistelligen Summen für Premiumprodukte hab ich keine Lust auf blinde Experimente, aber das bisserl kann ich ab. Worst case gehen sie in die Tonne, und ich erwarte auch keine Wunder, aber selbst eine leichte Reduzierung wäre schon ein Gewinn. Und wenn die eintritt, kann ich immer noch zu was besserem aufrüsten.
 
http://www.acousticmodelling.com/8layers/porous.php
Die Auswirkungen von Absorber lassen sich grob modellieren, wenn man die technischen Parameter kennt.

Bassfallen bringen nur was, wenn du sie A) in der ganzen Raumhöhe anbringst und B) mit mehr als 20 cm Tiefe dimensionierst. Damit kommst du in der Horizontale bei 200 Hz auf etwa 80 % Wirkungsgrad. Die Grundfrequenz deiner Stimme liegt aber vermutlich deutlich niedriger. Umso tiefer (dicker) muss dann der Absorber werden. So tickt leider die Physik.

Diese Billigsets kannst du inne Pfeife rauchen. Das ist umgelabelter Verpackungsschaumstoff.
Absorber baut man sich am besten selber, z.B. mit Mineralwolle mit bekanntem/passendem längsbezogenem Strömungswiderstand (siehe obiger Link) aus dem Baumarkt. Wenn man keine Lust auf Faserflug hat, dann geht auch Schafswolle (z.B. von Isolena) oder Basotect nehmen. Basotect eignet sich allerdings nicht als Bassfalle für die Ecken.
Passende Konstruktionen kannst du mit einfachen Baumarktmitteln bauen. Gibt dazu hunderte Anleitungen im Netz. Einfach mal nach "Bassfalle DIY" suchen.
 
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Okay Kabelbinder, wenn ich dich grad da hab, will ich noch ein wenig mehr Wissen abgreifen :)

Ich sehe teilweise Fotos, wo auch die Ecken entlang der Deckenlinie damit ausgestattet wurden. Nützlich oder Unfug?

Außerdem sehe ich Diskussionen darüber, ob die Dinger mit dem Keil in die Ecke hinein (also die Ecke ausfüllend) oder aber genau umgekehrt montiert werden sollen. Macht das einen Unterschied? Wenn ich die Webseite mit dem Simulator richtig interpretiere, wäre Variante 2 vorzuziehen wegen "air gap"?
 
CB_KeinNameFrei schrieb:
Nützlich oder Unfug?
Nützlich. Die vertikalen Ecken gehen aber vor, da sie die Kopfhöhe streifen.

CB_KeinNameFrei schrieb:
Macht das einen Unterschied?

Da das physikalische Prinzip der Absorption (Reduktion der Schallenergie durch Reibung) auf die Schallschnelle und nicht den Schalldruck wirkt, ist der Bereich direkt nahe der Wand meist nicht so wichtig. 5 cm Abstand kann man schon mal ruhigen Gewissen lassen. Das hilft auch bei der Belüftung der Wände (Vorbeugung gegen Schimmel). Die Ecke selbst sollte jetzt aber nicht Unmengen Luftraum haben, weil sich da nun mal sehr viele Reflektionslinien kreuzen, die man gesammelt mit der Bassfalle abfängt.

Air Gaps machen ansonsten auch bei Wandpanelen Sinn. Bis zu 10 cm kann man da einplanen.
 
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Ich bin mir sicher, dass Paneele oder andere Absorber weniger Wirkung zeigen als eine andere Anpassung: Nimm ein anderes Mik, ein sogenanntes Nahbesprechungs- oder auch Gesangsmik.
CB_KeinNameFrei schrieb:
Viel schlimmer ist die schlechte Sprachqualität - ich arbeite im Home Office und bin daher jeden Tag am ins Mikrofon labern. Meine Gesprächspartner meinen alle, dass ich sehr deutlich schlechter klinge als vor dem Umzug.
Da hab ich auch schon probiert mich anders hinzusetzen und so, aber das einzige, was wirklich hilft, ist mich runterzubeugen und bis an die Lippen nah ranzugehen. Und das ist sehr ungünstig.
Ich analysiere aufgrund dieser und deiner weiteren Angaben mal die Situation: Der Raum mit deinem PC produziert so viel Hall, der dann von deinem Tischmik aufgenommen und über die Boxen wiedergegeben wird, dass es 'dröhnt' (das ist ein wenig präziser Begriff, aber ich bleiube bei deiner Wortwahl).
Dieses Dröhnen wird natürlicherweise stärker, weil du mit grosser Wahrscheinlichkeit auch etwas lauter sprichst als unbedingt nötig, eben gerade weil deine Stimme schlecht klingt in dem Raum (das ist übrigens völlig natürlich und kommt auch bei Profis vor: das berühmte heisere Schreien von Sportreportern ist eine Reaktion auf den Umgebungslärm - nötig wäre es keineswegs.)
Zurück zu deiner Situation: Wenn du sich ganz runter beugst zum Mikro, nimmt das Mik weniger Umgebungsgeräusche auf, also auch weniger Hallen.

=> Wenn du ein Mik auf einem (etwas grösseren) Mikständer benutzt, der es erlaubt, das Mik schräg vor deinen Mund zu platzieren, mit wenigen Zentimetern Abstand, wird das Mik - du ahnst es :) - weniger Raumschall mitaufnehmen und somit kein/kaum Dröhnen über die Lautsprecher produzieren.

Dieser Nahbesprechungseffekt wäre grundsätzlich auch mit deinem oder einem vergleichbaren Mik möglich. Aber dieser Typus Mik nimmt immer noch deutlich mehr Umgebungsgeräusche auf als das erwähnte Gesangsmik ("dynamisches Gesangsmik"). Das wird ja beispielsweise bei Rocksängern damit fertig, dass im Hintergrund ein Schlagzeug ballert, vorne unten die Abhör-Monitore röhren, schräg dahinter die Gitarren kreischen - und trotzdem bringt es (im besseren Fall :D) den Gesang sauber auf das PA bzw. die Aufnahmekanäle.

Ich weiss, die Influencer-Podcaster haben nicht gerne 'was vor dem Gesicht'. Bei dir geht0s aber nicht ums aussehen, sondern ums Beherrschen einer akustisch sehr schwierigen Umgebung mit viel Glas.

Ich wage die Behauptung, dass 100 Euro für dyn. Mik und Ständer deutlich mehr Erfolgschancen bieten als 100 Euro für Bassfallen und Wandpaneele.
 
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nuja, wie man sich bettet, so liegt man.
CB_KeinNameFrei schrieb:
sind knapp 80% Glas
akustisch natürlich das härteste überhaupt.

ich wünsche dem TE natürlich, daß er es gelöst bekommt.
aber ich denke doch, es wird einiges an aufwand erfordern. und was es kostet, kostet es eben.

aber ich bezweifle, daß dies forum der ideale weg zur lösung ist. nun, der günstigste jedenfalls wahrscheinlich. ob mit erfolg, zeigt dann die zukunft.

aber raumakustik ist ein sehr komplexes thema, und weil das so ist, schreiben entsprechende raumakustiker auch durchaus ansehliche rechnungen.
 
Im Review lautet es:
"Aufgrund der guten Charakteristik und der damit einhergehenden soliden Abschirmung zeigte sich das Bumblebee obendrein recht unempfindlich gegenüber Störgeräuschen."

Die Nahbesprechung sollte man auf jeden Fall versuchen. Ein Mikro mit dynamischer Kapsel könnte Linderung bieten, wird das Problem aber auch nicht beheben, wenn er genau am Schreibtisch Auslöschungen hat.

Ich wage mal eine noch steilere These:
Die beste Preisleistung wird er mit EQ APO in Verbindung mit RRNoise erzielen. Oder wahlweise dem Noisefilter von Nvidia/AMD.

Hinsichtlich der Sprachqualität sollte man zuerst beim Raum und der Aufstellung anpacken. Das Mikro selbst hat keinen Einfluss auf die Reflektionen, die bei ungünstiger Akustik leider auch die empfindliche 0°-Achse treffen! Eine schmalere Richtcharakteristik kann das grundlegende Problem höchstens kaschieren.
 
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