Allround Home Server (NAS+Medien+App/Web)

butzeh

Cadet 3rd Year
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Nov. 2012
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52
Hallo liebe ComputerBase Community,

die Frage eines Allround Home Servers beschäftigt mich schon länger und leider komme ich "in der Theorie" nicht mehr damit weiter. Daher würde ich Euch gerne um Eure Erfahrungen und Euren Rat bitten.

Dieser Home Server soll folgende Aufgaben erfüllen:
- NAS (Datenspeicher + Backups. Kein Datenverlust falls 1 HDD ausfällt)
- Backups in eine Cloud spielen (z.B. täglich/wöchentlich)
- Medien-Streaming (z.B. mit DLNA ö.ä.)
- Application-/Web-Server (für Entwicklungszwecke/Prototyping. Docker, Java, PHP)

Ich kann mir vorstellen, dass es eher ungewöhnlich ist die o.g. Services in einem Gerät zu vereinen. Nichtsdestotrotz würde ich es bevorzugen, um die Anschaffungskosten geringer zu halten (anstatt ein NAS System & einen AppWeb-Server).

Theoretisch könnte ich mir vorstellen, dass ein richtig konfiguriertes Linux System dazu in der Lage sein sollte, allerdings fehlt mir dazu die Erfahrung um die Machbarkeit einzuschätzen.

Also was sagt Ihr dazu? :)

Vielen Dank im voraus!
 
Da ich bei mir ziemlich genau so etwas laufen habe: ja das ist Problemlos möglich.
Ich habe dazu ein Debian laufen, "NAS" mit Samba, der Rest ist quasi nur noch Docker.

Ich habe vor einiger Zeit dazu das günstigste gekauft was es gab, einen G1610 und ein MSI board. Dazu günstig DDR3 RAM auf Kleinanzeigen, sodass der Server akuell bei 12GB RAM ist. Platten sind normale Desktop-Platten, da der Server nur bei Bedarf läuft.

Datensicherheit ist wöchentliches Backup auf eine externe USB-Platte und die wichtigsten Daten verschlüsselt in die Cloud.
Die drei Platten sind für die Verfügbarkeit in einem Snapraid gebündelt, da das einfach wiederherstellbar ist,

Dadurch war das ganze ziemlich Preiswert und macht wenig Probleme.
 
Du redest von einem NAS. Das kann alles was Du da beschreibst. Schau mal be Synology oder QNAP. Jetzt werden hier bestimmt wieder einige mit einer Selbstbau-/Bastellösung kommen, aber das ist nur was für Fortgeschrittene..
 
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butzeh schrieb:
Theoretisch könnte ich mir vorstellen, dass ein richtig konfiguriertes Linux System dazu in der Lage sein sollte, allerdings fehlt mir dazu die Erfahrung um die Machbarkeit einzuschätzen.

Linux als OS wäre sicherlich am effizientesten und sichersten, wenn du so faul bist wie ich, kannst du aber auch einfach Win10 nehmen und bei Bedarf weitere Systeme virtualisiert betreiben. Ob das eine gute Idee ist, hängt aber natürlich auch von deiner Hardware ab.
 
Fliz schrieb:
Du redest von einem NAS. Das kann alles was Du da beschreibst. Schau mal be Synology oder QNAP.
Das stimmt soweit, allerdings sollte man sich dann klar sein, dass man eigentlich auf ein x86 NAS setzen sollte. Für ARM gibt es nicht von jedem Docker-Image eine lauffähige Variante.

Und x86 NAS sind nicht bei den günstigen Vertretern.
 
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butzeh schrieb:
Theoretisch könnte ich mir vorstellen, dass ein richtig konfiguriertes Linux System dazu in der Lage sein sollte, allerdings fehlt mir dazu die Erfahrung um die Machbarkeit einzuschätzen.
Ich sehe es ähnlich wie @Fliz . Das Problem bei einem Eigenbau ist nicht die Hardware, sondern die Software bzw das Betriebssystem und die Applikationen.

Ein Server ist nicht zu vergleichen mit einem PC, bei dem man "mal eben" eine Windows-Disc reinsteckt und die Installation durchklickt. Gerade, wenn die Erfahrung fehlt, rate ich dazu, selbige erstmal zu sammeln. Es ist niemandem geholfen, wenn am Ende für jede Aktion am Server Stunden mit der Recherche und dem Lesen/Angucken von Tutorials oder Youtube-Videos verbracht werden muss, weil man einfach keinen Plan hat was man da überhaupt tut oder blind abtippt.. Um Linux zu lernen, empfiehlt es sich daher stets, erstmal mit einer VM zu starten. Die kann man auch auf dem PC/Laptop laufen lassen, um erstmal zu schauen ob man damit überhaupt klarkommt.

Linux ist ein sehr mächtiges Betriebssystem, wesentlich mächtiger als Windows. Aber diese Macht birgt auch gewisse Gefahren, weil eben nicht alles mit Klickibunti-Interface ist bzw. ein Linux-Server klassicherweise sogar komplett über die Konsole administriert wird - von etwaigen Web-Frontends mal abgesehen.

Ansonsten kann man alle Anforderungen grundsätzlich auch mit Synology und QNAP lösen. Welches Modell sich da konkret anbietet, hängt von den Anforderungen ab.
 
Kyze schrieb:
Datensicherheit ist wöchentliches Backup auf eine externe USB-Platte und die wichtigsten Daten verschlüsselt in die Cloud.

Wieviel Platz ist den in deiner Cloud?
 
Eins hatte ich noch vergessen: Sobald ein Server von außen erreichbar sein soll, ist entsprechendes KnowHow in der Absicherung nicht nur empfehlenswert, sondern eigentlich Pflicht. Das gilt aber sowohl für den Eigenbau als auch für das Fertig-NAS. Letzteres bietet diesbezüglich aber den Vorteil, dass zB die Firewall zumindest in rudimentärer Form bereits konfiguriert ist bzw. durch "Haken" angepasst werden kann. Bei einem nackten Linux-Server muss man diesbezüglich selbst Hand anlegen.

Daher sollte man dann eher zu einer Linux-Distribution greifen, die bereits für NAS-Zwecke ausgelegt ist. Diese bringen in aller Regel auch bereits eine Web-GUI mit, die sich ähnlich bedienen lässt wie zB Synology und QNAP. Ein nacktes Linux, bei dem man zB Samba erstmal zu Fuß einrichten muss, ist für Laien nicht ratsam. Als unbewertetes Beispiel wäre OpenMediaVault zu nennen, gibt aber noch zahlreiche andere (einfach mal nach Linux + NAS googlen).
 
Raijin schrieb:
... die Firewall zumindest in rudimentärer Form bereits konfiguriert ist bzw. durch "Haken" angepasst werden kann. Bei einem nackten Linux-Server muss man diesbezüglich selbst Hand anlegen.
Normalerweise hat man aber eh eine Firewall in Form vom Router davor hängen und leitet nur die Ports weiter, hinter denen auch ein Service läuft, der exposed werden soll. Da muss man keine Firewalleinstellungen am Server mehr machen...
 
G-Red schrieb:
Wieviel Platz ist den in deiner Cloud?

Bin bei Backblaze B2 wo man aktuell relativ günstig an Speicher kommt. Da hier dann nur die wirklich wichtigen Daten liegen (Dokumente etc.) komme ich hier auf unter 20GB was sich auf niedrige Cent-Beträge im Jahr beläuft.
 
Das kommt ganz drauf an. Ein Laie - wie sie hier im Forum nicht selten sind - leitet auch gerne mal zB SMB-Ports weiter, in der Hoffnung so von unterwegs bequem auf seine Daten zuzugreifen. Hat man erstmal einen Server oder ein NAS, mit dem man diverse private und öffentliche Dienste realisiert, steigen die Begehrlichkeiten. Otto Normal weiß doch gar nicht um die Gefahr, von zB SMBv1 nackt im Internet. Ich kann zwar nicht beschwören, dass das bei Synology und QNAP firewallmäßig ab Werk blockiert wird, aber es ist zumindest wahrscheinlicher als bei einem nackten Linux, dessen Firewall ohne Regeln, dafür aber mit Default Accept daherkommt.
 
G-Red schrieb:
Wieviel Platz ist den in deiner Cloud?

Da ich meinen O365-Account dafür missbrauchen kann: 1 TB. Das reicht vielleicht nicht für die eigene Videothek, aber für die wesentlichen Dokumente und Bilder ist häufig ausreichend.
 
@Joe Dalton
wieso fühlst du dich angesprochen?

@butzeh
Du sprichst davon Docker nutzen zu wollen, aber hast keine Erfahrung im Linux-Bereich. Ist das eine gute Idee?
Wäre evtl. FreeNAS + Jails eine Alternative? FreeNAS benötigt nicht ganz so viel Know-How wie ein nacktes Linux und kann alles was du willst.
 
gaym0r schrieb:
@Joe Dalton
wieso fühlst du dich angesprochen?

Es war eine allgemeine Antwort auf die Frage nach Cloudspeicher: Je nachdem was jemand alles nutzt, bekommt er von (s)einem Anbieter "ausreichend" Cloudspeicher für externe Sicherungen. Da muss ich nicht zwingend jedes einzelne Gigabyte meiner Datensicherung zählen, da am Beispiel O365 im ersten Anlauf reichlich Platz zur Verfügung steht.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, die jeweiligen Argumente konnte ich soweit nachvollziehen.

Eine Sache müsste ich nur klarstellen: Ich bin kein Linux Laie. Samba, Bash & Co sind mir nicht fremd. Da ich eher in der Anwendungsentwicklung tätig bin, ist die Server Konfiguration + Wartung nicht mein Fachgebiet, aber in der Hinsicht bin ich lernwillig. Netzwerkthemen sind mir geläufig, spielen hier aber nur eine nachrangige Rolle, da dieser Server sozusagen nur zur Cloud pushen soll.

Daher würde ich nun den Weg bestreiten den Linux Server einzurichten, da ich direkt mit Hardware die ich hier rumfliegen habe testen kann. :)

Welche Distro würdet Ihr mir empfehlen? Sehr dankbar wäre ich über weiterführende Infos.

@gaym0r
FreeNAS hört sich interessant an, letztlich benötige ich aber zwingend Docker für die Anwendungsentwicklung. Da bin ich skeptisch, ob das reibungslos in dem Jail läuft. Nichtsdestotrotz schaue ich mal in FreeNAS rein, um mir ein Bild davon zu machen. :)
 
@Joe Dalton
Soweit mir bekannt ist die von dir angesprochene Speichermenge nur gegen eine monatliche Gebühr von ca. 4€ verfügbar oder wenn man student ist.

Es gibt jedoch wege wie man an unbegrenzten Cloudspeicher bei google kommt :).
 
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@Raul74
G-Suite Business. 8€ pro Monat, unlimitierter Cloudspeicher. (Ja, in der Preisliste steht "Konten mit weniger als fünf Nutzern erhalten 1 TB pro Nutzer.", das ist aber faktisch nicht der Fall.)
 
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