Altbau mit Ethernet-Verkabelung und Smarthome aufrüsten

Eestwend

Cadet 3rd Year
Registriert
Jan. 2020
Beiträge
42
Hallo liebe Community,

wir renovieren / sanieren gerade ein Haus von 1981, das wir im Sommer mit der Familie beziehen wollen. In dem Haus gibt es aktuell weder Ethernet-Verkabelung noch ein Smarthome. Das würden wir jetzt gerne möglichst zukunftssicher nachrüsten.

Der Vorschlag des Elektriker ist es, im Haus Ethernet-Kabel zu ziehen und ein HomePilot-System von Rademacher einzubauen.

Ich kenne mich mit diesen Themen nur sehr begrenzt aus, daher hätte ich ein paar Fragen:
1. Reicht es, einfach Ethernet-Kabel zu ziehen, oder benötigen wir für das hausinterne LAN ein System wie z.B. Homeway?
2. Ist das HomePilot-System von Rademacher zu empfehlen? Wir würden damit gerne die Rolläden, Licht usw. steuern. Vielleicht auch irgendwann ein paar Kameras.

Besten Dank und viele Grüße!
 
Auf jeden Fall überall Ethernet hin, auch da wo du Kameras haben willst. Kameras gehen gut über Ethernet mit PoE.

Wie viel von der Elektrik muß neu gemacht werden? Wie ist das Budget? Wie viel willst du Smart haben?
 
Wie viel von der Elektrik neu gemacht werden muss, kann ich aktuell noch nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass die bestehende Verkabelung drin bleiben kann und nur an einigen Stellen erweitert wird. Also neu Steckdosen. Und die Lichtschalter per Funk.

Ein festes Budget haben wir nicht. Es sollte halt sein Geld wert sein. Was solides, aber nicht unbedingt die Luxusvariante mit Expertenfunktionen, die wir eh nicht nutzen werden.

Wie viel wir Smart haben wollen, ist schwer zu sagen. Wir machen heute schon viel mit Alexa und würden wahrscheinlich mehrere Alexas nutzen, um Licht und Rollos zu steuern. Das sollte dann auch per App gehen. Die Kameras wären eine Ausbaustufe. Ich weiß aber ja nicht, wo das mit dem Smart Home in ein paar Jahren noch so hingeht. Sollte halt möglichst zukunftssicher sein.
 
Ich würde in jeden Raum 2x Doppeldosen Installieren, immer gegenüber.
So hast du jeden Raum perfekt abgedeckt, falls jemand umstellen will.
1m Cat7a duplex kostet ca. 1€. Das sollte nicht die Welt sein wenn die Wände offen sind. (Wenn alles gespachtelt und gestrichen ist wirds teurer einen Meter zuverlegen :P)
Und alles in eine Zentrale stelle ziehen. (Du musst ja am Anfang nicht alle Kabel aufpatchen) am besten da die die Telekomleitung reingeht.
Zusätzlich würde ich in den Flur mittig in die decke eine Leitung ziehen für einen Access Point.

Für smarthome würde ich dir Zigbee Empfehlen(Home Assistant + Zigbee USB Controller), da jede Steckdose auch automatisch ein Verstärker ist.
Und so hast du ein eigenes Netz für SmartHome und die Geräte sind nicht in deinem Netzwerk drinnen.
 
Vielen Dank für die Tipps.

Die Access Points wären wahrscheinlich Fritz Mesh Repeater. Die hätte ich jetzt irgendwo an den Doppeldosen in den Zimmern untergebracht. Ist das von der Signalstärke so viel besser, wenn der AP an der Decke hängt? Weiß ehrlichgesagt nicht, wie das aussieht, wenn da oben so ein Repeater hängt...
 
Ich würde versuchen ein offenes System zu nehmen und nicht auf ein Anbieter fixieren, wenn er mal kein Bock hat sein System zu pflegen, dann sitzt du da und hast nachher ein "dummes" und kein smartes System mehr.

Wenn es geht, häng die Decken ab, dann ist man nachher noch flexibler beim Einbau von Spielereien.
 
Kenne den Aufbau von den Fritzrepatern nicht.
Aber bei Ubiquiti kann man die Access Points an die Decke hängen, die sind so aufgebaut in jede Richtung zustrahlen.
 
Eestwend schrieb:
Weiß ehrlichgesagt nicht, wie das aussieht, wenn da oben so ein Repeater hängt...

Die Fritz!Dinger sind jetzt nicht gerade die hübschesten ... Habe Unifi APs unter der Decke. Da gibt es auch "Radiation Pattern" zu.
 
Eestwend schrieb:
Und die Lichtschalter per Funk.
Warum per Funk?
Schau, dass die wichtigsten Dinge auch ohne Smarthome funktionieren.
 
Die Decke wird eine Holzdecke, darunter verlaufen die Kabel. Insofern könnte ich da später noch was machen. Stimmt, die APs von Ubiquity und Unifi sehen deutlich gefälliger aus. Ich denke trotzdem, dass ich erstmal die Mesh-Repeater in den Zimmern verlege. Wenn das nicht reicht, ergänze ich einen im Flur in der Decke.

Was das Smart Home System angeht: Ich würde auch zu einem offenen System tendieren. Allerdings kenne ich mich mit diesen Smart Home Systemen bislang überhaupt nicht aus und weiß nicht, ob ich das eingerichtet bekomme. Der Elektriker macht halt nur Rademacher. Wenn ich was anderes nehme, muss ich mich wohl selbst darum kümmern. Müssen je nach Smart Home System andere Kabel gezogen werden? Oder ist das Smart Home System nur die Zentrale und einfach auszutauschen?
Ergänzung ()

@ Wahli: Also dann ganz normal das Stromkabel durch den Schalter ziehen?
Ergänzung ()

Wegen ZigBee: Wenn ich das richtig verstehe, ist das nicht nur ein Smart Home, oder? Es gibt ja auch ZigBee-Router usw. Sollte ich dann alles über die ZigBee-Spezifikation machen, also keine Fritz-Geräte?
 
Zuletzt bearbeitet:
Smarthome ist heute eigentlich sehr einfach und günstig. Eine Amazon Alexa steuert alle Geräte auf Zuruf via WLan, Bluetooth und Zigbee.
Noch eine Anmerkung zur Verkabelung. Die heutigen WLan Mesh Systeme sind sehr gut, auch wenn Kabel natürlich besser ist. Aber man muss nicht in jedem Zimmer zu jedem Preis eine Lanbuchse haben.
 
Hi...
derchris schrieb:
Die Fritz!Dinger sind jetzt nicht gerade die hübschesten
Zum Glück ist das ja "Ansichts"sache...ich find die Steckergehäuse-Bauweise recht praktisch orientiert.
Allerdings stimmt's, dass man sie optisch eher nicht so "schön", wie die oft UFO-artig rundgeformten AP-Gehäuse anderer Hersteller via Deckenmontage integrieren kann.
Trotzdem würde auch eine Platzierung über zumind. Brusthöhe mit entweder den "größeren" Stand-Repeatermodellen oder aber mit in entsprechend in diesen Höhenbereichen verfügbaren Steckdosen positionierten "kleineren" Repeatermodellen eine gute WLAN-Versorgung ermöglichen.
Grundsätzlich gilt natürlich schon: je ungehinderter die WLAN-Signale abgestrahlt werden können, desto besser die Versorgung.
Und die modernen Mesh-Systeme binden auch die kabelverbundenen WLAN-Geräte (Repeater im AP-Modus, bei AVM sog. LAN-Brücke) in's Mesh ein, so dass der Router-Uplink eben die WLAN-Verbindung nicht belastet - von daher steht halt mehr Bandbreite für die Versorgung der WLAN-Endgeräte zur Verfügung.
Allein aus dem Flexibilitätsgrund sollte also doch schon (fast) in jedem Raum mind. ein, besser eigtl. zwei, LAN-Anschlüsse verfügbar sein. Da ist dann mal tatsächlich das Motto "Besser haben als brauchen!" angebracht - zumal, wenn man grad' eh eine Sanierung/Renovierung durchführt.​
 
@Luftgucker
Wenn ich die Chance dazu habe in einem Raum/Haus eine ordentliche Netzwerkverkabelung aufzubauen dann mache ich das auch. Sorry aber das ist absoluter Schwachsinn auf WLAN Mesh zu setzen um Räume anzubinden. Zumal ne Netzwerkverkabelung peanuts kostet wenn ich sowieso am renovieren bin als mir im Nachhinein überall WLAN Geräte hinzustellen die meistens sowieso nicht das machen was sie sollen.

@Eestwend
Netzwerkverkabelung mit Hirn machen.

1. Alles in Leerrohre ausreichend dimensioniert verlegen.
2. Nicht einfach 2 Doppeldosen in jeden Raum. Nachdenken. Hinter den Fernseher im Wohnzimmer 2 Doppeldosen. Fernseher, xBox und Playsy hat man schnell zusammen. Was weis ich was da noch zusammen kommt. Vor 4 Jahren hat mein Kumpel gebaut und 2 Doppeldosen im Wohnzimmer hinter den Fernseher gemacht. Reicht dicke hab auch ich damals gedacht. Heute hängt da noch ein Switch.
3. WLAN APs möglichst an die Decke, zentral im Haus und nicht irgendwo hinter Möbel platzieren. Wenn du die Decke sowieso abhängst einfach Revisionsklappen einbauen. Beispiel. Kostet absolut garnix. Strom und Netzwerk rein. Fertig. Da kannst du dann ganz problemlos AVM nutzen oder irgend was anderes. Klappe zu -> Weg.
4. Haustür und Gegensprechanlage und an die passenden Gegenstellen innen denken.
5. Außen wenn Kameras angedacht sind. Am besten unters Dach.
6. Zumindest ein Leerrohr in den Garten legen. Wer weis was man draußen verkabeln möchte.
7. Heizungsraum/Heizung. Hab ich damals nicht gemacht. Heute läuft da die einzelne DLAN Verbindung im Haus^^ :grr:
8. Bei Smart Home auf offene Standards setzen und nichts nehmen was ne Cloud oder ne Internetanbindung zwingend benötigt. Alexa und Co sind ne hübsche Spielerei aber auf Dauer nutzt das praktisch keiner konstant.
9. Für ganz normale Lampen brauche ich kein Funk. An ausgewählten Stellen kann man das machen. Aber der Standard ist noch Schalter und Kabel zur Lampe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wolve666
Naja Leerrohre ist sicher ideal aber das ist halt dann fast wieder wie Ende Rohbau. Das kommt eben darauf an wieviel man sowieso nicht nur renovieren sondern evtl auch sanieren will. Hier muss man entweder selber machen oder halt dann schon einige Kosten einrechnen, wenn das ein Handwerker macht.

Mein Erfahrung ist hier bei Vergabe an Dritte dann schon im Bereich ~ 60 Euro pro m^2 Fläche. Da ist natürlich objektbezogen immer anders aber das ist eben das was es hier im Süden von D als erste grobe Über den Daumen Rechnung kostet.

Ich habe bei uns im privaten Haus vor allem nur vertikal mit Kabel verkabelt - Keller<->EG<->DG (das allerdings 10 GBit) mit dann nur kabelgebundene Abzweigungen in jeweils 2-3 Räume auf dem Stockwerk (da da die volle Netzwerkgeschwindigkeit sein soll), der Rest WLAN.

Smarthome ist bei uns zum Grossteil gehäkelt mit hauptsächlich ESP32 + ESP8266, das macht aber nur Sinn wenn man selber da was stricken kann - dafür hat man dann auch problemlos LoRa zur Verfügung was für viele Dinge wie Rolladen, Licht, Steckdosensteuerung, Raumklima Messung und Steuerung etc aber locker reicht.

Man spart sich Repeater und Co und selbst wenn das Grundstück > 50.000 m^2 gross ist hat man überhaupt keine Probleme auch den letzten Winkel zu erreichen xD

Das eben ein Frage welches Budget Du bei welcher Hausgrösse ausgeben willst und in welchem Umfang du renovierst oder sanierst. Bestandsbau ist halt eher teuer auf den "2022" Stand zu bringen.

Kabelethernet + Leerrohre ist sicher sein Geld wert keine Frage - aber es kostet halt auch entsprechend.

In welchem preislichen Rahmen liegt denn das Angebot des Elektrikers bei welcher Hausgrösse und welchem Leistungsumfang? Die meisten Elektriker machen (nach meiner Erfahrung) auch nur Schlitze auf verlegen Rohre und amchen dann nur Grobspachtel zu - Rest Feinspachtel und Tapezierfertig angleichen dann andere Gewerke.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank für die Tipps. Ich werde kommendes Wochenende mit dem Elektriker vor Ort sprechen. Dann kann ich konkreteres sagen, was der Elektriker einbauen will und kann und was das kostet.

Auf jeden Fall werde ich schauen, dass so ziemlich jeder Raum angebunden ist. Möglichst mit 2x Doppeldosen. Mit ZigBee und Co muss ich mich noch näher beschäftigen.
 
Zurück
Oben